News Microsoft veröffentlicht Lösch-Formular für Bing

Lehrer, bitte was? Wenn schon "öffentliches Leben" dürften damit nicht eher Professoren gemeint sein?
 
Da sieht man es mal wieder Google braucht die Information nicht extra erheben, die steht eh schon im jeweiligen Profil auf den Google-Servern.

Finde es im übrigen immer noch falsch hier den Betreibern der Suchmaschinen die Arbeit des jeweiligen Seitenbetreibers aufzubrummen...
 
Wenn Internetnutzer den Namen einer Person in eine Suchmaschine eingeben, erhalten sie „mit der Ergebnisliste einen strukturierten Überblick über die (...) im Internet verfügbaren Informationen“ zu der gesuchten Person, die „ohne die Suchmaschine nicht oder nur sehr schwer miteinander verknüpft werden können“. Internetnutzer erhalten also „ein mehr oder weniger detailliertes Profil“, zumal die in den Suchergebnissen bereitgestellten Informationen „potenziell zahlreiche Aspekte des Privatlebens“ der gesuchten Personen betreffen.


Ein Knackpunkt ist doch die Verknüpfung der Daten, nicht deren Existenz an sich. Immerhin dürfte die Masse der Daten legal und rechtmäßig öffentlich zugängig sein. Das "Problem" der Suchmaschinen ist, dass sie nicht nur Daten sammeln und speichern, sondern diese zu Profilen zusammenfassen. Quasi eine Art 'Geheimdienst light' für jedermann.

Beispielsweise werden Nicht umsonst u.A. in der Berichterstattung in Zeitungen Namen anonymisiert, um Personen zu schützen. Wenn dieser Schutz durch die Datensammlung- und -verknüpfung wegfällt, kann dies ggf. dramatische Folgen für den Betroffenen haben.

Und wo auf der einen Seite die Informations- und Meinungsfreihet steht, gibt es auf der anderen Seite den Schutz der Menschenwürde und der Persönlichkeitsrechte. Alle Rechte sind durch das Grundgesetz geschützt. Man kann nicht eines für das andere aufgeben, wohl aber im Einzelfall abwägen, welches der Rechte einen höher zu bewerten ist.
 
Warum sollten Betroffene wahrheitsgemäß antworten? Das wird doch automatisiert ausgewertet uns als Absicherung gegen Rechtsstreitigkeiten wahrscheinlich alles durchgewunken.

Die Frage ist eher wie man das Fehlurteil politisch korrigieren kann, ein Recht auf Vergessen darf es in der modernen Welt nicht geben wenn es Meinungs- und Pressefreiheit einschränkt und primär Schwerkriminellen, Konzernen und Betrügern dient, die damit die öffentliche Meinung manipulieren und extremes Fehlverhalten vertuschen wollen. Wie kann eine Informationsgesellschaft sich selbst Informationen vorenthalten und sich dadurch einen Nachteil gegenüber anderen Gesellschaften verschaffen?

Und wenn überhaupt, dann nur nach frühestens 20 Jahren und durch Löschen der Quelle und nicht durch (extrem leicht umgehbares) Sperren. Am besten sollten alle Suchmaschinen als Protest europäische Benutzer ausschließen, nur leider rechnet sich das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
etking schrieb:
Meinungs- und Pressefreiheit einschränkt

Diese beiden Dinge beinhalten nicht das Recht darauf faktisch falsche Informationen zu verbreiten noch Verleumdnung. Dagegen kann man auch in der analogen Welt klagen. Google erfüllt diese beiden Tatbestände unangenehm oft indem falsche Infos mit Namen verknüpft und verleumderisch als Autovervollständigung neben Namen angezeigt werden. DAS IST GOOGLES ENTSCHEIDUNG das so zu handhaben, "wussten wir nicht / Quelle lag falsch" enthebt sie nicht der Verantwortung. Sie machen Geld damit, sie haben, genauso wie die Quellen selbst, dafür gerade zu stehen.

Viele scheinen zu vergessen dass Google Anträge ablehnen kann. Hier wird gezielt Meinung gemacht indem man erstmal Problemfälle durchwinkt, dann publiziert (siehe Guardian-Artikel), damit ordentlich populistische Meinung macht in der Hoffnung der Gesetzgeber nimmt das Urteil zurück/entschärft es um die aufkommenden Kosten für die Antragsbearbeitung wieder zu sparen.
Fallt doch nicht alle blind darauf rein.
 
Bei Microsoft und Google gleichen die Löschformulare wohl eher einem Antrag auf Vorratsdatenspeicherung.

Wenn für die NSA jemand verdächtig ist der nach Datenschutz "googelt", was ist dann ein Löschantrag? Bekenntnisschreiben eines Terroristen?
 
TNM schrieb:
Diese beiden Dinge beinhalten nicht das Recht darauf faktisch falsche Informationen zu verbreiten noch Verleumdnung. Dagegen kann man auch in der analogen Welt klagen. Google erfüllt diese beiden Tatbestände unangenehm oft indem falsche Infos mit Namen verknüpft und verleumderisch als Autovervollständigung neben Namen angezeigt werden. DAS IST GOOGLES ENTSCHEIDUNG das so zu handhaben, "wussten wir nicht / Quelle lag falsch" enthebt sie nicht der Verantwortung. Sie machen Geld damit, sie haben, genauso wie die Quellen selbst, dafür gerade zu stehen.

Viele scheinen zu vergessen dass Google Anträge ablehnen kann. Hier wird gezielt Meinung gemacht indem man erstmal Problemfälle durchwinkt, dann publiziert (siehe Guardian-Artikel), damit ordentlich populistische Meinung macht in der Hoffnung der Gesetzgeber nimmt das Urteil zurück/entschärft es um die aufkommenden Kosten für die Antragsbearbeitung wieder zu sparen.
Fallt doch nicht alle blind darauf rein.

Google verbindet Begriffe die oft zusammen gesucht wurden. Wenn ich nun also meinen Namen eingebe und dahinter automatisch Terror vorgeschlagen wird, dann denken wohl besonders viele Menschen, dass ich mit Terror zu tun habe. Ist dem allerdings nicht so, dann gibt es trotz Suchvorschlag keine entsprechenden Treffer und mir kann herzlich egal sein was Google VORSCHLÄGT.

Im übrigen handelt es sich im Urteil nicht über die vorgeschlagenen Suchbegriffe sondern über die Suchergebnisse. Und diese muss jemand im Netz erstmal verfügbar machen. Sollte nun also jemand einen Beitrag schreiben der mich mit Terror verbindet, dann hab ich doch dem eine Unterlassung zu schicken und nicht Google. Sollte jemand unter einen Beitrag in irgendeinem Online-Portal eine Unwahrheit über mich verfassen, dann klär ich das mit dem Betreiber des Online-Portals.

Wenn jemand auf ein Werbeplakat in Musterhausen eine Unwahrheit über mich kritzelt und diese Plakat ist zufällig im Blickfeld einer öffentlichen Kamera die das Bildmaterial direkt im Netz präsentiert, dann schreib ich doch auch nicht dem Betreiber der Kamera damit die die Kamera abschalten, sondern lasse das Gekritzel auf dem Plakat entfernen.

Edit: Im übrigen wird beim obigen Beispiel Betreiber ebenfalls die Stadt sein, macht aber kaum einen Unterschied für die Tatsache, dass ich nicht die Kamera deaktivieren lasse sondern, das Gekritzel auf dem Plakat entfernen lasse.

Zumindest wäre diese Vorgehensweise für mich die einzig logische.
 
Zuletzt bearbeitet:
TrueAzrael schrieb:
[...]und diese Plakat ist zufällig im Blickfeld einer öffentlichen Kamera die das Bildmaterial direkt im Netz präsentiert[...]
Naja, nur das die Kamera hier mobil wäre und gezielt nach Informationen aller Art sucht, also auch solchen, um sie verbreiten zu können. Also so rein zufällig ist das also nicht. Da steckt schon ein gezieltes System hinter.
 
Was will man denn bei Bing löschen lassen, wenn man eh keine Suchergebnisse angezeigt bekommt?
 
AvenDexx schrieb:
Naja, nur das die Kamera hier mobil wäre und gezielt nach Informationen aller Art sucht, also auch solchen, um sie verbreiten zu können. Also so rein zufällig ist das also nicht. Da steckt schon ein gezieltes System hinter.

Genau das ist der Kern der Sache. Viele sehen Google als "zufällig unbeteiligte Partei", dabei ist Google ein gezielt entwickeltes System in dem bewusst Entscheidungen getroffen werden (elektronisch, aber eben vorgegeben) wie Daten präsentiert werden. Suchergebnisse werden gezielt gesucht, verknüpft, dargestellt, gefiltert, sortiert.
Zufällig ist daran gar nichts mehr. Sobald "Absicht" zu unterstellen ist, und das ist bei Google überhaupt nicht schwer nachzuweisen, muss Google gerade stehen.

@TrueAzrael
eine Unterlassung schickt man an Quelle und Publizist, auch in der analogen Welt. Zeitungen werden z.b. oft genug abgemahnt oder müssen Rekurse drucken. Nur weil Medien diesen Umstand nicht auf die große Glocke hängen (wäre ja schlecht fürs Image) heißt es nicht dass es nicht tägliche Praxis ist.
 
Wie entäuschend von bing, der besten Suchmaschiene der Welt. Mal sehen ob ich dann umsteige auf google China.
 
QXARE schrieb:
Was will man denn bei Bing löschen lassen, wenn man eh keine Suchergebnisse angezeigt bekommt?
Oh, der Bing-Bot ist schon fleißig. ich weiß zwar nicht, WOZU er so viele Requests startet, aber er ist aktiver als Google-Bot...

Der Knackpunkt bei Bing ist eher: "Baum fällt im Wald".
Wenn Bing ein Suchergebnis löscht, und niemand hat je danach gesucht... wurde dann ein Suchergebnis gelöscht?

Wir hatten letztens laut Bing Webmaster Tools eine 500%ige Steigerung der Click Through Rate auf einer unserer Seiten.... Bis ich festgestellt hab: Es waren 6 Clicks statt des einem aus dem Vormonat. Von Google kamen im selben Zeitraum dreistellige Clicks.
 
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