Rach78 schrieb:
Rechter Terror(!) in Staatsorganen? Was ist das denn für eine Verschwörungstheorie?
Ach, du meinst die Waffen und die Munition, die immer wieder bei Polizei und Bundeswehr verschwinden und auf wundersame Weise bei rechten Terroristen auftauchen, die schon mit Todeslisten, Leichensäcken und Löschkalk vorgesorgt haben und schon Politiker auf dem Gewissen haben werden denen von lupenreinen Demokraten zugespielt? Nordkreuz, Hannibal, Andre S., Franco A., noch nie gehört? Seit Jahren keine Medien mehr verfolgt oder wie?
Verfassungsschutz nehme ich mal unter Vorbehalt zurück. Maaßen ist zwar rechtsextrem und will mit seinem Rechtsaußen-Flügel der CDU mit Faschisten zusammenarbeiten, was Merkel-CDU sei dank bis auf weiteres wohl wenig Erfolg haben wird, aber ein Terrorist ist zumindest er wohl eher nicht. Dafür ist er zu sehr Schreibtischtäter.
Rach78 schrieb:
Grüne Umwelt- und Verkehrspolitik sieht dann wohl so aus dass jeder der sich kein Elektroauto leisten kann dann halt aufs Lastenfahrrad ausweichen muss.
Gibt doch Elektroautos, die kaum teurer sind als Verbrenner. Der Dacia Spring ist aktuell für etwas mehr als 10.000€ zu haben. Dafür im Unterhalt wesentlich günstiger. Und für das beschriebene Einsatzgebiet tuts der absolut. Für Fernstrecken ist die Bahn eh günstiger und schneller.
Rach78 schrieb:
Aber wieso nur liberale Drogenpolitik? Wenn man mir als Nichtdrogenkonsument auf den Sack mit Bevormundung und Verboten geht zB in form von Tempolimit etc soll man das beim Thema Drogen bitte schön auch machen. Am besten dort alles verbieten, ich mein im Sinne der Gesundheit versteht sich.
Entweder man ist liberal eingestellt oder man ist es nicht. Es nur auf einen Bereich zu beziehen hat mit liberal jetzt nichts zu tun. Und obendrein könnte ich bei "liberale Drogenpolitik" auch das Argument bringen das man das nicht machen kann, weil die Leute durch den gesteigerten und einfachen Drogenkonsum dann ja ebenfalls die Intensivstationen belasten, welche ich gelernt habe gilt es zu schützen.
Ich habe nirgends etwas von "nur" geschrieben. Liberal sollte nie Selbstzweck sein, sondern immer bei jeder Sache separat betrachtet werden. Und die Drogenpolitik ist ein Paradebeispiel dafür, wie es richtig gemacht wird. Das
Beispiel Portugal sollte bekannt sein, das setze ich bei jemandem, der so eine starke Meinung zu dem Thema hat wie du, mal voraus. Sicher noch nicht alles ausnahmslos perfekt, aber das System schützt die Menschen besser, es sterben weniger Süchtige, und alles kostet noch weniger Geld. Und was z.B. die Legalisierung von Cannabis wirtschaftlich bedeutet, dafür reicht ja ein Blick über den großen Teich.
Wie man sieht würde von dieser Politik jeder profitieren, auch du, der keine Drogen nimmt.
Was halt beim Tempolimit nicht so einfach ist. Da gibt es viele Punkte, die dafür sprechen. Es ist sicherer, spart CO2, die Mehrheit ist dafür. Man kann natürlich weiter gegen ein Tempolimit sein, der Vergleich mit der Drogenpolitik hinkt aber absolut, weil da eine Liberalisierung fast ausnahmslos positive Folgen hat, wie internationale Beispiele schon beweisen.
crackett schrieb:
Und das ist auch gut so, denn der Traum soll ausschließlich auf Kosten derer geträumt werden, die nicht in der Stadt wohnen und ginge es den Städtern noch besser, kämen nur noch mehr realitätsfremde linke Spinnereien dabei raus. Wenn ich mir Leipzig Connewitz ansehe oder Berlin, dann kann ich nur eins sagen: Es geht Euch Städtern noch viel zu gut! Wenn ihr keine Autos wollt, dann macht doch einfach die Läden zu! Ihr wollt grünen Strom, aber die Windräder stehen ja auch nicht vor Euren Häusern. Ihr wollt BIO bis an die Haustür, egal, wie der Bauer das ohne Auto dahin bekommt - am besten mit dem Lastenfahrrad. Abends wollt ihr große Steaks fressen, aber den Bauern macht ihr das Leben schwer, weil die Kuh auf dem Lande bloß nicht furzen darf wegen dem phösen CO2…. usw. usw. usw.
Ihr wollt ALLES haben, auf Kosten anderer, aber selber seid ihr nicht bereit, die nötigen Kompromisse zu akzeptieren! Ein Monat Arbeit in der Landwirtschaft täte Dir richtig gut - kannste glauben! Auf LinksDeutsch gesagt seid ihr Städter die Kolonialisten des 21. Jahrhunderts, aber solange das nur dem Eigenwohl dient, ist es ja in Ordnung - das war bei Erich und Co. auch schon so….
Der Traum der lebensfeindlichen und grauen Städte wird dagegen momentan auch
auf Kosten derer geträumt, die ÜBERALL wohnen. Ist es fairer, dass ich als jemand, der keine Auto braucht (obwohl ich nicht in der Stadt wohne, aber mit dem ÖPNV ist man hier halt um ein vielfaches schneller in der nächsten größeren Innenstadt als mit dem Auto), "eure" Verpestung der Innenstädte mitbezahlen muss?
Autofahren ist leider viel zu günstig, und ich hab ehrlich gesagt keine Lust, dir mein Geld dafür zu geben, dass du ein Auto hast.
Was die Läden betrifft: die würden sich über autofreie Innenstädte freuen, immerhin
sind die gut für sie. Das wurde bisher in vielen Versuchen und dauerhaften autofreien Zonen immer wieder gezeigt. Leider steht die Religion Auto im Weg wenn es darum geht, die Innenstädte belebter und für Läden interessanter zu gestalten. Also geht das Sterben der Innenstädte weiter, zum Wohle von ein paar Tonnen Metall.
Aber hey, die Massen an Menschen, die z.B. auf der Zeil rund um die Uhr unterwegs sind, die bilde ich mir sicher ein, seit wann sind denn bitte Fußgänger in einer Fußgängerzone unterwegs, gerade wenn es da vom Conrad bis zu Douglas alles gibt, was man so theoretisch gebrauchen könnte, egal ob man Nerd oder Instagram-Influencerin ist? Solange ich mit meinem Auto nicht bei Galeria Kaufhof bis aufs Scheißhaus fahren kann sind die Innenstädte für mich untragbar!
Überhaupt, es geht ja nicht darum, dass man das Auto ohne Ersatz in Innenstädten abschafft. Es geht darum, dem Auto (vor allem Stell-)Platz wegzunehmen, um Alternativen schaffen zu können, weil das anders nicht möglich ist, weil es Platz braucht, den man sonst unmöglich schaffen kann. Gut, wir könnten auch alle Häuser in Städten abreißen und außerhalb wieder aufbauen, aber ob das in der Gesellschaft so unheimlich viel Rückenwind hat?
Es geht darum, den ÖPNV besser zu machen, engere Taktung, dichtere Netze, günstiger, am besten kostenlos. Dazu breite und sichere Fahrradwege. Große P+R-Angebote für alle, die von außerhalb kommen, damit die den innerstädtischen Stau gleich überspringen und vor Ort auf die schnelleren ÖPNV wechseln können. Das ganze Paket. Es geht nicht darum dir das Auto wegzunehmen, es geht darum, dass für dich innerhalb einer Stadt andere Alternativen besser werden, damit jemand bei so einem Einsatzgebiet sein Auto z.B. auf einem P+R-Parkplatz stehen lässt. Und es geht darum, dass man allen, die schon in Städten wohnen, die Alternativen in gleichem Maße attraktiver macht, wie man das Auto unattraktiver macht, damit eben nicht mehr jede einzelne Straße von vorne bis hinten vollgeparkt ist, gern auch in zweiter Reihe. Aber Alternativen stärken ist momentan unmöglich, weil der Großteil der Städte mit Autos vollgestellt ist, die im Schnitt 23 Stunden am Tag nicht anderes tun als Platz verschwenden.
Aber klar, etwas, das in immer mehr Städten weltweit hervorragend funktioniert, von dem alle profitieren, das ist bei uns unmöglich. Ebenso das Tempolimit. Aber die haben das Auto ja auch nicht zur Religion erhoben.
Der Rest des Beitrags ist schlicht Blödsinn. Ich bin kein Städter und komme trotzdem ohne Auto und Lastenfahrrad klar, und wenn ich in die Stadt will bin ich mit dem ÖPNV klar schneller, weil ich nicht ewig im Stau stehe. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert schon mehr als das doppelte von dem, was wir im Jahr verbrauchen, Windrad brauchts keins. Und es fehlt an Grundstück, aber wenn du mir das nebenan kaufst gerne her mit dem Windrad, noch mehr Einnahmen als Kraftwerksbetreiber... und Fleisch gibts nur 1-2mal im Monat und dann keine Minutensteaks von Ja!, also gerne Massentierhaltung abschaffen.
Aber das sind ja alles nur Scheinargumente, es geht ja auch um viel mehr als nur Klima. Dass z.B. in Zukunft mehr Bäume und Grünflächen nötig werden, um die Temperaturen in bebauten Gebieten erträglich zu halten. Dass die Feinstaubbelastung sinken würde. Dass man gerade im Winter nicht mehr rund um die Uhr den beißenden Gestank eines Diesels in der Nase hat. Es geht insgesamt um Lebensqualität, dass das mit dem Klimaschutz Hand in Hand geht ist einfach nett. Genau wie übrigens beim Fleisch: es ist deutlich angenehmer, sich seltener gutes Fleisch vernünftig zuzubereiten, als täglich kiloweise Billigstfraß in sich reinzustopfen. Aber in einem Land, in dem der Waldgeist hier um die Ecke eine überregionale Attraktion ist und Essen hauptsächlich billig, viel und einfach und schnell zuzubereiten sein muss ist man sich eben nicht bewusst, dass gutes Essen auch zur Lebensqualität beiträgt...
Finds ganz amüsant wie jemand, der sich so übers Auto zu definieren scheint und damit auf Kosten anderer lebt darüber aufregt, wenn andere sich Gedanken darüber machen, wie man die momentan ziemlich bekackte Situation für alle besser macht. Schon mal daran gedacht dass z.B. auch die Straßen freier werden, wenn man die Alternativen fördert? In Städten ist man ja z.B. mit dem Fahrrad konkurrenzlos schnell unterwegs, wenn das Fahrradfahren dank guter Radwege nicht mehr purer Selbstmord wäre würden sicher viele allein aus Zeitersparnis umsteigen und die elenden Staus wären entspannter. Eine Entzerrung des Verkehrs wäre für ALLE eine gute Sache. Aber nein, sofort kommt der Beißreflex. Radfahrer sind keine richtigen Menschen, also dürfen die auch nicht gleichberechtigt werden, ganz egal, wie sehr man selbst davon profitieren würde...
So, ziemlich wenig Digitales, aber der Mann ist immerhin in erster Linie Verkehrsminister und hat ja schon betont, Anwalt der Autofahrer sein zu wollen. Und bei den ganzen News über Autos hier... hoffe mal das ist nicht zu sehr off-topic.
Bin da aber doch gespannt, was letztendlich passiert. Sitze hier momentan in einem Hotel und das Internet ist nicht nur katastrophal langsam, es bricht auch alle paar Minuten auf null ein. Online spielen ist unmöglich, Streaming auch. Aber hey, wir haben ja erst 2021, noch ist ja nicht sicher, ob dieses Internet tatsächlich ne große Sache wird.