Ray519 schrieb:
Was hat das mit der Geschichte zu tun?
Der gewaltigen Unterschied bei der Größe der Stecker sollte zu denken geben.
Ray519 schrieb:
Verstehst du was Ampere sind?
Ja und deshalb weiß ich, dass Leitungsquerschnitte und effektive Kontaktflächen die Tragfähigkeit für Strom begrenzen.
Es hat also Gründe warum das USB-IF den Strom bisher nicht über die 5 Ampere hinaus erhöht hat.
Aber auch die Spannung kann man nicht unbegrenzt anheben.
Ray519 schrieb:
Dir ist es nicht gelungen zu erklären, was die IEC zum USB Standard hinzufügt, das irgendwas wert ist.
Technisch nichts, textlich vielleicht ein paar Korrekturen aber ganz sicher den Status einer international gültigen Norm. Eine Norm hat sowohl eine technische als auch eine rechtliche Seite.
Wie gesagt es wäre in Europa nicht möglich gewesen den USB-Type-C per Gesetz vorzuschreiben, wenn dieser nicht international normiert wäre. Nach ein bisschen wühlen denke ich, dass das Vorhaben der EU-Kommission einen USB-Stecker als Ladestandard vorzuschreiben, der Anlass war die USB-Specifications als Normen zu veröffentlichen. Dass praktisch alle Spezifikationen des USB-IF als Norm vorliegen, zeigt IMO auch ein darüber hinausgehendes Interesse des USB-IF an der Normierung.
Und wenn Du aufmerksam lesen würdest, hättest Du vielleicht bemerkt, dass das USB-IF keine Standards sondern Specifications veröffentlicht. D. h. das USB-IF ist sich bewusst, dass es gar nicht befugt ist, Standards im englischen Wortsinn zu veröffentlichen.
Ray519 schrieb:
Wenn man denkt, die IEC muss den Standard nach der Verabschiedung vorsichtig lesen und kann eine neuere Version vom Standard evtl nicht mögen, dann ist das nur die Vorlage in eine formale Sackgasse zu gelangen.
Kein Dokument ist perfekt. Fehler, Unklarheiten oder Doppeldeutigkeiten schleichen sich nur zu gerne ein. Also wird niemand mit klarem Verstand zustimmen, dass ein Dokument ungeprüft zur Norm gemacht wird.
Die Mitglieder des zuständigen Komitees der IEC müssen die USB Spezifikationen lesen, verstehen, sich darüber abstimmen und entscheiden, ob die Dokumente reif für eine Norm sind. Und im Zweifel Korrekturen mit dem USB-IF abstimmen.
Im Übrigen: Man muss sich nur den Pfusch anschauen, den die PCI-SIG beim 12+4 Stecker fabriziert hat. Damit ist klar, dass die Idee, ein Dokument irgend einer Organisation ungeprüft zur Norm zu machen, einfach nur lächerlich ist.
Ray519 schrieb:
Wenn man das einfach nur Korrektur liest und bestimmte Formulierungen nicht mag und auf Änderungen besteht bevor es dann auch der IEC passt, ist das der falsche Zeitpunkt.
Das USB-IF veröffentlicht regelmäßig Korrekturfassungen seiner Spezifikationen, das sollte Dir nicht entgangen sein, oder etwa doch?
Anbei die Release Histories der Universal Serial Bus 4 Specification Version 1 und Specification Version 2
Von der Universal Serial Bus 4 Specification Version 1 gibt es mittlerweile 5 Korrekturfassungen und zur Version 2 ist auch schon eine erschienen.
Das USB-IF veröffentlicht immer zwei Fassungen des überarbeiteten Stands einen in Reinform und einen mit rot markierten Änderungen. Jeder Korrekturfassungen liegen die ECN (Enginieering Change Notes) bei.
Das USB-IF ist sich also wohl bewusst, dass es fehlbar ist.
Ray519 schrieb:
Dann sollte man einfach mit am USB Standard arbeiten. Und die Änderungen Checken, während sie vorgeschlagen werden. Das ist ja schon ein formaler Prozess bei der USB-IF.
Und selbst wenn die Fachleute des zuständigen IEC Komitees vom USB-IF eingebunden werden, bleibt die Veröffentlichung der Norm ein eigenständiger Prozess. Normen sind nun Mal an Formalismen gebunden.
Außerdem veröffentlicht wie gezeigt das USB-IF keine perfekte Spezifikationen. Das zuständige Komitee der IEC ist also gut beraten die Sache zuerst etwas reifen zu lassen.
Und ich verstehe jetzt nicht wo das Problem ist, dass z. B. die Version 1.0 der IEC 62680-4-1:2022 auf der USB4 Specification 1.0 vom 19. Mai 2021 basiert, also der 3. Korrekturfassung.
Das USB-IF hat die 4. Korrekturfassung der USB4 Specification 1.0 übrigens im selben Monat veröffentlicht als die IEC 62680-4-1:2022 veröffentlicht wurde.
Ray519 schrieb:
Der englische Text sagt einfach nur "Standard". "Norm" ist nichts anderes.
Es gibt im amerikanischen Recht eine breite Palette von Standards und verschiedene Wege wie sie entstehen.
Das englische Wort "Standard" entspricht dem deutschen Wort "Norm". Das vom englische Wort abgeleitete deutschen Wort "Standard" hat andere Bedeutungen angenommen. Es kann nicht mehr 1:1 zurückübersetzt werden.
Ray519 schrieb:
Der USB Standard ist auch schon eine Norm. Nur keine der IEC. Und scheinbar keine die die EU in Gesetzen vorschreibt.
Wie gesagt USB IF veröffentlicht Specifications und keine Normen. Das USB IF ist gar nicht dazu befugt Normen zu veröffentlichen. Ich weiß nicht wie Du auf solch groteske Ideen kommst.
Einfach nur lesen wie das USB-IF seine Dokumente benennt ...
UrlaubMitStalin schrieb:
Auch im Auto, wenn man das Handy als Navi nutzt... Micro-USB oder Mini-USB hielten einfach deutlich besser als Typ-C.
Sowohl Micro-USB als auch Mini-USB halte ich nicht für gute Stecker. Es ist einfach sehr fummelig die Stecker einzustecken
Die Spezifikation des Type C schreibt vor dass die Ausziehkraft im Bereich von 8 N bis 20 N liegen.
Nach 10 0000 Ein-/Aussteckzyklen muss sie im Bereich von 6 N bis 20 N liegen.
Das halte ich für vernünftige Werte.
Meine Erfahrung ist, dass der USB-Type-C gut hand zuhaben ist und guten Halt in der Buchse hat.
Wenn ich das Ladekabel eingesteckt habe, kann ich mein Pixel 4a oben am Stecker halten, ohne dass etwas rutscht.
Ganz davon abgesehen, was ist besser?
- Das Kind zieht am Kabel und das Notebook fällt vom Küchentisch.
- Das Kind zieht am Kabel und der Stecker rutscht aus der Buchse.
Das eingesteckte Kabel darf keinen mechanischen Belastungen ausgesetzt werden.
Und wenn doch Zug aufs Kabel ausgeübt wird ist es besser, dass das der Stecker aus der Buchse rutscht als dass Schäden auftreten.
Oder schlimmer, wie es mir bei einem Kabel mit Micro-USB Anschluss passiert ist:
Die Spannung kam auf den falschen Pin und hat den MP3-Player gekillt.