Fachkräftemangel (Gesellschaftsthema)

DaDare schrieb:
bei denen der Job wirklich nur Mittel zum Zweck und keine "Berufung" ist.
Das sollte in jedem Fall in einem Angestellten Verhältnis so sein. Was neoliberaler Extremismus wird den hier bitte propagiert? XD UNd tief mit Stammtischparolen war vor allem gemeint, dass die vermeintlichen Führungskräfte dann die "armen Opfer" sind, des es ausbaden müssen...
 
Zhalom schrieb:
Fall das der Dipl. Ing. weniger weis als der Facharbeiter, dieser jedoch mehr Geld verdient und die Lorbeeren bekommt die eigentlich der Facharbeiter verdient. Ausserdem gibt es manche Studierte mit einer hochnäsigen persönlichkeitsstruktur , die statt mislungener Arbeit sachbezogen zu argumentieren, lieber dem Facharbeiter die Qualifikation absprechen
Gut, dass das keine einseitige Argumentation ist...

Hast du Mal ein Beispiel für Positionen in denen Ingenieure Facharbeitern-Arbeiten machen oder umgekehrt. Kenn ich aus dem Maschinenbau zumindest nicht. Auch wenn da natürlich jede Menge Facharbeiter/Techniker über die Ingenieure (und umgekehrt) aufgrund von vermeintlicher Inkompetenz schimpfen.
 
Erkekjetter schrieb:
Das sollte in jedem Fall in einem Angestellten Verhältnis so sein. Was neoliberaler Extremismus wird den hier bitte propagiert? XD
Es gibt noch mal einen großen Unterschied zwischen "einfach Zeug nach Schema F abzuarbeiten"," warum wieso und weshalb, ist egal, Hauptsache ich kriege am Ende des Monat Gehalt" und den Leuten, die eine gewisse "Erfüllung" in ihrer Tätigkeit erkennen. Man geht da mit einem ganz anderen Mindset an die Sache dran. Tief im Herzen würde wahrscheinlich kaum einer freiwillig arbeiten wollen.

Erkekjetter schrieb:
dass die vermeintlichen Führungskräfte dann die "armen Opfer" sind, des es ausbaden müssen...
Geht halt in beide Richtungen. Gutes Personal ist leider schwer zu finden. Der "Chef" wird dafür aber dementsprechend auch bezahlt, weil er eben auch die Verantwortung übernimmt. Und wie schon gesagt, geh mal in eine moderne Fertigung rein und hinterfrage jede (Ab)Sicherungsmaßnahme. Wenn man dann die Geschichte dahinter anhört, fragt man sich manchmal wirklich, wie bestimmte Menschen bis zu diesem Zeitpunkt überlebt haben. :D
 
Die wahre Ursache ist die, dass allen Schülern immer eingeredet wird "Ohne Abi, ohne Studium etc. verdienst du kein Geld mehr und ohne viel Geld wirst du nicht glücklich leben können" Dabei gibt es genug Menschen die auch mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung genug verdienen um glücklich zu sein.
 
DaDare schrieb:
Dann nenne bitte 2-3 Punkte, die von dem Video oben abweichen.
Aber gerne.

Am Kassensystem:
Aufladung für Telefonkarten, Onlinedienste (Google, Apple, Playstation, Netflix etc.) und Paysafecard, Zapfsäulen (seltsam viele Kunden merken sich diese eine Zahl einfach nicht), ausserdem habe ich kein Laufband, sondern nur einen Handscanner an meiner Kasse.
Ich habe noch eine getrennte Bargeldkasse für den Hermes-Shop und ich bediene die Kaffeemaschine.
Auifladekarten habe ich in dem Video jetzt nicht gesehen ... mag sein, dass es die dort auch gibt (gibts hier zumindest in jedem Supermarkt). Der Verkauf ist ja auch kein Problem bei den Dingern ... aber wenn mal eine ncht funktioniert ... Warenrücknahme ohne internet kann so einfach sein ... sobald da ein Server involviert ist wirds spannend.

Ich fand das Kassensystem im Video sehr angenehm ... zumindest das, was ich gesehen habe (die werden auch nicht alles gezeigt haben).

Ach ja ... meine Abrechnung mache ich natürlich selbst ... von Hand zählend mit Taschenrechner ... nix Zählmaschine.
Mir haben etwas die Abschöpfungen gefehlt ... ich muss regelmäßig Bargeld abschöpfen ... meist ein bis 2 mal pro Stunde.

Positiv ist allerdings, dass ich durch die Zusatzaufgaben neben dem Kassieren keinen "Tunnel" kriege ... ich stehe nur an der Kasse, wenn Kunden im Laden sind ... ansonsten erledige ich meine anderen Schichtaufgaben und fülle die Regale auf, wo es geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
DaDare schrieb:
Das sind die Prozesse und Anlagen zum Teil so stark abgesichert, dass selbst die paranoidesten Mütter mit ihren Hochsicherheitstrakt-Kinderzimmern neidisch werden.
Stimmt, und will dir prinzipiell auch nicht widersprechen, aber die Schutzmaßnahmen taugen auch nur dann, wenn die Mitarbeiter sich dran halten...
Beispiel aus einer Firma die ich kenne: Der Arbeitsbereich eines Roboterarms ist komplett abgesperrt durch Schutzwände, rein kommt man nur durch eine einzelne Tür. Vorschrift: Es darf nur eingewiesenes Personal rein, und dieses Personal hat ein Schloss, welches in die Tür gehangen wird. Ohne den Schlüssel zum Schluss geht die Tür nicht zu, und wenn die Tür nicht zu ist, läuft der Roboter auch nicht.
Vor ein paar Jahren hat dann ein Mitarbeiter seinen Vater "umgebracht", weil der Vater als nicht eingewiesene Person ohne Schloss noch im Sicherheitsbereich des Roboters war und die Tür hinter sich geschlossen hat. Sohn war direkter Arbeitskollege vom Vater, schaltet die Anlage ein und zack, tot.

DaDare schrieb:
Es ist zum Teil richtig absurd, was man heutzutage für Mieten bezahlen muss. Da frisst einem die höheren Mietkosten das potenzielle Mehrgehalt auf, wenn man umziehen muss und nicht mehr zu alten Konditionen wohnen kann.
Das könnten viele Firmen umgehen, wollen sie aber nicht. Merke ich bei meinem AG ja.
Suchen verzweifelt nach neuen Mitarbeitern, gibt jetzt auch extra Geld für alle Mitarbeiter die man wirbt, auch gar nicht soo wenig. Aber man will halt nicht weg von 3/2 Tage HO/VorOrt. Wenn man diesen Mist fallen lassen würde, denn notwendig ist es nicht, dann würde man mit Sicherheit mehr Leute finden - alleine schon, weil man statt in diesem einen Ballungsraum direkt in ganz DE suchen könnte.
Insofern - sind viele Firmen selbst Schuld durch ihre internen Regeln.

Aber klar - das gilt natürlich nur für Firmen, wo Homeoffice machbar ist. Die meisten Jobs trifft das eben nicht, insbesondere oft die, die verhältnismäßig schlecht bezahlen, wie zB Einzelhandel.
Wundert mich sowieso, dass es so viele Supermärkte in Großstädten gibt. Für 13€/Stunde würde ich in Köln nicht arbeiten. Irgendwo weit draußen mag das gehen durch die geringeren Mietpreise, aber direkt in Köln kannst heute fast vergessen für den Stundenlohn. Trägt sich in allen Fällen die ich kenne nur dadurch, dass das meist Frauen sind, die in Teilzeit arbeiten, und die Wohnung wird hauptsächlich vom Vollzeit arbeitenden Mann bezahlt. Soll nicht negativ gemeint sein, aber das kann ja eigentlich nicht sein, dass sich das nur trägt, weil der Partner, egal welches Geschlecht, den Lebensunterhalt bestreitet.


DaDare schrieb:
Es gibt noch mal einen großen Unterschied zwischen "einfach Zeug nach Schema F abzuarbeiten"," warum wieso und weshalb, ist egal, Hauptsache ich kriege am Ende des Monat Gehalt" und den Leuten, die eine gewisse "Erfüllung" in ihrer Tätigkeit erkennen. Man geht da mit einem ganz anderen Mindset an die Sache dran. Tief im Herzen würde wahrscheinlich kaum einer freiwillig arbeiten wollen.
Würde da auch den Zwischenschritt sehen wie bei mir: Ich habe keinen Bock auf Arbeit, gehe aber trotzdem und gebe mir Mühe, damit ich mehr Geld kriege, und weil ich ja freiwillig die Verpflichtung mit dem Arbeitsvertrag eingegangen bin.
Man kann also sagen: Bock hab ich nicht, aber das Berufsfeld und das Geld sind insofern Ok, dass ich es halt mache. Und weil ich nicht anderen auf der Tasche liegen will.


cpnkolibri schrieb:
Die wahre Ursache ist die, dass allen Schülern immer eingeredet wird "Ohne Abi, ohne Studium etc. verdienst du kein Geld mehr und ohne viel Geld wirst du nicht glücklich leben können" Dabei gibt es genug Menschen die auch mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung genug verdienen um glücklich zu sein.
Naja, die meisten Ausbildungsberufe sind halt sehr schlecht bezahlt, wenn man das mit anderen vergleicht. Beispiel ist Einzelhandel, wie ich oben schrieb. Auch mit Ausbildung in einem besser bezahlenden Markt reicht das Geld nicht, um z.B. eine kleine, aber halbwegs ordentliche Wohnung zu kriegen. Dafür muss man dann schon zu zweit 30-40% des Gesamteinkommens bezahlen für 60m² in halbwegs gutem Zustand, wenn man nicht eine Stunde pro Strecke zur Arbeit pendeln will.
Da darf sich dann niemand wundern, warum die Leute lieber BWL studieren usw.
Eine schlechte Stelle als BWL Bachelor wird trotzdem besser bezahlt als eine gute Stelle in vielen Ausbildungsberufen. Da fällt die Entscheidung nicht schwer.
 
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ich möchte mal erwähnen das in den krank- und altenpflegeberufen in deutschland sehr viele ausländsche frachkräfte schaffen. sehr beliebt sind hier hier die vieatnemesen und die inder, weil die sich besonders herzlich um bewohner/patenten kümmern. und es sind sehr viele vietnamesen die hier schon schaffen.
 
Interessant wie der Supermarktkassierer /-in immer so in den Vordergrund gestellt wird, ohne sachliche Gründe. Das ist im Gegensatz zum Fachverkäufer wirklich nur im Supermarkt die Kasse bedienen, und das ist mittlerweile so vereinfacht das die Anlernphase so kurz ist das man nicht mehr von Fachkraft reden kann, und das auch oft keine Vorraussetzung mehr ist.
Manche scheinen blind vor Wut darüber zu sein.

Für die blinden, es sollte von meiner Seite vieleicht erwähnt werden das es allgemeines Erfahrungswissen ist was viele für Fachwissen halten. Das ist zwar individuell, aber dennoch passt quasi in den Schädel eines Kassierers nicht weniger als in das eines Technikers.
Wissen welche Nummer das Rosinenbrötchen hat ist aber kein Fachwissen.
 
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Zhalom schrieb:
Interessant wie der Supermarktkassierer /-in immer so in den Vordergrund gestellt wird, ohne sachliche Gründe.
[...]
Manche scheinen blind vor Wut darüber zu sein.
Das hat nichts mit Wut zu tun, sondern ist einfach ein sehr gutes Beispiel, gerade aus den von dir genannten Gründen. Es ist ein einfacher Beruf, der nicht erfüllend, dafür aber stressig ist, aber (noch) gemacht werden muss, weil insbesondere Ältere Menschen nicht mit den SB Kassen zurecht kommen. Angesehen ist er auch nicht. Trotzdem müssen die Leute davon leben, weil einfach alles, und ganz besonders Wohnraum, immer teurer wird, die Gehälter aber nicht im gleichen Maße steigen.

capitalguy schrieb:
ich möchte mal erwähnen das in den krank- und altenpflegeberufen in deutschland sehr viele ausländsche frachkräfte schaffen. sehr beliebt sind hier hier die vieatnemesen und die inder, weil die sich besonders herzlich um bewohner/patenten kümmern. und es sind sehr viele vietnamesen die hier schon schaffen.
Bei meinen Eltern im Ort bei der AWO sind es vor allem junge, türkische Frauen - dazu ein paar ältere Deutsche. Aber so etwas stört mich nicht, die waren alle sehr sehr freundlich als ich zu Besuch vorbei gekommen bin, und auch meine Großeltern haben sich über die 4 Wochen sehr wohl gefühlt, wo sie da waren. Also außer, dass sie halt im Altenheim waren... Aber im Nachhinein war es laut ihnen wohl doch nicht so schlimm :D
Dafür halt teuer. Fast 4000€ pro Person pro Monat, wenn man alle Kosten mit einplant. Insofern hoffe ich, dass die Plegerinnen dort gut bezahlt wurden, denn das ist doch ein gutes Stück über dem Durchschnitt der Eigenbeteiligung.
 
DerOlf schrieb:
Nur so viel: Mehr Persxonal einsparen geht in meinem Job einfach nicht ... denn hier arbeitet in den meisten Schichten nur eine Kassenkraft, die nebenbei noch Warenannahme, Nachfüllen, MHD-Kontrolle und Hermes-Shop übernimmt, Kunden bei Problemen zu helfen hat und ganz nebenbei dafür zuständig ist, dass der Laden einigermaßen sauber ist.
Das ist aber dein Problem nicht das Problem des Berufes, was glaubst du wieso in größeren Firmen man die komplexeren Aufgaben komplett von Kassiererinen weghält? Wann warst du das letzte mal bei Rewe oder einem ähnlichen Laden?

Interessanterweise sind gerade solche Büdchen wie du sie anscheinend beschreibst zumindest in Köln sehr beliebt. In meinem 500 Meter Umfeld gibt es fünf davon und wenn vier davon schließen würden, wäre es auch kein Problem.
 
Für uns ist es sicher besser jede Tätigkeit mit Respekt zu behandeln, und so will es auch jeder denke ich. Die Realität wird von anderen bestimmt, meisstens von Vorgesetzten.

Es gibt so Listen ,in denen steht wo die meissten Fachkräfte fehlen. Das sind dann eher Berufe die man nicht oder nicht einfach automatisieren kann. Und das sind ohne grosse Umschweife Berufe mit viel Fachqualifikation und Handwerk.

Fachverkäufer ist auch nicht mehr so gefragt seit es Onlinehandel gibt. Dort ist der Fachverkäufer jetzt ein geschulter Callcentermitarbeiter und der Kassierer füllt nur noch Kartons. Und alles teilweise extrem automatisiert. Dort kann es keinen Mangel geben sofern jeder dort arbeiten könnte, und das kann jeder.
 
xexex schrieb:
Das ist aber dein Problem nicht das Problem des Berufes,
Ich arbeite halt nicht in einem mehrere Hekta großen Supermarkt, sondern an einer Tankstelle.
Ich freue mich sogar drüber, dass mein Job etwas interessanter ist ... mein Beruf ist es aber zum Glück nicht.

Es ist schwachsinnig, den Beruf der Kassenkraft immer nur anhand der Supermarktkasse eintüten zu wollen. Die meisten Kassenkräfte machen deutlich mehr, als ein Supermarktkassierer.

Sorry ... Mich kotzt es einfach an, ständig mit Supermarkt-Kassenkräften verglichen zu werden.
Die meisten Kassenkräfte arbeiten eben nicht in einem Supermarkt. Und noch mal weniger arbeiten in einem, wie er im Video oben zu sehen ist.

Auch die Wartezeiten der Kunden sparen letztlich Personalkosten.
Mich nervt das Warten auch, aber ich weiß, dass der Laden seine Waren dadurch insgesamt günstiger anbieten kann. Die Schlangen entstehen dadurch, dass unmöglich exakt vorausgesagt werden kann, wie hoch der Kundenandrang in einem Zeitfenster sein wird. Es gibt Orientierungspunkte (vor Arbeitsbeginn, Pausenzeiten, Feierabend, kurz vor Ladenschluss), aber mal sind es eben 10 kunden pro Stunde weniger und manchmal 20 mehr. Bei ersterem gibts Leerlauf an der Kasse und einen Mitarbeiter, der fürs warten bezahlt wird, bei zweiterem gibts eben eine längere Schlange bis ein zusätzlicher MItarbeiter eine hoffentlich noch vorhandene weitere Kasse geöffnet hat.
Die Krux. Auch SB-Systeme würden aus Gründen der Energieeffizienz nur in einer so großen Anzahl aufgebaut werden, dass möglichst alle Kassen ständig genutzt werden ... bei stark unterschiedlichem Kundenandrang bedeutet das wieder: Entweder der Laden zahlt für die Energie, die ein nicht genutztes Terminal schluckt, oder der Kunde muss eben zwischendurch auf ein freies Terminal warten.
In Punkto warten bringen die SB-Kassen dem Kunden also eigentlich nichts, denn da wartet er genauso, wie an jeder normalen Kasse auch.
 
DerOlf schrieb:
Dann ist also das Problem meines Berufes (es ist zum Glück nicht mein Beruf sondern nur der Job, von dem ich momentan lebe), dass noch nicht jede Einkaufsmöglichkeit ein 1.000m²-Laden mit 20+ Kassen ist?
Ich würde mal behaupten, du hast meinen Text falsch gedeutet.
Interessanterweise sind gerade solche Büdchen wie du sie anscheinend beschreibst zumindest in Köln sehr beliebt. In meinem 500 Meter Umfeld gibt es fünf davon und wenn vier davon schließen würden, wäre es auch kein Problem.
Wenn ich alle 50 Meter einen Laden hinstelle und in jedem diesen Laden eine "Fachkraft" suche die 10 Aufgaben gleichzeitig erledigen kann, habe ich keinen Fachkräftemangel sondern ein ganz anderes Problem.

Kenne ich zu genüge aus der IT. Wir suchen Techniker im Außendienst, die 1-3 Level Support machen können und sich mit SAP, VOIP, Netzwerk, Linux, Windows und Macs auskennen, am besten 20 Jahre jung mit abgeschlossenem Studium. Gibt es nicht, nur ist das kein Fachkräftemangel sondern ein Mangel an sinnvoller Aufgabenteilung.
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
Die meisten Kassenkräfte arbeiten eben nicht in einem Supermarkt.
Doch! Die meisten "Kassenkräfte" arbeiten an der Kasse, das ist genau das Tätigkeitsfeld einer Kassiererin oder Kassierers. Wenn du den ganzen Laden alleine schmeißt und für 1000 andere Sachen zuständig bist, bist du kein Kassierer sondern Einzelhandelskaufmann.
Wichtigste Aufgabe der Kassierer ist die Bareinzahlung und Barauszahlung von Bargeld und dessen Kontrolle (Echtheit, Nachzählen), die Bearbeitung von Geld- und Kreditkarten sowie Schecks, die Bedienung des Barcodelesegeräts und die Bedienung einer Kasse (Registrierkasse).
https://de.wikipedia.org/wiki/Kassierer
 
Zuletzt bearbeitet:
xexex schrieb:
Interessanterweise sind gerade solche Büdchen wie du sie anscheinend beschreibst zumindest in Köln sehr beliebt. In meinem 500 Meter Umfeld gibt es fünf davon und wenn vier davon schließen würden, wäre es auch kein Problem.
Bei mir ist es ja keine Bude, sondern eine Tankstelle, die es seit über 75 Jahren gibt.
Die Büdchenkultur ist auch etwas ganz anderes ... das ist in keiner Weise mit Supermarkt vergleichbar.
Früher gabs an jeder Kreuzung ne Kneipe ... heute gibts halt alle 5m Spätis, Friseure und Fressbuden.
Ergänzung ()

xexex schrieb:
Einzelhandelskaufmann
Ungelernt ... und es läuft trotzdem ;)

Ich muss dir allerdings widersprechen ... ein gelernter Einzelhandelskaufmann schmeist den ganzen Laden ... mit Bestellungen (Waren, Betriebsmittel) und den Kontakten zu unseren Partnern habe ich aber nicht viel zu tun.
Das macht unsere Stationsleitung ... die ist auch Ausbilderin für unseren Stift und gelernte Einzelhandelskauffrau.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
mit Bestellungen (Waren, Betriebsmittel) und den Kontakten zu unseren Partnern habe ich nicht viel zu tun.
Nur so viel: Mehr Persxonal einsparen geht in meinem Job einfach nicht ... denn hier arbeitet in den meisten Schichten nur eine Kassenkraft, die nebenbei noch Warenannahme, Nachfüllen, MHD-Kontrolle und Hermes-Shop übernimmt, Kunden bei Problemen zu helfen hat und ganz nebenbei dafür zuständig ist, dass der Laden einigermaßen sauber ist.
Lassen wir es gut sein. Ich verstehe deine Position, aber letztlich ging es um die Austauschbarkeit der Kassierer und das sind per Definition nicht die Leute die als One-Man-Show den Laden schmeißen.
 
Snowi schrieb:
Stimmt, und will dir prinzipiell auch nicht widersprechen, aber die Schutzmaßnahmen taugen auch nur dann, wenn die Mitarbeiter sich dran halten...
Wobei dann irgendwer wirklich gepennt hat. Alles mit Robis ist wirklich absolut kritisch und kann, wie in deinem Beispiel, fatal enden.

Gibt aber auch andere Geschichtem. Dass sich z.B. ein Arbeiter an einem von der Decke hängenden Monitor den Kopf gestoßen hat. Das wurde als Arbeitsunfall gemeldet. Dann musste dies eben untersucht und Verbesserungen nachweislich erbracht werden. Die Lösung: Alle Monitore müssen mit Schaumstoff an den Kanten ausgestattet werden. :freak::D Aber allgemein bin ich über den Arbeitsschutz hier in DE mehr als Happy. Lieber so als umgekehrt.

Aber mal Hand aufs Herz, solange man an der Kasse nur länger warten muss, ist das zwar nicht schön, aber man kann damit leben. Problematisch wird es dort, wenn die Läden schließen müssen und es nachhaltig zu finanziellen (und sozialen) Schäden kommt.

Oder Planungsbüros, die Aufträge ablehnen aufgrund von eigenem Mangel an Personal, Waren oder Partnerfirmen Kappazitäten oder in der öffentlichen Forschung, da man nicht genügend Mitarbeiter hat und man Projekte trotz 100% Stellen (!) nur zu 50% bedienen kann. Schaut mal die ganzen Unis nach deren Promotionsausschreibungen in den technischen / Mint Bereichen an. An letzteren sind aber zum Teil die Lehrstühle dennoch schuld, da die Lehre & Betreuung an Qualität zu wünschen lässt und man sich somit nachhaltig den Nachwuchs vergrault.
 
DaDare schrieb:
Wobei dann irgendwer wirklich gepennt hat. Alles mit Robis ist wirklich absolut kritisch und kann, wie in deinem Beispiel, fatal enden.
Definitiv, aber wollte damit nur veranschaulichen, dass Arbeitsschutz nur dann was bringt, wenn die Mitarbeiter auch mitwirken. Jeder Arbeitsschutz lässt sich umgehen, und wenn es im Zweifel das ist, was die Politik gerne mit "krimineller Energie" beschreibt ;)
Hatte ich ja auch am Flughafen damals. Gesundes Heben von Paketen wurde zwar nicht aktiv gezeigt / erzwungen, aber da hatte auch schlicht niemand Interesse dran. War der einzige (Neben 2 weiteren Kollegen, bei ca. 100 Mann in der Halle), der da Wert drauf gelegt hat. War dann nicht verwunderlich, dass die alle nach spätestens 3 Jahren die ersten Bandscheibenvorfälle und kaputte Handgelenke hatten.
Du kannst Arbeitsschutz "ernötigen", aber erzwingen funktioniert nicht, du bist immer auf die Mitarbeiter angewiesen. Das bringt Eigenverantwortung eben mit sich, ohne die bist du als Arbeitnehmer i.d.R. nicht brauchbar. Aber da fehlt es leider vielen ein bisschen an Verständnis...
Will dir da in keinem Fall widersprechen, und ich bin froh um den Arbeitsschutz in DE - aber wenn der Mitarbeiter nicht will, funktioniert es nicht...


DaDare schrieb:
An letzteren sind aber zum Teil die Lehrstühle dennoch schuld, da die Lehre & Betreuung an Qualität zu wünschen lässt und man sich somit nachhaltig den Nachwuchs vergrault.
Ich würde sagen, dass das schlicht der Hauptgrund ist. Mich hat es ja schon auf Lebenszeit vergrault als ich nur meinen Bachelor machen wollte. Generell hört man da leider auch sehr viel in DE von, insb. wenn die Studenten die über DE berichten mal im Ausland waren. Da wirst du als guter Student mit Kusshand genommen und kannst richtig selbst arbeiten, in DE wirst du als Doktorand meist auch nur als billige Arbeitskraft missbraucht, die eigentliche Forschung / Doktorarbeit findet dann in der Freizeit statt.
 
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DaDare schrieb:
Bessere Arbeitsbedingung und mehr Lohn und schon klappt das auch mit mehr Bewerbern. Wer hätte das gedacht?
Einige der Ausagen im Video halte ich für sehr gewagt. Schön, dass es sich die Betreiberin des Frisörsalons leisten kann, z.B. Samstags zu schließen. Lassen wir jetzt noch alle Teilzeitkräfte in Vollzeit arbeiten, brechen auch diese potentiellen Kundinner und Kunden weg.

Ob ein Großteil der derzeit in Teilzeit oder gar im Minijob beschäftigten, selbst bei anderen steuerlichen Voraussetzungen, in einen Vollzeitjob wechseln würden, wage ich auch zu bezweifeln. Dafür bedarf es oft mehr wie das Angebot eines Vollzeitjobs mit besserer Bezahlung (welche dann die Teilzeitkräfte ja nicht bekommen dürften, trotz Gleichbehandlung).

DaDare schrieb:
Das Übel muss an der Wurzel gepackt werden. Es ist zum Teil richtig absurd, was man heutzutage für Mieten bezahlen muss.
Welche wirklich umsetzbaren Vorschläge gibt es dazu?

Die enorme Flächenversiegelung verbeitet es eigentlich, immer neue Wohngebiete auszuweisen (Gewerbegebiete genauso, aber das bringt in Sachen Wohnraum nichts). Die Städte/Länder waren in den letzten Jahrzehnten so unfähig, nahezu all ihren Wohnungsbestand zu verscherbeln und sind immer noch so unfähig, Bauland zu verkaufen (=Preistreiberei, selbst wenn die Flächenversiegelung egal ist). Dem privat finanzierten Wohnungsmarkt kann man es nicht vorwerfen, dass er mit seinen Investitionen (egal, ob Neubau oder Zwangs-Sanierung) keine Verluste erzielen will.

Auch schön sind solche reißerischen Überschriften der Presse
„Für junge Leute ist der Beruf sehr unattraktiv“: Busfahrer in München hat am Monatsende kaum Geld übrig

Zhalom schrieb:
Und die meissten Jugendlichen scheuen eben diesen persönlichen Einsatz und studieren Unsinn, und gehen spät in den anderen Beruf. Die Arbeiten erst mit 30 und fehlen ein grosses Stück vom Arbeitsleben. Der Renteneintritt soll auch deswegen erhöht werden,
Klar, die Leute mit unsinnigen Studiengängen werden danach auch keine brauchbar bezahlten Jobs finden. Für den Rest ist die Aussage aber falsch.

Wie ich im Handwerk (ohne eigenen Betrieb, das ist hier aber vermutlich nicht gemeint) auf die selben Rentenpunkte hätte kommen sollen, die ich persönlich mit 12 Jahre späteren Berufseinstieg erreichen sollte (=Einzahlung in die Rente) ist mir bei derzeit (gemäß Google) 50k-57000€ für einen Elektriker Meister ein Rätsel. Die 57k€ (nach heutigen Wert) hätte ich aber die gesamten 50 Jahre (Alter 17-67) im Schnitt verdienen müssen um auf die gleiche Einzahlung in die Sozialsysteme zu kommen.

Mein Job man vom sozialen Standpunkt aus nicht soviel Wert sein wie ein Handwerkter/Facharbeiter, für die Finanzierung der Sozialsysteme ist er es aber spätestens ab Mitte 40 durchaus. Und das auch noch mit einer sehr geringen Gefahr, dass ich Erwerbsunfähig und damit zum vorzeitigen Leistungsempfänger werde.
 
DaDare schrieb:
Bessere Arbeitsbedingung und mehr Lohn und schon klappt das auch mit mehr Bewerbern
Ich denke, das vor allem die Arbeitsbedingungen besser werden müssen.
Mehr Geld, schön und gut, aber das schützt dich nicht vor dem Stress durch schlechte Arbeitsbedingungen.

Wenn ich meine Mitarbeiter in der Pflege frage, dann sagen die (mit sehr wenigen Ausnahmen), dass die Arbeitsbedingungen besser werden müssen, um den Beruf attraktiver zu machen und viele würden ihren Stellenanteil reduzieren, wenn es das Gehalt zulassen würde um die Belastung durch die Arbeit zu reduzieren.

Das Problem ist, das sich nicht in jedem Umfeld ad hoc die Bedingungen verbessern lassen, insbesondere der soziale Sektor ist davon betroffen.
Länger auf einen Handwerker warten oder in der Kasse anstehen ist eine Sache, damit kann man in der Regel leben, im Gesundheitswesen gibt es aber auch von Seite des Gesetzgebers klare Vorgaben, was ein Krankenhaus oder ein Hausarzt zu leisten hat und dann ist wieder die Zwickmühle da: Optimiere ich die Arbeitsbedingungen (zB weniger Patienten pro Pflegekraft), dann sägt man an dem Ast, auf dem man sitzt, denn ohne entsprechende Fallzahlen fehlt das Geld, gleichzeitig wird aber auch zunehmend in den ambulanten Sektor gedrängt (geplant ab 1. März zB das eine Gallenblasenentfernung als ambulanter Eingriff durchgeführt wird) und um die Finanzierung wird schon seit Jahren mit harten Bandagen gekämpft.

Überspitzt formuliert bewegt man sich im Krankenhaus zwischen: "ich verbrenne meine Mitarbeiter für maximalen Gewinn" und "ich schütze meine Mitarbeiter und zerstöre mich selbst", allerdings ohne, das es ein wirkliches Equilibrium gibt.

Bedingt kann ich da also zustimmen, aber nicht grundsätzlich und für jeden Bereich.
 
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Auch der studierte sollte erkennen, das nicht jeder studieren kann damit das System funktioniert. Irgendwer muss ja das ausbaden was der studierte ausheckt. Wenn es einen Überschuss an ersteren gibt, dann nenn ich das mal sinnlos, sofern es dem Problem hier nicht hilft.
Im Ernst, in Studienberufen fehlen nicht in dem maße Fachkräfte, wohl in technischen Ingenieursberufen aber sonst??? wo?

Aber es gibt wohl Diskrepanzen in der Definition "Fachkraft". Der tiefe Sinn der Arbeitgeberverbände ist ein Mangel an Wettbewerb auf dem Arbeitnehmermarkt in den "schwierigen" Berufszweigen. Setzt also auf eine weitere Abwertung.
Die Arbeitgeber die sich beschweren suchen jedoch den talentieren, fleißigen, engagierten Alleskönner, der auch die dreckigste/schwierigste/stressigste Arbeit, die sie selbst nicht machen wollen ,zur höchsten Zufriedenheit meistert, und dabei nicht mehr als ihr eigenes Gehalt fordert. Sie setzen also darauf, das jemand anderes die Fachkräfte ordentlich ausbilden muss, asozial wie das auch sei.
Und die Öffentlichkeit meint im Fachkräftemangel jedwede Arbeit zu sehen die mit Sach und Fachkenntnis einhergeht, und rückt sich gelegentlich Berufe in den Fokus, und fordert eine Aufwertung des Berufszweigs.

Also Diskrepanzen hier und da und kein Wunder das manche nicht damit klar kommen.

Heute im Spiegel, die Arbeitgeberlobby sieht das Problem übrigens in hoher Bildung und hohem Gehalt:
"Je besser Ausbildung und Gehalt, desto früher verabschiedeten sich inzwischen Mitarbeiter in den Ruhestand, beklagt Kampeter." (Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände)

Ich kann es nur zitieren ,soll sich jeder selbst was dabei denken.
 
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