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noxon schrieb:Also zuerst einmal spricht nicht unbedingt etwas gegen Grinding. Du hast bei einem Singleplayer Game ja auch nicht gleich Zugriff auf alle Level, sondern musst sie auch nach und nach alle "freispielen".
Machst du das nicht, dann hast du keinen Zugrifff auf den Content des letzten Levels. Das war schon immer so und ist in Multiplayer Games nicht anders.
Was Battlefield angeht, so sind viele Dinge, die du ergrinden kannst völlig kosmetischer Natur. Es gibt zum Beispiel vier verschiedene Schalldämpfer, die aber alle die selbe Funktion haben. Es gibt sechs verschiedene Griffe für die Waffen die sich aber nur auf drei verschiedene Arten unterscheiden. Die Hälfte davon ist also völlig überflüssig. Rote Laser, Grüne Laser, Dreipunkt Laser. Who Cares. Ist alles das Selbe. Die wichtigsten Dinge bekommst du also schon nach sehr sehr kurzer Zeit des normalen Spielens.
Und ob du nur ein Messer hast oder alle 15 ist spielerisch wirklich egal. Das ist lediglich etwas für die Leute, die gerne so etwas sammeln und ergrinden. Solche gibt es nämlich auch zu Hauf und warum soll man solche Spieler nicht auch bedienen?
Ich denke auch, dass der psychologische Effekt hinter diesen kleinen Belohnungen nicht zu verachten ist.
Selbst Leuten wie mir, denen diese nutzlosen Gimmicks wie zusätzliche Messer, Tarnungen und sonst was egal sind, die freuen sich trotzdem immer noch darüber, wenn sie während des Spielens in regelmäßigen Abständen immer wieder mit so einem kleinen virtuellen Geschenk belohnt werden.
Ob sie es gebrauchen können oder nicht. Wir sind halt auch nur menschen. Letztendlich macht uns das Spiel dadurch einfach mehr Spaß, da wir durch diese ständigen Belohnungen auch befriedigt werden. Ist halt so.
Die Einzelspieler-Erfahrung lebt in der Regel von linearer Progression, natürlich geht das der Reihe nach und war noch nie anders. Ohne das Wiederholen der stets selben Spielelemente handelt es sich jedoch nicht um Grinding. Das wird laut Wikipedia als "repetitive and uninteresting gameplay" bezeichnet. Passiert das im Einzelspieler-Modus, ist das Spiel einfach schlecht
"Grinding", verstanden als lediglich sich wiederholendes Spielelement, kann in Rollenspielen schon produktiv werden. Diablo 3 mit Loot 2.0 etwa zeigt, wie das funktioniert. "Uninteresting" wird es durch die Belohnungsspirale aber nicht. In anderen Genres, Shootern oder Rennspielen z.B., lässt sich so etwas aber nur sehr schwer einfügen.
Im BF sind Skins nicht der Gegenstand von Kritik, sondern das Unlock-System der Waffen(-Gattungen). Gegen ein paar optische Aufhübschungen als kleinen Motivator spricht nichts, es ging auch nicht um die "Battle Packs".
Einfach mal mit ein paar Waffen herumspielen können erfordert aber erst einmal Grinden, auch für die Aufsätze – bis man von jedem einmal einen hat, bei Visieren durchaus nicht eben im Vorbeigehen zu erledigen. Je nach Spielmodi und gewählter Klasse kann das eine Weile dauern. Ob die Waffen sich teils nur wenig unterscheiden, spielt weniger eine Rolle: Das Spiel reizt durch die enorme Vielfalt zum ausprobieren, die Waffe (Modell und Customization) gehört zu den betont präsentierten Elementen. Die hinter einer Grinding-Schranke sitzen. Oder auch rudimentäre Spielelemente wie den Defi oder das große Medikit, weil Klassen eine separte Unlock-Schiene fahren müssen. Völlig übertrieben, aber dank 15 Unlock-DLCs gibt es ja eine Lösung für diejenigen, die daraus keinen Spaß ziehen. Obwohl sie den Content bereits gekauft haben.