So, mal die befürchtete Bildkritik zu den anderen Bildern...
Bild 1, wie schon vermutet, hab ich inzwischen anhand eigenem schlechten Foto und Streetview verifiziert, das ist die Brücke vom Kanzleramt in Berlin über die Spree. Ich finde den Bildausschnitt vielleicht etwas willkürlich, vielleicht wäre es besser, wenn rechts und links am Rand die senkrechten Balken der Brücke auch zu sehen wären, aber das müsste ich ausprobieren, ob es so wirklich besser wäre - so oft komme ich halt nicht nach Berlin. Polfilter auf der Linse hätte sicher noch geholfen, den Himmel satter blau zu bekommen. Die Personen in den "Goldenen Schnitt" zu platzieren (die Brücke ist lang und hoch genug um das hinzubekommen) hätte mehr Spannung im Bild aufgebaut.
Bild 2, mein eigenes. Dazu hatte ich ja schon was geschrieben. Nochmal danke für alle Punkte, ich bin total baff.
Bild 3. Ein verspätestes Backsteinbild, offensichtlich auch in Lübeck gemacht, technisch gut gemacht, stimmungsvoll, guter Bildausschnitt, aber weder eine ungewöhnliche Perspektive, noch tobt da das Leben, wie ich mir Street-Photography eigentlich vorstelle.
Bild 4. Da habe ich ja gleich gedacht, das wird mindestens zweiter Platz, wurde es ja auch, denn es hat eigentlich alles, was Street-Photography aus ungewöhnlichem Blickwinkel ausmacht. Technisch gut, die Idee, so simpel sie ist, kann man eigentlich nicht besser umsetzen! Gratuliere!
Bild 5. Ein tolles Architekturfoto, hat mich auch an ein paar Bilder aus Paris von mir erinnert, die aber, da tatsächlich Leute statt des Baums da sind, auch nach meinem Verständnis wirklich Street Photography wären.
Bild 6. Mein Favorit diesen Monat, die legendäre Straßenbahnlinmie 28 in Lissabon, technisch perfekt umgesetzt, ich mag diese hohen Kontraste, auf den Punkt gebrachter Szene-Ausschnitt, kurzum, wenn ich Platz hätte, würde ich das großformatig in meinen Flur hängen, so dass man glaubt, die fährt aus dieser sehenswerten Kurve direkt in die Wohnung rein.
Bild 7. Die Gullideckel und die interessante Regenbogenreflektion, ein Gulli leider angeschnitten, dafür die obere linke Ecke überstrahlt. Schade, da hätte man vielleicht mit etwas Überlegung mehr draus machen können. Meine Phantasie reicht dafür aber nicht.
Bild 8. Meiner Meinung nach ein Architekturfoto, ich würde nicht sagen, das ist Street-Photography, da fehlt mir "das Leben", und es gibt so viele Fotos an Gebäuden schräg hoch, also zumindestens für mich als im Frankfurter Umland wohnender nicht mal eine ungewöhnliche Perspektive. Himmel links überstrahlt, da muss irgendwo die Sonne sein, und dann franzeln da auch noch ein paar Äste eines Baumes rein. Andere Tageszeit, Sonne weiter im Rücken, Bildausschnitt etwas anders (wenigstens eine Linie in eine Ecke laufen lassen), vielleicht noch diese Kubbels auf der Glasoberfläche durch Perspektivänderung in ein sich deutlich wiederholendes Muster verwandelt, um es zu einem guten Architekturfoto zu machen.
Bild 9. Noch ein Architekturfoto, schöne Details der Lampe, aber IMHO nicht so passend zum Thema, zu Street-Photography gehört IMHO, wie zuvor schon geschrieben, Leben ins Bild.
Bild 10. Das ist Street-Art-Photography aus ungewöhnlichem Blickwinkel vom Feinsten, sehr grafisch und abstrakt aufgebaut, aber das Bild muss man erstmal verstehen, um es zu mögen. Inwzwischen mag ich es und ich glaube, an so einem Motiv werde ich auf meinen Touren wohl nicht mehr vorbei kommen. Das Bild hat viel zu wenig Punkte bekommen, leider auch von mir, tut mir echt leid.
Bild 11. War mir sofort klar, von wem das ist und ist bei mir knapp an einem Punkt vorbeigeschliffen. Mir war "das Leben" nur zu winzig in der Bildmitte am Ende der Rolltreppe, aber handwerklich und technisch wie von
@leboef gewohnt perfekt gemacht.