UrlaubMitStalin schrieb:
Der Desktop-Client von Signal hat seinen Namen nicht verdient, das Ding ist einfach nur Müll, genau wie der ganze Test von Stiftung Warentest. Wohingegen der Desktop-Client von Tg unheimlich mächtig ist.
Kannst du das etwas ausführen?
Der Signal Desktop-Client ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, aber ich kann darüber Chatten, über den "Notiz an mich" Chat schnell Dateien zwischen Tablet / Smartphone / PC austauschen usw.
Telegrams Funktionsumfang ist (wie auf allen Plattformen) größer, keine Frage. Aber wenn ich von Signal auf dem Smartphone komme macht der Client am PC genau das, was ich erwarte.
Bruddelsupp schrieb:
Es gibt leider bei Ende-zu-Ende-Verschlüsselung keine elegante Lösung, was die Zugriffswiederherstellung auf deinen Chatverlauf im Falle eines neuen Gerätes betrifft (z. B. wenn du ein Gerät verlierst). Zuverlässige Datensicherungen sind eine Notwendigkeit bei jedem Massenmarkt-Messenger. Um das Problem zu lösen, setzen einige Apps (beispielsweise Whatsapp oder auch Viber) auf
unverschlüsselte Datensicherungen – was Nutzer hohen Datenschutzrisiken aussetzt – selbst wenn sie die Datensicherungen bei sich nicht selbst aktivieren.
Das stimmt so nicht. WhatsApp bietet mittlerweile E2EE verschlüsselte Backups an. Es ist auch nicht schwierig oder wenig elegant, das ganze Backup wird halt vor dem Cloud-Upload verschlüsselt. Der User muss nur einmalig sich das Backup-Passwort gut sichern / aufschreiben.
Ja, das wird manche User trotzdem wieder überfordern, und vermutlich ist es deshalb nicht der default. Aber mit etwas Zeit und Aufklärung könnte man da sicher hinkommen (ist die Frage ob WhatsApp das will), das Passwort für seinen Google / Apple Account muss man ja auch irgendwo abseits des Geräts vorhalten, damit man sich im Defekt / Verlustfall einloggen kann und das Geräte-Backup wiederherstellen.
Was die Datenschutzrisiken angeht, wenn das gegenüber unverschlüsselte Backups aktiviert: E2EE bei Messengern bezieht sich im Normalfall immer nur auf die Übertragung. Was das Gegenüber danach mit den Chats macht weiß man nie. Ich kenne auch Leute, die von allen Chats Screenshots machen - landen auch in irgendeiner Cloud. Wenn man seinem Gegenüber in der Hinsicht nicht 100% vertrauen kann, sollte man den Chat auch entsprechend behandeln.
Bruddelsupp schrieb:
Andere Apps ignorieren Datensicherungen komplett und verschwinden in der Versenkung, noch bevor sie überhaupt eine Million Nutzer erreichen konnten.
Signal hat dann doch mittlerweile ein paar mehr Nutzer, und bietet auf der Mehrzahl der Plattformen kein Backup an. Ist aber auch eins der am meisten nachgefragten Features. Wobei die Entwickler halt mehr ihrer eigenen Agenda folgen (Crypto-Payment / Scam) und sich wenig um Wünsche der Nutzer kümmern. Das könnte in Zukunft noch böse enden.
Bruddelsupp schrieb:
Dies ermöglicht die Verwendung von Telegram in breiten Kreisen, nicht nur durch Aktivisten und Dissidenten, denn die Nutzung macht einen deshalb nicht zum Ziel verstärkter Überwachung in gewissen Ländern. Wir sind davon überzeugt, dass die Trennung zwischen Cloud Chats und Geheimen Chats die derzeit sicherste Lösung im Bereich Massenmarkt-Messaging darstellt.
Lahmes Marketing-Geblubber. Wenn ich WA nutze, wird man verdächtig Aktivist zu sein und Ziel verstärkter Überwachung? Wohl kaum. Und wenn ein Messenger im Massenmarkt ist, dann WA...
Bruddelsupp schrieb:
Zu Signal: letztes Jahr wurden US Gerichtsakten, mit Protokollen aus Signal veröffentlicht. Wie das möglich ist, obwohl die (wie auch Threema)
nur Metadaten haben ....macht Euch selbst ein Bild!
Ne, hör du einfach auf auf Schwurbler-Niveau tendenziöse Fragen zu stellen. Das war ganz einfach möglich: Die Behörden hatten physischen Zugang zum Gerät und haben sich dann mit Pegasus Zugang zu allen Daten auf dem Gerät verschafft.
Da kann keine App - auch Telegram - den Zugriff verhindern, außer die App fragt bei jedem Start ein gesondertes Passwort ab und entschlüsselt erst dann die Daten zum Anzeigen. Das ist aber ein Komfort-Verlust, der von der Masse nicht angenommen wird. Man erinnere sich nur, wie viele Leute vor Verbreitung der Fingerabdruck-Leser gar keinen Zugangsschutz am Smartphone hatten, weil selbst die Pin zu aufwendig war.
Wenn ein Gericht von Signal Daten über einen User / Account verlangt, bekommen sie von Signal immer nur zwei Timestamps zurück: Zeitpunkt der Accounterstellung und Zeitpunkt des letzten Zugriffs. Mehr Daten hat Signal nicht, die sie einem User zuordnen könnten. Selbst Gruppenzugehörigkeiten, Nachrichten in der Warteschlange auf dem Server usw. sind so designt, dass Signal sie nicht einem Nutzer / Account zuordnen kann.