LukS schrieb:
Dem kann ich eigentlich nicht zustimmen.
Das BIP 2024 ist wahrscheinlich nur um 0,1% gesunken. Dagegen sagen die meisten experten ein BIP Wachstum für 2025 von 1-2% vorraus. Arbeitslosenquote soll auch auf 4,5% sinken. Inflation wird mit 2-3% auch moderat bleiben.
Wo da Deutschland am Ende sein soll, musst du mir erklären. Selbst wenn die Zahlen und Prognosen schlechter wären, wäre man sehr weit weg von "am Ende".
Die Realität sieht leider nicht so rosig aus.
Mieten von 250 Euro für eine Wohnung mit einem Zimmer in schlechter Lage, sind heute bei 400 Euro und mehr, was fast eine Verdoppung darstellt und sich auf weniger nachgefragte Orte bezieht. Gehen wir in Großstädte wie München, Stuttgart oder Hamburg, wird es noch gruseliger.
Die Tafeln haben fast überall einen Aufnahmestop, Mitarbeiter erleiden Zusammenbrüche, weil sie zum Teil bedroht werden und es einfach zu viele Antragssteller gibt.
Nahrungsmittel kosten zum Teil das dreifache, Diensleistungen ob nun der Friseur, ÖPNV oder Handwerker sind für viele nur noch eingeschränkt nutzbar, weil die Preise explodiert sind.
Viele Läden in den Innenstädten müssen schließen, in Shopping Centern mehrt sich der Leerstand und Menschen die im Müll nach Essen suchen, sieht man mittlerweile zu jeder Tageszeit. Termine bei Fachärzten mit einer Wartezeit von 9 Monaten, Therapieplätze für Kinder kaum vorhanden, die Aufarbeitung bzgl. Corona und Nordstream blockiert.
Hinzu kommt das tägliche Versagen der Politik im Bezug auf den Schutz von Frauen und Kindern sowie Minderheiten und Menschen in staatlichen Berufen, wie Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen oder Justiz.
Wir haben es erneut zu Silvester gesehen, wir erleben es täglich vor Gericht, in Schulen und jüdischen Gemeinden. Der Rechtstaat ist kaum noch funktional, sondern eher ein symbolischer Akteur mit der Rolle eines Zuschauers, weil die Politik den Betroffenen jegliche Befugnisse und Abwehrrechte genommen hat und sich weigert entscheidende Reformen zu beschließen, siehe Jugendstrafrecht und das Thema der Strafmündigkeit.
Und weil du explizit die Arbeitslosenquote ansprichst.
Dir scheint nicht klar zu sein, das diese Quoten bereinigt werden, bevor sie an die Öffentlichkeit kommen. Dort nicht enthalten sind u.a. Menschen in einer Maßnahme, Arbeitsunfähige, Migranten in einem Sprachkurs, Menschen die Aufstocken oder eine geringfügige Beschäftigung haben. Auch wer eine Reha hat, wird nicht aufgeführt sowie jene die "eingegliedert" werden sollen.
Je nach Sichtweise sind wir bei vielen hunderttausend Menschen zusätzlich, rechnen wir Personen in Integrationskursen hinzu, dürften wir im siebenstelligen Bereich sein. Wer obdachlos ist und nicht beim Amt gemeldet, wird ebenfalls nicht geführt und das sind auch noch einmal ein paar Hunderttausend.
Auch solltest du bedenken, das Arbeit haben nicht gleichzeitig Wohlstand bedeutet. Ein Großteil der Arbeitnehmer lebt in Armut, trotz eigenem Einkommens. Insbesondere Alleinerziehende, Frauen oder Menschen mit Behinderung fallen darunter.
Wenn es so weiter geht, haben wir bald Verhältnisse wie im 19. Jahrhundert in den Nordstaaten, wo zwar die Sklaverei früh abgeschafft wurde, aber die Arbeiter sich kaum von ihrer Arbeit etwas leisten konnten und in heruntergekommenen Baracken leben mussten.
Deutschland 2024 / 25 ist vielleicht nicht am Ende, aber es ist dem sehr nahe und verantwortlich dafür sind primär drei Jahre Ampel, wo eine Kleinstpartei alles bestimmt hat und die anderen beiden trotz Mehrheit nur Beifahrer waren.