noxon schrieb:
Nur mal ein kleines Beispiel. Du guckst dir gerade einen Film mit der Xbox an und dein Handy klingelt.
Was machst du momentan? Du suchst erst einmal aufgeregt nach der Fernbedienung um den Porno leiser zu drehen und gehst dann an's Telefon.
In Zukunft nicht mehr nötig. Die Kinect erkennt, dass du eine Telefonhaltung einnimmst und dreht die Lautstärke automatisch herunter, wenn dies der Fall ist.
Bis Kinect gecheckt hat, dass ich am Telefonieren bin, hab ich doch mit der Fernbedienung, die natürlich griffbereit liegt, schon 5x auf Mute oder Pause gedrückt. Ich stelle mir das mit Kinect folgendermaßen vor im Extremfall: Das Telefon klingelt und ich gehe ran. Ich sage: "Hallo, Klaus! Ähm... moment, warte mal gerade." Ich nehme eine aufrechte Sitzposition an, damit es nicht so aussieht, als würde ich meinen Kopf mit der Hand abstützen. Kinect reagiert immer noch nicht. "Moment, ich schaue gerade einen Film, aber muss kurz warten, bis der Film pausiert." Ich wiederhole mehrmals die Armbewegung von weiter weg zu meinem Ohr, um Kinect zu signalisieren, dass ich ein Telefongespräch führe. Da ich es beim Filmschauen gerne dunkel habe im Raum, erkennt Kinect aber partout nicht, was ich will. "Warte, kann gleich mit dir reden..." Plötzlich sagt mein Gesprächspartner: "Sorry, aber wenn du gerade nicht kannst, versuch ich's einfach später nochmal... TUT TUT TUT..."
Sorry, die Theorie klingt ja ganz interessant, aber technisch ist das alles nix Neues und zuverlässig funktionieren tut's bisher nicht. Es gibt da einfach zu viele Extremsituationen. Nächste Situation: sie soll erkennen, wenn ich einschlafe. Ich lege meine Beine beim Filmschauen grundsätzlich gerne hoch und nehme dabei eine tiefe Sitzposition ein, ja man könnte fast sagen, dass ich liege. Kinect erkennt meine Augen nicht genau und denkt, ich würde schlafen, dabei bin ich hellwach. Dadurch bleibt ständig der Film stehen oder noch schlimmer: die Geräte schalten sich alle in Standby.
Tut mir Leid, aber darauf würde ich gerne verzichten.
Beispiel Haussteuerung/Überwachung: muss man täglich das Rad neu erfinden? Gibt's längst, lange vor Kinect.
Keine Ahnung, welche schlauen kreativen Köpfe in Redmond an Kinect mit welcher Motivation arbeiten, bisher kommt mir das nicht mehr als eine Spielerei vor. Mögliches wichtiges Anwendungsszenario könnte ich mir in der Forschung/Wissenschaft vorstellen, wenn der Einsatz körperlicher Kraft gesundheitsschädlich oder hochgefährlich sein könnte, z.B. in der Atomforschung, bei Außeneinsätzen im Weltall... dort wird mittels Motion Capturing wie in Hollywood-Filmen ein Roboterarm gesteuert. Tolle Sache: Aber ob man Home Entertainment dazu heranziehen wird? Ich bezweifle es.