Karten nachträglich zu verteilen für Schwalben oder versteckte Unsportlichkeiten fände ich auch gerecht, allerdings sehe ich hier auch Schwierigkeiten. Zum einen hilft es dem geschädigten Verein nicht mehr, denn möglicherweise wurde durch die Schwalbe ein Elfer zum entscheidenden Tor geschunden o.Ä. oder der Schwalbenkönig macht die entscheidende Bude selbst noch obwohl er wegen diesem Ding mit der Ampel runter gemusst hätte? Es begünstigt eben stark den nächsten Gegner, das ist ein wenig die Ungerechtigkeit dabei. Aber individuell für den Spieler selbst wäre das mehr als gerecht. Gerade für sehr unsportliche Dinge wie offensichtliches Schinden, Schauspielerei etc sollte es empfindliche Strafen geben. Beispiel NBA da gibt es für sowas schnell mal 10 - 20 Spiele (grob etwa 10 - 25% der RS).
Zu einer härteren Gangart: da fordern ja viele immer den Schutz für ihre Superstars, Barca für Messi, Real für CR7, Bayern für Rib/Rob, etc.. Aber wieso nur für die? Wären die anderen weniger wert? Fragwürdig.
Prinzipiell ist jeder Spieler zu schützen, allerdings ist Fußball ein körperbetonter Sport, dass man da mit ein paar Blessuren vom Platz geht oder sich evtl tatsächlich mal schwerer verletzt, das ist nun mal Berufsrisiko. Rennfahrer wissen auch, dass jedes Rennen ihr letztes sein könnte. Also von daher finde ich gehört es auch mal dazu eine Art "Drecksau" im Team zu haben, die auch mal etwas rauer hinlangt, wenn es sein muss. Das gehört irgendwie dazu. Sowas kann z.T. recht unterhaltsam werden, siehe Schlacht von Nürnberg
OK aber ernsthaft, raue Spielart ist ok, so lange der Schiri das auch durchgehen lässt. Der muss dafür Sorgen, dass nichts auf dem Platz eskaliert. Das Beispiel Vidal im CL-Finale ist so eine Sache. Er hat versucht Härte ins Spiel zu bringen, das und Kampf wären wohl Juves einzige Chance gewesen. Problem dabei war, dass er der einzige war, der es versucht hat und dabei vergleichsweise über die Stränge schlug. Er ging fast schon überhart rein und außerdem hat der Schiri ihm nach der Verwarnung zu viel durchgehen lassen. Was er sich nach der Gelben gleistet hat, hätte eigentlich locker für eine Ampel genügt. Aber ok, eigentlich alles im Ermessensspielraum des Schiris.
Ansonsten Vidal zu den Bayern, das ist eigentlich vom sportlichen ein guter Transfer. Beim Rest kann man das zwiegespalten sehen. Mit Schweinsteiger den Fanliebling und eine Identifikationsfigur abgeben und mit Vidal einen holen, von dem der eigene Vereinsboss vor ein paar Jahren gesagt hat, dass er froh ist, dass er nicht kam, da sie Spieler mit einem solchen Charakter nicht wollten und jetzt zurückschwenken.
Schweinsteiger durch Vidal zu ersetzen macht sportlich Sinn, der hilft dem FCB sicher weiter. Aber wie nehmen die Fans das auf? V.a. wenn er nicht schnell in Tritt kommt. Auch das Rumgeeiere von KHR ist irgendwie nicht die beste Außendarstellung. Und es bringt mal wieder so das Thema um Guardiola und die Umstrukturierung des FCB hoch. Hätte es sowas bei Uli gegeben? Wo ist die Philosophie hin mit deutschen Spielern Erfolg zu haben? Man wollte mal die komplette N11 stellen (klar leicht unrealistisch, aber man entfernt sich immer weiter). Ikonen werden abgegeben und gegen andere ersetzt, welche evtl schwieriger sind (Vidal z.B. kokettierte ständig mit Wechseln um seinen Marktwert hochzuhalten).