RedDeathKill schrieb:
Ich stimme dir mit der Problematik zu, aber was du nun verlangst ist absurd und würde niemanden helfen. Auf welche anderen Geschäftsmodelle sollen MMOs wie ESO und Co ausweichen. Nenn mir bitte Beispiele zu Lol, Guild Wars oder Gwent. Wenn man Microtransaktion und Lootboxen verbieten möchte, leidet darunter eher die Community.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht deinen Hass auf die Boxen, Lootboxen sind in der Regel nicht schlimm.
[...]
Ich empfehle einmal die Entwickler-Fraktion zu fragen, wie sie es sehen. Die effektivste Methode wäre, wenn die Seiten solche Spiele abstrafen würden.
Es gibt tausend gute Gründe, Beuteboxen abzulehnen. Das hat nichts mit irrationalem "Hass" zu tun. Kritik ist etwas anderes als Hass, sie argumentiert und belegt.
Ich habe kein Verbot gefordert, sondern nur auf dein Argument Bezug genommen. MMOs und Kartenspiele wie Gwent könnten einen monatlichen Fixbetrag verlangen, LoL einen Kaufpreis. LoL finanziert sich allerdings ganz prächtig ohne Beuteboxen, oder?
Es wäre auch Unsinn, Mikrotransaktionen zu verbieten. Soll doch bitte jemand für einen Skin 25 Euro ausgeben. Was nicht okay ist, ist den Skin in eine Beutebox zu packen und den Durchschnittspreis a) zu verschleiern und b) in absurde Regionen zu treiben, während gleichzeitig in die Glücksspiel-Kiste gegriffen wird. Da müsstest du vielleicht differenzieren, beides ist nicht das gleiche.
Spiele mit Beuteboxen "abzustrafen" hat wenig Auswirkungen. Man kann in Tests von Spielen abraten. Was dann passiert, ist wie in der Vergangenheit folgendes: Fans des Spiels werfen dem Autor vor, er sei eines fieser Hater, könne das Spiel nicht beurteilen, wolle nur Aufmerksamkeit und solle besser nie wieder ein Wort schreiben über Dinge, die er nicht versteht und die ihm keinen Spaß machen. Die große Masse wiederum kauft ein Spiel ohne einen Test zu lesen. Das
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam war bislang wenig wirkungsvoll. Selbstregulation des Marktes funktioniert also eher schlecht.
RedDeathKill schrieb:
Ich verstehe aber nicht, wieso das Thema auf CB so viel aufgegriffen wird. Bei Diablo 3 und den Onlinezwang gab es nie einen Aufschrei. Ich hätte mich auch einmal gefreut, wenn endlich einmal die Problematik mit Accounts angegangen wird zu jeden Spiel einen extra Account und ein extra Programm herunterladen. Ubisoft bietet Spiele auf Steam an, aber gleichzeitig braucht man noch Uplay, wenn schon Lootboxen bemängelt werden, dann sollte man noch andere Themen aufgreifen. Wie die Zerschlagung des Gebrandmarktes.
Auch über Diablo 3 und Online-Zwang gab es auf CB Berichte. Das hatte aber eine ganz andere Qualität. Das ist Whataboutismus. Die Kritik an Boxen ist berechtigt und sie lässt sich äußern, ohne X,Y und Z kritisiert zu haben. Dass Ubisoft den eigenen Launcher über Steam starten lässt und sechs Publisher eigene Nutzerkonten wollen, ist eine Petitesse, die keine gravierenden negativen Auswirkungen hat. Für solche Argumente fehlt mir das Verständnis, sie sind völlig absurd.
Wenn du nicht verstehst, warum das Thema so breit aufgegriffen wird, dann verstehst du das grundsätzliche Problem mit den Boxen nicht. Es gibt keine Ausnahmen, im Kern nutzen alle Systeme die gleichen Effekte und sind verkapptes Glücksspiel mit viel mehr Manipulationsmöglichkeiten. Man kann nur darüber streiten, ob Skin-Boxen nicht weniger schlimm sind. Suchteffekte werden aber auch hier genutzt; in Mass Effect 3 (Multiplayer) gab es laut einem Entwickler wohl Spieler, die mehrere tausend Dollar in diese Kisten gesteckt haben. Dabei war der Online-Part nicht einmal gut.
Interessant ist, dass Spieler nun nach Battlefront 2 häufig diejenigen Titel verteidigen, die sie selbst spielen (wollen).
RedDeathKill schrieb:
@frank, viele Spiele haben es versucht und sind daran gescheitert und schlecht waren sie nicht. Wenn man keine Nutzer finden kann, ist sowas bei MMOs unmöglich. Eine Eimalzahlung funktioniert auch nicht wirklich. Deshalb würde ich raten einmal die Entwicklerseite zu fragen.
Dein Argument lautet also: Wenn faire Geschäftsmodelle nicht funktionieren, dann muss man unfaire legitimieren. Es gibt kein Anrecht auf finanziellen Erfolg. Wenn sich das Produkt nicht durchsetzen kann ohne auf Suchteffekte zu setzen, dann braucht es nicht unbedingt am Markt zu sein - streng genommen. Entwickler brauchen dabei kein Mitspracherecht zu haben. Sie haben letztlich auch keinen Gedanken an ihre Opfer, äh Kunden verschwendet. Niemand würde fordern, Alkohol vollständig zu legalsieren, damit ggf. zwei weitere Bieranbieter Platz am Markt haben. Gleiches Prinzip mit Beuteboxen.