Fachkräftemangel (Gesellschaftsthema)

rezzler schrieb:
Also ich hab hier Leute mit Hauptschulabschluss im Bekanntenkreis, die Familie haben und ein Haus gebaut/gekauft haben.

Würde mich mal interessieren wie viel die verdienen und wie viel das Haus gekostet hat.
 
blubberz schrieb:
Würde mich mal interessieren wie viel die verdienen und wie viel das Haus gekostet hat.
Arbeiten entweder als Holz-LKW-Fahrer oder in der mechanischen Industrie (kein Tarif), Frau arbeitet jeweils auch. Das gekaufte Haus dürfte unter 200k liegen, dachte das war mal online. Das gebaute Haus keine Ahnung, aber hier war das Grundstück bereits vorhanden.
blubberz schrieb:
Bei einem Fachkräfetmangel müssten eigentlich die Löhne steigen. Tun sie aber nicht, auch nicht bei 10% Inflation jährlich. Woran liegt das?
Das wäre ja mal die spannende Frage. Die Kosten in den Firmen steigen ja durchaus und werden weitergereicht.
 
omavoss schrieb:
Man will doch niemals 0% Arbeitslosigkeit erreichen, denn der Kapitalist braucht ein Heer von Arbeitslosen, damit er die Einkommen der lohnabhängig Beschäftigten drücken kann; "draußen stehen Hunderte, die Deinen Job haben wollen!" Es muss immer einen gewissen Sockel von Arbeitslosen geben . . .

Du bist dir aber schon bewusst, dass das Thema hier im Thread "Fachkräftemangel" ist, oder?

Ich wüsste nicht, wo eine Fachkraft in einem Bewerbungsgespräch mit den Millionen Arbeitslosen gedroht wurde um das Gehalt zu drücken. Das ist noch nicht mal Stammtischniveau!

Wenn wir vom Fachkräftemangel schreiben, dann bezieht sich dies auf die Bereiche:
-> MINT
-> Lehrer
-> Kita/Erzieher
-> Pflege
...

In keinem dieser Bereiche drückst du ein Bewerber mit deiner Aussage - du erhälst dann eher direkt eine Absage des Bewerbers.

s0undjan schrieb:
Die ist allerdings auch sehr gering bei uns und es gibt großzügige Freibeträge. Die Erbschaftssteuer auf einen Betrag, für den man nichts geleistet hat, finde ich nicht gut vergleichbar mit der Abgabenlast eines mittleren Einkommens. Die Freibeträge einer Erbschaftssteuer auf mein Einkommen hätte ich auch gerne :D

Die Freibeträge sind nicht großzügig. Durch die Werteinflation der letzten 15 Jahre aber den gleichbleibenden Freibeträgen, ist es eine Steuererhöhung durch die Hintertür. Mein Haus hab ich mal für 340k erworben, aktuell wären 520k drin. Freibetrag für Kinder ist aber nur 400k ...
Und das Erbe musste aufgebaut werden - es wurde von den Eltern entsprechend aus Einkommen erwirtschaftet welches schon versteuert wurde. Meine Kinder haben hierfür auch mal Verzicht üben müssen. Nur weil der "Erbfall" keiner besonderen Leistung bedarf, ist dies nicht einfach nur mit "hat nichts geleistet" zu übersetzen. Ohne Sparsamkeit und Verzicht gibt es auch für die Kids nichts zu erben. Wenn das Erbe zu hoch besteuert wird, dann wird von den Eltern einfach kein Vermögen aufgebaut. Dann leben wir wirklich in einer Gesellschaft der Verschwendung!

Ansonsten hast du für dein Arbeitseinkommen natürlich auch regelmäßige Freibeträge (Kilometerpauschale, Werbungskosten, Kinderfreibetrag, steuerfreies Einkommen ... )

blubberz schrieb:
Bei einem Fachkräfetmangel müssten eigentlich die Löhne steigen. Tun sie aber nicht, auch nicht bei 10% Inflation jährlich. Woran liegt das?

Die Löhne steigen doch, schau dir die Tarifabschlüsse aus diesem Jahr an -> klick. Ist keine vollständige Liste, Flugbegleiter fehlen beispielsweise, die dieses Jahr knapp 17% mehr bekommen.
 
rezzler schrieb:
Das gekaufte Haus dürfte unter 200k liegen, dachte das war mal online. Das gebaute Haus keine Ahnung, aber hier war das Grundstück bereits vorhanden.

Ein Haus für unter 200k ist wirklich günstig. Hier in der Gegend (Kleinstadt Niederbayern, 50.000 Einwohner, 20km Umkreis) kostet ein neues Haus mit 217m² 870k (Link).
 
_killy_ schrieb:
Wenn das Erbe zu hoch besteuert wird, dann wird von den Eltern einfach kein Vermögen aufgebaut. Dann leben wir wirklich in einer Gesellschaft der Verschwendung
Also das ist ja jetzt wohl unsere geringste Sorge. Es wird jedes Jahr immer mehr vererbt, meist in der Mitte und oben, während andere bei Null anfangen, einfach nur weil sie in ein armes Elternhaus geboren wurden.
Ein Erbe ist auch keine Doppelbesteuerung, weil sich das Steuersubjekt ändert. Der Erblasser ist verstorben und der Erbe bekommt meist erst dann das Erbe. Da kann ich auch sagen, ich will keine MwSt. zahlen, weil ich schon Lohnsteuer gezahlt habe.
Mit der Inflation haben wir alle zu kämpfen. Die Ärmeren stärker als die Reichen, dadurch sind in den letzten Jahren aber nicht MwSt. und Abgaben gesenkt worden, warum also sollte es die Erbschaftssteuer.
Im Vergleich zur Arbeit, tut man in der Regel nichts für ein Erbe, außer vielleicht man ist als Sohn schon in der Firma des Vaters tätig, dann wird man dort aber bereits entlohnt. Wenn man im Haus der Eltern hilft, mag das auch eine Leistung sein, ursprünglich sind aber die vorangegangenen Generationen ein Risiko für eine Firmengründung oder ein Hausbau eingegangen, somit ist erben für den Erbe leistungslos.
Ich bin nicht gegen erben an sich, überhaupt nicht. Der Erblasser hat etwas geleistet und kann damit machen, was er möchte. Er hat das aber auch in einer intakten Umfeld, Infrastruktur, sozialem Frieden und einem Rechtstaat getan, der ihm das Recht auf Eigentum sichert. Das muss aber auch bezahlt werden. Dazu muss man auch den Spagat hinbekommen zwischen erben und von Anfang an gute Startbedingungen haben und möglichst gerechter Chancengleichheit. Das ist ein weiterer Aspekt, wofür die Erbschaftssteuer dient.
 
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_killy_ schrieb:
Wenn wir vom Fachkräftemangel schreiben, dann bezieht sich dies auf die Bereiche:
-> MINT
-> Lehrer
-> Kita/Erzieher
-> Pflege
...
Wenn wir vom "Fachkräftemangel" reden, dann bezieht sich das aktuell auf so gut wie alle Branchen, denn selbst als Einzelhandelskaufmann sind aktuell mehr als 1000 Stellen offen, in einer Branche die ja eigentlich durch Onlinedienste auf dem absteigenden Ast sein dürfte.
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Tatsächlich in die Anzahl der offenen Stellen nicht nur in den von dir genannten Branchen kritisch und da wo die meisten offenen Stellen existieren, sehe ich durchaus viel potential für berufsfremde Bewerber.
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https://de.statista.com/statistik/d...itsstellen-in-deutschland-nach-berufsklassen/

Alleine der Bereich Logistik, wenn man die Fahrzeugführer dazu nehmen würde, benötigt über 100000k Mitarbeiter. Mitarbeiter die meiner Meinung nach sehr gut auch aus dem Arbeitslosenpool genommen werden könnten, aber wer will schon mit einem LKW durch die Gegend fahren oder Pakete sortieren. Es ist durchaus ein großes Problem des Wollens und nicht nur des Könnens.

Die IT Berufe spielen hier eine untergeordnete Rolle, weil hier zwar auch kräftig gesucht wird aber meist problemlos auch Leute im Ausland angeworben werden können. Einen Verkäufer, Maschinenbediener oder oder Paketzusteller braucht man aber vor Ort.
 
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xexex schrieb:
Alleine der Bereich Logistik, wenn man die Fahrzeugführer dazu nehmen würde, benötigt über 100000k Mitarbeiter. Mitarbeiter die meiner Meinung nach sehr gut auch aus dem Arbeitslosenpool genommen werden könnten, aber wer will schon mit einem LKW durch die Gegend fahren oder Pakete sortieren. Es ist durchaus ein großes Problem des Wollens und nicht nur des Könnens.
Naja, die schönsten Berufe sind das jeweils auch nicht. Insofern müsste man, so rein theoretisch, ja einfach mal die Löhne erhöhen...
 
s0undjan schrieb:
Das haben auch schon einige Firmen erkannt. Die Firma in der ich arbeite, bietet von sich aus keine 40-Stundenjobs mehr an, sondern Beschäftigungen von 20-35 Stunden die Woche und das bei gutem Stundenlohn. Was soll ich sagen, ich bin sehr zufrieden (ohne das gefordert zu haben) und wenn die Firma neue Leute braucht, findet sie sie auch sehr schnell.
Wenn sie sich von dem Lohn bei verringerter Stundenzahl immer noch ihren gewünschten Lebensstil leisten könnnen, passt es ja.

s0undjan schrieb:
Wir kriegen also nur genug Arbeitskräfte, indem die Wirtschaft von selbst mitwirkt, Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, die Politik Anreize schafft Kinder zu bekommen und halt Einwanderung.
Ok, dann soll die Jugend aber nicht darüber beschweren, dass sie sich von ein bis zwei solcher Teilzeitjobs (mit 20-30 Stunden/Woche) keine Eigenheim und 3 Urlaube im Jahr leisten kann. Und die staatliche Rente ist, wenn sie überleben sollte, dann natürlich entsprechend gering und Geld für private Rücklagen werden auch extrem knapp.

Ich bin mal gespannt, wo diese Förderung von Beruf und Familie noch hinführt und parallel heilfroh, dass ich von den Auswirkungen im Beruf hoffentlich nicht noch mehr wie derzeit betroffen sein werde.

s0undjan schrieb:
Die Erbschaftssteuer auf einen Betrag, für den man nichts geleistet hat, finde ich nicht gut vergleichbar mit der Abgabenlast eines mittleren Einkommens. Die Freibeträge einer Erbschaftssteuer auf mein Einkommen hätte ich auch gerne :D
Immer wieder schön zu lesen, wie hier Leute beurteilen können, was Kinder/Angehörige u.U. schon zu Lebzeiten für ihre Eltern geleistet haben.

Aber das kennt man vom Staat auch nicht anders. Da muss man als Kinderloser überall Zusatzbeiträge zahlen, die Kinder der Leute, die diese nicht leisten, werden aber nirgendwo dazu verplichtet, die Leistung (u.A. Pflege der Angehörigen) auch zu erbringen.

s0undjan schrieb:
Also das ist ja jetzt wohl unsere geringste Sorge. Es wird jedes Jahr immer mehr vererbt, meist in der Mitte und oben, während andere bei Null anfangen,
Anfangen? Ich bin heilfroh, dass ich mit Mitte 20 noch nicht erben musste. Wenn meine Schwester und ich erben (falls das Vermögen nicht vorher alles fürs Pflegeheim drauf geht), dann sind wir kurz vor der Rente. Meine Eltern waren auch nahe am Rentenalter, als ihr jeweils letztes Elternteil verstorben ist.

rezzler schrieb:
Also ich hab hier Leute mit Hauptschulabschluss im Bekanntenkreis, die Familie haben und ein Haus gebaut/gekauft haben.
Da sie den Hauptschuldabschluss geschafft haben, stehen ihnen auch danach noch nahezu alle Wege offen. Das ist zwar meist etwas schwieriger wie der direkte Weg, aber seit mind. 30 Jahren möglich.
 
gymfan schrieb:
Wenn sie sich von dem Lohn bei verringerter Stundenzahl immer noch ihren gewünschten Lebensstil leisten könnnen, passt es ja.
In meinem speziellen Fall zumindest ist er gestiegen/verbessert, weil die Firma einen so guten Stundenlohn anbietet, dass ich jetzt mit 30 Stunden am Ende trotzdem mehr verdiene, als bei meinem alten Arbeitgeber bei 40 Stunden.
Mein alter Arbeitgeber tat es wie viele andere auch, lange die Bedingungen nicht verbessern wollen und stattdessen die Mehrarbeit auf weniger Leute verteilen....die dann inklusive mir das Weite suchen und nun steht plötzlich das Geschäftsmodell auf der Kippe.
gymfan schrieb:
Ok, dann soll die Jugend aber nicht darüber beschweren, dass sie sich von ein bis zwei solcher Teilzeitjobs (mit 20-30 Stunden/Woche) keine Eigenheim und 3 Urlaube im Jahr leisten kann. Und die staatliche Rente ist, wenn sie überleben sollte, dann natürlich entsprechend gering und Geld für private Rücklagen werden auch extrem knapp.
Die Jugend beschwert sich dann ja auch nicht. Eher wird sich zu Recht beschwert, dass trotz Vollzeitjob Mieten immer schwerer bezahlbar sind, vom Eigenheim ganz zu Schweigen.
Wer jetzt den Arbeitsmarkt betritt, wird Stand jetzt ca. 40-45 arbeiten, bis das Rentenalter erreicht ist. Bis dahin muss unser Rentensystem sowieso reformiert sein und ich denke, wir haben dann andere Sorgen, als eine zu geringe Rente.
Außerdem werden sich das vorherige Generationen auch schon angehört haben, dass sie ja nur 40 Stunden arbeiten, während die Eltern 55 oder mehr Stunden gearbeitet haben. Die Welt dreht sich aber weiter, die Produktivität und die Löhne stiegen, die Gewerkschaften erkämpften eine verkürzte Arbeitszeit und das geht jetzt in Richtung 30-35 Stunden. Auch wenn die Gewerkschaften hier nicht mehr so sehr die treibende Kraft sind, sondern einfach der demografische Wandel und weniger Arbeitskräfte bessere Bedingungen fordern können.
gymfan schrieb:
Immer wieder schön zu lesen, wie hier Leute beurteilen können, was Kinder/Angehörige u.U. schon zu Lebzeiten für ihre Eltern geleistet haben.
Das weiß ich bei jedem individuellen Fall natürlich nicht. Es gibt jene, die zu Lebzeiten der Eltern schon mit anpacken und jene, die mit goldenem Löffel geboren werden und ohne was zu tun weiter kommen, als Kinder, die sich anstrengen, aber in einem armen Elternhaus groß wurden. Den jeweiligen Eltern kann man dann natürlich Fehlentscheidungen im Leben ankreiden, dem Kind aber nicht.
gymfan schrieb:
Anfangen? Ich bin heilfroh, dass ich mit Mitte 20 noch nicht erben musste.
Das bin ich natürlich auch und irgendwann werde auch ich ein Erbe innerhalb der Freibetragsgrenze bekommen. Andere im Freundeskreis nicht und die hatten keine Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, die etwas an die nächste Generation weitergegeben haben und die sind deshalb auch mit schlechteren Bedingungen gestartet als ich beispielsweise und stehen heute auch schlechter da, obwohl sie nicht weniger fleißig sind.
Ich bin somit auch nicht der Mensch, der neidisch auf seine Freunde schaut, weil die es besser haben, sondern im Gegenteil, sehe eine Art Ungerechtigkeit, einfach durch Glück besser da zu stehen.

Immer weniger Familien besitzen so viel, wie die unteren 50% der Bevölkerung in Deutschland. Während man sich in der Pflege bis zum Burnout schuftet, werden oben Summen und Vermögenswerte vererbt, mit denen das Kind hypothetisch gesprochen niemals mehr arbeiten müsste. Um im Unternehmen des Vaters tatkräftig mitwirken zu können, muss man solche Eltern auch erstmal haben und das bestimmt der Zufall und keine Eigenleistung. Deshalb gilt es den Spagat hinzubekommen zwischen Chancengleichheit und gleiche Startbedingungen für Kinder auf der einen und das Recht auf das erarbeitete Eigentum auf der anderen Seite.
 
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Hallo

rezzler schrieb:
Quereinsteiger werden gerne genommen, "mal eben" angelernt und machen teilweise den Job, nach etwas Einarbeitung, nicht mal schlecht. Mit Neugier, logischem Denken und einem brauchbaren Gedächtnis kommt man schon ziemlich weit.
Um was für eine/n Arbeit/Beruf handelt es sich da ? Das klingt nach einer relativ anspruchslosen Tätigkeit.

rezzler schrieb:
Das gekaufte Haus dürfte unter 200k liegen, dachte das war mal online.
Du scheinst in einer sehr günstigen Gegend zu leben, dafür bekommt man in "meiner" Gegend eine 2 Zimmer Wohnung (noch nicht mal was besonderes).

blubberz schrieb:
Warum reichte früher ein Hauptschulabschluss + Ausbildung aus, um eine Familie zu ernähren und heutzutage nicht einmal mehr ein Akademikergehalt?
Die Akademiker die du kennst scheinen sehr wenig zu verdienen.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Die Akademiker die du kennst scheinen sehr wenig zu verdienen.

Wenn es nach diesem Thread geht, sind 60k für einen Informatik-Master extrem viel und keiner verdient mehr als das. Aber selbst mit 100k Brutto im Jahr könnte man sich kein Haus für 870k leisten.
 
Wenn man heute von Fach- bzw. Arbeitskräftemangel spricht -> warum hat man die Familien-Politik der "Babyboomer-Jahre" nicht einfach fortgesetzt? Wenn die Bevölkerung mehr Kinder auf die Welt bringt, hat man mehr zukünftige Arbeits- bzw. Fachkräfte; ist doch eigentlich ganz logisch, oder? Pillenknick hin oder her; offenbar war es sehr unattraktiv (und teuer) geworden, Kinder großzuziehen. Für das Geld, was das kostet, kann man sich doch lieber einige Urlaube im Jahr leisten und anstelle eines Kindes, an dessen Wohlergehen man fast sein ganzes Leben lang gebunden ist, lieber einen Hund anschaffen und großziehen, den man bei widrigen Umständen einfach im Tierheim abgeben kann. Das meine ich u.a. mit "dekadent".
 
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Durch sinkende Löhne konnten und können sich halt immer weniger Kinder leisten. Auch wollen die Frauen sich heutzutage lieber selbst verwirklichen als Kinder zu gebären und großzuziehen.
 
omavoss schrieb:
warum hat man die Familien-Politik der "Babyboomer-Jahre" nicht einfach fortgesetzt?
DIe Babyboomer hatten wenig mit Familienpolitik zu tun. Auch nicht mit sinkenden Löhnen, das spielte zum damaligen Zeitpunkt überhaupt keine Rolle, ganz im gegenteil stiegen die Lohne damals stetig. Da hat sich eine kriegsgebeutelte Generation wieder aufgebaut, nach Jahren des Leids wieder freigelebt. Zudem waren Kinder auch noch eine Altersvorsorge und Verhütung weitgehend ein Fremdwort.
 
Tomislav2007 schrieb:
Um was für eine/n Arbeit/Beruf handelt es sich da ? Das klingt nach einer relativ anspruchslosen Tätigkeit.
Glasfaser-Monteur. Das kann relativ anspruchslos/monoton sein, teilweise bekommt man aber auch ziemlich freie Hand/Verantwortung, muss sich selbst organisieren, für den Kunden mitdenken (soferns der Kunde bezahlt oder sonstige Vorzüge hat) oder darf sich durch ein unbekanntes/schlecht dokumentiertes Netz wühlen.
Tomislav2007 schrieb:
Du scheinst in einer sehr günstigen Gegend zu leben, dafür bekommt man in "meiner" Gegend eine 2 Zimmer Wohnung (noch nicht mal was besonderes).
Süd-Ost-Thüringen, ländlich.
 
blubberz schrieb:
Durch sinkende Löhne konnten und können sich halt immer weniger Kinder leisten. Auch wollen die Frauen sich heutzutage lieber selbst verwirklichen als Kinder zu gebären und großzuziehen.
Dann ist einiges in der Gesellschaft falsch gelaufen. Es sollte einfach zur Selbstverwirklichung einer Frau gehören, mindestens zwei Kinder zu gebären und in einer Familie zusammen mit dem Vater der Kinder großzuziehen. Das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein dafür, dass dies zur Reproduktion der Bevölkerung notwendig ist, ist abhandengekommen; ganz abgesehen davon, dass Kindererziehung ein großer Teil der Selbstverwirklichung ist.

Damit stelle ich mich nicht hinter die Forderung, dass die Frau an den Herd gehört (und damit die Kindererziehung allein zu bewältigen hat) und der Mann das Geld dafür nach Hause bringt. Diese Zeit halte ich für lange überholt. Es sollte aber IMO auch Teil der Selbstverwirklichung der Männer sein, sich mindestens zur Hälfte an der Kindererziehung zu beteiligen. Und sinkende Löhne sind kein Argument, eher eine verfehlte Familienpolitik. Ziemlich geringe Löhne für einen übergroßen Anteil der indischen Bevölkerung haben doch dazu geführt, dass die indische Bevölkerung eine derjenigen weltweit mit dem niedrigsten Durchschnittsalter ist. Die Kinder müssen dort für den Unterhalt der Eltern sorgen; je mehr Kinder, umso besser. Gut, hier in Europa liegt die soziale Sicherstellung in den Händen von staatlichen Organisationen, wie Rente und Pflege-Versicherung, und das ist auch gut so. Aber es muss Menschen geben, die in diese Systeme einzahlen, also Arbeits- und Fachkräfte, und das können doch nur "ehemalige" Kinder sein, wer sonst. Hunde ganz sicher nicht!
 
omavoss schrieb:
Dann ist einiges in der Gesellschaft falsch gelaufen. Es sollte einfach zur Selbstverwirklichung einer Frau gehören, mindestens zwei Kinder zu gebären und in einer Familie zusammen mit dem Vater der Kinder großzuziehen.
Wozu? Beziehungen halten auch nicht ewig und Alleinerziehende gibt genug.
omavoss schrieb:
Das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein dafür, dass dies zur Reproduktion der Bevölkerung notwendig ist, ist abhandengekommen;
Andererseits: Warum? Menschen sind genug, um nicht zu sagen zu viele, da.
omavoss schrieb:
ganz abgesehen davon, dass dass Kindererziehung ein großer Teil der Selbstverwirklichung ist.
Das ist hochgradig subjektiv.
omavoss schrieb:
Und sinkende Löhne sind kein Argument, eher eine verfehlte Familienpolitik.
Die kommt, zusammen mit der Bildungspolitik (Lehrermangel/Fachkräftemangel!) da dann eher noch dazu.
omavoss schrieb:
Ziemlich geringe Löhne für einen übergroßen Anteil der indischen Bevölkerung haben doch dazu geführt, dass die indische Bevölkerung eine derjenigen weltweit mit dem niedrigsten Durchschnittsalter ist. Die Kinder müssen dort für den Unterhalt der Eltern sorgen; je mehr Kinder, umso besser.
Plädoyer für Kinderarbeit? Dann lieber mehr verdienen und keine Kinder.
 
omavoss schrieb:
Es sollte einfach zur Selbstverwirklichung einer Frau gehören, mindestens zwei Kinder zu gebären und in einer Familie zusammen mit dem Vater der Kinder großzuziehen.
Wir sollten Frauen dazu Konditionieren, dass sie das als ihr Ziel sehen? Oo Denn nichts anderes ist es, was du hier schreibst. MIt freier Selbstverwirklichung hat das nichts zu tun.
 
omavoss schrieb:
Dann ist einiges in der Gesellschaft falsch gelaufen. Es sollte einfach zur Selbstverwirklichung einer Frau gehören, mindestens zwei Kinder zu gebären und in einer Familie zusammen mit dem Vater der Kinder großzuziehen.
Ach wirklich? Genauso wie ein Mann unbedingt ein Haus bauen und einen Baum pflanzen sollte? Vielleicht sollten wir einfach mal anerkennen, dass unser Planet schlichtweg nicht unbegrenzt viele Menschen beherbergen kann und wenn wir von Weltkriegen und tödlichen Epidemien weitgehend verschont werden, tut uns Zurückhaltung bei der Vermehrung sehr gut.

Die Natur ist da viel schlauer als wir, Tiere zeugen nie mehr Nachkommen als Nahrung vorhanden ist. Nur der Mensch schafft es sich wie eine Rattenplage auf der Welt immer weiter auszubreiten. Nein! Wir brauchen nicht immer mehr Menschen und weitere Menschen zu zeugen sollte nie ein Akt der Selbstverwirklichung sein. Einzig unser Wirtschaftssystem ist so kaputt, dass er einen stetigen Wachstum braucht.
 
omavoss schrieb:
Es sollte einfach zur Selbstverwirklichung einer Frau gehören, mindestens zwei Kinder zu gebären
Wow. Du musst doch noch irgendwo in einer Höhle hausen. Anders ist das nicht zu erklären.
 
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