Mustis schrieb:
Warum ein Postler oder Telekomler Beamter sein sollte und vom Steuerzahler finaziert werden muss, dafür gibt es glaube ich kein einziges sinniges Argument.
Warum muss jeder Angestellte des Bundes denn verbeamtet sein? Wo steht das?
Ich kenn zufällig ein paar Leute, die für verschiedene Behörden (z.B. n Gericht) tätig sind, von denen ist NIEMAND verbeamtet.
Telefon und Internet daheim als Grundrecht zu sehen halte ich für nicht in Ordung. Zugang zu Informationen kann man diesbezüglich auch öffentlich in Bibliotheken und/oder Internetcafes.
Ein Glück, dass DU nix zu melden hast... Die Richter des BGH sehen das glücklicherweise ganz anders.
http://www.rp-online.de/wirtschaft/bundesgerichtshof-sieht-internet-als-grundrecht-an-aid-1.3147483
Und nochmal: Deutschland will eine Industrienation sein. Wir wollen Exportweltmeister sein und bleiben. Wir wollen High-Tech - Konzerne anziehen. Wir sind kein Arbeiter-und-Bauernstaat, wir haben gar nicht die Fläche um uns als Agrarweltmeister aufzuspielen.
Zu einem High-Tech - Standort gehört aber auch, dass elementare Infrastruktur verfügbar ist. Was passiert sonst? Tja, Kumpel von mir arbeitet für ne mittelgroße Feinblech-Bude. Selbige steht in einem Gewerbegebiet einer Großen Kreisstadt, das erst Ende der 90er erschlossen wurde. Was gibts in diesem scheiß Gewerbegebiet bis heute nicht? Genaaaau, Breitband. Wenn die von Kunden neue Blaupausen geschickt bekommen darf erstmal irgendwer n Internet-Stick rauskramen und hoffen, dass grad mehr als 3-400kBit verfügbar sind. Bei ner paar Dutzend MB großen Blaupause ziemlich eklig.
Ich wüsste nicht, warum ich als Steuerzahler sowas finanzieren müsste.
Weil du es auch selbst nutzt? Ja, DU. DU BÜRGER! Jetzt stell dir auf deinem hohen Ross mal das Undenkbare vor: Du wirst ARBEITSLOS. Dein Chef verkalkuliert sich, der Laden geht in die Binsen, du sitzt auf der Straße und endet bei H4. So... kein Grundrecht -> kein Anspruch für dich als Hartzer.
Übrigens besteht auch hinsichtlich eines FARB-Fernsehers ein Grundrecht in Deutschland. Daher steht einem H4-Empfänger sogar ein Farbfernseher zu. Wenn er noch keinen hat, wird ihm ein einfaches Modell gestellt.
Meiner persönlichen Erfahrung dient das Internet auch in den seltensten Fällen zur Informationsbeschaffung (Argument für das Grundrecht darauf) sondern viel mehr zur Unterhaltung und Verbreitung von Fehl- und Falschinformationen.
Das Internet ist auch ein wichtiges Element des
gesellschaftlichen Lebens. Was, denkst du, tun wir hier gerade? Wir nehmen an einer Form des gesellschaftlichen Lebens teil.
Oh, und was die Informationsbeschaffung angeht: die betreib ich jeden Tag, spätestens wenn ich Heise, Golem und CB nach interessanten News absammel, die für meinen Job wichtig werden könnten.
Und was hat die Schließung von Postämtern eigentlich mit Breitbandausbau zu tun? oO
Wäre die Post noch staatlich, wären die Postämter noch offen. So aber kann die Post auf ihre Profite pochen und schalten und walten, wie sie will.
10hmbAir13 schrieb:
90 Minuten gab es für ungelogene 90 euro - da war flat noch nicht so geläufig und Analogmodems der Standard.
Äh... nö. Außer du hattest n echt dämlichen Anbieter. Ich war zuletzt (mit ISDN) bei AOL, da gabs 80h für 80DM. Das war so zu den Hochzeiten von freiem Napster.
DSL gabs bei mir erst so ab 2002.
In ländlichen Bereichen ist es oft ein Grundbesitzerproblem, weil nicht jeder durch seinem Feld eine DSL-Leitung haben möchte.
Blöd nur, dass im ländlichen Raum eher oberirdische Leitungen verwendet werden... und die Masten stehen schon. Man muss nur das Kabel austauschen. Teilweise würde es sogar reichen, einen Outdoor-DSLAM aufzustellen.
Bestes Beispiel: das Dorf, wo n Kumpel von mir wohnt. Direkt vor der Kirche steht ein Verteilerkasten der Telekom, der laut offiziellen Papieren durchaus DSL-fähig wäre. Es müssten nur sinngemäß noch ein paar Steckkarten eingeführt werden.
Kosten/Nutzen muss bei der Telekom auch irgendwie passen.
Und deshalb: Verstaatlichen oder zumindest in eine gemeinnützige Gesellschaft umwandeln.
In dem Moment, wo die Telekom keine Gewinne mehr erwirtschaften darf, lösen sich all diese Probleme in Luft auf.
Allein f. d. Studium langt ein 5GB - 10 GB Volumen und eine Bandbreite von 10 - 20 Mbit.
NOCH.
Vor 10 Jahren hat fürs Studium auch ne ISDN-Leitung gereicht, wenn wirklcih mal was "großes" wie der Linux Kernel anstand, dann hat man das DFN benutzt.
Du gehst hier immer vom Jetzt und Hier aus. Ich halts da mit dem guten alten Napoleon (als Sachse darf ich das!): Selbiger ließ Alleen pflanzen, um seine marschierenden Soldaten vor der Witterung zu schützen. Tja... so ein Baum wächst aber nicht von jetzt auf gleich, der braucht ein paar Jahre. Hat das Napoleon abgehalten? Ne, er hat die zukünftige Notwendigkeit erkannt und gesagt: JETZT fangen wir an, damit wir BALD nicht im Regen stehen.
meine Kritik geht dahin, dass die Leecher, Sauger, Filesharer maßgeblich an der Preisbildung beteiligt sind. Analog wird eine Preisanpassung bei der Telekom erfolgen. Für full-time-Leecher evtl. sekundär, für Ottonormal-Nutzer aber schon ein Unterschied, ob man nun 20 euro pro Monat löhnt oder gleich die 3-fache Rate.
Du bist echt lernresistent, oder? Du willst nicht verstehen, was die Telekom genau TUT. Du folgst ihrer haltlosen Argumentation, statt endlich mal die zur Verfügung stehenden Daten in einem anderen Licht zu betrachten.
Die Drosselpläne sorgen dafür, dass AUCH der angebliche Otto-Normal-User Probleme bekommen wird, wenn er
a) sich seinen Anschluss mit anderen teilt (WG, Familie,...)
b) Dienste nutzt, die keine Telekom Managed Services sind. Über eine übliche Arbeitswoche hinweg verursache ich allein im Büro ca. 1,5GB Datenvolumen nur mit Spotify... und dabei hab ich nur Unlimited, kein Premium (welches 2,5x so viel Volumen verursachen würde). Nun müsste es kein Spotify sein, es könnte auch ein Radiosender via Shoutcast oder Web-Anwendung sein. Es würde sich so oder so auf über 1GB pro Woche nur für mich herauskristallisieren.
Bin ich jetzt etwa "abnormal", weil ich auf Arbeit Musik laufen lasse? Ich kann deutlich besser coden, wenn schönes Metal-Gegrummel im Hintergrund läuft.
Sinniger finde ich, wenn es mehr Videotheken geben würde, wo sich der Interessent die Scheiben einfach holt.
Gibt es doch... in Ballungszentren. Nur sind die Tarife da nicht haltbar. Wie sollten sie auch, schließlich hat eine klassische Videothek nur einzelne PHYSISCHE Exemplare, außerdem benötigt sie aktives Personal. Eine Online-Videothek mit Streaming kann denselben Film an tausende Menschen parallel "verleihen" und benötigt dafür nix weiter als n Callcenter-Support in Mumbai.
Im ländlichen Raum gibts keine Videotheken... zu wenig potentielle Kundschaft. Hier MÜSSTE man einen Online-Dienst nutzen, blöd nur dass selbiger mangels Bandbreite nicht verfügbar ist.
Oh, und natürlich belastet ein Online-Dienst die Umwelt deutlich weniger. Kein Sprit, um zur Videothek zu fahren. Kein Gebäude, dass geheizt werden muss. Keine physischen Datenträger. Nur irgendwo ein mittelgroßes Rechenzentrum, dass man sogar mit Ökostrom befeuern kann.
Es gibt sogar schon Anbieter, die dir einen Server in die Wohnung stellen und den Strom dafür bezahlen. Du stellst ihnen nur den Platz zur Verfügung, dafür darfst du dir die gesamte Abwärme greifen und in dein Heizungssystem leiten.
Gleiches gilt im Übrigen auch für den PKW-Bereich. In manchen Gegenden ist es sinniger, man hat nur einen Anhänger für 10 Wohneinheiten, 3 Fahrzeuge..die per Sharing ausgetauscht werden.
Gibt es auch... in Ballungszentren, wo der ÖPNV ein eigenes Auto unnötig macht. Nun, hier draußen hätt ich keinen Bock, morgens auf ein Teil-Auto angewiesen zu sein.
Man kann es hin und her wenden wie man will...ein gesundes Mittelmaß wär erstrebenswert. Wenn schon Netzausbau, dann für Wenignutzer eine gesunde Rate, die letzendlich finanzierbar ist und für Vielsauger/uploader eine entsprechend höhere Rate.
Du musst das Netz aber für MORGEN und ÜBERMORGEN ausbauen, nicht für HEUTE.
Du kannst nicht heute beschließen, in den nächsten 5 Jahren das Netz für alle auf 6 oder 12 MBit auszubauen. In 5 Jahren ist 6Mbit das, was heute 1MBit ist: total unzureichend. willst du dann in 5 Jahren einen neuen Totalausbau anordnen, um noch einmal 10-20MBit für alle draufzulegen?
Nein, hier werden einfach mal Nägel mit Köpfen gemacht, indem gesagt wird "50MBit Minimum".
Problem in Deutschland: keine einkommensabhängige Tarifierung. Der Geldige bezahlt die gleiche Rate, wie der Familienvater mit 3 Kind. so ist
Wenn du mir so kommen willst:
Warum zahlt man im Osten für Lebensmittel, Strom, Wasser, Telekommunikation, Benzin, Versicherungen und Mieten genau so viel wie im Westen, obwohl das Lohnniveau immer noch 20-30% niedriger ist?
Und was genau erwartest du? Soll ein leitender Angestellter mit 5000€ im Monat 5x so viel für einen Telefonanschluss zahlen wie n kleines Licht mit 1000? Wo wäre da der Anreiz, mehr zu verdienen, wenn man gleichzeitig auch mehr bezahlen muss?
Außerdem hat den Familienvater niemanden gezwungen, Kondome sind billig.