Ist das eine Sucht?

Ist das eine Sucht?

  • Ja!

    Stimmen: 277 89,1%
  • Nein!

    Stimmen: 16 5,1%
  • Weiß nicht!

    Stimmen: 18 5,8%

  • Umfrageteilnehmer
    311
Mütter haben eh eine eigene Sicht der Dinge ;)

Ich habe früher gerne FPS gespielt. Eines der ersten war Wolfen*****3D und als das meine Mutter gesehen hatte war Sie felsenfest überzeugt das ich immer dieses Spiel spiele.

Egal welches FPS es war (Doom, Duke3D, Quake, DeusEx, System Shock, Far Cry, Soldier of Fortune ...) die Standardfrage (mit bösem Unterton) war: "Tötest du schon wieder Hitler?"
 
mimi347 schrieb:
Egal welches FPS es war (Doom, Duke3D, Quake, DeusEx, System Shock, Far Cry, Soldier of Fortune ...) die Standardfrage (mit bösem Unterton) war: "Tötest du schon wieder Hitler?"

:daumen: Musst du sagen mit stolzgeschwellter Brust: "Ja Mama!"

Was is daran verkehrt? ^^
 
AlfonsHütler schrieb:
...ich würd ich zum psychater schicken...

es heisst "mich" statt "ich" :D. Welches "ich" du ersetzt ist dabei egal .


Zum Thema:

Hat sich mit deinem Bruder denn was entwickelt?
Wie oft hängt er denn in dem Internetcafe rum?
Sagt dem Betreiber des Internetcafes doch einfach das Brüderchen keinen Zugang mehr erhalten soll :)
 
CELUICHOISI schrieb:
:daumen: Musst du sagen mit stolzgeschwellter Brust: "Ja Mama!"

Was is daran verkehrt? ^^

lol verdammt das war der Fehler. Ich habe immer: "Nein Mama!" gesagt ... und meine Brust war eher eingezogen ... Mist, Mist, Mist!

Cpt. Subtext schrieb:
es heisst "mich" statt "ich" :D. Welches "ich" du ersetzt ist dabei egal .

Geil, ich schmeiß mich weg :D
 
Aus der Beschreibung des Verhaltens (aggressiv, impulsiv, Überschreitung von Grenzen, etc.) ergibt sich zumindest ein Verdacht auf ADHS.
Das solltest Du zumindest mal prüfen lassen. Eine Sucht ist oftmals eine Folgeerscheinung von ADS/ ADHS. Selbst wenn es keine Sucht sein sollte, bleibt noch die Frage womit man seine Zeit verbringt.
 
war selbst mal WoW süchtig und hab nicht so krassen scheiß gemacht ^^ fand mich aber im nachhinein trotzdem süchtig.

Ich vermute ganz stark das dieses krasse verhalten mit dem alter zu tun hat. Pupertät + WoW sucht ist ne ziemlich schlechte kombination. Ich kann leider keine tips geben um ihn davon weg zu bekommen bin aber guter dinge das er in spätestens 2 jahren auf die zeit zurück blickt und lachen kann ^^
 
Wenn man 2 Tage irgendwo eingesperrt ist und so gar nichts machen kann was man will, das Zimmer bis auf ein Bett leer ist wird man sehr schnell sehen an wievielen Süchten man leidet, angefangen am morgentlichen Kaffee. Nein, Mmorpgs machen nicht süchtig, sie machen einfach nur mehr Spaß als viele andere Dinge und es ist die logische Folge daß man das was Spaß macht dauerhaft betreibt.

Jeder der einen Drogen- oder Medikamentenentzug hinter sich hat weiß was für eine Hölle das ist und würde nur müde lachen über die Behauptung einer "Sucht bei Mmorpgs".

Es ist nur die Erschließung eines neuen Marktes in der Gesundheitsversorgung indem "normale" Sachen zur Sucht deklariert werden. Wenn man heutzutage schon Starcraft-Spieler mit Antidepressiva behandeln will... In den 70er/80er Jahren würde es "Fernsehsucht" heißen, davor "Büchersucht".
 
hab jetzt gerade die nicht die ganzen seiten verfolgt.. aber ich würd sagen, das du als Bruder wahrscheinlich am ehesten einen Zugang zu ihm findest. Pupertät hin oder her. hört sich schon etwas arg süchtig an. also musst du ihn vielleicht wirklich motivieren was " cooles" mit dir zu machen. - draußen , nicht vorm Bildschirm. Es gibt auch viele Beratungen bei Sucht von Computerspielen... ich denke aufjedenfall das er selbst erkennen muss, das es noch was anderes gibt. solange er zeitlich reduziert und gesperrt wird, wird er sich nur gegen die Familie stellen. und sich mehr verschießen: so in etwa , die verstehen mich ja alle nicht. ... keine ahnung . ich glaub du kannst da eher helfen als deine Eltern nen Zugang zu ihm zu finden.. lass mal hören was so passiert.
 
"Wenn man 2 Tage irgendwo eingesperrt ist und so gar nichts machen kann was man will, das Zimmer bis auf ein Bett leer ist wird man sehr schnell sehen an wievielen Süchten man leidet, angefangen am morgentlichen Kaffee."

Das was du meinst sind schon Grundbedürfnisse. Das ist keine Sucht. Ein Bett zu haben, Klamotten zum anziehen, Schreibmaterial, nen Tisch und n Stuhl und irgendwas zum Beschäftigen. Im Knast hast dus ja schon nicht schlimmer. Also gaaaanz locker ;)

"Nein, Mmorpgs machen nicht süchtig, sie machen einfach nur mehr Spaß als viele andere Dinge und es ist die logische Folge daß man das was Spaß macht dauerhaft betreibt."

Das definiert aber eine Sucht. Man bekommt ohne das Suchtmittel keine Stimulation mehr vom Hirn. Man muss sich das einmal vorstellen wie eine Autobahn. Wenn du im realen Leben etwas gut machst bekommst du evtl. Lob. Das ist dann einmal für eine sehr große Mühe. In einem Computerspiel bekommt das Hirn aber bei Kleinigkeiten ständig Belohnungen. Sei es ein Gegenstand, bessere Fertigkeiten, ein Orden, was auch immer. Wenn ich mein Zimmer 1 Std aufräume sagt mir jemand evtl.: Gut gemacht. Wenn ich aber im Spiel eine Aufgabe in 5 Minuten erledigt habe, bekomme ich ein Glückgefühl welches sich dann während des Spielens stimulierend auswirkt, sodass man weiterspielen will.

Das ist in meinen Augen auch die Gefahr an diesen Spielen. Die Sinne werden überreizt, die Überspitzung des Ganzen haben wir auch schon gesehen. Es ist die Wii ! Seht euch das Konzept an. Dort musst du dich bewegen, aber fuer jeden Quark bekommst du nen Orden, oder da steht: Super gemacht! Oder oder oder.

"Jeder der einen Drogen- oder Medikamentenentzug hinter sich hat weiß was für eine Hölle das ist und würde nur müde lachen über die Behauptung einer "Sucht bei Mmorpgs"."

Da kann ich nur zu 100% zustimmen. Wobei einige Medikamente nehmen MÜSSEN und somit erst in diese Sucht fallen. Von daher ist der Vergleich etwas hinkend.

"Es ist nur die Erschließung eines neuen Marktes in der Gesundheitsversorgung indem "normale" Sachen zur Sucht deklariert werden. Wenn man heutzutage schon Starcraft-Spieler mit Antidepressiva behandeln will... In den 70er/80er Jahren würde es "Fernsehsucht" heißen, davor "Büchersucht". "

Nein, eine Fernsehsucht ist das völlige abschalten des eigenen Geistes. Das Bücherlesen wiederum in etwa dasselbe. Damit will ich nicht unterstellen, dass man dumm wird oder ist. Denn das ist es keinesfalls. Es ist mehr so eine Art denkender Leerlauf. (Fernsehen kann man sehen wie man will. Es gibt durchaus noch lehrreiches Fernsehen, auch wenn es momentan recht mager ist) Ein Computerspiel jedoch suggeriert einen ständigen Dauerpegel von Glücksimpulsen, und das gibt es im normalen Leben einfach so nicht. So fällt es dann auch sehr sehr schwer davon wieder weg zu kommen.

Bist du dann also 2 Tage weg von der Kiste, hast du einen "Rückstand" an guten Gefühlen. Du fühlst alles sehr überspitzt, reagierst gereizt. Einfach weil dir die Stimuli fehlen.

Das ist ein gesellschaftliches Problem muss ich gestehen, denn es wird immer weniger mit Freunden auszugehen (ohne sich sinnlos zu betrinken, aber das gabs auch schon immer), jeder kocht sein Süppchen zu hause. Vorzugsweise alleine. Die Eltern müssen beide arbeiten gehen und können ja auch nicht immer kontrollieren. Wobei es natürlich die Lösung gäbe, einfach keinen PC ins Zimmer der Kids zu stellen und ein Passwort auf den PC. Und sich am Anfang des PC Interesses daneben setzen und Kinder einfach betreuen. Ihnen alles erklären. Sie schon groß werden lassen mit dem Medium und auf Gefahren des Spielens hinweisen. Ein Spiel ab und an ist nicht gefährlich, schlimm wirds wenn man nicht ohne kann. Dann läuft was falsch.

Das jetzt aber hier in einem Forum zu lösen ist unmöglich. Ich würde auch zu einem Psychologen raten der eben versucht das oben genannte deinem Bruder einzutrichtern. Den Begriff benutze ich bewusst, weil einem 15 jährigen was zu erklären scheitert meist ;)

Das alles ist aber nur meine Meinung.
 
Onkelhitman schrieb:
"Wenn man 2 Tage irgendwo eingesperrt ist und so gar nichts machen kann was man will, das Zimmer bis auf ein Bett leer ist wird man sehr schnell sehen an wievielen Süchten man leidet, angefangen am morgentlichen Kaffee."

Das was du meinst sind schon Grundbedürfnisse. Das ist keine Sucht. Ein Bett zu haben, Klamotten zum anziehen, Schreibmaterial, nen Tisch und n Stuhl und irgendwas zum Beschäftigen. Im Knast hast dus ja schon nicht schlimmer. Also gaaaanz locker ;)

Auch wenn ich dem Rest deines Beitrages zustimme: Der Mensch funktioniert wie jedes andere Tier ausschließlich über das Belohnungssystem. Grundbedürfnisse sind das, was entweder von der Natur vorgegeben ist oder was einem die Gesellschaft als "Normal" andichtet. Ein Kaffee hat die Natur nicht vorgesehen, folglich ein Suchtmittel, Alkohol in Maßen hingegen schon, der kommt schließlich in jeder Frucht vor. Wir rennen alle tagtäglich den Süchten hinterher, die Werbeindustrie ist groß darin, die überhaupt zu wecken, für Dinge, die kein Mensch wirklich zum Leben braucht. Darüber regt sich niemand auf, die Meisten sind zu verblendet um das zu erkennen. Selbst der Job kann eine Sucht sein, was wohl alle erfolgreichen Politiker oder Manager unterschreiben würden, wo Geld- und Machtgewinn als Süchte noch hinzukommen.
Es täte im übrigen allen einmal gut, wenigstens für ein paar Monate, auf völligen Entzug zu gehen, alleine um sich dessen bewusst zu werden. Andere Kulturen haben sowas Zustande gebracht und nennen es Erleuchtung.

Was Computerspiele betrifft, die sind inzwischen großteils auf das hohe Suchtpotential getrimmt (was im übrigen in allen Konsumartikeln bis zu Lebensmitteln getan wird und wurde), dass die Zockerei nur schwer mit einer "Leistungsgesellschaft" in Einklang zu bringen ist, versteht sich von selbst. Wenn man damit nicht gerade seinen Lebensunterhalt bestreitet ist es relativ sinnlos vergeudete Zeit, wenn es nur ein Teil der Freizeit ist, ein Hobby wäre es kein Problem. Aber auch Alkoholiker behaupten, sie bräuchten die Gläser am Abend zum "abschalten". :freak:
 
"Grundbedürfnisse sind das, was entweder von der Natur vorgegeben ist oder was einem die Gesellschaft als "Normal" andichtet. Ein Kaffee hat die Natur nicht vorgesehen, folglich ein Suchtmittel, Alkohol in Maßen hingegen schon, der kommt schließlich in jeder Frucht vor."

Du stimmst mir doch in allen Belangen zu ;)

Ähm Kaffee "nicht von der Natur vorgesehen" bestreite ich aber. Ich trinke im Monat 1 Kaffee wenn ich mal ganz müde aufstehe und ich nicht denke dass ich den Tag überstehe. Von Sucht kann keine Rede sein, auch nicht ein Bedürfniss im Sinne von "ich muss den trinken". Das mit der Frucht ist aber schon weiiiiit hergeholt ;) Denn da muessen die Fruechte schon gären damit du da einen spürbaren Alkoholgehalt drin hast. Was also kaum sein kann. Nein aber sagen wir mal so: Die ältere Generation hat früher viel mehr getrunken, bei Festen, Feten, Feiern. Das ist heute kaum anders, aber das machen die unter 20 jährigen und das kann nicht gesund sein sich jedes Wochenende einen hinter die Binde zu kippen. Womit ich wiedereinmal nicht unterestelle, dass das jeder Jugendliche tut. Ich selbst habe überhaupt noch nie soviel Alkohol getrunken dass ich betrunken gewesen wäre, und mein derzeitiger Alkoholgenuss besteht aus Rotweinsauce mit 0,1Promille Alkohol.

Was sich eben geändert hat sind die Erziehungsmethoden der Eltern, die eben den Kindern nicht Nein sagen können, oder eben nicht durchgreifen. Das liegt aber auch an der Gesetzeslage und die Nicht-Tolleranz der Gesellschaft. Ich bin nicht für prügel, aber ich bin dafür, dass ich meinem Kind mal einen Klapps geben darf wenn es meint es müsse Boss spielen. Nur damit es ein wenig Respekt bekommt. Jetzt kommen sicher die Anti-Gewalt-Fetischisten und bezeichnen mich als Monster. Ich habe als Kind auch keine Prügel bekommen, nen kleinen Klapps oder in einem Fall sogar eine Ohrfeige hat mich aber auf den rechten Weg gebracht. Da wusste ich, was ich getan habe, und heute bin ich dankbar dafür diese Erfahrung gemacht zu haben.

Aber ohne Verbote und Regeln funktioniert es einfach nicht. Und das Problem ist eben: Früher saßen alle am Esstisch und Mutter war Hausfrau, hat gekocht und der Vater kam von der Arbeit, Alleinverdiener und war daher der "Herr im Hause". Da wurde nicht widersproche oder: "Kevin, tu das nicht. Nein Kevin. Kevin du weisst ich werde böse. Dein Vater ist hier Kevin benimm dich. Ach Kevin, willst du dass ich wütend werde?"
Das gabs einfach nicht. Der Junge hätte wahrscheinlich vom Vater einen drüber bekommen oder aber die Mutter hätte reagiert. Aber die Jugend wächst heute ohne Werte für Richtig/Falsch, Bestrafung und Belohnung auf. Da kommt 90% der Werte aus der Flimmerscheibe und diese Werte sind eben falsch, weil sie nicht die wahre Welt sondern die der Bits und Bytes, und daher der Entwickler sind.

Ein Konsumgut wird immer marketingmäßig aufgebaut und niemals bildungsnah. Was bedeutet, dass man gemerkt hat wie Menschen auf Belohnungen im Spiel reagieren und das eben ausreizen.

Zu hause aber hat ein Kind kaum mehr "Spaß". Mal 1-2 Std. Früher hat die Familie dann vor dem einen Fernseher, den sie hatte was zusammen geguckt. Da gabs auch nur 1-3 Sender. Und wenn die Kinder Mist gebaut haben durften se ihre Sesamstraße eben nicht gucken. Dann wussten die: Morgen bin ich wieder netter, dann darf ich gucken.

Aber heute hat doch jeder seine eigene Flimmerkiste im Zimmer. Familienspiele, Gesellschaftspiele oder mit Freunden treffen ebbt ab. Was schade ist, aber kaum aufzuhalten in einer Gesellschaft, in dem eben ein Verdiener nicht ausreicht.

Was man da machen kann ist fraglich. Theoretisch: Zu hause bleiben, sein Kind erziehen und Sozialhilfe bekommen. Nicht um des eigenen Willens sondern um das des Kindes. Aber auch das ist wieder sehr schwammig. Denn ohne Arbeit und relativ geregeltes Leben ohne Geldeinkommen sackt man auch ab. Es gibt also keine wirkliche Lösung für das Problem.

"Aber auch Alkoholiker behaupten, sie bräuchten die Gläser am Abend zum "abschalten"."
Solange die Alkoholiker dann auch nur abends das Glas trinken kann mans so lassen. Meine Uroma ist auch 93 geworden und hat jeden Abend einen Klosterfrau-Melissengeist getrunken "für die Gesundheit". ;)
 
Onkelhitman schrieb:
Von Sucht kann keine Rede sein, auch nicht ein Bedürfniss im Sinne von "ich muss den trinken". Das mit der Frucht ist aber schon weiiiiit hergeholt ;) Denn da muessen die Fruechte schon gären damit du da einen spürbaren Alkoholgehalt drin hast.

Du solltest mal meinen Hund im Herbst erleben, wenn der scharf auf sichtbar gegorene Pflaumen und Äpfel wird ;) Das weiss der noch ein Jahr später, wo es sowas am Boden zu holen gibt.

Onkelhitman schrieb:
Aber ohne Verbote und Regeln funktioniert es einfach nicht. Und das Problem ist eben: Früher saßen alle am Esstisch und Mutter war Hausfrau, hat gekocht und der Vater kam von der Arbeit, Alleinverdiener und war daher der "Herr im Hause". Da wurde nicht widersproche oder: "Kevin, tu das nicht. Nein Kevin. Kevin du weisst ich werde böse. Dein Vater ist hier Kevin benimm dich. Ach Kevin, willst du dass ich wütend werde?"
Das gabs einfach nicht. Der Junge hätte wahrscheinlich vom Vater einen drüber bekommen oder aber die Mutter hätte reagiert. Aber die Jugend wächst heute ohne Werte für Richtig/Falsch, Bestrafung und Belohnung auf. Da kommt 90% der Werte aus der Flimmerscheibe und diese Werte sind eben falsch, weil sie nicht die wahre Welt sondern die der Bits und Bytes, und daher der Entwickler sind.

War das wirklich so? Oder ist der Vater stockbesoffen nach der Arbeit von der Kneipe heimgekommen, weil die Maloche und seine Situation ihm dann doch zugesetzt haben? Auch nach dem letzten Krieg waren Väter nicht das, was sie hätten sein sollen. Authorität, damals gerne mit Prügelei gegen alle Familienmitglieder, statt Zuwendung genügt nicht, die ist eher ein Zeichen von Hilflosigkeit und eigenem Versagen.

Worauf ich eigentlich hinaus will: Ich glaube es sind gar nicht die "verständnisvollen" Eltern, die mit klein Kevin im Geländewagen (am besten noch ein Dienstwagen :freak: ) zur Grundschule fahren, die all das (auch die Zockerei am Rechner) zulassen, es ist eher eine Gesellschaft, in der kaum jemand bereit ist "positives" auszuteilen, Geld meine ich damit nicht. Würdest du mich z.B. fragen, wie oft bist du in deinem Leben ernsthaft für deine Leistung gelobt worden, könnte ich das an den Fingern von zwei Händen abzählen, trotz reibungsloser Schullaufbahn, Abitur, Zivildienst, Studium.
Gerade in so einer Gesellschaft fällt es leicht, auf die vermeintlich schnelleren Belobigungen/Belohnungen hereinzufallen, die manch ein Konsumschwachsinn verspricht.

Anders ausgedrückt: In einem Computerspiel können viele deutlich mehr erreichen als jemals im eigenen Leben, dort sind die Chancen dafür deutlich besser. Dass es mit der Realität wenig zu tun hat, bedarf keiner Erklärung, aber es ist eine erschreckende Entwicklung. Letztlich war es immer die Jugend, die gegen die Welt der Erwachsenen aufbegehrte um ihre Chancen zu bekommen, genau das findet heute zunehmend nicht mehr statt, stattdessen wir virtuell gesiegt, in der Realität verloren.
 
Dein Hund kann das aber nicht das ganze Jahr über machen. Außer er isst nebenbei noch Pilze!

Das mit dem besoffen nach hause kommen ist wieder sowas wo man sagen kann: Hats gegeben, aber nicht verbreitet. In dem Fall in dem ich berichten kann (und damit berichte ich nicht über meine Erziehung, die hab ich selbst gemacht) wurde eben nur ne Flappe gegeben wenn man Ungehorsam war. Und keine Prügel und auch die eigene Frau nicht. Einfach nur um zu zeigen: Ich bringe das Geld rein, eure Mutter führt den Haushalt, und wir brauchen dafür von euch: Respekt und Gehorsam. Das ging auch nicht soweit, dass niemand mehr seinen Spielraum und Freiheiten hatte, aber was hier im Haus anging, das war eben Hoheitsgebiet und da musste man sich fügen.

So ist es. Die Kinder werden noch vom Weg zur Schule abgehalten und die Eltern fahren ihren Sprössling dahin. Heutzutage mit der Ausrede: Da laufen ja soooo viele Vergewaltiger und Kinderschänder rum. Außerdem liegt es auf dem Arbeitsweg.

Damit schneide ich aber schon wieder eine soziale Komponenten, in der das Kind evtl. andere Kinder trifft und gemeinsam nach hause geht ab. Und auch beim weiteren Punkt muss ich dir recht geben. Es wird versucht mit Geld (in welchen Formen auch immer) das wettzumachen, was man an Liebe, Geborgenheit und Beistand eben nicht gebracht hat. Mir nützt es als Kind nichts, wenn ich mal ne schlechte Note schreibe, deswegen deprimiert bin, meinen Eltern das nicht auffällt, und wenn die Lehrerin dann am Elternabend was sagt wird ne Fahrt nach Disneyland gemacht oder ne neue Konsole gekauft. Das hilft einfach nicht weiter.

Jetzt kann man wieder sagen, dass dafür den Eltern die Zeit fehlt. Man sollte sich wie ich schon sagte, seine eigenen Prioritäten setzen. Wenn ich in der Situation wäre ein Vater zu sein würde ich, und das sage ich mit Stolz, denn was anderes als meinen Stolz und meine Würde besitze ich nicht, dass ich lieber zu hause bliebe und arm wie eine Kirchenmaus wäre, dafür meine Kinder aber die Welt offen verstehen und sich nicht blenden lassen, als reich (oder sagen wir gehoben) zu sein und meine Kinder sind, mit Verlaub, Arschlochkinder, weil sie eben weder erzogen wurden, noch irgendwelche Werte kennen. Denn das ist dann nicht die Schuld der Kindergärten oder der Schulen, sondern einzig die Eltern, die eben diesen moralischen Kompass, der früher auf Kirchengängen gepredigt wurde, nicht mehr besitzen.
 
Naja. In unserem Werk xyz, wo es noch Lohntüten gab, standen die Frauen reihenweise schlange um diese anzuholen, damit die nicht in der nächsten Kneipe versenkt werden. ;):D

Auch die "Früher war alles besser"-Geschichten sind mit Vorsicht zu genießen. Nicht immer hatte der Alte Recht oder war Fair oder so. Ich kann ne Menge Beispiele aus meiner Umgebung nennen, wo die Leute heute von diesem Fail nachhaltig geprägt sind.

Wenn ich junge Familien heute sehe kann ich teilweise auch nur den Kopf schütteln.
Zudem ist das Familienverhältnis auch mehr gesprengt als früher. Heute gibt es mehr Alleinerziehende und auch da kenne ich schon Fälle, wo es absolut schädlich für das Kind ist, da der Vater ein Asi ist, die Mutter sich auch mal zwei Asis nach Hause holt... und joa... das Kind wirds irgendwann danken.

Wir haben heute andere Probleme als damals. Wie haben mehr Möglichkeiten, mehr Medien, in denen man sich verlieren kann, weniger Freiraum um einfach mal als Kinder loszuziehen und ne Bude zu bauen oder irgendwo rumzustreunen.

Die alten können sich mit den neuen Medien nicht identifizieren, da es sie in dieser Form noch nicht gab zu ihrer Zeit und gerade heute ist Medienkompetenz sehr wichtig.
Man muss nur eben einen klaren Kopf behalten und differenzieren können, denn wie alles andere können diese Medien bereichern oder zerstören.

Ich denke, wir stecken gerade in einer Phase des Wandels. Es gibt zwar viele RTL-Familien, aber auch noch viele Normale. Bisher hat jeder im Leben mal die Eltern dabei entlarvt auch mal nicht perfekt gewesen zu sein. Und diese schönen Familien werden auch nicht so propagiert, da sie als Zuschauer langweilig sind.
 
Wenn ich in der Situation wäre ein Vater zu sein würde ich, und das sage ich mit Stolz, denn was anderes als meinen Stolz und meine Würde besitze ich nicht, dass ich lieber zu hause bliebe und arm wie eine Kirchenmaus wäre, dafür meine Kinder aber die Welt offen verstehen und sich nicht blenden lassen, als reich (oder sagen wir gehoben) zu sein und meine Kinder sind, mit Verlaub, Arschlochkinder, weil sie eben weder erzogen wurden, noch irgendwelche Werte kennen.
Dafür, dass du keine Kinder hast, machst du den Mund aber weit auf. Viele Eltern geben einfach auf, weil selbst irgendwann keine Lust oder nach einem 12 Stunden Tag keinen Nerv mehr haben, die Kinder zu erziehen. Da wird es einfach vor den Fernseher oder an den PC gesetzt, damit es Ruhe gibt.
Und glaub mir, du gehst lieber arbeiten, als arm zu sein. Man will dem Kind ja auch was bieten. Du wirst nämlich ziemlich in der Klemme stecken, wenn dein Kind dann mal kommt und um ein Fahrrad bittet, weil seine Freunde auch eins haben, du aber keins kaufen kannst.


Der Thread ist ziemlich stark abgedriftet.
 
Deecore schrieb:
Jetzt würde ich von euch gerne wissen:
Ist es eine Sucht: Ja oder Nein.

Wenn Nein, wie kann man das Verhalten sonst erklären?

Im Prinzip ist das was Du beschreibst Entzugsverhalten, allerdings kommen bei deinem Bruder auch noch die Pubertät hinzu und wohl auch diverse andere Probleme vor denen er flüchtet. Und die euch wahrscheinlich nicht bekannt sind.

Und jetzt wird's schwierig.
So wie Du die Situation beschreibst ist dein Bruder schon recht weit "fortgeschritten".
Hat denn jemand von euch so eine Art Vertrauensstellung bei deinem Bruder?
Also mindestens eine/r mit dem er redet, auch über echte Probleme?
Das ist mit Sicherheit nicht dein Vater.

Alles in allem solltet ihr über externe Hilfe nachdenken, denn die jetzige Situation ist für alle von euch vor allem frustrierend. Und das schadet den Beziehungen untereinander ungemein.
Viel Glück!
 
Naja gut zu wissen wäre dabei auch : Wie ist die Situation in der Familie ?

Also ich will dich damit nicht beleidigen, lass dir die gedanken durch den Kopf gehen ?

- Sind beide Eltern berufstätig ?
- Jemand grade seinen Job verloren ?
- Geldprobleme ?
- Schlechte Laune in der Familie ?
- Wie groß ist der Altersunterschied zwischen dir und deinem Bruder ?
- Wieviel Einfluss hast du auf deinen Bruder ?
- Beschäftigt sich in deine Familie jemand mit ihm ?
- Welche Schule besucht dein Bruder ?
- Wie gut ist dein Bruder in der Schule ?
- Und das im Gegensatz zu dir ?
- Viele Freunde ?
- Füllt sich dein Bruder von dir unterstützt oder ist es eher Konkurrentsverhalten ?
- Probleme mit Mitschülern ?
usw.

Also hast du dich mal mit Ihm unterhalten was Ihn an das Spiel so bindet ?
Ich selbst spiele WOW früher viel , jetzt weniger und ich fand immer die Kommunikation unter den Gildenkollegen am besten, WOW an sich ist ziemlich flach geworden.

Wenn ich du wäre würde ich mich mit Ihm unterhalten und wenn er z.B. eher introvertiert ist mit ihm irgendwas cooles machen wie Fußball oder Klettern halt wo er aus sich herauskommt.

Wenn er eher Extrovertiert ist würde ich versuchen Ihn in irgendeinen Verein zu locken und vielleicht sowas wie : " Hey die 13 Euro im Monat die du Sparst, kriegst du auf dein Sparbuch!" , Ihm die möglichkeit zu Spielen zu nehmen hilft nix, da er ja andere Wege findet und das auch nicht richtig ist meiner Meinung nach!

Außerdem würde ich dir und deinen Eltern raten sich mal ein bisschen mit WOW ausseinander zu setzen
1. Gibts dort eine Elternfreigabe wo ihr die Zeit einstellen könnt wann er spielen kann
2. Solltet ihr mehr über das Thema erfahren, weil es ist halt ein Hobby von Ihm und ihr wisst anscheinend nix darüber
3. Solltet ihr bloss nicht wie 90 % aus die Publizistischen FernsehShows von ARD und ZDF reinfallen wo nur Härtefälle aufgezeigt werden.
4. Mal ne Runde mit Ihm spielen also einfach dabei sitzen ?
5. Ihn zu anderen Dingen motivieren !
6. Ganz ehrlich der Partner deines Vaters mit dem Handy: Schlauer wäre es gewesen wenn er gesagt hätte Junge: Wenn du nur jeder 2 Tag oder nur 1 Stunde pro Tag spielst kriegst du das Handy -.-
 
2 Stunden am Tag :D.
Ich hatte 1 Stunde pro Tag... früher als Kind.

Dieses Vorschreiben ist Mist, bringt nichts und führt nur zu Streit.
Entweder ganz oder garnicht.
Ich bin jetzt 18 und wohne alleine, kann daher machen was ich will.
Irgentwann begrenzt man sich selbst, wenn das Leben anfängt. Deshalb finde ich sowas extrem sinnbefreit.
Selbst 2h reichen um Manchen süchtig zu machen. Und wenn man nicht auf die volle Dosis kommt wartet man nur auf seine nächste Sitzung, während der Rest vernachlässigt wird. Konzentrationsschwäche durch Vorfreude...

Also insgesamt sehr Kontraproduktiv was deine Eltern da machen.
Zu erst probiert es mit verhandeln das er etwas anders Spielen kann oder er die Zeit ein andermal zusätzlich bekommt.

Ist doch ne Idee. Kompromisslosigkeit führt zu Trotzverhalten.
Mit den Handy... will er überhaupt ein Handy.
Mein Eltern haben auch mal gesagt: Wenn du dieses WE nicht spielst, fahren wir ins Schwimmbad.
Toll da isses kalt und nass.
 
Zurück
Oben