Der Gedanke hinter dem durch massive Lobbyarbeit diverser Verlage (allen voran A.Springer, aber leider z.B. auch Heise) zustande gekommenen Leistungsschutzrecht ist, dass die Verlage offenbar nicht wirklich wissen, wie sie mit ihren Inhalten im Internet Geld verdienen können.
Bzw. können sie es zumindest im Fall von A.Springer sehr wohl, aber noch etwas mehr Geld kann ja nie schaden. Besonders, wenn man nichts weiter dafür tun muss, außer ein paar Politiker zu schmieren.
Also versucht man mit dem Leistungsschutzrecht den abzukassieren, der das Geldverdienen mit Inhalten im Internet perfektioniert hat: Google.
Allein dafür soll dieses Gesetz da sein:
Man will an Google News schmarotzen.
Dummerweise funktioniert das in einem Rechtsstaat so nicht. Ein Gesetz muss immer allgemeingültig sein. Herausgekommen ist dabei also dieser Murks, bei dem überhaupt nicht klar ist, wer überhaupt davon betroffen sein wird und wer nicht. Ist z.B. eine Website mit Werbebanner schon kommerziell?
Die Stellungnahme des Springer-Manns dazu heißt im Klartext: "Herrgott! Gebt uns einfach dieses verdammte Gesetz und wir kassieren dann nur Google damit ab. Von Bloggern und sonstigem Kleinvieh wollen wir doch gar nichts."
Aber ich denke, da haben die Verlage die Rechnung ohne die Abmahnindustrie gemacht. Wenn dieses Gesetz wirklich so durchkommt, werden Scharen von Abmahnanwälten über jeden herfallen, der irgendetwas im Internet veröffentlicht. Die haben die millionenfach zu verteilenden Abmahnschreiben bestimmt schon fertig formuliert und stehen ungeduldig in den Startlöchern.
Die Folge wird sein, dass man als Normalsterblicher ohne eigene Rechtsabteilung und Lobbyeinfluss auf die Regierung bald gar nichts mehr im Internet veröffentlichen kann, ohne dabei mit meinem Fuß im Knast oder Armenhaus zu stehen. Man wird zum passiven Konsumenten degradiert, der fressen muss, was ein paar handverlesene Medienkonzerne einem vorwerfen.
So ein BTX 2.0 ist sowieso schon immer der Traum aller Rechteverwerter.