Nimmt die Zensur im Internet zu?

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florian. schrieb:
Bei der GEZ ist nicht alles Perfekt, aber wir brauchen sie.

Unbedingt. Auf den Tatort oder Fußball kann ich im Öffentlichen aber gerne verzichten ^^

Ansonsten pflichte ich @hallo7 bei. Heutzutage hat man so viele Kanäle um seine eigene Meinung kundzutun, und sei sie noch so unangebracht. Ein krasser Wandel innerhalb der Bevölkerung, was den Meinungsaustauschs untereinander anbelangt.

Zudem ist eine simple Kommentarsektion unterhalb einer (meist doch eher objektiven) Berichterstattungen keine gute Plattform für Diskussionen und oder dem verfassen subjektiver Meinungen. Schon aus technischer Natur. Weshalb ich privat auch keinen Wert darauf lege.

Diskutieren kann man gerne in einem entsprechend moderierten Forum, Facebook-Gruppe, Stammtisch oder sonst wo. Wer seinen Kommentar aber sachlich und nüchtern darleget, der wird in der Regel auch nicht einfach so gelöscht/verschoben...

Oft merken die Kommentarschreiber aber nicht einmal, dass die eigenen Emotionen überhand nehmen, man persönlich wird und oder in ein Extrem abdriftet. Es reicht doch schon ein Blick in's örtliche Aquarium und auf Godwin’s law :)

Da kann ich schon verstehen, warum man die Kommentarsektion (gerade bei politischen Themen) gänzlich zu macht. Nicht alle Seiten können/wollen mehrere Moderatoren einstellen, damit die Kommentare nicht eskalieren und womöglich Kunden/Werbepartner vergraulen. Zudem ist kein Moderator unfehlbar oder immer frei von eigenen emotionalen oder ideologischen Entscheidungen. Was dann, im Fehlerfall, wiederum dem Plattformbetreiber selbst als "Zensur" vorgeworfen wird.

Eine nicht moderierte Kommentarsektion (oder Forum) ist aber die reinste Anarchie. Rassismus, Sexismus, Extremismus, Polemik, Beleidigungen... Das hat mMn nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun. Und spätestens hier ist einfach Schluss.

Die Würde des Menschen ist unantastbar.

"Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt".

Das Internet ist keine Ausnahme.

Es greift das angesprochene Hausrecht.

Ich kann (als "Digital Native") zumindest keine Entwicklung zu einer (privatwirtschaftlichen) "Zensur" feststellen. Erst recht nicht auf staatlicher Ebene.
 
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BridaX schrieb:
Wer seinen Kommentar aber sachlich und nüchtern darleget, der wird in der Regel auch nicht einfach so gelöscht/verschoben...

Ich kann (als "Digital Native") zumindest keine Entwicklung zu einer (privatwirtschaftlichen) "Zensur" feststellen. Erst recht nicht auf staatlicher Ebene.

Du kannst diesbezüglich keine Entwicklung sehen? Ich gebe dir mal ein Beispiel. Letztes Jahr wurde schon drauf hingewiesen, dass das Virus sehr wahrscheinlich aus dem Labor stammt. Wenn eine Wissenschaftlerin z.B. Dr Li-Meng Yan ein Report veröffentlicht und Plattformen a la Twitter, Facebook gleich den Account sperren bzw. als Fake abstempeln dann ist das bedenklich. 1Jahr später kommt diesbezüglich immer mehr raus und auf einmal wird öffentlich diskutiert ob es nicht doch aus dem Labor gekommen ist. ( Das soll jetzt keine Diskussion darüber werden woher das Virus stammt sondern die Tatsache das Unternehmen extrem hart eingreifen und eine öffentliche Diskussion quasi unterbinden)
 
Hallo

Paradox.13te schrieb:
Wenn eine Wissenschaftlerin z.B. Dr Li-Meng Yan ein Report veröffentlicht und Plattformen a la Twitter, Facebook gleich den Account sperren bzw. als Fake abstempeln dann ist das bedenklich.
Das bedenkliche ist das du hier schon lange entlarvte Fake News verbreitest, die von rechten US Netzwerken und rachsüchtigen Exil Chinesen stammen (die bewußt Falschinformationen verbreiten):

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-wuhan-labor-studie-yan-bannon-100.html
Zitat:
"Es bestehen klare Verbindungen zwischen der Yan-Studie, dem prominenten Exil-Chinesen Guo Wengui und einflussreichen US-Rechten wie dem Ex-Präsidentenberater Steve Bannon."
Zitat:
"In der Studie werden Yan und ihre drei Co-Autoren als Vertreter einer Organisation namens "Rule of Law Society" bezeichnet. Diese in New York ansässige Organisation gehört dem exil-chinesischen Geschäftsmann Guo Wengui, der auch mehrere Nachrichtenseiten betreibt, die sich kritisch mit der chinesischen Diktatur befassen – dabei aber auch viele Falschinformationen verbreiten und eindeutig dem extrem rechten Spektrum in den USA zuzuordnen sind."

Paradox.13te schrieb:
( Das soll jetzt keine Diskussion darüber werden woher das Virus stammt sondern die Tatsache das Unternehmen extrem hart eingreifen und eine öffentliche Diskussion quasi unterbinden)
Es macht keinen Sinn über Fake News und Lügen zu diskutieren, so etwas gehört gelöscht damit so wenig Menschen wie möglich diesen Blödsinn lesen und weiter verbreiten.
Die Unternehmen können es gar nicht richtig machen, lassen sie es stehen heißt es die verbreiten Fake News, löschen sie es wird Zensur gebrüllt, egal wie es ist immer falsch.

Grüße Tomi
 
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Danke deine Zitate bestätigen nämlich genau das was das Problem ist. Mal unabhängig davon ob eine Verbindung besteht oder nicht ist es nicht die Aufgabe von Facebook und Co zu sagen aufgrund kritischer Berichte oder falsche Informationen in der Vergangenheit sofort den Holzhammer zu schwingen. Es ist schon sehr bedenklich wenn jemand ins Exil flüchtet und gleich in ein Stempel auf die Stirn gedrückt bekommt wenn er eine andere Meinung hat.
 
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Hallo

Paradox.13te schrieb:
Danke deine Zitate bestätigen nämlich genau das was das Problem ist.
Meine Zitate bestätigen nur deine krude Gedankenwelt und keine realen Probleme.

Paradox.13te schrieb:
Es ist schon sehr bedenklich wenn jemand ins Exil flüchtet und gleich in ein Stempel auf die Stirn gedrückt bekommt wenn er eine andere Meinung hat.
Bewußt gestreute Fake News und Lügen sind keine andere Meinung.

Grüße Tomi
 
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derMutant schrieb:
Komisch, im GG finde ich keinen Eintrag zum Thema Hausrecht, zur freien Meinungsäußerung hingegen schon. Mir scheint letzteres also rechtlich ÜBER deinem sog. Hausrecht zu stehen!

Ja, das ist der Fehler von juristischen Laien.

Das Grundgesetz bindet den Staat und entfaltet nur in sehr wenigen Ausnahmen Drittwirkung.

Deshalb rede ich ja die ganze Zeit davon, dass Zensur staatlich ist und Meinungsfreiheit auch eine negative Ausprägung hat. Anstatt meine Beiträge zu lesen, zu verstehen und zu lernen, wiederholst du einfach nur einen falschen Standpunkt.


Coca_Cola schrieb:
Man sollte sich nicht so an das Wort "Zensur" aufhängen, ich glaube wenn man den Anfangspost gelesen hat weiß man was gemeint ist.
Ich persönlich finde ja auch das eine gewisse Filterung der Informationen und Meinungen auf jeden Fall stattfinden.

Ich glaube das nicht.

Es war nie einfacher, selbst für die größten Idioten, Lügner und Leugner, ihre Meinung breitflächig und konsequenzlos in die Welt zu rülpsen.


Dem Bürger steht ein extrem breites Spektrum an Informationsquellen zur Verfügung. Dieses deckt jede nur denkbare Ansicht ab. Jeder Bürger kann auch problemlos eine eigene Informationsquelle ins Leben rufen, z. B. einen Blog.


Paradox.13te schrieb:
[...]Das ist ein Problem was wir vorher nicht hatten bzw. so extrem.

Doch, klar. Da ist man dann halt aus der Kneipe geflogen oder hat im Freundeskreis auf die Ommel bekommen.

Heute, wo man sich mit seinen verwirrten Ansichten nur noch unter Gleichgesinnten austauscht, fällt der Realitätscheck halt anders aus.


cool and silent schrieb:
[...]Wie so häufig in letzter Zeit sind uns die USA mal wieder vorraus und verbieten stellenweise bereits die private "Zensur" unter Strafandrohung

Cool. Ein Verbot der negativen Meinungsfreiheitsausübung.

Ja, sowas ist echt anzustreben. DANN haben wir tatsächlich das nichtabschaltbare Radio aus 1984. :D


D0m1n4t0r schrieb:
[...]
So und ein Großteil der Medien verbreitet jetzt: "Regierung geht härter gegen Kriminelle vor und schützt uns jetzt noch besser durch Einsatz der Quellen-Telekommunikationsüberwachung (TKÜ)."
[...]

Bereits das hier ist ein Medium und dein Beitrag zeigt, dass dem nicht so ist.

Womöglich aber vertrittst du auch einfach nur eine Mindermeinung und bist verwundert, dass eine stärkere und mehr verbreitete Meinung auch präsenter ist.


Paradox.13te schrieb:
[...] ist es nicht die Aufgabe von Facebook und Co zu sagen aufgrund kritischer Berichte oder falsche Informationen in der Vergangenheit sofort den Holzhammer zu schwingen. [...]

Doch, ich denke, dass das deren Aufgabe ist, bestimmte Kommentare, Posts etc. zu kennzeichnen und einzuordnen.
 
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RalphS schrieb:
Richtig, nur ist exakt das die angenommene Ausgangsposition.
So lange die genannte systematische Auslese nicht faktisch und in einem ausreichend flächendeckenden Maße nachgewiesen wird, ist man für meine Begriffe noch im Bereich der persönlichen Empfindung oder partiellen Willkür.

Sollte ich da was verpasst haben (was nicht nur Stückwerk ist), dann bitte ich um Hinweis. :)

Paradox.13te schrieb:
ist es nicht die Aufgabe von Facebook und Co zu sagen aufgrund kritischer Berichte oder falsche Informationen in der Vergangenheit sofort den Holzhammer zu schwingen.
Viele fordern genau das, weil die größten sozialen Plattformen nunmal zu einem Ort der geistigen Verrohung geworden sind, an dem ein differenzierter, gewinnbringender Austausch kaum noch möglich ist. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer davon ist die systembedingte Nischenbildung, die die User in isolierte Weltbilder treibt.
Eben solche Mechanismen, die den Schutzhebel des gesunden Menschenverstandes zunehmend unterwandern, werden immer häufiger auch zu Mitteln politischer Kampagnen. Es reicht ein Blick nach Großbritannien oder USA, Russland oder China, um zu erkennen, welchen Schaden diese Formen des "sozialen Austauschs" im gesellschaftlichen Gefüge anrichten können.

Die Einschränkung der gezielten Filterung (Aussortieren von Fake News oder Hate Speech) ist für solche Kanäle allerdings auch kein Heilmittel mehr. Es ist an vielen Stellen schlichtweg ein systembedingter Konflikt, der eine produktive Debattenkultur nicht mehr zulässt. Ein sehr beunruhigendes Motiv, was sich in den Zusammenhang abzeichnet, ist der Glaube, dass jede noch so nebensächliche Meinung (sofern sie denn überhaupt diesen Status erreicht) gehört werden muss. Viel häufiger, als wir es uns eingestehen, geht es auch einfach nur um Respekt und Anerkennung, weniger um den eigentlichen Inhalt. Wenn wir nun weltweit zugängliche Medien schaffen, in dem theoretisch jeder digital vernetze Mensch eine Bühne bekommt, unabhängig der inhaltlichen Relevanz, dann ist der Kipppunkt nunmal schnell erreicht.

In so fern ist eine gewisse Selektierung von Beiträgen eigentlich schon systembedingt ein notwendiges Mittel. Wie genau das umgesetzt wird, darin liegt natürlich die Kunst. Fest steht jedenfalls, dass man es nicht jedem recht machen kann, auch nicht recht machen muss.

Die gezielte Unterdrückung gewisser (eigentlich berechtigter) Meinungen und Fakten ist selbstverständlich bedenkenswert. Hier stellt sich dann aber wieder die Frage der Systematik bzw. der allgemeinen Nachweisbarkeit.
 
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M. E. gehört der Straftatbestand Landfriedensbruch unmissverständlich und kosequent auf das Internet als öffentlicher Raum ausgeweitet.
 
@Der Kabelbinder wieder mal legst Du die Situation besser dar als ich das könnte 😅

Einen. Punkt möchte ich aber anmerken und ich denke, der hat Relevanz: die Nachweisbarkeit.

Auf der einen Seite haben wir das Problem, daß wenn die beanstandete Situation nachweisbar wäre, dann könnten wir uns an eine passende Adresse wenden und könnten, beispielsweise, eine entsprechende Klage einreichen. Problem gelöst, wir haben den Nachweis und können vorgehen.

Auf der anderen Seite haben wir aber das Problem, daß wenn wir KEINEN Nachweis haben, wir zwar keine Möglichkeit zum formalen Widerspruch haben, aber andererseits dieser Umstand nicht indikativ ist. Oder in kurz: absence of evidence is not evidence of absence.

Gleichzeitig kann man das aber nach Belieben hin und her schieben.

Was sind denn Fake News? Rein sachlich kann das doch der Empfänger gar nicht entscheiden AUSSER er hat bereits ausreichend wissen um den Zusammenhang. Das kann aber im Vorhinein nicht angenommen werden.


Gehe ich also her und sage, X ist Fake News, BEVOR der Empfänger dies bewerten konnte, dann nimmt dieser Empfänger jene Verurteilung völlig zu Recht als unzulässige Vorverurteilung wahr. Wem soll er glauben: dem mit den News selber oder dem, der behauptet, daß jene News Fake sei?

Hier bilden sich notwendigerweise Blasen:

Entweder kann ich die Empfänger so weit “schulen”, daß diese Wahr von Falsch unterscheiden können.

Oder ich kann es nicht.
Wenn ich aber versuche vorzugeben, was Wahr sein soll und was nicht, dann bekomme ich langfristig ein viel größeres Problem.
 
RalphS schrieb:
(...)Was sind denn Fake News? (...)
Z. B. Trumps Falschbehauptung, dass ihm die Wahl gestohlen wurde. Nach wie vor legt er damit systematisch die Axt an die US-Demokratie an.

Soll man so einer fundamentalen Lüge, die geeignet ist die Demokratie und den Rechtsstaat zu zerstören, freien Lauf lassen?

Das kann doch nicht Dein Ernst sein.
 
RalphS schrieb:
Der Unterschied ist, daß wir offensichtlich “negative” Meinungsbildung “Volksverhetzung” nennen und für weitere Abstufungen keine Bezeichnung mehr haben.
Wie kommst du jetzt von dem Thema ob man für oder wieder dem Bundestrojaner ist und ob (systematisch) Kommentare dahingehend "zensiert" werden auf das Thema Volksverhetzung?
 
Die meisten Fakenews sind doch absolut Plumb, dämlich und offensichtlich. Ich bin jedenfalls bisher noch nie auf eine rein gefallen. Bin halt mit dem Internet aufgewachsen.
 
Social Media Platformbetreiber sollten stärker reguliert werden, sobald sie eine bestimmte Größe / Reichweite erreichen. Löschungen müssen mit Transaktionskosten (z.B. Berichts- und Dokumentationspflichten) einhergehen und auf Straftatbestände wie z.B. Beleidigungen beschränkt werden, damit Cancel Culture keine weitere Chance bekommt.
 
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Idon schrieb:
Das Grundgesetz bindet den Staat und entfaltet nur in sehr wenigen Ausnahmen Drittwirkung.
Und wer sagt mir, dass der entsprechende Admin, der die Zensur vornimmt, KEIN Staatsbeamter ist?! Gerade auf Wikipedia ist es quasi unmöglich dies auszuschließen. Wikipedia ist z. B. viel hierarchischer strukturiert als viele glauben. Es gibt dort Admins mit höheren Rechten als die der normalen User.
 
Ein weitere sinnlose Diskussion zum Thema "Zensur" mit den gleichen Teilnehmern, die die immer wieder falschen Behauptungen aufstellen.

Nicht falsch verstehen: Das Thema an sich wäre durchaus diskutabel, wenn ein Teil der Diskussionsbeteiligten sich zumindest die Mühe machen würden, Zensur und Meinungsfreiheit auch entsprechend der Definition zu differenzieren und zum Beispiel Widerspruch nicht mit Zensur gleichsetzen würden, nicht immer wieder gleichen falschen Behauptungen anführen würden, nicht immer wieder die gleichen, widerlegten Beispiele anbringen würden und vorallem, es in der Realität tatsächlich dieser Beobachtung gemacht werden könnte.

So ist das eine weitere, schon zigmal geführte Debatte, die, aufgrund oben genannter Punkte, keinerlei Mehrwert oder neue Erkenntnisse bringt.

PS: Es ist bezeichnend, dass sich hier genau die Personen versammeln und diese des Threadtitel bejahen, die genau zu dem Klientel gehören, die meinen, Behauptungen, die durch nachprüfbare Fakten widerlegt wurden und irgendwann auch, wenn sie wiederholt behauptet werden, entfernt werden, dürften nicht moderiert werden, da dies Zensur/Unterdrückung der Meinungsfreiheit darstellen würden. Das sie sich schlicht nicht an die Regeln einer Diskussion halten und deshalb moderiert werden, ist ihnen einfach nicht beizubringen. Es gibt Gott sei Dank kein Recht, das man Lügen, nicht belegte Behauptungen und nicht untermauerte Meinungen eine Plattform im öffentlichen(nicht staatlich öffentlich) wie privaten Raum geben muss.
 
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RalphS schrieb:
Auf der einen Seite haben wir das Problem, daß wenn die beanstandete Situation nachweisbar wäre, dann könnten wir uns an eine passende Adresse wenden und könnten, beispielsweise, eine entsprechende Klage einreichen.
Das dürfte in Zeiten der Webcrawler doch kein großes Problem mehr sein.

RalphS schrieb:
Auf der anderen Seite haben wir aber das Problem, daß wenn wir KEINEN Nachweis haben ...
Im nicht-Vorhandensein von ganzheitlichen Fakten verschwimmen leider dumpfe Eindrücke und Meinungen mit faktischen Einzelberichten, weshalb solchen Beiträgen im öffentlichen Raum generell nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es ist auch hier wieder eine Frage der gesellschaftlichen Relevanz.

RalphS schrieb:
Wenn ich aber versuche vorzugeben, was Wahr sein soll und was nicht, dann bekomme ich langfristig ein viel größeres Problem.
Eben, wer kann schon sagen, was "wahr" ist? Das liegt doch schon in der ganzen Geschichte der Menscheit im Munde des Sprechers einerseits und im Ohr des Hörers andererseits. Damit ist schon a priori ein Konfliktpotenzial mit mindestens zwei verschiedenen Weltsichten gegeben. Der Glaube an das universal Wahrhaftige, was nicht jeden Tag neu verhandelt werden muss, lässt sich eigentlich auch gänzlich ausschließen, wenn man Trumpfkarten wie des Nahostkonflikts zieht. :D

Was nun die Kommunikation in Onlinemedien betrifft, kann man es von Seiten der Betreiber - die an exekutiver Stelle auch nur Menschen sind - eigentlich nur falsch machen. Das merke ich ja am eigenen Leibe, als jemand, der hier seit Anfang des Jahres das Zepter (mit-)schwingen darf. :p

Das Thema wird so schnell nicht verschwinden. Und das ist eigentlich auch gut so. Denn was angemessen ist und was nicht, entscheidet sich in solch einer komplexen, vielfältigen Welt nun mal von Fall zu Fall, Tag für Tag und muss völlig zurecht auch mal infrage gestellt und diskutiert werden, um den gemeinschaftlichen Konsens und den gesunden Nährboden einer offenen, konstruktiven Community zu wahren.
Ich weiß ja nicht, wer bei den hiesigen Redaktionen so an der Kommentarspalte sitzt. Kann mir aber gut vorstellen, dass solche (im Kern eigentlich sehr undankbaren) Tätigkeiten gerne mal auf Praktikanten oder voluntäre Beschäftigte abgewälzt werden. Davon abgesehen gibt es selbstverständlich auch zahlreiche Formate, die politisch und wirtschaftlich gar nicht mal so unabhängig sind, wie sie sich geben. Dazu nehme man etwas menschliche Fehlbarkeit und Spontanität und schon hat man eine potenzielle Schnittstelle für Meinungseinschränkung geschaffen. In so fern also eigentlich nichts all zu Verwunderliches.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Ich weiß ja nicht, wer bei den hiesigen Redaktionen so an der Kommentarspalte sitzt. Kann mir aber gut vorstellen, dass solche (im Kern eigentlich sehr undankbaren) Tätigkeiten gerne mal auf Praktikanten oder voluntäre Beschäftigte abgewälzt werden.

Ja selbstverständlich sind das größtenteils prekär Beschäftigte oder gar Freiwillige.
 
Binalog schrieb:
Gelesen…
Nilson schrieb:
… und verstanden?
Die Reaktionen suggerieren daß nicht. Daher noch mal.

A. Es wird behauptet, der Himmel über Berlin sei am 14. Juni 2021 hellgrün mit bananengelben Wolken.

Verifizierbarkeit? Simple. Ich guck aus dem Fenster, fahre hin und guck, oder ich frage jemanden, dem ich vertraue.

B.
Politiker P hat Geld unterschlagen.
verifizierbarkeit? Medium. Die Berichterstattung mag Müll sein, aber auf sowas folgen üblicherweise juristische Konsequenzen und DIE sind öffentlich einsehbar.

C.
Politiker Q ist mit XYZ im Bunde. Es gibt Absprachen, Korruption, Vorteilsnahme, Rechtsbeugung.

Verifizierbarkeit? Praktisch unmöglich ohne eingehende Untersuchungen durch autorisiertes Personal.

Eine Grundannahme, was davon der Realität entspricht und was nicht, ist für alle drei Punkte möglich— aber nicht konklusiv.

A? klar kann das sein. Woher will ich das wissen? ich muss nachschauen. Die Behauptung hätte auch sein können, zu der Zeit hätte es geregnet.

B? Keine Ahnung. Es gibt Präzedenz in alle Richtungen. Muß ich prüfen.

C? Hier wird es interessiert, weil hier fangen die bewussten Falschaussagen zwecks erwähnter Meinungsbildung an. Ich weiß nicht, ob die Aussage stimmt; es ist ebenso möglich wie unmöglich und wir haben bestes Ausgangsmaterial für die Große Lüge, die aus eben diesem Grund so bezeichnet wird.

Leider leiden wir Menschen nur zu oft an Skandalsucht. Wie jetzt, der hat Mist gebaut? AUFREGUNG, eins zehn! Ob die Meldung stimmt (stimmen kann) tritt zurück.

Ich wußte bis letztens nicht, daß Trump versucht hat, Gegnern hinten rum an den Karren zu fahren. Klassischer Fall von “C”. Trotzdem inzwischen nachprüfbar.

Nehmen wir Osaka Naomi. Der wurde schlimmstes unterstellt weil sie nicht mit der Presse reden wollte. Also ein angenommener Fall C. War’s nur nicht.

Was die grundsätzliche Annahme von propagierten Fakten angeht sehe ich persönlich im Moment sehr viel mehr Scheuklappen als neutrale Herangehensweise: Solange etwas MEINEM Weltbild entspricht, MUSS es richtig sein.
Anderenfalls ist es natürlich Fake News.

Trotzdem ist die Realität irgendwo in der Mitte. Es gibt Absprachen. Menschen in Machtpositionen halten sich nicht notwendigerweise an dieselben Regeln wie andere.
Aber das gilt nicht pauschal und es gilt erst recht nicht für DIESEN konkreten Gegenüber.
 
Ich finde die "alte" Definition von Meinungsfreiheit als bloßes Abwehrrecht gegenüber den Staat heutzutage einfach nichtmehr umfassend genug. Der Wesentliche Meinungsaustausch wird doch heutzutage über private Anbieter ermöglicht, insbesondere junge Zielgruppen sind nahezu zu 100% über Social Media zu erreichen.

Die Möglichkeit Inhalte dort mithilfe des Hausrechts zu diskriminieren empfinde ich im Informationszeitalter nicht zeitgemäß. Meiner Meinung nach sollte jede Plattform die offenen Meinungsaustausch durch nutzergenerierte Inhalte ermöglicht, inhaltlich nur bei Straftaten und Offtopic gezielt löschen dürfen. Für alle anderen Sachen darf natürlich ein Verhaltenskodex mit feineren Regeln bestimmt werden, z.B. bei Fakenews, Spamming oder auch trollhaftes Verhalten Diskussionen. Das wäre dann ja unabhängig vom Inhalt zu erkennen.
 
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So wird es doch auch gemacht? Oder darf beim Verhaltenskodex keine Löschung stattfinden? Wenn ja warum? Warum sollte ich nicht löschen dürfen, wenn jemand immer wieder, obwohl er ggf. darauf hingewiesen wurde, dass er falschaussagen tätigt, nicht auhc löschen? Oder wenn klar wird, dass jemand gezielt trollt?

Vor allem: Geh mal in ein rechtes Forum, rechte Facebook Seite oder auch nur ner AfD Seite und schreibe dort etwas linkes oder in solchen Kreisen ungern gesehenes. Bleibt das stehen? Ganz sicher nicht. Die selben Leute fordern wiederum, dass ihre rechten Ansichten aber überall stehen bleiben sollen. Wenn sie denn wenigstens selber tun würden was sie fordern, sprich konsequent wären. Aber das ist schlicht nicht der Fall.
 
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