Händler verweigert Reklamation (in Gewährleistung), trotz erbrachter Belege

Dazu fällt mir allerdings folgendes ein:
Warum fragst du hier nach Rat, wenn deine Meinung von Haus aus schon fest steht?Ich sehe dann nämlich absolut keinen Sinn in der Diskussion
 
Das stimmt nicht ganz: Wenn jemand einen widersprechenden Beitrag mit standhaltender Begründung/Quelle verfasst, ändere ich natürlich meinen Standpunkt.

Habe ja auch vorher schon viel gegooglet und da waren auch funderter wirkende Beiträge dabei, die in meine Richtung gingen - aber eben leider nirgens Verweise auf bereits gelaufene Beispielfälle o. ä., wo die Sache so oder so rechtsverbindlich entschieden wurde (konnte selbst nur einen Vergleich finden).
 
Händler oder auch Hersteller sind ziemlich bemüht, dass es in so einem Fall kein Urteil gibt, auf das sich andere einfach berufen können. Sprich, droht so ein Fall im Sinne des Kunden entschieden zu werden wird ein Vergleich angestrebt und fertig.
Vor allem bei einer so allgemeinen Sache die jedes Gerät betreffen würde, wie eben Softwarefehler.

Andererseits ist es fraglich wie diese Geschichte vor Gericht ausgehen würde, wäre auf jeden Fall interessant.
 
http://www.usp-forum.de/artikel-new...gen-verbraucherschutz-consumentenbond-nl.html

"Diese eben nicht nachweisbare Bedrohung steht laut dem Gericht in keiner Relation zum Aufwand und den Kosten die ein verhindern dieser scheinbar nicht vorhandenen Sicherheitsbedrohung für Samsung bedeutend würde."

Glaube es würde auch hierzulande auf soetwas ähnliches für Apple hinauslaufen. Zumal der iPod halt wirklich lange Updates erhalten hat. Weiter kann der Händler in so einem Fall nicht nachbessern.

Weiter ist der iPod kein sicherheitskritisches Gerät und Stagefright würde ich als reellere Bedrohung ansehen, als die aufgeführten Lücken.

Naja und dann liegt der Fall halt schon in der Sache begraben, dass du keinen Anspruch auf Sicherheitsupdates hast, weil es die Lücke vor dem bekanntwerden ebenfalls gab, aber dort war deine Nutzung auch nicht eingeschränkt.
 
hallo7 schrieb:
Händler oder auch Hersteller sind ziemlich bemüht, dass es in so einem Fall kein Urteil gibt, auf das sich andere einfach berufen können. (...)

Und zwar aus gutem Grund. Ansonsten könnte man ungefähr jeden "Fire&Forget"-Hersteller vor Gericht zerren.
 
@kumpert:

Vielen Dank für den Link. Versuche noch etwas herauszufinden, in wieweit sich das nierderländische Verbraucherrecht mit dem deutschen vergleichen lässt.

Allerdings war ja eine Säule von Samsungs Verteidigung in dem Fall, dass nicht sie sondern Google als Software-Lieferant für Android schuld wären, eine Unterteilung, die es bei Apple schonmal nicht gibt.

@CD:

Würde es gar nicht als so negativ betrachten, wenn es strengere Auflagen für Geräte gäbe, so dass "Fire&Forget"-Hersteller es sich zweimal überlegen, was sie auf den Markt schmeißen. Man denke da nur an die Geräte-Armee des Mirai-Botnetzes mit den Rekordattacken in der letzten Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Generell wäre ein längerer Update-Support so wie wir ihn zum Beispiel vom Microsoft für Windows (das auf dem PC) kennen, wünschenswert. Gleichzeitig würde das aber entweder die Preise für die Geräte in die Höhe treiben (die Updates müssen schliesslich von irgendjemand während seiner Arbeitszeit programmiert werden, und kaum jemand möchte umsonst arbeiten), oder man würde die Updates gegen Geld anbieten, über das die Entwicklungskosten mehr oder weniger direkt gedeckt werden. So oder so würde es auf mehr Kosten rauslaufen - womit ich prinzipiell einverstanden bin - die jedoch nicht jeder bereit wäre zu tragen. Allein zum Verständnis dieser Problematik (warum manche Updates mehr als nur ein dolles neues GUI sind) fehlt es vielen ja schon an den Grundlagen, und jetzt vermittel denen mal dass sie dafür jetzt auch noch auf die eine oder andere Art Geld blechen sollen ;)

Ich sage nur, dass ich verstehen kann warum die Smartphones nur so selten mit Updates versorgt werden. Heisst noch lange nicht, dass ich das gut finde. Und früher oder später finden wir hoffentlich eine Lösung für die nicht erst ein Hersteller vor Gericht gezerrt werden muss.
 
Wo ist das aufrufen von websites eingeschränkt? Du kannst jederzeit jede seite ansurfen. Es ist ja nicht so das du dabei zwangsweise gefahr läufst irgendwelchen schaden davon zu tragen. Die lücken sind eher theoretischer natur, praktisch werden sie kaum bzw. gar nicht genutzt. Und theoretisch bist du im netz immer verwundbar. Daher liegt hier kein sachmangel vor. Die normale nutzung ist nicht eingeschränkt. Deine theoretischen hackangriffe zählen hier nicht. Ein sachmangel muss konkret und praktisch vorliegen und die nutzung direkt einschränken.
 
CD schrieb:
Generell wäre ein längerer Update-Support so wie wir ihn zum Beispiel vom Microsoft für Windows (das auf dem PC) kennen, wünschenswert. Gleichzeitig würde das aber entweder die Preise für die Geräte in die Höhe treiben (die Updates müssen schliesslich von irgendjemand während seiner Arbeitszeit programmiert werden, und kaum jemand möchte umsonst arbeiten), oder man würde die Updates gegen Geld anbieten, über das die Entwicklungskosten mehr oder weniger direkt gedeckt werden. So oder so würde es auf mehr Kosten rauslaufen - womit ich prinzipiell einverstanden bin - die jedoch nicht jeder bereit wäre zu tragen. Allein zum Verständnis dieser Problematik (warum manche Updates mehr als nur ein dolles neues GUI sind) fehlt es vielen ja schon an den Grundlagen, und jetzt vermittel denen mal dass sie dafür jetzt auch noch auf die eine oder andere Art Geld blechen sollen ;)

Ich sage nur, dass ich verstehen kann warum die Smartphones nur so selten mit Updates versorgt werden. Heisst noch lange nicht, dass ich das gut finde. Und früher oder später finden wir hoffentlich eine Lösung für die nicht erst ein Hersteller vor Gericht gezerrt werden muss.

Naja, der Ottonormalverbraucher kauft sich ja eh heutzutage durchschnittlich alle 2,1 Jahre ein neues Handy. Da ist ein längerer Supportzeitraum in den Augen der Hersteller sinnlos. Außerdem, wie du bereits sagst, würde dies die Preise der Geräte stark in die Höhe treiben. Zumal ich finde, dass Apple hier der letzte Hersteller ist den man kritisieren sollte. Glaube nicht mal Google gibt auf deren Nexus reihe so lange Support. Ich mein, Microsoft gibt ja auch immer weniger Support, warum? Weil der Konsument sich immer früher ein neues Gerät kauft und die Anforderungen so rasant steigen. Waren es bei Windows XP ca 8 Jahre (2001-2009), sind es bei Windows 8 hingegen knapp 5 Jahre (Oktober '12 - Januar '18). So ist es auch mit Windows 10.
 
Dein Beispiel mit Windows ist aber etwas fehlerhaft. Der Support für Windows XP war viel länger (Support for Windows XP from Microsoft ended on April 8th of 2014) ~13 Jahre. Windows 7 bekommt bis 13. Jänner 2020 Support - ~11 Jahre.

All desktop operating system products, whether used for personal or business purposes, receive a minimum of 10 years of support (5 years of Mainstream Support or 2 years after the successor product (N+1) is released, whichever is longer, and 5 years Extended Support or 2 years after the second successor product (N+2) is released, whichever is longer) at the supported service pack level. Microsoft does not differentiate support between consumer and business versions of desktop operating system products.

Sprich MS gibt mind. 10 Jahre Support... (Vista hat übrigens genau diese 10 Jahre)
egal ob ein neues Produkt kommt oder nicht.
 
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Ich halte Desktop-Betriebssysteme für keinen guten Vergleich. Zum einen kann der Anwender diese recht simpel selbst wechseln, zum anderen nennt Microsoft verbindliche Supportzeiträume für seine Betriebssysteme.
Mir ist die Diskussion hier auch zu abstrakt. Der TE hat einen ganz konkreten Fall, wo es nur um einen Punkt geht: Er legt dem Händler Belege für seinen Standpunkt vor, dieser akzeptiert diese Belege nicht. Er braucht also Argumente, den Händler vom Vorliegen eines Sachmangels zu überzeugen. Interessant wäre, welche Handlungsoptionen (außer der Gang zum Anwalt, der sich bei dem niedrigen Streitwert nicht lohnt) der TE hier noch hat.
 
Desktop-Betriebssysteme halte ich auch für schwer vergleichbar. Aber das wäre ja so, als würde man keinerlei Windows- oder Browser-Updates durchführen und die Programme auf den Versionen belassen, die auf den Installationsmedien vorlagen. So etwas ist doch heutzutage unverantwortlich, nicht nur, dass man eventuell seine eigenen Daten gefährdet sondern auch potenziell sein System für Angriffe auf Dritte missbrauchen lässt.

Ich habe mich am Freitag nachmittag noch bei der Geschäftsführung darüber beschwert, dass die Ablehnung der Reklamation ohne jegliche Begründung stattfindet - bislang habe ich noch keine Reaktion erhalten, mir ist aber auch klar, dass die Support-Mitarbeiter ja wahrscheinlich die Weisung haben, Kundenanfragen so gut wie möglich abzuwehren.
 
Zuletzt bearbeitet:
@hallo7, ich habe nur die offiziellen Zahlen der MS Seite genommen.
https://support.microsoft.com/de-de/help/13853/windows-lifecycle-fact-sheet


Klar kann man argumentieren "ja aber wenn ich meine Registry Hacke und einen Bankautomaten oder whatever spoofe hab ich noch bis 202X Support", aber das ist ja nicht der Sinn der Sache.

Womit ich natürlich nicht sagen will dass du unrecht hast
 
Das hat nichts mit Registry hacken zu tun, der erweiterte Support bei MS ist im Bezug auf Sicherheitsupdates das selbe wie der grundlegende Support und diese Updates stehen auch allen zur Verfügung.
 
hallo7 schrieb:
Das hat nichts mit Registry hacken zu tun, der erweiterte Support bei MS ist im Bezug auf Sicherheitsupdates das selbe wie der grundlegende Support und diese Updates stehen auch allen zur Verfügung.

Für den Normalverbraucher afaik nicht. Nur für Embedded Systeme.

"Der Support von Windows XP wurde am 8. April 2014 offiziell eingestellt. Mit einem Registry-Hack ist es jedoch möglich, weiterhin Windows XP Updates zu erhalten. Durch einen Registry-Hack wird Windows XP gegenüber Windows Update als "Windows Embedded POSReady 2009" ausgegeben, das normalerweise auf Kassensystemen und Geldautomaten eingesetzt wird. Für diese XP-Version läuft der Support-Zeitraum noch bis 2019. "
 
Der erweiterte Support (der für die Versorgung mit Sicherheitsupdates relevant ist) steht auch ohne Registryhacks jedem Endkunden zur Verfügung. Du hattest jedoch in deinem Ursprungspost den Zeitraum für den grundlegenden Support genannt und damit den Eindruck erweckt, als sei der Zeitraum für Sicherheitsupdates kürzer als er eigentlich ist. Darauf wollte hallo7 hinaus.
 
Evil E-Lex schrieb:
Der erweiterte Support (der für die Versorgung mit Sicherheitsupdates relevant ist) steht auch ohne Registryhacks jedem Endkunden zur Verfügung. Du hattest jedoch in deinem Ursprungspost den Zeitraum für den grundlegenden Support genannt und damit den Eindruck erweckt, als sei der Zeitraum für Sicherheitsupdates kürzer als er eigentlich ist. Darauf wollte hallo7 hinaus.

Eben. Deshalb meinte ich auch, dass hallo7 mit seiner Aussage nichtsdestotrotz nicht falsch liegt. Aber ich hoffe man versteht was meine. Software wird in der heutigen Zeit immer teurer, während die Hardware immer billiger wird. Ergo, mehr Geräte, weniger (kürzerer) Softwaresupport-Zeitraum
 
JBG schrieb:
[...] Ich habe mich am Freitag nachmittag noch bei der Geschäftsführung darüber beschwert, dass die Ablehnung der Reklamation ohne jegliche Begründung stattfindet - bislang habe ich noch keine Reaktion erhalten, mir ist aber auch klar, dass die Support-Mitarbeiter ja wahrscheinlich die Weisung haben, Kundenanfragen so gut wie möglich abzuwehren.

Eine Woche ist vergangen, weiterhin Funkstille. Ich habe noch eine Idee, was gemacht werden könnte, um die Kosten für Anwalt/Gutachten zu sparen - melde mich dann wieder mit Details sollte dieser Option möglich sein.

Nur als Erinnerung, wir haben hier abstrakt darüber diskutiert, was bei einem elektronischen Gerät unter Sachmängel im Sinne der Gewährleistung nach deutschem Recht fällt. Eine solche Diskussion führt der Händler gar nicht erst und brachte bislang keinerlei Begründung für seinen Standpunkt.
 
Zwingen kannst Du ihn nicht. Will er nicht, sagt er eben nichts. Gefällt es Dir nicht, steht Dir der Rechtsweg offen.
 
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