Raucherdackel! schrieb:
jaja der nForce 4. Schnell, aber furchtbarer Treiber Support. Gottseidank hat ATI dann auch Chipsätze gemacht. Diese waren gut supportet und extrem stabil. Die nForce Dinger taugten nicht viel. Ihr guter Ruf begründete sich nur durch die Möglichkeit, die CPUs und den RAM gut übertakten zu können.
Blödsinn- Das mit dem Treibersupport mag vielleicht auf die Anfangszeit zutreffen, aber zu Zeit von nForce4 bis 7 hat nVidia da fast so gut wie bei den Grakas gearbeitet. Wie das bei ATI zu der Zeit war, kann ich nicht sagen, aber eine gute Alternative waren die bis AM2+ eh nicht.
Die Boards mit ATI-Chipsatz (Radeon XPress 200) waren größtenteils Mist. Der erste PCIe-Chipsatz für AMD, der RS480/
RX480 mit SB400, war im Vergleich zu Nvidia einfach nur schlecht. Die Northbridge hatte 22 PCIe-Lanes, dafür wurden Anfangs nur zwei zur Verbindung mit der Southbridge genutzt (also nur 500MB/s-Verbindung). Man hatte also wie beim nForce4 20 Lanes zur Verfügung. Davon musste aber einer für GbE genutzt werden, ein x4-Slot war also schon nicht möglich, es sei denn, der Hersteller hat GbE per PCI angebunden, was noch schlimmer war.
Die SB4x0-Reihe hatte durchweg ein großes Problem, die USB2.0-Geschwindigkeit, die statt 35MB/s+ bei der Konkurrenz bei unter 30MB/s lag. Hört sich nicht viel an, ist es relativ gesehen aber schon. Die ursprüngliche SB400 und SB450, mit der die ersten Boards ausgestattet waren, hatte dann AFAIR nur SATA 1.5Gb/s, während NV schon 3Gb/s bot.
Deswegen wurde bei der
Crossfire-Variante (RD480, ein Shrink des RX480) auf S939 oft die kompatible Southbridge M1573 oder
M1575 von ALI/ULI mit identischem Funktionsumfang wie SB400 bzw. 450 genutzt, was aber bei AM2 nicht mehr ging, weil Nv fieserweiser ALU gekauft hatte.
Allerdings hat ATI ab dem RD480 die Verbindung zur Southbridge auf 4xPCIe verbreitert, so dass nurnoch 18 PCIe-Lanes übrig blieben. Abzüglich einer Lane für GbE blieb dann nurnoch eine für etwas anderes übrig!
Lediglich der
RD580 (Radeon XPress 3200 Crossfire) war ordentlich, der hatte nämlich gleich 40 PCIe-Lanes, 32 für Grakas, 4 für die Verbindung zur SB und 4 für weitere Dinge. Es blieb also abzüglich GbE zwar immernoch nicht genug für einen x4-Slot übrig, aber immerhin noch drei statt einer Lane.
Die teils komischen Referenzlayouts, meist 1:1 umgesetzt von
Sapphire, haben da auch nicht geholfen und setzten oft komische Prioritäten. Große Lücken in der I/O-Blende zur Belüftung, keine PCIe x1-Slots, dafür aber ein SATA-RAID-Controller per PCIe und/oder Dual-GbE per PCIe, insgesamt sehr wenige Slots, trotzdem oft noch einer bei
Nutzung von Crossfire unbrauchbar.
@Klassikfan : Das stimmt aber so auch nicht bzgl. AMD. Mit dem nForce2 hatte Nvidia zwar vor K8-Zeiten erste Erfolge, aber erst mit nForce4 und 570/590 auf S939 und AM2 war Nvidia so richtig dominant. An den Verhältnissen hat sich da vom ersten K8 bis zum letzten Bulldozer nichts geändert: Nur der Speichercontroller war in die CPU gewandert (ok, der war eines der Alleinstellungsmerkmale des nForce415 und nForce2). Nvidia konnte sich hier durch die Gesamtaustattung des Chipsatzes mit PCIe und damit SLI, SATA (und RAID-Fähigkeiten, GbE und Software- (v.a. fürs Netzwerk) sowie OCing-Features hervortun, so nutzlos vieles davon auch im Rückblick war (wer hat auf dem nForce570/590 Teaming genutzt?).
Auch der nForce 750a/780a stand noch einigermaßen gut gegen AMDs 770/790FX da, hier hat Nvidia aber gepatzt und erstmals weniger als die Konkurrenz geboten. Trotzdem habe ich mich immer gefragt, wieso man sich hier zurückgezogen hat, obwohl offensichtlich noch zu FX-Zeiten Bedarf v.a. an billigen IGP-Boards bestand (AM3+ mit dem S939-Chipsatz GeForce6150/nForce430a).
Nur bei Intel war es klar: Man hatte hier sowieso nur mit den großen SLI-Chipsätzen und den IGP-Boards Erfolg, der 780i war aber ein Reinfall, der 790i und 730i kamen zu spät, als Nehalem schon vor der Tü stand bzw. schon da war. Für die Nehalem Plattform hat Nv keine Lizenz mehr bekommen und spätestens für S1156, wo nicht nur der Speichercontroller, sondern auch die PCIe-Lanes der Northbridge und die IGP in die CPU gewandert waren, hätte es keinen Sinn mehr gemacht, weil man sich nur mit der Southbridge kaum noch von Intels Angebot hätte abheben können.
Aber noch bis S1155 war Nvidia auf den Mainboards präsent: Highend-Mainboards für S1155 brauchten einen nForce200 PCIe2.0-Switch, um SLI mit 2x16/1x6+2x8/4x8 machen zu können.
Das ganze besserte sich erst, als bei AM2 dann auch endlich die SB600 verfügbar war. Die bot zwar ggü. der SB450/460 nur SATA 3Gb/s als Neuerung, war also mit 4xSATA 3Gb/s, 1xPATA, 10xUSB2.0 und HD-Audio nur auf dem Niveau des nForce4, nicht 570/590, hatte aber die USB-Problematik einigermaßen behoben.
Man merkte aber bei AM2-Release, dass das Interesse an ATI-Mainboards gesunken war. Es wurden fast nur Modelle mit RD580 vorgstellt, erstmal keine mit RX480 und kaum welche mit RD480. Das
M2R32-MVP von Asus zeigt schon optisch, dass man sich nicht mehr soviel Mühe gab und das Board auch nicht mehr so hoch platzierte wie den
Vorgänger. Manch ein Board erschien auch garnicht erst, so das Abit AT9-32x.
Insgesamt muss man sagen, dass ATI/AMD-Chipsätze erst auf AM2+/AM3 mit dem 770/780/785/790X/790GX/790FX und dann auch erst mit der SB710/750 so richtig gut wurden. Also sehr spät, es kam dann mit den 800er-Chipsätzen nur eine verbesserte Generation (eigentlich waren nur 890FX und 890GX sowie die Southbridges neu), die dann für AM3+ nochmal als 900er neu aufgelegt wurden.