Persönlich habe ich die Vermutung, dass dies stark mit dem aktuellen Medienkonsum zu tun hat: 2013 kam Vine raus und hat die benötigte Aufmerksamkeitsspanne für Videos auf 6 Sekunden herabgesenkt. Das lesen von Texten beschränkte sich auf 140 Zeichen auf Twitter. Nach Vine kamen Instagram und jetzt TikTok sowie YouTube Shorts.A415 schrieb:Was mir wirklich aufgefallen ist. dass die meisten jungen Leute Probleme haben lange Texte zu lesen oder dir auch lange zu zuhören wenn du denen mal was erklärst. Wir wurden auch dazu angehalten möglichst einfache Sprache zu verwenden um hier Niemanden kognitiv zu überfordern (sic!).
Formate, in denen es, bei den Populären, nicht unbedingt darum geht mit Komplexität oder Wissen zu glänzen.
Dazu die gegenseitige beweihräucherung, die es mit Sicherheit vor 50 Jahren schon genauso gab - aber da war es halt auf den persönlichen Bekanntenkreis beschränkt, die auch ein bisschen mehr gesehen haben als nur das, was du von dir bewusst präsentierst. Jetzt sind es halt 10 Leute die dich kennen und 900 Leute die nur dein Persona kennen.
Warum soll man sich mehr Mühe geben, wenn ich ständig erzählt bekomme wie toll ich doch sei?
Dazu noch der fehlende Anreiz die von dir genannten Punkte zu erlernen ("Wozu brauche ich das denn?") und heraus kommt eine Situation wie jetzt.
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Ja...Bohnenhans schrieb:Echtes Zentralabi scheitert halt an Eltern und Schülern das ist unrealistisch.
Etwas, das ich nie verstehen werde.
Ich weiß nicht, wie es in anderen Ländern ist, aber in Niedersachsen kann man mittlerweile die Uhr danach stellen, wie lange es zwischen Schreiben der Abiturprüfungen und den Beschwerden von Eltern dauert, dass die Matheprüfung (natürlich sowohl LK als auch GK) ja viel zu schwierig gewesen seien.
Mein erster Gedanke ist dann jedesmal: "Was qualifiziert diese Eltern jetzt dazu, eine derartige Aussage zu tätigen? Die Prüfungsaufgaben sind noch nicht veröffentlicht worden und ich bezweifle, dass die alle das entsprechende Wissen mitbringen, um die Schwere beurteilen zu können."
Anekdote:
Meiner Erfahrung nach hat ein Großteil der Schwierigkeiten mit dem Mathe Abi auch etwas damit zu tun, dass der Anreiz, sich mit dem Taschenrechner auseinanderzusetzen, geringer wird.
Smartphones werden immer intuitiver, Tablets ebenso, Desktop PCs haben die wenigsten mehr und Laptops werden für das nötigste verwendet.
Auch "früher"(TM) gab es schon Diskrepanzen bzgl der Verwendung mit GTRn. Während die einen für den Schnittpunkt zweier Funktionen die Graph-Funktionen verwendet haben, was immer zur Folge hatte, dass man das Bild vom TR abskizzieren musste, haben anderen Gleichungslöser verwendet, was den Schreibaufwand massiv reduziert hat. Wenn jetzt aber zusätzlich zu dieser "langsameren" Methode (Die beigebrachten Methode, weil Lehrer die andere teils selbst nicht kennen) noch Schwierigkeiten kommen den TR überhaupt zu bedienen - dann ist klar, dass die Prüfung als "zu viel" und "zu schwer" bezeichnet wird.
Dass das was mit den eigenen Kompetenzen zu tun haben könnte wird iwie nie diskutiert.
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