Fachkräftemangel (Gesellschaftsthema)

CharlieBraun12 schrieb:
Was sind das eigentlich inzwischen für Gebühren, die ein IHK aufruft?

Ein Freund von mir arbeitet als freier Versicherungsmakler.
Der wollte Ausbilden.
Folgendes schreibt der über die IHK Gebühren:

"Die wollten für die Anmeldung des Azubi schon 479€, plus Zwischenprüfung ca. 750€ plus Abschlussprüfung (konnte keiner beziffern)"

Das ist ihm zu viel und deswegen verzichtet er darauf, jemanden auszubilden.

Zum Glück verzichtet er darauf jemand auszubilden. Auf ein solchen Chef kann man dankbar verzichten. Der Azubi kostet ja nicht nur die IHK Gebühren, sondern auch Bürofläche, IT Ausstattung, Azubi-Gehalt ... wenn da schon knapp 1.000 EUR ausreichen, dass jemand nicht ausbilden möchte ... dann will ich nicht wissen, wie er den Azubi behandelt hätte.

CharlieBraun12 schrieb:
Kann irgendwer was zu diesen Gebühren sagen?
Sind die in irgendeiner Art und Weise gerechtfertigt?

Die sind zu 100% gerechtfertigt. Am Ende wollen die Unternehmen nun mal Fachkräfte haben. Im dualen System liefern die Betriebe die Praxis und die Berufsschule die Theorie - deshalb haben wir wirklich gute Leute in Deutschland und nicht nur irgendwie Hilfsarbeiter wie in den USA ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BOBderBAGGER
Also jetzt mal ungeachtet dessen, dass die Kosten einen Betrieb jetzt nicht in Schieflage versetzen sollten. 480€ für'n Eintrag ins Register sind schon happig. Oder bekommt man da irgendeine Dienstleistung mit dazu?
 
Ist ja nicht nurn Eintrag sondern die komplette Anmeldung des Azubis... Da gehört etwas mehr dazu.
 
Ausbildung, Vorbereitung auf die Prüfung, Bürofläche und Arbeitsausstattung. Ein Azubi ist keine billige Arbeitskraft, es ist jemand den man in das Berufsleben sinnvoll und möglichst kompetent heranführen sollte. Es hat schon seinen Grund wieso in Handwerksbetrieben Azubis überhaupt erst zugelassen werden, wenn in dem Betrieb auch ein Meister tätig ist. Das ist zwar noch immer kein Garant für eine gute Ausbildung, aber immerhin kann der Betrieb jemand vorweisen, der eigentlich Ahnung haben müsste von dem was er tut.
Wenn ein Ausbildungsbetrieb einen Azubi einstellt, hat er ihm gegenüber Pflichten. Die Pflichten des Ausbildungsbetriebs sind in § 14 des Berufsbildungsgesetzes festgelegt. Die wichtigste Pflicht des Ausbildungsbetriebs ist es, die Ausbildung in der Firma auch durchzuführen. Für jeden Beruf gibt es einen gesetzlichen Ausbildungsrahmenplan, der Teil der Ausbildungsordnung ist. Dort steht genau drin, was der Azubi wann in seiner Ausbildung lernen muss. Außerdem muss der Ausbildungsvertrag einen betrieblichen Ausbildungsplan enthalten, in dem der Verlauf der Ausbildung im Betrieb beschrieben wird. Im betrieblichen Ausbildungsplan werden die allgemeineren Vorgaben des Ausbildungsrahmenplans auf die Gegebenheiten im Ausbildungsbetrieb übertragen. Im Verlauf der Ausbildung muss der Ausbilder dem Azubi alle vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte beibringen.
Für jeden Lehrling muss es einen klar benannten Ausbilder oder Meister geben, der ausdrücklich mit der Ausbildung am Ausbildungsplatz beauftragt ist. Er muss die Ausbildung nicht selbst durchführen, er kann auch als Ausbildungsleiter oder Lehrmeister im Betrieb fungieren und andere geeignete Personen mit der Berufsausbildung beauftragen, zum Beispiel unterschiedliche Abteilungsleiter. Es muss aber immer klar sein, wer für den Lehrling zuständig ist.
http://www.azubi-azubine.de/mein-recht-als-azubi/pflichten-des-ausbilders
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Khaotik, BridaX, shy-Denise und eine weitere Person
CharlieBraun12 schrieb:
Was gehört denn noch dazu?
Bennomatico schrieb:
Dann schieß mal los.
Nicht in der LAge selber bei der IHK nachzuschauen? Hier wurde gesagt, dass 479€ allein die Anmeldung kostet. Okay. Sind zwar, wie man bei den IHKs nachlesen kann, die Gesamtkosten über die gesamte Ausbildung hinweg, sprich die Kosten für ALLE Anmeldungen im Laufe einer Ausbildung und eben nicht nur für "die Anmeldung" (was auch immer das eben genau sein soll wenn von Einzahl gesprochen wird). Falls die 1 ANmeldung gemeint sit, sprich die Eintragung, kostet das je nach Beruf und ob online gemacht oder nicht zwischen 35 und 117€. Daher meine Aussage, dass es mehr ist als nur "die" Anmeldung. Denn es sind die AnmeldungEN.

NAchzulesen hier, falls man mal wieder zweifeln will statt selber zu recherchieren:
https://www.ihk.de/ihklw/produkte/aus-und-weiterbildung/ausbildungsgebuehren-2022-5373684

oder auch hier: https://www.ihk.de/koblenz/bildung/ausbildung/ausbildungspruefungen/pruefungsgebuehren-1487968
Dort findet man rechts auch die komplette Gebührenordnung mit den Einzelposten.

Dort sieht man dann schnell, dass es bei 400€ um all das geht:
"Betreuung, Zwischenprüfung und/oder Abschlussprüfung bei Ausbildungsberufen mit mindestens einem praktischen Prüfungsanteil oder einem vom Prüfungsausschuss zu genehmigenden betrieblichen Prüfungsinhalt"

Die reine Anmeldung aka Eintragung des Azubi kostet dann in Papierform 55€, online 35€.

All das mag zwischen den IHKs und je nach Beruf nochmal leicht schwanken, aber ich bezweifele stark, das es irgendwo den Fall gibt, dass die alleinige Anmeldung aka Eintragung 479€ kostet....

PS: Mal wieder muss nicht derjenige, der zur erst eine These aufstellt diese belegen, sondern wieder derjenige, der widerspricht und selbst dann, wenn klar ist, dass ggf. Zweifel angebracht sind, wird 0, nada, niente Eigeninitiative gezeigt um sich mit dem Thema zu befassen....
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: _killy_
Ich gehe mal davon aus, dass er seine Angaben nicht irgendwo per Google von irgendwelchen IHK Seiten hat, die gar nicht für ihn zuständig sind.

Fakt ist, die Gebühren sind im zu hoch, so dass er keinen Bock hat, auszubilden.
 
CharlieBraun12 schrieb:
Fakt ist, die Gebühren sind im zu hoch, so dass er keinen Bock hat, auszubilden.
Corrected!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Darkman.X, Khaotik, _killy_ und eine weitere Person
CharlieBraun12 schrieb:
die gar nicht für ihn zuständig sind.
Unglaublich… dann gib an welche ihk es ist oder guck selber. Ich halte jede wette, dass die von dir hier genannten summen so nicht korrekt sind.

Hättest du längst machen können. Allein das du es nicht tust ist mir Beweis genug, dass das wie so oft ganz viel meinung aber sehr wenig wissen ist.
 
Ich finde die Diskussion wenig zielführend, die Kosten der IHK sind ein Bruchteil! dessen was man in einen Azubi investieren muss in der Gesamtbetrachtung. Wer bei 100, 400, 500, 550 Euro whatsoever bereits "abgeschreckt" ist, sollte auch keinen Azubi einstellen, denn der kostet schon in den ersten Monaten faktisch um ein vielfaches mehr.

Wir brauchen garantiert nicht noch einen "Ausbilder" bei dem es schon am Anfang danach riecht das Ausbildungssystem als Gelegenheit für eine günstige Arbeitskraft unterhalb des Mindestlohns anzusehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BridaX, BOBderBAGGER und xexex
Sagte ich ja schon. Um so wichtiger halte ich, dass auch damit zu unterstreichen, dass die vermeintlichen Fakten keine sind. Denn durch die angeblich so teuren Gebühren wird hier ja auch ein gewisser Narrativ erzeugt, der die IHK und die Ausbildung in ein eher schlechtes Licht rücken.
 
Weiß ich nicht. Ich wurde in meiner Zeit als Azubi zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung eigentlich nur als kotzbillige Arbeitskraft missbraucht. Nach vier Wochen hatte ich alles drauf, was ich für den Betrieb brauchte. Gelernt hab ich da nichts mehr. Gearbeitet hab ich trotzdem in Vollzeit, bis auf den einen Tag Berufsschule in der Woche. Verdient hab ich nicht mal genug, um die Miete zu bezahlen. Ganz ehrlich, da hat der Arbeitgeber imo trotz irgendwelcher IHK-Gebühren keinen schlechten Deal gemacht.

Ist natürlich immer eine Einzelfall-Sache und hängt sowohl vom Beruf als auch dem Talent/Vorwissen eines Bewerbers ab. Aber an und für sich denke ich auch, dass da irgendwelche Nebenkosten kaum weiter ins Gewicht fallen.
 
OdinHades schrieb:
Ist natürlich immer eine Einzelfall-Sache und hängt sowohl vom Beruf als auch dem Talent/Vorwissen eines Bewerbers ab. Aber an und für sich denke ich auch, dass da irgendwelche Nebenkosten kaum weiter ins Gewicht fallen.
Die meisten Ausbildungsbetriebe machen ihre Sache gut, solche Fälle haben aber natürlich eine enorme Strahlwirkung und sind mitunter ein Grund für den (zu) schlechten Ruf eines eigentlich sinnvollen Systems.

Wenn du z.B. im IT Bereich deine Ausbildung bei Daimler machst hast du eine mehrmonatige, intensive Betreuung die sich bis in das zweite Jahr erstreckt. Du hast einen festen Betreuer mit wöchentlichem Feedback und eine Ausbildungswerkstatt bei der du periodisch bereits schon weitergebildet wirst. Das sind Investitionen im fünfstelligen Bereich und keine Wohltat: Es gibt kaum jemanden der danach kündigt, die Mitarbeiterbindung ist maximal und die können sich mit Abstand die besten Bewerber aussuchen. Einen ITler vom Markt zu kaufen und einzuweisen ist teurer als in der Form jemanden so auszubilden.

Das ist natürlich ein "Top End" und als Gegenbeispiel gedacht, das Groß der Ausbildungsbetriebe liegt irgendwo zwischen deinem und meinem Beispiel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: OdinHades und xexex
The_waron schrieb:
Das ist natürlich ein "Top End" und als Gegenbeispiel gedacht, das Groß der Ausbildungsbetriebe liegt irgendwo zwischen deinem und meinem Beispiel.
Kann ich auch bestätigen. Ich war während der Ausbildung (Firma mit 300 MA) auch v.a. eine billige Arbeitskraft. Im 1. LJ gabs damals nicht mal 500€ Brutto (2008) bei 40h. Überstunden wurden mit satten 6,50€ vergütet….(wenn man mit dem wöchentlichen Putzen am Freitag nicht fertig wurde musste man länger bleiben). Das hat gerade so für Fahrtkosten und Verpflegung gereicht.
Man wurde zwar immer wieder versetzt und hat neue Abteilungen kennengelernt. Trotzdem gab es sehr oft arbeiten, die einfach nur Billig erledigt werden sollten. Z.B. die eine Woche lang die gesamten Fertigungshallen putzen. Da waren dann so lustige Sachen dabei wie die Stahlträger der Hallendecke schrubben. Und ich habe NICHT Reinigungsfachkraft gelernt….

Jetzt kann man natürlich sagen: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Das stimmt auch so. Aber nicht selten wurden die Azubis dort einfach nur für billigste Arbeiten benutzt die mit dem Ausbildungsberuf so garnix zu tun hatten. Einzig etwas Charakterbildend war das Ganze…

In meiner jetzigen Firma (Internationaler Konzern, >10.000 MA) wird mit Azubis ganz anders umgegangen. Die haben ein eigenes Gebäude, diverse Lehrwerkstätten, duzende eigene Maschinen zum üben und ausprobieren, neueste Techniken wie z.B. 3D-Drucker etc. Dazu direkt zum Einstieg 1200€ Brutto bei 35h. Überstunden gibt es nicht, bzw. dürfen vollumfänglich abgefeiert werden.
Dazu ein halbes Duzend Betreuer die nur für die Azubis da sind. Mein Betreuer war damals gleichzeitig noch Fertigungsleiter und entsprechend gut ausgelastet und hat sich nur selten mit uns Azubis beschäftigt.

Um es auf den Punkt zu bringen: In größeren Betrieben hat die Ausbildung einen viel viel besseren Stellenwert als in Kleinbetrieben. Da sind Azubis oft billige Arbeiter und HiWis für Arbeiten, für die die Gesellen eigentlich zu teuer sind. Das war auch nicht nur in meiner Ausbildung so, sondern auch bei vielen Anderen die ihn ähnlichen Betriebsgrößen waren.
Als hätte der 10Mann-Elektriker eine Ausbildungswerkstatt. Da fährt der Azubi nach dem ersten Monat mit auf Baustelle und ist für Schlitze schlagen und fegen zuständig.

Noch als Ergänzung: Ich habe meine Ausbildung gerne gemacht. Ich habe auch viel gelernt aber es waren auch durchaus harte und (Sehr) langweilige Tage dabei aufgrund der monotonen und unterfordernden Aufgaben.
Mein Fazit ist: Eine Ausbildung ist neben dem fachlichen auch eine gute Charakterbildung. Aus meiner Sicht weit mehr als ein Studium. Aber die Unternehmen müssen das einfach auch lehrreich und interessant gestalten.
Mit dem was ich heute weiß, würde ich meinen Kindern eher dazu raten, eine Ausbildung in einem größeren Betrieb zu machen. Gerne auch vor einem Studium. Ich habe in der Ausbildung weit mehr Selbstständigkeit gelernt als während meinem FH/TH Studium.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: OdinHades
Khaotik schrieb:
Als hätte der 10Mann-Elektriker eine Ausbildungswerkstatt. Da fährt der Azubi nach dem ersten Monat mit auf Baustelle und ist für Schlitze schlagen und fegen zuständig.
Wobei du hier aber differenzieren musst! Auch wenn sich das wie "billige Arbeitskraft" anhört, gehört es nun mal zum Job. Wenn bei mir der Elektriker da war, dann ist nachdem er den Raum verlassen hat die Wand verputzt und die Arbeitsstelle gefegt. Was anderes ist natürlich wenn der Azubi dann gar nicht mit auf die Baustelle geht, sondern das Auto vom Chef wäscht oder fürs Fegen des Lagers zuständig gemacht wird.

Was hier gerade vergessen wird, wir haben aktuell nicht nur einen Facharbeitermangel, wir haben auch einen riesigen Azubimangel! Wer sich heute als billige Arbeitskraft behandelt fühlt sollte dies auch melden und sich einen "richtigen" Ausbildungsplatz suchen. Es gibt ja nicht umsonst die ungeliebten "Ausbildungshefte" wo man sowas erfassen kann.
 
Erkekjetter schrieb:
Unglaublich… dann gib an welche ihk es ist oder guck selber. Ich halte jede wette, dass die von dir hier genannten summen so nicht korrekt sind.

Hättest du längst machen können. Allein das du es nicht tust ist mir Beweis genug, dass das wie so oft ganz viel meinung aber sehr wenig wissen ist.

Ich habe keinen Grund, die Aussage von meinem Kollegen anzuzweifeln.
Aber er wohnt in 35794 Mengerskirchen.

Kannste ja mal schauen, was du findest, wenn du willst.
 
Mit anderen Worten, die Fakten interessieren dich nicht sondern nur, dass deine Meinung bestätigt wird.

Dass die Aussagen von deinem Kollegen falsch sind oder von dir falsch aufgenommen/hier wiedergegeben wurden, habe ich belegt. In keiner IHK in DE sind die Gebühren in der Form wie von dir genannt. Denn im Gegensatz zu dir habe ich das geprüft bzw. weiß ich es, da ich mich mit dem Thema beschäftigt und unter anderem den Ausbilderschein gemacht habe. Ohne den btw. dein Kollege ohnehin nicht ausbilden darf und diesen zu machen kostet wiederum Zeit und Geld. So als Randinfo. Gott sei dank darf ja seit 2009 nicht mehr Hinz und Kunz ausbilden (bzw. so tun als würden sie).

Dann ist ja damit endgültig dokumentiert, dass das mal wieder nur Getrolle war und keinerlei wirkliches Interesse an Informationen bzw. dem Thema an sich bestand.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: OdinHades
xexex schrieb:
Was hier gerade vergessen wird, wir haben aktuell nicht nur einen Facharbeitermangel, wir haben auch einen riesigen Azubimangel! Wer sich heute als billige Arbeitskraft behandelt fühlt sollte dies auch melden und sich einen "richtigen" Ausbildungsplatz suchen. Es gibt ja nicht umsonst die ungeliebten "Ausbildungshefte" wo man sowas erfassen kann.
Stimme ich dir ja grundsätzlich zu. Damit verbrennst du aber auch viele Azubi-interessierte.
Wenn man als Azubi ständig solche Tage erlebt, verliert man auch schnell die Lust, grundsätzlich eine Ausbildung zu machen.
Wie geschrieben: natürlich sind Ausbildungsjahre keine Herrenjahre und man fängt mit den einfachsten Tätigkeiten an. Aus meiner Sicht muss man aber auch hier die Balance finden und die Eigenentwicklung fördern. Wenn ich gut ausgebildete Fachkräfte möchte, muss ich dieses Wissen ja in der Ausbildung vermitteln.

Beispiel aus meiner Ausbildung damals zum Maschinenbauer: Man ist während der Ausbildung u.A. an konventionellen Drehmaschinen eingesetzt. Wir hatten dann regelmäßig die Aufgabe, stumpf an 200 Wellenstücken beidseitig eine Fase anzudrehen. Dabei hat man 0,0 gelernt aber 3 Tage Lage ständig den gleichen Handgriff gemacht.
Im Vergleich dazu mein aktueller Betrieb: Azubis bekommen angepasste Aufgaben, dürfen Projekte ausprobieren und Modelle bauen. Sowas war uns dagegen nur in der Vorbereitungszeit auf die Zwischen- und Abschlussprüfung erlaubt, ansonsten nicht. Es wurden nur Teile für Kundenaufträge hergestellt, bei denen ein Geselle unwesentlich schneller auf deutlich teurer gewesen wäre.

Mit solchen Bedingungen hält man auch keine interessierten Facharbeiter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: xexex
Khaotik schrieb:
Beispiel aus meiner Ausbildung damals zum Maschinenbauer: Man ist während der Ausbildung u.A. an konventionellen Drehmaschinen eingesetzt. Wir hatten dann regelmäßig die Aufgabe, stumpf an 200 Wellenstücken beidseitig eine Fase anzudrehen.
Kenne ich noch aus der Zeit als Werkzeugmacher, die hälfte der Klasse hatte im ersten Lehrjahr nur gefeilt. Immerhin hat man aber gemerkt, dass dort ausgebildet wurde. Ob es Sinn macht oder nicht ist eine Sache, es ist aber schon mal zumindest wichtig die Azubis mit den Aufgaben zu betreuen die ihrem Aufgabengebiet entsprechen, auch wenn sie vielleicht im späteren Berufsleben nicht mehr mit solchen "alten" Techniken arbeiten werden.

In der Firma in der ich ausgebildet wurde, hatte man Azubis hingegen durchaus als billige Arbeitskräfte genutzt. Ich finde jedoch alles andere als im negativen Sinne, wir haben mit knapp 30 Lehrlingen die Sonder- und Prototypenfertigung gemacht. Interessanterweise musste auch jeder, vom technischen Zeichner bis zum Mitarbeiter im Außendienst, durch die Ausbildung durch. Sowas findest du heutzutage aber nur noch selten und dann wird sich über fehlende Facharbeiter beschwert.
 
Zurück
Oben