Maxxx800 schrieb:
Also in Salzburg haben wir sogar einen recht großen Überschuss. Noch dazu kommt der Großteil aus Wasserkraft.
Von einem Blackout sind wir zumindest hier weit entfernt. Gilt auch für die meisten anderen Bundesländer.
Das ist leider ein Irrglaube - aber verständlich, weil man die Dimensionen und Genauigkeiten, in denen operiert werden muss, unterschätzt.
Da das Stromsystem über Europa komplett miteinander vernetzt ist, ist wie im angegebenen Fall etwa der Ausfall Richtung Südosteuropa/Balkan, kein leichtes Unterfangen, das heimische System abzukoppeln, gleichzeitig stabil und synchron zu halten. In der Theorie funktioniert das alles und das letzte Mal im Jänner hat man gesehen, dass es auch (gerade noch) in der Praxis so geklappt hat.
Wasserkraft in Salzburg, Solarenergie ... das erstere ist auf beständige Lasten, das zweitere höchst variabel verfügbar und problematisch in der Zuführung um das Gleichgewicht zu halten. Keine Voraussetzungen, die alle Nutzungschemata abdeckt. Gerade die Industrie produziert sehr im Gleichklang, da kennt man die anfallendenen Verbraucher sehr gut bzw. stimmt sich ab. Zu viel Strom ist genau so schlecht wie zu wenig. Es muss immer möglichst genau passen. Das ist ein Umstand, der ansonsten im alltäglichen Leben so mit einem Plus (etwa in der Börse) ja nur einseitig ungünstig ist. Hier sind tatsächlich beide Umstände ungewollt.
Gefährlich sich kurzfristige Spitzen/abfallende Lasten, die durch schnellstmögliches Anfahren (Schnellstartfähigkeit) von Gasturbinenkraftwerken oder der Umlegung der Energie in Pumpspeicherkraftwerken in den Griff bekommen werden sollen. Das geht aber nicht augenblicklich und nicht immer so, wie es eben auf dem Papier steht.
Ein gutes für den Alltag verständliches Buch in diese Thematik und sogar maßgeblich auf Österreich bezogen ist von
Marc Elsberg - Blackout.
Dh: nur weil Salzburg/Steiermark/Tirol etc. viel Wasserkraft haben, ist ein Inselbetrieb eine sehr, sehr schwierige Angelegenheit und täuscht darüber hinweg, wie fragil das europaweite Netz bis in jeden Haushalt letztlich ist. Die Thematik ist für Österreichs Sicherheit weiterhin brisant, weil gerade in Salzburg man weiterhin trotz entsprechender Urteile die 380 kV-Leitung verzögert oder geändert haben möchte.
Man sieht, Mining kann schneller Einfluss auf das alltägliche Leben nehmen, als man denkt.
Und ohne Strom sieht es schnell besorgniserregend finster für Zivilisation und Rechtsstaat aus. Steht aber so auch alles im Buch bzw. wird darüber sinniert (obwohl Mining da keine Rolle spielt).