Fachkräftemangel (Gesellschaftsthema)

Hallo

Khaotik schrieb:
Wenn jemand nach DE zieht kann man natürlich nicht erwarten, dass die Person sofort gut Deutsch spricht. Ich kann aber durchaus erwarten, dass sich das im laufe der Monate ändert und man zumindest deutsch versteht, auch wenn man es nicht sofort sprechen kann. Wer natürlich keinerlei Interesse daran hat, die Landessprache zu lernen, wird es immer schwer haben.
Da gebe ich dir absolut Recht.

Khaotik schrieb:
Warum sollten sie?
Um Ihnen beim lernen und bei der Integration zu helfen und das lernen und die Integration zu erleichtern.
Integration ist keine Einbahnstraße, beide Seiten müssen aufeinander zugehen, zumindest ein klein wenig.

Khaotik schrieb:
Und leider Gottes ist Deutsch eben eine verhältnismäßig schwere Sprache.
Richtig und beim lernen dieser schwierigen Sprache kann man jede Hilfe gebrauchen.

Khaotik schrieb:
Ich werde aber trotzdem sicher nicht anfangen, in meinem Alltag nur noch Englisch zu sprechen (z.B. Bus, Bahn, Geschäfte etc.) um sicherzugehen, dass mich auch bitte jeder versteht. Im Businessbereich wäre ich dazu bereit wenn ich weiß, dass ich Fremdsprachler dabei habe. Dafür werde ich dann schließlich auch bezahlt.
Du willst mit Ausländern die nicht Deutsch sprechen nicht Englisch reden wenn du nicht dafür bezahlt wirst und die Ausländer können kein Deutsch.
Weil leider zu viele so denken bleibt Ausländern oft nur noch...

Khaotik schrieb:
Warum im Keller verstecken?
...sich privat im Keller zu verstecken und bei Ihrer Sprache zu bleiben oder gar nicht erst her zu kommen und in ein freundlicheres/weltoffeneres Land zu gehen.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Du willst mit Ausländern die nicht Deutsch sprechen nicht Englisch reden wenn du nicht dafür bezahlt wirst und die Ausländer können kein Deutsch.
Weil leider zu viele so denken bleibt Ausländern oft nur noch...
Nein, das hast du falsch verstanden:
Khaotik schrieb:
Wenn jemand nach DE zieht kann man natürlich nicht erwarten, dass die Person sofort gut Deutsch spricht. Ich kann aber durchaus erwarten, dass sich das im laufe der Monate ändert und man zumindest deutsch versteht,
Wenn jemand hier neu ist und die Sprache noch nicht kann, spreche ich natürlich mit der Person auch Englisch. Ich erwarte aber dennoch, dass er sich mit der Landessprache beschäftigt und auch versucht diese zu erlernen. Bis es soweit ist, muss man natürlich auf eine gemeinsame Sprache ausweichen.

Im beruflichem Umfeld kann ich das nicht unbedingt erwarten. Wenn ich Personen habe, die z.B. für 6 oder 12 Monate hier sind und danach gewiss wieder zurückkehren, kann (und ggf. muss) ich damit leben, dass die nicht die Landessprache in der Zeit lernen können oder wollen. Das ist für mich auch ok.
Ich würde jetzt auch nicht konversationsfähiges spanisch lernen wollen, nur weil ich mal 3 Monate in Barcelona arbeiten müsste.

Tomislav2007 schrieb:
bei Ihrer Sprache zu bleiben oder gar nicht erst her zu kommen und in ein freundlicheres/weltoffeneres Land zu gehen.
Ich kann jetzt nur für meine Erfahrungen aus dem bayrischen Raum sprechen…… aber in einem Land, in dem viele eine Partei wählen, nur weil sie die schon seit 40 Jahren wählen, kann ich nicht viel Offenheit für neues erwarten ;)
Gerade im ländlichen Bereich ist es schon sehr schwer, irgendwas zu ändern. So mancher Ureinwohner weigert sich ja schon überhaupt Hochdeutsch zu sprechen (oder zu schreiben)… Und der soll dann gleich eine ganz andere Sprache sprechen? Um Gottes willen… :D Wobei für so manchen Dialektler sogar Hochdeutsch eine Fremdsprache ist.
 
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Ich kenne das übrigens so, dass viele "Fachkräfte Expats" in den einschlägigen Großstädten (z.B. Berlin, Paris) schlicht in ihrer Expat-Bubble leben und die einheimische Sprache niemals lernen. Man lebt halt da, wo viele Ausländer leben, man hängt mit anderen Ausländern ab, auf der Arbeit wird ebenfalls vor allem englisch gesprochen. Im Alltag, in den einschlägigen Städten/Vierteln kommt man auch gut durch mit Englisch und ein paar Brocken Landessprache.

Ich finde das irgendwie schade, aber nicht wirklich schlimm. Die "internationale Community" ist in solchen Städten groß genug, dass diese Menschen sich trotz mangelhafter Sprachkenntnisse recht wohl fühlen, soweit ich das wahrgenommen habe.
 
Also ich hatte auch einige Kollegen, die kein Deutsch gelernt haben aber in Deutschland leben und auch arbeiten - ihr Englisch reicht halt aus. Für die Arbeit* war dies eh die primäre Sprache und wenn es nach Feierabend dann auch ohne Deutsch geht - so what? ;)

Ziel ist es ja, dass wir ausländische Fachkräfte anwerben können und diese können dann ihr Know-How anwenden. Wenn die "Berufssprache" dann nicht deutsch ist, sondern eine andere Sprache - so stören ja die mangelnden deutsch-Kenntnisse nicht.

*Arbeit = Trading & Softwareentwicklung

Edit:

Grad gefunden, von der "heute Show" vom 16.12.2022 "Zuwanderung: Warum ist Deutschland für Fachkräfte so unattraktiv? "
 
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wenn man in frankreich schaffen möchte, braucht es sprachkenntnisse von mindestens b1 oder b2. warum sollte das in deutschland nicht so sein?
Ergänzung ()

Khaotik schrieb:
nur weil ich mal 3 Monate in Barcelona arbeiten müsste.
es geht um zuwanderung und nicht um auslandsreisen um erfahrungen zu sammeln.

wirklich unattraktiv für die moderne zuwanderung sind die festgefahrenen strukturen und der verwaltungsaufwand in deutschland.
 
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Khatotik ging es um Expats. Dir ist bekannt, was Expats sind?
 
capitalguy schrieb:
wirklich unattraktiv für die moderne zuwanderung sind die festgefahrenen strukturen und der verwaltungsaufwand in deutschland.
Da gebe ich dir auch recht.
Da geht es dann um sehr ähnliche Themen wie die, die auch jeden "Urbürger" betreffen.
 
Was sind das eigentlich inzwischen für Gebühren, die ein IHK aufruft?

Ein Freund von mir arbeitet als freier Versicherungsmakler.
Der wollte Ausbilden.
Folgendes schreibt der über die IHK Gebühren:

"Die wollten für die Anmeldung des Azubi schon 479€, plus Zwischenprüfung ca. 750€ plus Abschlussprüfung (konnte keiner beziffern)"

Das ist ihm zu viel und deswegen verzichtet er darauf, jemanden auszubilden.

Kann irgendwer was zu diesen Gebühren sagen?
Sind die in irgendeiner Art und Weise gerechtfertigt?
 
didit schrieb:
den pumkt finde ich spannend. warum nennst du den nettolohn
Weil ich, bis auf Teile meiner Altersvorsge, meine Ausgaben aus dem Nettolohn bestreite. Selbst bei einem Bruttolohn von 2000€/Monat (also quasi Mindestlohn bei einer Vollzeitstelle) zahlt man 148€ Lohnsteuer. Soll der Nettolohn z.B. um diese 150€ erhöht werden, muss der AG Brutto fast 250€ mehr zahlen. KK, AV und RV wollen auch noch Geld, obwohl die Leute davon sowieso weder eine erwähnenswerte ALG1-Zahlung noch eine auskömmliche Rente erhalten werden.

Will man diese Berufe (dazu zählen bei weitem nicht nur die mit Mindestlohn) attraktiver machen, wäre für mich nicht zwingend eine Lohnerhöhung nötig. Man könnte, neben anderen Bedingungen, die Steuer entsprechend anpassen. Warum wir über die Beiträge in der GKV gesellschaftlich gewollte Familienförderung betreiben, ist mir schon immer ein Rätsel. Sowas gehört für mich genauso von der Allgemeinheit finanziert wie z.B. die Mütterrente oder andere geförderte Zeiten.

Tomislav2007 schrieb:
Du willst mit Ausländern die nicht Deutsch sprechen nicht Englisch reden wenn du nicht dafür bezahlt wirst und die Ausländer können kein Deutsch.
Je nach Frage des (weder befreundeten noch verwandten) Ausländers würde es oft darauf raus laufen. Ich bin ohne Vorbetreitung weder in der Lage, eine Speisekarte ins Englische zu übersetzen noch bei einem Arztbesuch zu dolmetschen. Das sind zwei von vielen Bereichen, in denen eine Umschreibung der Fachbegriffe nicht funktioniert. Google können die Leute meist besser/schneller bedienen wie ich, weil sie es für Übersetzungen täglich nutzen müssen.

Trotz einem recht hohen Anteil an ausländischen Kollegen kommt in unserem Betreib bisher noch keiner auf die Idee, lokale Betriebsversammlungen live in Englisch abzuhalten. Da gibt es nur eine Simultanübersetzung im Stream ins Englische als Untertitel. Globale Versammlungen werden auf Englisch gehalten, dann mit entsprechenden Untertiteln in Deutsch, Spanisch oder Chinesisch.

capitalguy schrieb:
wenn man in frankreich schaffen möchte, braucht es sprachkenntnisse von mindestens b1 oder b2. warum sollte das in deutschland nicht so sein?
Weil wir in D anscheinend ausländische Fachkräfte so nötig haben, dass wir bereit sein müssen, das gesamte Land auf Englisch umzustellen. Hauptsache der Vermieter kann ihnen dann auf Englsich erklären, dass sie sich von ihren Gehalt die Wohnung nicht leisten können. Bei entsprechend gut vergüteten Stellen wird die Firma ein passendes Eingliederungsmanagement haben, das den Leuten bei Bedarf auch bei sowas hilft. Da geht es aber um viel mehr wie nur die Übersetzung der Landessprache.

Wobei man garnicht nach Frankreich schauen muss. Es reicht auch die französischsprachige Schweiz, in der man mit Deutsch oder Englisch nur sehr bedingt im täglichen Leben weiter kommt.

CharlieBraun12 schrieb:
Was sind das eigentlich inzwischen für Gebühren, die ein IHK aufruft?
Was sind das für Gebühren, die Microsoft, Oracle und Co für irgendwelche "Zertifikate" aufrufen, mit denen man dann nur einen Wisch in der hand hält, aber keine offizielen Berufsabschluss?

Die IHK hat anscheinend eine Gebührenordnung (je nach Bundesland) und irgendwer hat Zulassungsbedingungen zu diesem Beruf definiert (sie Seite der IHK funktioinert bei mir derzeit nicht):
https://www.demv.de/blog/versicherungsmakler-werden/versicherungsmakler-werden

Aber auch jegliche Gesellnprüfung ist mit Kosten verbunden, der IHK genügen anscheinend ihre Beiträge nicht und der Staat hat vergessen, dies genauso zu fördern wie Studenten:
https://www.handwerk-hildesheim-alfeld.de/ausbildung-weiterbildung/pruefung/pruefungskosten.htm
Da steht dann tatsächlich auch "Die Prüfungskosten sind vom Ausbildungsbetrieb zu tragen."
 
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gymfan schrieb:
Selbst bei einem Bruttolohn von 2000€/Monat (also quasi Mindestlohn bei einer Vollzeitstelle) zahlt man 148€ Lohnsteuer. Soll der Nettolohn z.B. um diese 150€ erhöht werden, muss der AG Brutto fast 250€ mehr zahlen. KK, AV und RV wollen auch noch Geld, obwohl die Leute davon sowieso weder eine erwähnenswerte ALG1-Zahlung noch eine auskömmliche Rente erhalten werden.
Du hast glaube ich den Unterschied zwischen Grundsicherung und Zusatzabsicherung nicht verstanden. Die Beiträge die dort eingezahlt werden sichern alle Menschen ab, mit Leistungen die du bei der privaten Absicherung meist gar nicht leisten könntest. Schon mal die GKV mit einer privaten Versicherung verglichen? Schon mal versucht aktuell eine private AV abzuschließen?

Die Beiträge sind im weltweiten Vergleich niedrig genug, denn dafür bekommt man auch einen entsprechenden Gegenwert. Wer mehr möchte kann sich jederzeit zusätzlich versichern, diverse Leistungen die sonst nur mit einer privaten KV möglich wären, sind hierzulande durch vergleichsweise billige Zusatzversicherungen möglich.

gymfan schrieb:
Warum wir über die Beiträge in der GKV gesellschaftlich gewollte Familienförderung betreiben, ist mir schon immer ein Rätsel.
Mir ist ein Rätsel wie du auf sowas kommst, oder meinst du damit die automatische Absicherung der Familienmitglieder, die du bei der privaten KV nicht bekommst?
 
gymfan schrieb:
Weil wir in D anscheinend ausländische Fachkräfte so nötig haben, dass wir bereit sein müssen, das gesamte Land auf Englisch umzustellen.

hat frankreich auch. es gibt einen grossen ärztemangel, im sommer war dadurch die notaufnahme in colmar zeitweise geschlossen. nun bewerben sich aber ärzte aus algerien und tunesien nach frankreich, man wird sehen ob sich das gut ausgeht. zumindest gibt es keinerlei sprachprobleme, ein bonus den deutschland nicht hat. deutschland müsste also mit geld locken.

gymfan schrieb:
Es reicht auch die französischsprachige Schweiz, in der man mit Deutsch oder Englisch nur sehr bedingt im täglichen Leben weiter kommt.

die schweiz wirbt mit geld ab. viele deutsche ärzte gehen lieber in die schweiz zum schaffen. es gibt aber auch welche die nach england gehen, sicher auch wegen der sprache und auch weil es dort nicht dieses von oben nach unten nicht gibt. in deutschland glaubt man seit jahrzehnten an das senioritätsprinzip.
 
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Um welches Prinzip? Will man ausbilden? Dann muss man akzeptieren, dass die ganzen Prüfer etc. nicht umsonst arbeiten. Will man nur ne billige Arbeitskraft, erhöht sowas natürlich die Kosten . Da letzteres zwar leider noch immer genauso gemacht wird, aber nicht der Sinn ist, frage ich mich schon, was dein anliegen hier ist. Natürlich sind diese Gebühren gerechtfertigt....
 
Oder es ist nur eine Ausrede, weil er eigentlich keine Lust darauf hat, aber auf irgendetwas schimpfen möchte.
 
Normalerweise schon, allerdings sagt mir meine tagtägliche Erfahrung mit den Menschen etwas anderes.
 
mal davon abgesehen, deutschland hat die niedrigsten einbürgerungszahlen seit jahren. woran liegt das eigentlich? sicher an der bürokratie.
 
CharlieBraun12 schrieb:
Solange man die selber nicht zahlen muss, mag man leicht so denken.
Ich weiß relativ gut was man als selbständiger so alles zahlen muss die 1200€+ Abschlussprüfung sind im großen und ganzen wirklich Peanuts.
 
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