News Krisenbewältigung: Twitter will Tweets mit Falsch­informationen verbergen

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djducky schrieb:
Elon Musk ist leider einer derjenigen, die "Freiheit" bzw. "freie Meinungsäußerung" sagen, damit aber nur meinen, dass Hassrede von rechts nicht weiter moderiert werden soll. Er sagt, er will Radikale "von links und rechts" ärgern, meint damit aber vor allem progressive Kräfte wie US-Demokraten, deren Partei er "Partei des Hasses" genannt hat - verbunden mit einer Wahlempfehlung für die Republikaner. Es erinnert frappierend an die Diskursverschiebung auch in Deutschland - durch die AfD.
Redefreiheit in Amerika ist das aber halt auch nochmal eine ganz andere Sache als in Deutschland.

Freedom of speech geht in den USA so weit, dass du wirklich fast alles sagen kannst. Hassrede egal ob von Links oder Rechts ist dort durch die Verfassung geschützt

The limits of free speech today
One of the lessons of the history of free speech in the United States is that standards are not set in stone. They do change as society changes and may yet change again.

Free speech is not absolute – US law does recognize a number of important restrictions to free speech. These include obscenity, fraud, child pornography, harassment, incitement to illegal conduct and imminent lawless action, true threats, and commercial speech such as advertising, copyright or patent rights.
 
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icetom schrieb:
Also du sagst eigentlich ziemlich direkt, dass bei privaten Unternehmen keine Zensur, nicht einmal eine zeitweise durch Unterwerfung durch ein Regime oder Anbiederung an dieses stattfinden kann.

Da Zensur nur vom Staat ausgehen kann ist dies korrekt.

Du kannst gerne noch 12 hypothetische Szenarien entwerfen, jedoch gehe ich vom jetzt aus nicht von hätte wäre könnte möglicherweise. Solange die USA also nicht ein Nordkorea ziehen und Twitter verstaatlichen bleibt es dabei.
Stahlseele schrieb:
Und trotzdem ist eine Übernahme durch Elon Musk plötzlich so ein riesiges Problem, dass selbst Politiker in den USA fordern, dass da Regeln gemacht werden, damit er nicht entscheiden darf, was da geschrieben wird . .
Das sind die selben Ideen wie auch hier, dauerhaft neue Gesetze für das Internet wollen weil sie nicht verstehen das die selben gelten wie am Gartenzaun.
Und in den USA ist Twitter natürlich auch ein politisches Instrument, egal wer es übernehmen wird/würde, eine der beiden Parteien auf den Plan rufen bzgl. Regulierungen etc. das ist eben Politik. Wenn dein Gegner dabei ist einen Vorteil zu bekommen versuchst du das zu verhindern/behindern.
 
Rotpeter schrieb:
Ich zitiere dich hier mal stellvertretend für die ganzen reflexartigen 1984-Fans, die das Buch wohl nie gelesen haben.

Bisher bin abseits von der ein oder anderen Hardwareberatungsanfrage hier auf CB eigentlich immer nur stiller Mitleser. Aber die Frequenz, mit der hier zu Technologienews demokratiezersetzende Implikationen, Polemik mit rechter Rhetorik und Verschwörungsideologien propagiert werden, ist wirklich besorgniserregend.

Ich hoffe immer, dass die Stille Mehrheit sich hier so zurückhält, wie ich bisher. Denn der andere Schluss wäre, dass die Nerd-, Geek- und Techbubble trotz der aus meiner Einschätzung nach höheren systemischen Kompetenz und rationalen Argumentationsfindung als Otto Normal (unser Hobby wäre nichts ohne rationale Wissenschaft und gemeinsame Fakten, binärer geht es ja quasi nicht) große Überschneidungen mit der Eso-, AfD-, QD- und den sonstigen "übliche Verdächtigen"-Bubbles hat. Und das will ich einfach nicht annehmen oder wahrhaben.

Daher mein Aufruf an die hoffentlich schweigende Mehrheit: Bitte schweigt hier nicht mehr. Resignation macht die Sache nicht leichter.

PS: Um das der Form halber noch klarzustellen: Das Wahrheitsministerium in 1984 bezieht sich auf die Regierung, und hat mit dem Hausrecht eines Konzerns, die Verbreitung falscher Behauptungen auf der eigenen Plattform einzudämmen, nichts zu tun. Und rhetorisch erwartbarer geht es langsam auch nicht mehr. Ob dieser Fakt hier etwas bewirkt? Or well, or well, I don't think so.


Einer der wenigen guten Beiträge in dem ansonsten leider oft demokratiefeindlichen Mist in diesem Thread. Danke dafür.

Solange Meinungen und Fakten durcheinander gebracht und Entscheidungen von Privatunternehmen darüber, was auf ihren Plattformen veröffentlicht werden darf als Zensur bezeichnet werden braucht man eigentlich gar nicht mehr diskutieren. Erschreckend, wie viele im PoWi-Unterricht offensichtlich entweder geschwänzt oder geschlafen haben.

Ich finde es persönlich sehr gut, wenn man sich an den aktuellen Fakten orientiert und demokratiezersetzendes und rechtsextremes Gedankengut schwieriger zugänglich macht. Wo die Reise sonst hingehen kann zeigen Facebook, rechter Terror wie jüngst in Essen geplant und Morde wie die an dem jungen Tankstellenkassierer oder Lübcke. Radikalisierung durch Falschmeldungen und rechtsextreme Blasen. Twitter kann man dank des Versuchs, so etwas möglichst zu unterbinden, als soziales Netzwerk noch vergleichsweise Ernst nehmen. Wir haben jetzt schon wieder eine rechtsextreme Partei im Bundestag und die Pandemie hat gezeigt, wie unwissenschaftlicher Dreck von Rechtsradikalen, Schwurblern und Demokratiefeinden aller Art im Internet auf fruchtbarsten Boden gefallen sind. Ich bin Twitter sehr dankbar, dass man dem ganzen entgegentritt, auch wenn eine rasche Sperrung der betreffenden Accounts (sind ja eh oft genug nur russische Bots) natürlich besser wäre als Faschokrams nur auszublenden.

Man kann wirklich nur hoffen dass Musk Twitter nicht in die Finger bekommt, das wäre ein weiterer Sargnagel für die westlichen Demokratien. Die Y'all Qaida ist sowieso schon zu mächtig und wir können hierzulande noch von Glück reden, dass die Faschos im Bundestag im internationalen Vergleich nur einen so geringen Anteil ausmachen und absolut stagnieren, beim Blick auf das jüngste Wahlergebnis in Frankreich z.B....
 
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Das Verbergen von Nachrichten gibts auf FB und Twitter schon lange und nennt sich Shadowbanning.

Wer Meinungen zensiert, hat etwas zu verbergen. Die Wahrheit fürchtet sich nicht vor anderen Meinungen oder widersprüchlichen Informationen.
 
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HeidBen schrieb:
Es ist ein knopf mehr zu drücken, das muss schwer sein
Es ist ein nutzbarer Hebel. Wenn man vorher nur am Mausrad drehen musste und nachher potentiell hundert mal klicken um einen thread zu lesen macht das einen Unterschied. Es geht ja nicht darum zuverlässig zu verhindern dass etwas gelesen wird, es geht darum die Häufigkeit zu reduzieren.
Wenn klicken nicht reicht lagert man die Nachrichten eben auf einen anderen Server aus der leider immer mal ausfälle hat, oder langsam angebunden ist. Lässt sich als Geschwindigkeitsoptimierung verkaufen wenn ohnehin ausgeblendete Nachrichten nicht mehr immer mitgeladen werden.
Wie viele Leute klicken sich durch jede Cookieeinstellung durch wenn es einen Klick braucht allem zuzustimmen und 15 um nur 'technisch notwendige' Cookies zu akzeptieren? Das sehen selbst europäische Gerichte ein.
Speedy.at schrieb:
Zensur ist immer falsch, punkt aus.
Najaaaa ... würdest du Kindern Splatterfilme, oder beliebige Pornos erlauben? Auch bei Musik würde ich nicht alles gänzlich frei verfügbar machen. Jugendschutz ist auch eine Form von Zensur und auch wenn ich bei vielem die Wertung eine Stufe senken würde finde ich doch dass z.b. viele Lieder von Eisregen nicht genauso leicht in Kinderhände geraten sollte wie eine Schlümpfe CD.
Bei Erwachsenen sieht das anders aus. Doch auch da findet man sinnvoll scheinende Grenzen würde ich sagen. Sollte man jede Kampfschrift zur Vernichtung von Menschengruppen erlauben? Rassenlehre im Buchladen gleich gegenüber von den Krimis? Das Verbot wäre auch wieder Zensur.
Fyrex schrieb:
Dass Deutschland mehr Landfläche hat als Lichtenstein ist ein Fakt.
Das 2+2=4 ist auch.
Das zweite Beispiel ist gut. Was würde die Prüfung wohl ergeben wenn jemand bewusst unter einem besonderen Beispiel von Neusprech ein '2+2=5' kommentiert? 1984 Leser wissen was gemeint ist, der Prüfer (oder in dem Fall wohl eher ein Algorithmus) sperrt das als Falschinformation. Ironie und Buchzitate würden bei einer solchen vereinfachten Faktenprüfung völlig untergehen.
Man könnte nicht einmal sinnvoll über Star Trek reden weil die meisten Entfernungs- und Zeitangaben offensichtlich inkonsistent sind.

Will sagen dass reine Prüfung auf vermeintlich einfache Fakten absolut unzureichend ist wenn man umfassend Postings und Unterhaltungen auf Falschinformationen prüfen will. Der kollateralschaden wäre immens und vermutlich völlig vergeblich. Ein wenig wie Schimpfwortfilter die gerne den Plural einer großen Gruppe von Landwirbeltieren verbieten.
 
Fyrex schrieb:
Fakten sind eindeutig, da gibt´s nichts zu diskutieren.
Morgen geht die Sonne wieder auf.
Fakt oder nicht? Immerhin haben wir nur die historischen Daten. Wir haben die naheliegende und berechtigte Vermutung, dass sie es morgen tun wird.
Aber wissen wir es? Was heißt "wissen" in diesem Fall?
Reicht ein verschwindend geringer Zweifel aus, um etwas als "Fakt" zu definieren?

Wieviel wissenschaftliches Hintergrundwissen muss der Welt zur Verfügung stehen, um etwas als "Fakt" zu deklarieren? Ist Gravitation ein "Fakt" ohne zu wissen, woher es kommt?


Fyrex schrieb:
Das 2+2=4 ist auch.
Begib sich in F_3 und plötzlich ist genauso 2+2=1 ein Fakt.
2+2=4 ist auch nur ein Fakt in dem relativ begrenzten Rahmen der zugrundeliegenden mathematischen Axiome, der Definition von 2 als ein Nachfolger von 1, der Definition von 4 als Nachfolger von 3, die wiederum der Nachfolger von 2 ist, der Definition von der Addition "+", und der Definition der Äquivalenzrelation "=".
Du siehst also, es gibt auch bei diesen vermeintlich eindeutigen Fällen sehr viele Dinge, die zusammenspielen. Was ist in diesem Fall also "ein Fakt"? Eine wichtige zu klärende Frage, wenn man nach einer (ehrlichen) Antwort auf die Frage "Gibt es (keine) Fakten?" sucht.

Insofern muss ich, um auf den Rest deines Posts eingehen zu können, erstmal wissen, was für dich ein Fakt ist.
 
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Bei solchen Themen finde ich es schwer, mich festzulegen auf "Ja, das ist richtig so mit Twitter" oder "Nein auf keinen Fall, das geht in Richtung Zensur". Normalerweise sucht man dann eben die goldene Mitte, aber wo liegt die? Da habe ich keine eindeutige Antwort drauf.
Bei Dingen, wie 2+2=5 ,ist es noch leicht, eine Falschaussage zu erkennen. Wobei hieraus auch wohl kein zu großer Schaden entstehen sollte, wenn mir das jemand glaubt, außer dass er dann wohl seine nächste Matheprüfung nicht besteht.
Bei ernsteren Dingen, die auch als Resultat schwere Folgen haben können wie: "Pferdewurmmittel oder Chlordioxid sind die beste Lösung gegen Corona" find ich es problematischer. Ein ÖVP Politiker äußerte sich ja mal vorsichtig, dass man Ivermectin gegen Corona in Betracht ziehen sollte. Glaube auch bei Twitter. Er hat nicht gesagt, los Leute nehmt das, aber die Konsequenz bei einigen Impfgegnern war, hier das Zeug ist ein Wundermittel, haben das unreflektiert weitergeleitet in sozialen Medien und einige haben es unreflektiert eingenommen, sind schwer erkrankt und einige wenige auch gestorben.
Ich finde bei sowas, sollte man zumindest einen Hinweis geben, Leute, nehmt das nicht so ernst, informiert euch erst beim Arzt, ob das sinnvoll sein kann. Auch wenn man ja an den mündigen Bürger glauben sollte, manchmal ist er das nicht und wenn Dritte zu schaden kommen, sollte auch eingegriffen werden.

Wogegen ich aber bin, sind komplett unmoderierte Foren. Ich erlaube mir mal eine kleine Anekdote dazu:

Mein Vater war jahrelang großer Motorradfan und auch in einem entsprechenden Forum angemeldet. Im kleinen Kreis von vielleicht 40 Leute hat man sich dann regelmäßig über die neusten Modelle, Ersatzteile usw. ausgetauscht. Irgendwann aus heiterem Himmel, meldeten sich dort Leute an, die den Diskurs ständig in eine völlig andere Richtung lenkten: Flüchtlinge, die Mondlandung, alternative Heilpraktiken etc. Am Ende ging es bei 9 von 10 Seiten im Thread nur noch um irgendwas, das mit Motorrädern nichts mehr zu tun hatte. Daraufhin haben sich einige bei ihm beschwert, weil der Admin nicht moderierend eingriff. Auf die Bitte beim Thema zu bleiben hat niemand reagiert, dann griff er doch ein und löschte einzelne Posts. Dann kam Kritik von anderer Seite: Du kannst das hier doch nicht löschen, das ist Zensur. Privat an seine Mail bekam er auch dann unschöne Nachrichten, er sei Faschist und gegen die Meinungsfreiheit. Am Ende konnte er nicht mehr und hat den kompletten Laden dicht gemacht.
Mein Vater blieb aber mit dem Admin noch in Kontakt, daher konnte er mir das erzählen.
Keine Ahnung wer die Leute waren, die das Forum gekapert hatten, aber es ging ihnen nur darum, den Diskurs zu vergiften und das haben sie geschafft. Ähnlich wie mit Cheatern bei Online Games. Anderen etwas vermiesen, woran sie Spass haben.
Da sollte, ja da muss eingegriffen werden, völlig egal ob einige dann Zensur rufen. Alles sagen dürfen in einem Forum bringt halt nicht viel, wenn das Forum im Chaos untergeht und dicht gemacht werden muss.
 
Ich sehe das aber auch sehr kritisch. Weil es ebenso ist, wer bestimmt was wahr und falsch ist.

Bis jetzt war das immer so das wahr und falsch oft davon abhängt was passt einen und was nicht. Selbst die so genannten Faktenchecker verzapfen oft genug Falsches, von dem sich leicht das Gegenteil beweisen lässt.

Dazu kommt das viele Wahrheiten, an die wir uns klammer immer auch von der persönlichen Sichtweise abhängt. Das allein macht es schon sehr schwer zwischen Wahr und Falsch zu unterscheiden.

Dazu kommt es kommt immer wieder vor das was heute als Falsch gesehen wird, sich morgen als wahr herausstellt. Oder umgekehrt.
Viele Themen sind auch so komplex, dass es gar nicht so einfach ist zu sagen was ist wahr und falsch.

Der springende Punkt ist aber, dass man so darüber entscheiden kann welche Infos bekommen Menschen und welche nicht. Ob so was gemacht wird. Wenn die Möglichkeit vorhanden ist, entsteht auch die Begierde danach. Beispiele gibt es in unserer Geschichte genug dazu.

Heute kann sich jeder Mensch selbst Infomieren und sehr schnell feststellen, wo was dran ist und wo nicht, wenn er es nur will. Das Problem ist aber das wir als Menschen sehr leicht dazu neigen nur das zu lesen oder zu hören was wir gerne lesen - hören wollen. An dem würde auch so ein Vorgehen nichts ändern.
Und die die Falschmeldungen Verbreiten wollen werden andere Wege dann finden.

Ein weiteres Problem ist, das wir aus unserer Geschichte wissen das auch die vorherrschenden Systeme nicht immer die Wahrheit gesagt haben. Aber genau das Kontrollieren das aber dann.

Das Internet ist das letzte freie Medium, ich finde nicht das wir es zu lassen sollten das es beschnitten wird.

PS: Seht es mal so. Als Menschheit sind wir schon so oft belogen worden und sind trotzdem nicht ausgestorben.
 
IHEA1234 schrieb:
Populistische Reaktion 2.5?

Gut, ein Gedankenexperiment: lassen wir alles, wirklich alles zu. Dann sollten wir in Schulbüchern aber auch alternative "Wahrheiten" als solche präsentieren, wie z. B. Kreationismus in Geschichte, die Flache Erde in Erdkunde, Esoterik im Physikkurs, Neo-Darwinismus in Philosophie und Reichsbürgerschaft in Sozialkunde. Im Leistungskurs Bio gibt's dann noch Astral-Anatomie und "Unterdrückte Gefühle als Ursache von Infektionen" neben der Immunologie. Und in Mathe macht 2 und 2 auch wieder 5.
Wer braucht Fakten wenn besondere "Alternativen", die das Gegenteil von Aufklärung anstreben gratis verfügbar sind?
Dass sich jeder objektiv alle Meinungen anschaut und dann automatisch zur Wahrheit gelangt ist ein Märchen an das viele noch gerne glauben wollen, genauso wie von dem einen "gesunden Menschenverstand". Unsere Lernprozesse sind eben nicht algorythmisch sondern heuristisch, d.h.wir werden nicht mit logischen Denkmustern geboren.
Jeder ist beeinflussbar weil unser Gehirn einem Überlebensinstinkt und nicht einem Ideal-lebensinstinkt folgt. Wenn im Gebüsch zu 1% ein Tiger lauern könnte dann lauert da ein Tiger.

Gerade dieser Zensurvorwurf ist doch ein Beispiel für eine emotionsgeladene, undifferenzierte Aussage, die schnell polarisieren soll um Momentum zu gewinnen.

Eine vollständige Sperrung käme einer Zensur gleich, stimmt, so wie derzeit in einem sehr großen russischen Land.
Zwischen Zensur und dem verbergen von tatsächlichem Unsinn sind wir hier aber noch so weit entfernt wie Saarbrücken von Nordkorea.

Ja für den Erstkommentad hat man nicht viel Zeit. Manchmal brauchen sinnvolle Aussagen diese Zeit aber nunmal.
 
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ich kenn zwar twitter nicht, aber das klingt dann nach betreutem denken. für die große masse der npc´s sogar von vorteil, denn selber den kopf zerbrechen kann weh tun.
 
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xpac schrieb:
Irgendwann werden auch die letzten Zensurschreier verstehen was Zensur ist. Solange Twitter nicht verstaatlicht wird ist es einfach Hausrecht was sie auf der Plattform haben wollen oder nicht.
Und wenn sie bestimmen das Falschmeldungen alles ist was nicht in Russia Today/Sputnik steht ist das eben ihre Entscheidung über IHRE Plattform.
Na ja, so trivial ist die Angelegenheit dann doch nicht. Jedenfalls nicht in unserer Republik.
Klick
Klack

Du hast vielleicht Hausrecht und kannst es in Anspruch nehmen, tendenziell gilt das für Facebook und gleichgelagerte Dienste eben nicht so klar. Stichwort: Drittwirkung von Grundrechten. Du kannst in Deinem Innenraum die Regeln für alle anderen bestimmen, insbesondere deshalb, weil Du keine Außenwirkung entfaltest und auch nicht gesellschaftlich relevant bis. Bei den sozialen Netzwerken kommt es ja gerade auf die Außenwirkung an, weil dort jeder seinen Unsinn reinkotzt und will, dass es Außenwirkung entfaltet. Und ein Netzwerk, welches sich anmaßt über wahr/unwahr, richtig/falsch, zulässig/unzulässig zu entscheiden, ist exakt das Gegenteil von dem, was ich unter Meinungsäußerungsfreiheit verstehe.


Wenn man anfängt über Meinungsfreiheit zu debattieren und wer, wann, wo, wie, warum sie nutzen darf, ist es sowieso schon zu spät. Transportelemente dieser verschrobenen Debatte sind Begriffe wie Hate Speech oder Fake News. Damit wirft man einfach um sich und schon ist man auf der richtigen Seite und Debatte hat sich erledigt. Nebenbei zeigt man mit dieser Art der Auseinandersetzung seine eigene Unfähigkeit zu einer solchen echten Auseinandersetzung und outet sich als Ideologe, dem Dogmatik näher ist als ein ordentliches/kontroverses Streitgespräch.

Analytisch betrachtet, interpretierst Du das Recht auf die Meinungsäußerungsfreiheit ziemlich naiv. Das darfst Du selbstredend, allerdings steht Deine Auffassung dem entsprechenden Grundrecht diametral gegenüber.
 
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xpac schrieb:
Irgendwann werden auch die letzten Zensurschreier verstehen was Zensur ist. Solange Twitter nicht verstaatlicht wird ist es einfach Hausrecht was sie auf der Plattform haben wollen oder nicht.
zensur ist ganz allgemein als kontrolle über den informationsfluss definiert. wer unliebsame informationen unter den deckmantel des hausrechts nicht zulässt, begeht zensur, so einfach. das hat auch nichts mit staatlich verordnet zu tun, staatliche zensur ist nur ein unterpunkt.
 
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Das Problem sind nicht Falschinformationen, Populisten, Soziale Medien etc., sondern wie immer ist es die Bildung und das Sozialverhalten immer mehr Menschen. Gepaart mit Naivität, purem Egoismus führt doch erst dazu, dass falschen Informationen geglaubt wird.

Leider betrifft das immer mehr Menschen, was angesichts zum heutigen Zugang von Bildung/Wissen ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft ist.

„Erst reden, dann denken“ ist leider das Motto diesen Jahrhunderts.

Ich vergleiche es immer gerne so: Wo es früher ein Schwätzer in der Schulklasse gab, ist es heute fast die ganze Klasse, weil jegliche Informationen einfach unüberlegt weitergegeben werden.
 
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IHEA1234 schrieb:
Es gibt keine Wahrheit. Religionen und Ideologien behaupten, sie hätten die Wahrheit. Fallt nicht darauf rein.

Es gibt nur stabile Thesen.

Bei Religion stimmt es.
Sonst gibt es die Wahrheit.
Wenn einer z.b. behauptet, dass es keine KZ gegeben hat, ist es nicht der Wahrheit entsprechend.

Edit: das Problem ist nur, manche Thesen zu widerlegen oder belegen
 
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s0undjan schrieb:
Alles sagen dürfen in einem Forum bringt halt nicht viel, wenn das Forum im Chaos untergeht und dicht gemacht werden muss.
Das kann ich durchaus nachvollziehen und verstehen. Die Grenze zu ziehen, wieviel Offtopic in einem Forum zugelassen wird und wievielt nicht, ist auch kein leichtes Unterfangen Den ein oder andere Moderator habe ich nach Aquarienbesuchen meiner Posts auch direkt drauf angesprochen.

Aber es geht hier um Twitter. Twitter funktioniert ja nicht wie ein klassisches Forum mit mehreren Seiten durchnummerierter Beiträge, sondern nach dem "Reddit-Prinzip" (mein Wort, ich darf's behalten. :D).
Jemand Haut einen Tweet raus, auf diesen können jetzt viele Leute antworten und diese Antworten kann ich mir durchlesen. Jetzt kann ich mir zu einer Antwort wiederum weitere Antworten durchlesen, etc.
Das "Kapern" eines Threads durch OT, wie es hier auf CB ohne Moderation möglich wäre, ist dadurch aber nicht möglich.

Twitter also einfach nur "ein Forum" zu nennen und zu begründen, dass "Foren" Moderation brauchen z.B. weil Offtopic, zieht daher eigtl nicht.
Denn On- und Offtopic reguliert sich auf Twitter eben selbst.
 
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Ich habe doch stark den Eindruck, dass viele Beiträge am eigentlichen Thema vorbeigehen. Es geht nicht darum irgendwelche ultimativen Wahrheiten zu bestimmen und schon erst recht nicht Meinungen zu unterdrücken. Ich zitiere aus dem ersten Satz "neue Richtlinie für den Umgang mit Fehlinformationen in Krisenzeiten". Das schränkt den Bereich schon deutlich ein. Außerdem sollen diese auch nur "in einem angemessenen Verhältnis zur Schwere des potenziellen Schadens stehen".
Ebenso wird immer wieder gepostet wie das denn entschieden werden soll, was auch im Beitrag steht "To determine whether claims are misleading, we require verification from multiple credible, publicly available sources, including evidence from conflict monitoring groups, humanitarian organizations, open-source investigators, journalists, and more.".

Die Diskussion hier wirkt teilweise künstlich aufgeblasen.

Es geht nicht darum zu bestimmen was wahr ist, sondern lediglich was nicht belegbar und potentiell schädlich ist. Informationen die im Widerspruch zu anderen stehen sollten daher immer noch möglich sein.

Ich denke jedem ist die Macht von Falschinformationen bewusst. Das zu ignorieren wäre fahrlässig. Das Twitter nicht für die Verbreitung von nicht belegbaren Informationen die außerdem noch Schaden anrichten verantwortlich sein möchte scheint mir verständlich und sollte doch auch zu begrüßen sein.

Wenn man Twitter aber nicht glaubt und auch den ganzen gelisteten Verifikationsverfahren nicht traut, ist das natürlich ein größeres Problem.
 
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Bonanca schrieb:
Begib sich in F_3 und plötzlich ist genauso 2+2=1 ein Fakt.
Klar, aber dann würdest du auch dazu schreiben, dass du dich auf F_3 beziehst. Ohne diesen Kontext ist es halt Blödsinn.

Und Gott - können wie mal von der völlig weltfremden Diskussion wegkommen, Twitter würde Post nach (vermeintlichen oder echten) mathematischen Fehlern durchsuchen und diese dann löschen?
 
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Bigeagle schrieb:
macht das einen Unterschied
Klar macht es einen unterschied, ich finde es aber persönlich nicht schlimm auf "einblenden" zu klicken
Bigeagle schrieb:
Wie viele Leute klicken sich durch jede Cookieeinstellung durch wenn es einen Klick braucht allem zuzustimmen und 15 um nur 'technisch notwendige' Cookies zu akzeptieren?
Ich muss gestehen, dass ich auch nicht immer auf Einstellungen und dann auf alles ablehnen drücke, das aber nur weil ich regelmäßig sowie so alle cookie Einstellungen lösche bzw blockieren lasse
Bigeagle schrieb:
würdest du Kindern Splatterfilme, oder beliebige Pornos erlauben? Auch bei Musik würde ich nicht alles gänzlich frei verfügbar machen. Jugendschutz ist auch eine Form von Zensur
Geh ich mit, das ist richtig und wichtig! Ich hab gestern erst auf youtube manuell ein Lego Video ausschalten müssen, weil ich fand das es für die Kinder nicht das richtige ist
 
xpac schrieb:
Da Zensur nur vom Staat ausgehen kann ist dies korrekt.
Nochmal: Bloss weil die Deutschen im GG es so definieren, heisst das nicht, es gäbe nicht noch andere Definitionen.

Kurz gesagt als Prinzip der Zensur: Würde CB ausschliesslich über Intel Prozessoren berichten und sämtliche Artikel, Beiträge, Erwähnungen usw. von AMD Prozessoren unterdrücken, wäre es das Prinzip der Zensur. Ganz ohne Staat, ganz ohne Politik, ganz ohne Twitter.
 
Zuletzt bearbeitet: (Edit: Ein "nicht" vergessen)
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Miuwa schrieb:
Ohne diesen Kontext ist es halt Blödsinn.
Mh nö.
Du schreibst ja auch nicht bei 2+2=4 dazu dass du dich auf einer Obermenge von N bewegst.

Miuwa schrieb:
können wie mal von der völlig weltfremden Diskussion wegkommen, Twitter würde Post nach (vermeintlichen oder echten) mathematischen Fehlern durchsuchen und diese dann löschen?
Stimmt. Lasst uns lieber ein politisch aufgeladenes Thema als Beispiel heranziehen, um das doch recht komplexe konzept zur Löschung von "Falschinformationen" zu besprechen. Das wird bestimmt gut gehen!

Falls du das nicht verstanden haben solltest: Mathematik urteilt nicht, Mathematik wertet nicht, Mathematik kennt objektiv richtig und falsch. Das sind Sachen, auf die sich die allermeisten (nicht alle: https://www.washingtonpost.com/outl...urriculums-isnt-limited-history-its-math-too/) einigen können unabhängig der politischen Position.
Warum das Gespräch über das Thema noch komplexer machen, als es ohnehin schon ist? Warum möchtest du das Konzept nicht mithilfe einer mathematischen Gleichung betrachten, die unpolitisch ist?
Mathe wird in diesen Diskussionen stellvertretend für alle Aussagen genutzt, die sonst zu sehr viel Reibereien führen.
 
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