FX-Multimedia schrieb:
Solange es folgenden Programme nicht nativ gibt (ohne irgendwelchen Emulationen) wird Linux weiterhin nur ein Nischendasein haben:
- Adobe Portfolio
- Office Portfolio
- Autodesk Portfolio.
Es gibt sicher noch viele andere Programme welche fĂŒr viele Andere wichtig sind. Aber alleine diese 3 Hersteller und deren Portfolio lassen fĂŒr mich einen Wechsel indiskutabel werden.
Das mit dem Nischendasein ist Unsinn. Linux hat viele Millionen Anwender. Das ist zwar eine Minderheit aber keine Nische. Gerade viele Softwareentwickler verwenden Linux. Bei Firmen ist es hĂ€ufig so dass sich die Programmierer besser mit Linux auskennen als die Admins. Es sind die Admins die in den Firmen versuchen Windows only durchzudrĂŒcken. Sehr hĂ€ufig gegen die Anwender und Fachabteilungen.
Das Resulat dieser Windows Only Politik der Systemadmins ist, dass nur sehr wenig auf Clients genutzten kĂ€ufliche Software fĂŒr Linux erhĂ€ltlich ist. Deshalb sitzt Windows bei den Firmen fest im Sattel.
Aber fĂŒr Privatanwender, von denen die meisten kein Geld fĂŒr Software ausgeben wollen gilt diese Argumention nicht pauschal. FĂŒr Privatanwender gibt es reichlich Alternativen zu Office. Wenn ein Hobbyfotograf Adobeprodukte nutzen will ist die Ăberlegung eher ob man sich einen Gefallen tut und einen Mac holt. Es kommt bei diesen Entscheidungen immer darauf an was man mit dem Computer machen will. Dann ist eben Linux in manchen FĂ€llen keine Lösung. Aber fĂŒr viele wĂ€re das kein wirklicher Hinterungsgrund.
Sobald Du Open Source Software mit berĂŒcksichtigst stöĂt Du immer wieder auf FĂ€lle, wo es mit dem Windows Support mau aussieht.
FX-Multimedia schrieb:
Gaming unter Linux ebenso kein Thema fĂŒr mich, da es wie gesagt oft FPS-Drops gibt, miese RayTracing Performance und diverse Titel (AntiCheat) gar nicht gehen. Mir ist auch egal warum das so ist, ich sehe nur den IST Zustand.
Und dieser IST-Zustand Àndert sich momentan gewaltig.
Du musst aufpassen dass Dir Deine Ausreden nicht ausgehen. Wenn ein Titel unter Linux nicht lÀuft, stört es nur die Leute die diesen Titel spielen wollen.
fdsonne schrieb:
Bei Linux? Wird das GerÀt halbwegs gut supportet, ne aktuelle Distribution und quasi gleich.
Standardhardware wird inzwischen sehr gut unterstĂŒtzt. Als ich anfang 2019 mein System neu aufgesetzt habe, war ich wegen mein RX5500 unsicher, weil die gerade erst herauskam. Aber alles wurde ohne Probleme erkannt.
Notebooks waren lange problematisch, aber das hat sich enorm gebessert. Aber man muss sich eben immer noch vorher erkundigen, ob es geht oder nicht geht.
fdsonne schrieb:
Aber wehe wenn da was nicht supportet wird. Das ist mMn das echte "Frickeln".
Treiber und Hardwareprobleme hast Du auch unter Windows. Es ist doch so wenn es unter Windows Probleme mit einer Hardware und dem Treiber gibt ist der Hersteller Schuld. Und bei Linux ist bei allem immer Linux schuld.
fdsonne schrieb:
Einfaches Beispiel - Minisforum UM560 -> (K)Ubuntu 22.04 LTS. LĂ€uft out of the box. Der Ton klingt aber wie Blechdose Feldtelefon 1945 aufm Acker. Warum? Bei den neueren non LTS das selbe in grĂŒn.
Hast Du Mal eine Liveinstallation einer anderen Distribution ausprobiert? Es kann auch an der Hardwareerkennung liegen.
fdsonne schrieb:
Gleiches Spiel in bunt mit meinem Firmen Notebook (Elitebook 845 G9).
Wenn die Hardware Linux nicht supported dann schaut man eben in die Röhre. Andererseits ist es fĂŒr mich klar dass Support fĂŒr Linux nicht verhandelbar ist.
fdsonne schrieb:
Alle sagen immer, mit Linux geht alles, völlige FlexibilitÀt, aber so extrem hoch sind meine Anforderungen (LTS Ubuntu, KDE) doch gar nicht, dass es dann doch nicht tut?
Vielleicht weil LTS Ubuntu in Kombination mit KDE eine schlechte Wahl ist
fdsonne schrieb:
Lag dann das Problem aber nicht vielleicht eher in eurer IT oder beim Anwender? Schlecht vorbereitet oder so?
Es waren zwei verschiedene ITs. Beide haben ein sehr breites Spektrum an PCs.
fdsonne schrieb:
Ich kanns nicht nachvollziehen. Sauber aufgeplant funktioniert das bei Windows recht easy.
Beide haben sich entschieden die alte Installation zu bĂŒgeln und Windows 10 neu zu installieren. Das Betriebssystem war schnell drauf. Bis dann alle Updates drauf sind und die Anwendungssoftware installiert ist dauert es eine Weile. Die eine IT hatte das vollkommen automatisiert und dann waren das ca 3 h bei denen ich immer wieder einen Neustart auslösen durfte um die nĂ€chste Installationsrunde zu starten. Bei der anderen IT haben es die Admins gemacht.
fdsonne schrieb:
Gegenbeispiele, von verpatzten Updates bei Linux kann ich dir aber auch nennen. Mint KDE 17 auf 18 mit KDE? Nope. Wollen die nicht.
Und? Es ging um das AmmenmÀrchen bei Windows lÀuft alles und immer problemlos.
fdsonne schrieb:
Man darf dabei aber nicht den Fehler machen, den viele aus der Linux Bubble tÀtigen. NÀmlich ihre Erfahrung und ihren Weg mit dem Produkt als das Maà der Dinge ansehen. Die Extrarunden, die man dabei dreht um dieses Knowlege aufzubauen, tÀtigt in aller Regel kein 0815 Anwender!
Ich denke Du verstehst nicht im Ansatz um was es wirklich geht.
Auch die Windows Anwender drehen diese Runden. DafĂŒr hat jede groĂe Firma einen Telefonsupport. Jeder weiĂ und akzeptiert dass es mit den Rechnern Probleme gibt. Nur bei Linux wird immer einen riesen Terz gemacht. Bei Windows ist erst Mal der Anwender schuld, bei Linux ist es immer Linux.
fdsonne schrieb:
Ein PC ist fĂŒr die Masse der 0815 Leute ein ArbeitsgerĂ€t. Das muss gehen und man will sich mit dem Kram nicht auseinander setzen. ...
Alles was Du im folgenden schreibst ist BlaBla. Auch Anwender von Windows PCs haben Probleme. Das kannst Du zwar ignorieren aber deswegen verschwindet es nicht. Wer einen Windows Rechner auf Dauer stabil betreiben will, benötigt einen IT-Support oder muss sich ein Grund-VerstĂ€ndnis fĂŒr Computer und Betriebssystem aneignen.
Viele haben sich ein Tablet zugelegt weil das fĂŒr das fĂŒrs surfen ausreicht und sie sich nicht mehr mit Windows beschĂ€ftigen mĂŒssen.
denonom schrieb:
Da hast du schon Recht, nur ... was du beschreibst ist keine Alternative zu, sondern ein Ersatz fĂŒr Windows. Und welcher ernstzunehmende Linux Entwickler hat denn in den letzten 30 Jahren das Ziel formuliert, ein Ersatz fĂŒr Windows zu werden? Zumal kostenlos?
Keiner.
Es gibt schon so einige aus der Szene die trÀumen alles lÀuft mit Open Source.
Du hast einige interessante Punkte aufgeworfen, aber meiner Meinung nach den Kern des Problems nicht klar benannt.
Wer erwartet, dass sich jeder Computer so verhÀlt wie eine Windowskiste, der muss bei Windows bleiben. Wer wechselt muss sich darauf einstellen, dass einige Sachen anders funktionieren. Dass man etwas neues lernen muss.
Aber nur wenn man sich auf Ănderungen einlĂ€sst kann man beurteilen was besser zu einem passt. Und selbst wenn man sich entscheidet bei Windows zu bleiben hat man in der Regel davon profitiert. Durch die andere Sichtweise versteht man auch Windows besser.
Was mir ziemlich stinkt dass hier einige Leute bei jedem Linux-Thema FUD betreiben. Durch die Livesysteme ist es relativ einfach möglich in Distributionen reinzuschnuppern. Man kann dann Mal anschauen wie der eigene Rechner mit einem anderen Betriebssystem ausschaut.
###Zaunpfahl### schrieb:
Bei arch hab ich das neuste bei dem Àltere features weitestgehend stabil laufen. Jeden tag könnte aber eine InstabilitÀt hereinkommen auch wenn man nur Sicherheitspatches wollte.
Jede Ănderung an Software hat das Risiko Fehler einzuschleppen. Also muss man nach jeder Ănderung das System testen. Da die Ănderungen aber klein sind, lassen sich Fehler schneller isolieren.
Durch das kontinuierliche Testen ist auch das sehr dynamische Arch zuverlĂ€ssig. Manche Derivate schieben zusĂ€tzliche Test ein. Das erhöht die Chance im Vorfeld Fehler zu finden, verzögert aber das Ausrollen der einzelnen Ănderungen.
###Zaunpfahl### schrieb:
Bei debian, redhat, opensuse leap, ... da wird eine in einem bestimmten Zeitraum möglichst stabile variante erarbeitet, diese soll dann mehrere Jahre so bleiben. Sicherheitspatches sollen nichts daran Àndern.
Aber auch die Sicherheitsupdates muss man testen. Alles was man nicht testet funktioniert nicht.
###Zaunpfahl### schrieb:
Wenn du einen server Betreibst soll sich der möglichst lange wie am ersten tag verhalten. Auch plötzliche Verbesserungen die sich in ein geĂ€ndertes Verhalten auswirken sind unerwĂŒnscht
Das System möglichst statisch zu lassen, ergibt IMO nur dann einen Sinn, wenn man das System nie updaten will. Das trifft in der Regel nur auf Server zu.
Wenn man das ĂŒber lĂ€ngere Zeit statische System auf den neuen Stand bringen will, kommt ein groĂes Update mit sehr vielen Ănderungen. Jede dieser Ănderungen hat das Potential Fehler zu verursachen. ZusĂ€tzlich muss man berĂŒcksichtigen dass die Linux Distributionen neben dem eigentlichen Betriebssystem auch noch ein umfangreiches Anwendungsspektrum mitbringen.
Meine EinschĂ€tzung ist, dass fĂŒr Privatanwender die dynamischen Rolling Release Distributionen in der Regel besser geeignet sind. Die Ausnahme sind Rechner die man nur unregelmĂ€Ăig updaten will oder kann.