News Leistungsschutzrecht: Google zahlt Corint-Media-Publikationen 3,2 Millionen Euro pro Jahr

Termy schrieb:
Eine Schande. So wenig ich Google leiden kann, aber den <pieeep> der Springer-Clique gönne ich keinen Cent...
Kannst du belegen, dass ausschließlich Medien der Axel-Springer-Gruppe involviert waren?
 
Wenn sich die Korruption belegen ließe, dann wäre schon mal viel gewonnen.
Was aber wohl unzweifelhaft sein dürfte ist, dass die Springer Gruppe der primäre Treiber hinter dem Blödsinn war.
 
Google sollte News einfach einstellen oder Verlage, die keine Erlaubnis erteilen, einfach auslisten, so wie sie es in anderen Ländern getan haben. Oder andersrum selber Geld dafür von den Verlagen verlangen. Wer in den Gelben Seiten stehen will muss ja auch dafür zahlen.
 
Termy schrieb:
Wenn sich die Korruption belegen ließe, dann wäre schon mal viel gewonnen.
Da muss ja nicht direkt Korruption vorliegen. Lobbyarbeit ist In Deutschland erlaubt. Und es ist ja nicht so, dass sich die Idee dahinter nicht begründen ließe. All die armen Journalisten die ausgebeutet werden im digitalen Zeitalter vom Raubritter Google. Für unbedarfte deutsch Politiker, wo Internet noch Neuland ist, ist es doch Recht einfach darzustellen, dass es für viele Bürger schlecht wäre, wenn Google nicht gezwungen wird Geld abzudrücken. Und Google kann nun Mal nicht in allen Ländern der Welt eine starke eigene Lobby haben.
 
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GrooveXT schrieb:
Die Verlage haben einfach kein tragfähiges Monetarisierungkonzept entwickelt, also klagen sie sich das Geld irgendwo ein.

Mag sein, dass die ""Verlage"" den big bang übersehen haben.
Aber: wer sieht die hinter deiner Paywall? Oder besser wer macht hier die Arbeit? Die Suchmaschine die automatisch hinter deinen Vorlieben Nachrichten und Inhalt bereit stellt, natürlich hat diese Dienstleistung was gekostet, die redaktionelle Arbeit dagegen gibts für Lau. Diese Argumentation ist so was von einseitig und von tiefen Vertrauen auf Google.
Die Sichtbarkeit ist wichtig, besonders bei so einem marktbeherrschenden Koloss wie Google.
Letzten Endes brauch Google Verträge wie diesen, ohne gibt es irgendwo einen Anwalt der rechtmäßig gegen Urheberrechtsverletzungen vorgehen wird. Die Medienwirtschaft in Deutschland, und die Rechteverwaltung vom Rest der Welt ebenso.
Wenn du zurück schaust, haben viele Verlagshäuser nach dem Jahr 2000 massiv an Auflage verloren, und dieses Delta machst du nicht ohne gutes Marketing wieder wett. Genau deswegen gibt es Corit Media, die diesen Teil übernehmen. Denn das Marketing können sich natürlich nur die Riesen wirklich leisten, einen legal services anheuern dagegen kann jeder, das hat die Branche auch leicht anrüchig werden lassen.
 
Springer ist auch nicht gleich Springer. Wenn EA 30 Studios hat, sind nicht alle gleich schlecht.

Bild ist unseriös und BusinessInsider Clickbait Trash. Welt finde ich aber relativ neutral und ausgewogen.
Deutlich besser als (offen) linksgrüne Zeitungen wie Die Zeit, Spiegel oder Stern. Da kenne ich den O-Ton schon vor dem lesen. NZZ oder FAZ sind noch ganz okay. Mag aber das Schriftbild nicht so.
 
MMn hat Google den Fehler gemacht, sich einmal auf den Mist einzulassen. Die hätten gleich von Anfang an sagen sollen wie es läuft, entweder frei oder die Inhalte sind über Google nicht abrufbar!

Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich eh für eine Grundlegende Reform der "Medien" bin. Als freie Presse sollte sich nur bezeichnen dürfen, wer z.B. finanziell von einer völlig unabhängigen Stiftung getragen wird, deren "Meinungsbild" klar ersichtlich und einsehbar ist. Alles andere sollte klar mit dem Branding Interessenvertretung gebrandmarkt sein. Solange den Bürgern nicht vollkommen klar ist, dass "Presse" nichts anderes ist als eine starke Vertretung der Interessen des Besitzers, ist dem Belügungsystem weiter die Tür geöffnet.

Die Probleme der jetztigen Verlage sind, dass News halt nicht mehr exklusiv in Papierform teuer zu kaufen sind und meist auch noch veraltet. Wie immer in D hat man halt den Zug verpasst und weiß jetzt nicht so recht wie es weitergehen soll.
Keine Angst macht die Autoindustrie in ein paar Jahren beim Chinesen auch so....
 
Dr.Pawel schrieb:
Als freie Presse sollte sich nur bezeichnen dürfen, wer z.B. finanziell von einer völlig unabhängigen Stiftung getragen wird, deren "Meinungsbild" klar ersichtlich und einsehbar ist.
Es gibt keine unabhängigen Stiftungen. Die Geldgeber der Stiftung haben politische Vorstellungen, genauso die Mitglieder der Stiftung. Beim Vergabeprozess der Gelder fließen diese Vorstellungen zwangsläufig ein.
(Siehe blödsinnige "Mitte Studie" der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Private Zeitungen müssen nicht objektiv sein. Wozu bräuchte es dann auch hunderte verschiedene?

Lediglich der ÖRR gehört dringend reformiert. Die linksgrüne Agenda trifft aus jedem Programm. So ganz langsam wird es auch von verantwortlichen selbst kritisiert.
 
xsice schrieb:
Es wäre für die Verlage ein Leichtes den Bots von Google zu verbieten, deren Inhalte zu scrawlen, um dann nicht mehr in der Suchmaschine aufzutauchen. Stattdessen fordern sie für die Reichweite, die sie kostenlos von Google bekommen, auch noch dass eben dieser dafür bezahlt.

In Spanien wurde vor Jahren ähnliches beschlossen, bevor es zu den weiteren Urteilen kam. Das Ergebnis: Google News wurde dort abgeschaltet und die Reichweite der dortigen Medien brach dramatisch ein. Die Konsequenz: sie nahmen noch weniger, beispielsweise über Adsense, ein.

Ich schätze, dass Google den Verlagen sehr genau aufzeigen kann, wie teuer so ein Klick normalerweise wäre, wenn sie dafür bezahlen müssten, und was passieren würde, wenn der Dienst einfach eingestellt wird. Die Verlage wissen ganz genau, dass sie diese Einnahmen nur bekommen, weil das Recht auf ihrer Seite ist. Sie haben letztlich nur ein Druckmittel bekommen, um irgendwie verhandeln zu können, in der besseren Position bleibt aber einfach Google.
Das denke ich mir auch. Google braucht die Verlage doch gar nicht. Wenn deren Inhalte nicht mehr bei Google auftauchen (was Google ja mal "aus Versehen" passieren könnte), kämen drastisch weniger Leute auf die Webseiten der Verläge.

Das umgekehrt weniger Leute Google nutzen, nur weil da die Webseiten bestimmter Verlage nicht mehr auftauchen, kann man dagegen getrost in Bereich der Sagen und Mythen verweisen.
 
DFFVB schrieb:
[...]aber Arbeit der Verlage reingeflossen ist. Ist ja wie ne Zeitung, du liest auch nicht jeden Artikel...
Ja, in die Überschriften ist die Arbeit der Verlage eingeflossen. Auf der anderen Seite entscheiden die Verlage aber ja selbst, ob/inwiefern sie über Google gefunden werden wollen (Stichwort Robots.txt). Wenn sie wollten, könnten sie die Suchergebnisse bereits beeinflussen, aber das wollen sie gar nicht. Sie wollen gefunden werden und wollen dafür noch Geld. Da beißt sich die Katze, in meinen Augen, in den Schwanz. Das ist ungefähr so wie im Geschäftsraum ausgelegte Zeitungen, wo man auf dem Cover schon Überschriften erkennt. Und dafür sollen die Ausleger nun zahlen!? Ich weiß ja nicht...
 
@AvenDexx Stichwort Google News... Schau dir das mal an... Es geht nicht nur um die Suche
 
@DFFVB
Ja, schon klar, aber damals stand ja auch zur Debatte, das einzustellen, eben wegen dem Leistungsschutzrecht. Da gingen die Verlage dann aber ja auch auf die Barrikaden. Auch hier beißt sich die Katze wieder in den Schwanz.
 
Topflappen schrieb:
Mag sein, dass die ""Verlage"" den big bang übersehen haben.
Aber: wer sieht die hinter deiner Paywall? Oder besser wer macht hier die Arbeit? Die Suchmaschine die automatisch hinter deinen Vorlieben Nachrichten und Inhalt bereit stellt, natürlich hat diese Dienstleistung was gekostet, die redaktionelle Arbeit dagegen gibts für Lau. Diese Argumentation ist so was von einseitig und von tiefen Vertrauen auf Google.
Der redaktionelle Arbeit wird doch durch Werbeeinahmen oder Abomodele entlohnt. Schließlich muss ich auf die Verlagsseite um den vollständigen Artikel zu lesen, genauso wie ich sie auch ohne Google ansurfen würde. Die Suchmaschine macht doch genau die Arbeit die die Verlage nicht im Stand sind zu leisten, nämliche ihre Werke sichtbar zu machen und sogar an die richtige Zielgruppe zu vermarkten. Und dafür muss die Suchmaschine dann auch noch Geld abdrücken? Google hat an der Stelle eine Dienstleistung für die Verlage erbracht und nicht andersrum. Im Grunde müssten die Verlage sogar für die Vermittlung Geld bezahlen. Mir erschließt sich die Logik dahinter nicht.
Habe mir auch die Begründungen zum Leistungsschutzrecht durchgelesen und es liest sich halt alles so, als ob die Verlage ihre Artikel extra für Google produzieren und anbieten würden und dafür eine Entlohnung erwarten. Aber das ist in meinen Augen eine starke Verdrehung der Kausalitäten. Google macht sichtbar was schon da ist, mehr nicht.

Das hat auch nichts mit Vertrauen in Google zu tun, mir gehts hier um Logik und Gerechtigkeitsempfinden.

Wenn den Verlagen das zu stressig mit Google ist, dann einfach Optout. Und wenn man schon Vereinigungen gründet, warum dann nicht ein eigenes News Portal mit Abomodell à la Spotify. Faire Verteilung von Monatsbeiträgen an alle Verlage nach Clicks oder Readtime. Google alle Rechte entziehen und Ende. Sowas würde ich sogar finanziell unterstützen, aber nicht diese Abart das jedes Käseblatt gerne 15 Euro im Monat für vielleicht 2 interessante Artikel haben möchte.
 
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