@Soulpain:
Mensch hast aber einen ganzen Batzen voller Netzteilinformationen in dein schönes FAQ gepackt! Hut ab! War sicher viel Arbeit und Recherche. Der Ausdruck/Formulierung ist auch echt klasse. Jedoch muss ich noch ein paar kleine Mängel hervorheben zum Thema Netzteiltechnik/Aufbau.
An sich hast du das sehr gut erklärt aber teilweise etwas fehlerhaft. Nimmt dir sicher keiner Übel. Auch werde ich einige Vorschläge zu Ergänzungen machen.
Ich fange mit den Ergänzungen an:
Zu den wichtigen Bauteilen (du hast Spulen-hier im Netzteil meist als Drossel eingesetzt- und Kondensatoren aufgezählt) würde ich auf jeden Fall noch Tranistoren (meist in Form von Mosfets, teilweise sogar Low-Drop Mosfets)
Da wären zu korrigieren:
Der Eingangskondensator sitzt im Niederspannungsteil. Es gibt keinen Hochspannungsteil denn 230 Volt werden noch zu den Niederspannungen gezählt. Alles andere im Netzteil also 12 Volt abwärts gehört zum Kleinspannungsbereich.
Wie du schon richtig erkannt hast, ist der Gleichrichter für die Umwandlung in Gleichspannung zuständig. Jedoch glättet nicht der Gleichrichter die pulsierende Gleichspannung sondern der Siebe- bzw. Glättungskondensator.
Die dabei resultierende Gleichspannung beträgt nun 350 Volt DC (gehört immer noch nicht zur Hochspannung!). Diese wird dann über einen Transistor wieder "zerhackstückelt" :-) und zwar in eine relativ gesehen hochfrequente Wechselspannung von 35 KHz bis zu 500KHz. Durch diese hohe Frequenz ist es möglich, mit vergleichsweise kleinen Transformatoren eine niedrigere Wechselspannung zu erzeugen. Um nicht für jede Spannungsebene einen seperaten Transformator verbauen zu müssen (Platzbedarf), werden Transformatoren mit mehreren Sekundärwicklungen genutzt. Diese liegen so zu sagen auf dem gleichen Eisenkern des Trafos. Da die heruntergesetzen Spannungen immernoch Wechselspannungen sind werden diese dann wieder gleichgerichtet und gesiebt. In einem Netzteil wird diese Prozess also zweimal angewandt. Ein Regelkreis für die jeweilige Spannungsebene sorgt für eine konstante Spannung bei wechselnder Strom bzw. Energieentnahme. Je nach Last regelt der Schalttransistor also nach und verhindert sozusagen ein Einbrechen der Spannung unter Last (jaja die alt bekannten Spannungschwankungen^^). Den Rest hast du aber wie ich meine, seeehr gut erklärt!
Eine Sache stört mich aber noch. Du hast die Verlustleistungsreduzierung so dargestellt, als ob diese durch das PFC beseitigt wird. Das stimmt so nicht. Das PFC ist für die Unterdrückung der Entstehung von harmonischen Oberwellen im 230 Volt Netz und somit der Blindstromunterdrückung/Kompensation zuständig. Durch die impulsartige steile Leistungsentnahme aus dem Wechselstromnetz -hervorgerufen durch den Gleichrichter (schaltet voll durch oder garnicht und folgt somit nicht dem Spannung/Stromverlauf der Sinuskurve)- wird der Sinusförmige Eingangsstrom stark verzerrt. Das PFC, Leistungsfaktorkorrektur ist folgender Maßen zu deuten.., Zitat von Wikipedia, "Eine Art Schaltnetzteil steuert den aufgenommenen Strom dem zeitlichen Verlauf der sinusförmig verlaufenden Netzspannung nach." Aktiv PFC wird meist durch Aufwärtswandler und deren nachgeschalteten Kondensatoren realisiert.
Der Wirkungsgrad bezieht sich eher auf die Verwendung von Verlustarmen Bauteilen und gutem Regelverhalten eines Netzteils.
Mehr kann ich nun aber auch nicht dazu sagen. Ich habe wohl selbst schon ein paar elektronische Schaltungen entworfen oder auch nachgebaut. Moderne Netzteile wie wir sie heute kennen sind aber sehr komplex aufgabeut und geht auch mir zu tief in die Materie. Ein Netzteil sieht immer einfach gestrickt aus, ist es aber bei weitem nicht. Die Entwicklung steht bis heute an vorallem aktuell in der 82+ Technologie.
Aber das war schon alles was ich als "Verbesserungsvorschläge" anbieten kann. Alles andere kann ich nur als PERFEKT bezeichnen. Weiter so!