cloudman schrieb:
Wenn ich mir dann die Kommentare in den CPU Threads ansehe mit "wischt den Boden", "zerstört xyz" usw. scheinen die Benchmarks auch hier vielen wichtig zu sein
Dachte eigentlich, dass man sich hier auf "Erwachsenen-Niveau" bewegt. Dieses "wischt was anderes weg" oder gar die "Zerstört-Rhetorik" ist doch eher pubertäres Gehabe, aber wenn NV die Zielgruppe mit offenbar zu viel Taschengeld", die sich nicht um den eigenen Lebensunterhalt kümmern muss, schon reicht, soll's mir Recht sein.
Ich werd auch niemand dafür abwerten, weil er sich das Zeug kauft, weil Hobby oder vom Geld genug vorhanden.
Nur aus rein technischer Sicht ist das m.M.n. eine absolute Sackgasse, auf die die PC-Industrie bei diesen Produkten zusteuert. Der Krug geht halt hier auch nur solange erfolgreich zum Brunnen, bis er bricht.
Meine Kernkritik bleibt: Wenn
UV und andere Maßnahmen seitens der Anwender gefeiert werden,
weil das diese Produkte erst in den eigentlichen Sweetspot regelt, dann ist das ingenieurs-technisch Mist, was seitens der Hersteller abgeliefert wird. Und ich würde erwarten, dass auch bei unabhängigen Hardwaretests da endlich mal mehr der Finger in die offene Wunde gelegt würde und solches Verhalten der Industrie nicht auch noch unreflektiert gelobt oder gar als Benchmark-König gehuldigt würde. Als ich selbst noch professionell Soft- und Hardwaretests gemacht habe, wäre das definitiv ein deutlicher Minuspunkt gewesen, wenn angebliche Highend-Produkte nicht mit optimalen Einstellungen ab Werk ausgeliefert würden. Wenn dann Profis mit eigenem Tuning ggf. mehr rausholen und das dann zu höherem Betriebsaufwand führt, geschenkt bzw. umgekehrt könnten die Test- und Ratgebermedien damit dann sogar wieder sinnvoll Tipps anbieten, wie man auf eigenes Risiko seine Hardware selbst an die Kotzgrenze bringen kann, wenn man meint es brauchen zu müssen. Ab Werk erwarte ich in dieser Produktkategorie und v.a. auch zu diesen Preisen ein an sich optimal konfiguriertes Produkt. Man kauft doch normalerweise auch kein Auto - egal ob Fiat, BMW oder Porsche, um es dann durch manuelles Tuning erst einmal optimal auf den täglichen Betrieb einzustellen. Wer damit Rennen fahren will oder als Hobby Leistungs-Tuning hat, der muss dann halt extra Hand anlegen - und nicht umgekehrt.
Und so wie es schon in anderen Elektronikbereichen passiert ist, läuft die Industrie hier nur Gefahr, dass dann per Gesetz ggf. hart abgeregelt wird, wenn es nicht der Geldbeutel oder persönliche Einsicht erledigt. Ob das dann jedem noch schmeckt, bezweifle ich stark. PCs die standardmäßig 1 kW oder mehr Leistungsaufnahme besitzen, sollten eigentlich als Herd in der Küche oder als Betonmischer auf dem Bau Arbeitsleistung bringen ... zumal es ja technisch kein Problem wäre, statt weiter eine Leistungssau nach der anderen mit dem Prügel durchs Dorf zu jagen, erst einmal stark verkleinerte Strukturen in Effizienz zu stecken und sich vllt. auch mal neue Architekturen zu überlegen und produktionsreif zu machen, die dann auch wieder Leistungssteigerungen ohne maximierten Energieaufwand zu bedeuten. Früher hat sich die IT-Industrie jedenfalls mal dafür gerühmt, dass es bei ihr - im Gegensatz etwa zur Autoindustrie - immer leistungsfähiger zu geringerem Preis, Aufwand usw. gäbe. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die Autoindustrie gelernt hat und umgekehrt die IT-Industrie als Zukunftsmodell amerikanische Straßenkreuzer aus den 60er oder 70ern sich zum Vorbild nimmt, wo Sprit quasi nix gekostet hat und Hubraum nur durch mehr Hubraum verbessert wurde, um immer mehr Tonnen an Blech durch die Gegend zu wuchten, um ein paar Menschen von A nach B zu befördern - hier werden halt jetzt z.B. schnöde Pixel-Änderungen auf einem Bildschirm gerechnet.