dare100em schrieb:
Weil der typische Konsolenkäufer hier im Forum abhängt und sich über onlinezwang, drm etc. ne Raste macht. Ist klar
Wenn die 50$ billiger wird als die PS4 und es entsprechende Titel gibt juckt das die "average consumer" NULL!
- Permanent-online-zwang. Ganz schlimm ... musss schnell noch mein Smartphone ausschalten. Aber stimmt, auf dem Handy hat ja niemand private Bilder/Daten - im Gegensatz zur Konsole
- Permanet-an-Zwang. Ist doch mittlerweile auch bei TV's etc. so. Standby Verbrauch deutlich unter 1W. Zur Not Steckerleiste. Sollte man ohnehin mit Überspannungschutz haben für den Flat + Konsole - oder?
- Kinect-Kamera. Ganz schlimm, MS wird die Daten wahrscheilich live mitschneiden und an den Meistbietenden verkaufen. Ist ja auch erlaubt. Da bleibt man lieber bei Google/Android, da weis man was man hat.
Ja die breite Masse interessiert sowas wahrscheinlich (und leider) in der Tat relativ wenig. Wenn die neue Konsole immer an sein will und ne Internetverbindung braucht, damit die Spiele starten, dann ist es halt so und wird in kauf genommen.
Always-online bei der Konsole ist aber nicht direkt mit always-online beim Handy vergleichbar. Wenn dein Handy kein Netz hat dann funktionieren die Anwendungen (zumindest die meisten) immernoch. Wenn deine Konsole keine Internetverbindung mehr hat (oder beispielsweise die notwendigen Server grade nicht verfügbar sind) und du deshalb nichts mehr spielen kannst, dann ist die Konsole in dem Moment nicht mehr zu gebrauchen. Falls Microsoft always-online so umsetzt wie man es vom PC her kennt, dann geht ohne Internetverbindung + die Server des Publishers einfach garnix mehr, auch nicht bei SP-Titeln. Und dadurch wird eine doppelte Abhängigkeit erzeugt: a) du bist permament auf eine stabile Internetverbindung angewiesen und b) du bist auf die Login-Server der Publisher bzw. Microsoft angewiesen. Geht eins von beidem down dann war's das erstmal mit zocken. Und beschließt ein Publisher, dass du mal lieber den gerade neu erschienenen Nachfolger kaufen sollst, dann können sie einfach den Server abschalten und du hast nur noch die Wahl zwischen Nachfolger kaufen oder das Spiel das du bereits besitzt einfach nicht mehr zocken.
Always-online mit "aber heute ist doch eh jeder online / Facebook / Smartphone / blablub" zu vergleichen ist daher nur eine Seite. Bei Spielen sieht die andere Seite ganz klar so aus, dass man den Publisher entscheiden lässt, wann man was für ein Spiel spielen darf. Früher war "der Support für Spiel XY eingestellt" einfach gleichbedeutend mit "wir machen keine Patches mehr". Wenn in ein oder zwei Jahren der Support bei einem always-online (Single-Player) Spiel eingestellt wird, dann kann das auch sehr gut "wir schalten dann mal die Server ab..." bedeuten. Schließlich kosten Server auch Geld und können nur für eine bestimmte Zeit über den Verkaufspreis finanziert werden, danach wird dann entweder ein Abo fällig oder es folgt die Abschaltung. Ich weiß es wurden noch nie Server für ein großes AAA-Spiel abgeschaltet, und ich male dieses Szenario gerne etwas übertrieben schwarz aus, aber ich traue es dem einen oder anderen Publisher halt auch zu, dass früher oder später solche Maßnahmen ergriffen werden. Und deswegen bin ich ein starker Gegner von always-online (Single-Player) Spielen. Ungeachtet von Datenschutz / Privatsphäre / stabiler Internetverbindung macht man sich einfach vom Publisher abhängig und überlässt am Ende diesem die Entscheidung, wie lange man einen Titel spielen kann.
Klar gibt es die Fraktion "ich kaufs mir, zocks 1x durch und dann fass ich es eh nie wieder an". Aber dem gegenüber stehen auch Leute, die Spiele auch nach fünf oder sogar zehn Jahren nochmal rauskamen und erneut spielen. Zu letzterer Fraktion gehöre ich zB, und genau wie der Gebrauchtmarkt sind solche Leute ein Dorn im Auge der Publisher, da mit ihnen weniger Geld verdient wird. Die Frequenz, mit der zB EA neue Titel bringt, deutet ja eher darauf hin, dass der Kunde am besten jährlich neu kaufen und die Zeit bis dahin mit DLCs überbrücken soll, es geht schon lange nicht mehr darum "Spiele für die Ewigkeit" zu machen, weil genau wie mit Glühbirnen die 100 Jahre halten verdient man damit (auf dauer) kein Geld, und "always-online" ist eine super Möglichkeit für den Publisher, ein "Verfallsdatum" in ihre Spiele einzubauen.