News Kosten für Breitbandausbau: Netzbetreiber wollen Netflix und Co. zur Kasse bitten

Erkekjetter schrieb:
Nein. Es gibt Dienste, die ein vielfaches an Traffic verursachen. Was denkst du, was ein Triple AAA Game an Bandbreiten VErbrauch im Peak verbraucht? ODer andere Dienste wie Clouddienste vor allem aus dem geschäftsbereich?
Diese Gamer-Streaming-Anbieter können meiner Meinung nach die gleiche Maut zahlen wie die Videostreamer.
Erkekjetter schrieb:
Davon ab erneut: Bei TV fragt der Kabelbetreiber doch auch nicht bei pro7 an, weil plötzlich jeder Stundenlang Joko und Klaas schaut...
Fernsehen verbraucht ja (im Gegensatz zum exponentiell wachsenden Datenvolumen bei Streaming-Anbietern) auch pro Kanal immer gleich viel Bandbreite und verbucht somit per der Verbreitung via Satellit oder Kabelnetz keine steigende Bandbreite. Im Gegenteil, seit der Abschaltung des analogen Fernsehens sparen die Satelliten- und Kabelnetzanbieter sogar einiges ein.
Erkekjetter schrieb:
Vor allem: Wer braucht heute noch Internet, wenn er nicht zockt oder eben streamt?
Millionen von Angestellten alleine in Deutschland während der letzten 18 Monate (und die Pandemie ist alles andere als vorbei).

Erkekjetter schrieb:
Und FullHD über Kabel/Sat erzeugt keinen Traffic?
Siehe Kommentar oben. Dieser Traffic ist seit Jahren konstant bzw. sinkt sogar dank Abschaltung des analogen Fernsehens.
 
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Erzeugen Netflix und Co nicht einen Bedarf bei den Providern?

Das klingt für mich wie wenn der Fliesenleger vom Bauunternehmen Geld verlangt weil bei ihm die Bauherren Schlange stehen.
 
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Ist eine ähnliche Diskussion wie das Leistungsschutzrecht der Verlage.
Erst durch die Streaming Anbieter gibt es überhaupt einen Grund mehr als ein 16k Modem zu benutzen. Die Telcos gefährden damit ihre eigene Geschäftsgrundlage und Markt wenn sie die Streaminganbieter verschrecken.

Stellt euch vor netflix erhöht den Preis um 10€ im Monat, den Aufschrei der Telekom will ich sehen wenn dann viele ihren 1 GBit Glassfaser (ja ich weiß) auf 50 Mbit downgraden = Ausbau war umsonst und nix mit menotarisierung.

Ist einfach nur Geldgeil, für nix geld bekommen wollen und das selbe mehrfach bezahlen lassen (Steuern. Förderung, Private Nutzer, Kommunen und auch Content Anbieter).
 
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DonnyDepp schrieb:
Interessanter Vergleich.
Aber es ist so, dass für Netflix "die Straße" im Grunde die Rechenzentren sind, in denen ihre Services und Daten gehostet sind und die über einen Anbieter einen Anschluss ans Netz haben. Und dafür zahlen sie.

Das "Datennetz" wär in dem Vergleich deine private Einfahrt zum Haus oder das Treppenhaus zur Wohnung.
Etwas, was eher in deinem privaten Bereich liegt z.B. große Einfahrt oder Außenlift zur Wohnung.
Ein Datenzentrum ist mehr ein Lager oder Parkplatz als die für die Zustellung notwendige Infrastruktur.

Und die Komponente die einer privaten Einfahrt o.ä. gleich kommt ist der Hausanschlusskasten im Gebäude und die letzten Meter Kabel bis zu meinem Router (Analogie zur Wohnungstür) und dann PC.

Das Datennetz ist und bleibt die Straße des Internets.
 
Weyoun schrieb:
Nenne mir mal einen DSL- oder Kabel-Tarif mit Datenvolumen. Ich meinte keinen Mobilfunktarif.
Das war Sarkastisch gemeint, nach dem Motto, wir werden im Mobilfunk schon gemolken, wieso nicht auch noch bei den Standleitungen...
 
RocketChef schrieb:
Technische Geräte können auch kaputtgehen wenn sie an sind und nicht gebraucht werden - das sollte man einkalkulieren. Deshalb hinkt auch dieser Autobahn-Vergleich. Eine Autobahn verschleißt nicht wenn sie nicht gebraucht wird.
Doch! Zum einen verschleißt eine Autobahn alleine schon durch Frost und Regen (dann dauert der Verschleiß nur länger) und zum anderen verschleißen mehr technische Geräte (beim Aufrüsten der Netzwerkinfrastruktur) mehr als weniger Geräte, denn die Ausfallrate rechnet sich immer nach "Ausfall pro Zeiteinheit und x Geräten". Je mehr Geräte, desto mehr Ausfall.
 
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MiG-35 schrieb:
Alle anderen Länder bekommen das mit den Internet geregellt. Nur Deutschland und Österreich schafft es nicht. Glasfaser auszubauen. Was haben die Anbieter all die Jahre mit dem ganzen Geld gemacht.(...)In anderen Ländern zahlt man für 1Gbit Unlimited 10€ in Monat, und hier bekommt man nichtmal 100mbit für 40€.
Absolut richtig. Der Grund ist halt, Unternehmen investieren nur dann, wenn sie das später vermarkten und in € umsetzen können. Das war lange Zeit nicht so, weil man ja mit der Cash-Cow Kupfer noch genug Kunden hatte (die ja nicht ausweichen konnten). Erst als die Kabelanschlüsse auch Internet lieferten, hat sich mehr bewegt. Aber da sind leider nur neue Monopole entstanden. Also wieder kein großer Anreiz, schnelleres Internet anzubieten.
Da wo genug potenzielle Kunden vorhanden sind, wird auch fleißig ausgebaut (was unternehmerisch ja nachvollziehbar ist). Trotzdem ist Internet - wie Verkehrsanbindung, Wasser, Strom, Müllabfuhr, Sicherheit, Gesundheitsversorgung (fehlt noch was?) - mitlerweile Teil der Grundversorgung. Wenn da der Markt nicht richtig funktioniert (Grund: regionale Monopole), dann muss da entweder Wettbewerb her (Mitnutzung durch Konkurrenz gegen Bezahlung), oder Regulierung (Ausbauzwang), oder Netz in die öffentliche Hand bzw. gGmbh.
 
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Weyoun schrieb:
Aber wenn der 1 GBit Voll-Flat-Tarif nun statt 40 € (Vodafone) 100 € kosten würde, wer hat dann noch das Geld, für einen oder mehrere Streaming-Anbieter.
Ich verstehe deine Argumentation null. Natürlich musst du ja auch bei deinem Standpunkt bleiben, ungeachtet aller gegenteiligen Argumente... Der 1000er VF Tarif kostet übrigens 50€. Bei 100€ würde sich keiner eine VF 1000er holen und ggf. tiefer stapeln oder einen anderen Anbieter nehmen - können die ja gerne probieren, Deutschland hängt ja noch nicht lange genug in der Internet-Steinzeit. Das nennt sich dann aber Marktwirtschaft. Auch ob ich als Anbieter mit den Nutzerentgelten klar komme für die Wartung und den Ausbau der Infrastruktur.
 
SIR_Thomas_TMC schrieb:
Du bezahlst doch schon dafür. Man möchte nur gerne zweimal kassieren.
Nochmal, wieso darf Netflix das alles kostenfrei nutzen?

Klar, ich zahle dafür und ja, da will jemand Profit mit machen, aber wieso dürfen Netflix und Amazon etc. das alles kostenfrei verwenden?
 
Ko3nich schrieb:
Erzeugen Netflix und Co nicht einen Bedarf bei den Providern?

Das klingt für mich wie wenn der Fliesenleger vom Bauunternehmen Geld verlangt weil bei ihm die Bauherren Schlange stehen.

Dass die Bauherren bei den Bauunternehmen Schlange stehen, kostet den Bauunternehmen nichts.
Dass die Video-Plattformen bei den Netzbetreibern Schlange stehen, kostet den Netzbetreibern Kapazitäten und Investitionen in immer mehr Kapazitäten, für jene die Kundschaft der Netzbetreiber aufzukommen habe.
 
Naru schrieb:
Dass die Bauherren bei den Bauunternehmen Schlange stehen, kostet den Bauunternehmen nichts.
Dass die Video-Plattformen bei den Netzbetreibern Schlange stehen, kostet den Netzbetreibern Kapazitäten und Investitionen in immer mehr Kapazitäten, für jene die Kundschaft der Netzbetreiber aufzukommen habe.
Leider hast du nicht verstanden was ich geschrieben habe.
 
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Balikon schrieb:
Verstehe ich nicht. Erwirtschaften die Netzbetreiber mit den Gebühren keine Gewinne?
Die europäischen Netzbetreiber stehen praktisch alle vor dem Problem dass sie hoch verschuldet sind und weiterhin viel investieren wollen/müssen. Und wenn die laufenden Einnahmen da nicht ganz reichen (die Tatsache dass man noch "Gewinn" macht sagt noch nichts darüber aus, denn Investitionen wirken sich nicht direkt auf den Gewinn aus) muss man eben nach neuen Möglichkeiten suchen. So kommen die auf solche Ideen.

Bisher versuchen die Anbieter sich damit zu behelfen in dem sie Teile ihres Unternehmens verkaufen um mehr Spielraum für Investitionen zu bekommen. Diverse Mobilfunkanbieter haben mittlerweile ihre Mobilfunkmasten ganz oder teilweise verkauft. Die Telekom hat sich von einigen Auslandstöchtern getrennt (Telekom Albanien, Telekom Romania Festnetz), und will auch die T-Mobile Netherlands verkaufen. Orange hat in Frankreich Teile seines Glasfasernetzes verkauft, Telefonica überlegt in Spanien ähnliches. Telenor hat kürzlich sein Glasfasernetz in Schweden verkauft. Und schon in den Jahren zuvor gab es immer wieder Konsolidierungen bei denen sich Anbieter aus Märkten zurück gezogen haben um das Geld lieber woanders zu investieren.

Die andere Option ist natürlich, neue Projekte von vorne herein nur mit Partner anzugehen. Sie der gemeinsame Ausbau von Telekom mit IFM. Oder von Telefonica mit der Allianz. Oder im Ausland z.B. die KPN mit dem Pensionsfonds APG.
 
Damien White schrieb:
Nochmal, wieso darf Netflix das alles kostenfrei nutzen?
Klar, ich zahle dafür und ja, da will jemand Profit mit machen, aber wieso dürfen Netflix und Amazon etc. das alles kostenfrei verwenden?
Netflix nutzt es doch nicht kostenfrei, Netflix zahlt seinen Internetanschluss selbst. Kassiert dafür (und für die Inhalte) von dir. Du bezahlst für die Übertragung/den Weg zu dir. Man könnte natürlich auch alle Dienste 1 Cent pro MB zahlen lassen, die dass dann mit dir abrechnen. Aber doppelt kassieren ist halt Unsinn (außer für den Kassierenden), so wie es gefordert wird.

Du kannst es doch nicht gleichzeitig verstehen und nicht verstehen, oder doch?
 
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SIR_Thomas_TMC schrieb:
Absolut richtig. Der Grund ist halt, Unternehmen investieren nur dann, wenn sie das später vermarkten und in € umsetzen können. Das war lange Zeit nicht so, weil man ja mit der Cash-Cow Kupfer noch genug Kunden hatte (die ja nicht ausweichen konnten). Erst als die Kabelanschlüsse auch Internet lieferten, hat sich mehr bewegt. Aber da sind leider nur neue Monopole entstanden. Also wieder kein großer Anreiz, schnelleres Internet anzubieten.
Da wo genug potenzielle Kunden vorhanden sind, wird auch fleißig ausgebaut (was unternehmerisch ja nachvollziehbar ist). Trotzdem ist Internet - wie Verkehrsanbindung, Wasser, Strom, Müllabfuhr, Sicherheit, Gesundheitsversorgung (fehlt noch was?) - mitlerweile Teil der Grundversorgung. Wenn da der Markt nicht richtig funktioniert (Grund: regionale Monopole), dann muss da entweder Wettbewerb her (Mitnutzung durch Konkurrenz gegen Bezahlung), oder Regulierung (Ausbauzwang), oder Netz in die öffentliche Hand bzw. gGmbh.
Normalerweise muss da der Staat eingreifen. Aber das Interessiert dennen nicht. Weill irgend ein Internet Anbieter schönn die Politiker mit Geld beschmiert.
 
Damien White schrieb:
Nochmal, wieso darf Netflix das alles kostenfrei nutzen?

Klar, ich zahle dafür und ja, da will jemand Profit mit machen, aber wieso dürfen Netflix und Amazon etc. das alles kostenfrei verwenden?
Weil es die Grundfunktion des Internets ist. Bitte lies dich hier mal schlau. Im Netzneutralitätsgesetz steht, dass jeder gleich behandelt wird, egal welche Daten er versendet. Soetwas wie das Anti-Diskrimierungsgesetz, das verhindert, dass die Telekom DICH zur Kasse bittet.

Back to Topic: Jetzt versucht die Telekom halt Netflix zur Kasse zu bitten. Total lächerlich. Die Diskussion ist so alt wie das moderne Internet selbst und hoffe, dass die zuständigen endlich verstehen, dass Sie sich im Kreis drehen. Es ist verdammt nochmal euer Job, das Netz auszubauen und das über Gebühren das zu finanzieren. Basta. Wenn der Traffic euch nicht passt, stellt das Peering ab und erwartet den Shitstorm im Kundensupport.
 
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