Cool Master schrieb:
Die personalisierte Angebote und andere Merkmale ist nicht neu, die Leute erfahren es aber erst jetzt...
Es so auszudrücken ist schon relativ ungeschickt, weil es ja nicht das Problem - nicht negativ gemeint in dem Fall - widerspiegelt, sondern auf anderen Umständen aufbaut.
Natürlich gab es und gibt es auch im "offline" Handel personalisierte Angebote und Produkte haben zwischen verschiedenen Läden auch einen Preis unterschied und oft kann man sich bei bestimmten Produkten sogar selbst noch etwas für den Preis tun.
Das Problem hier ist viel eher, dass Preisunterschiede nicht mal mehr unbedingt an den Einkauf gekoppelt sind - Tagespreise bei Lebensmitteln usw. - oder den Standort oder weil es ein wirklich personalisiertes Angebot ist, sondern weil eine Vielzahl von Faktoren hinein spielen, die in der Form nicht mehr wirklich durchschaubar sind und eher willkürlich wirken - und manchmal haarscharf noch gerade so nicht diskriminierend sind.
Es ist jetzt durchaus fiktiv, was ich schreibe aber ungefähr so läuft es aber ab:
Wenn eine Tasse-Kaffe auf der Friedrichstraße oder am Ku'damm in Berlin 3,50 kostet, dann ist es in der Regel nachvollziehbar, da beide Orte doch eine gewisse Exklusivität ausstrahlen. Warum mich aber jetzt zum Beispiel das Kilo Kaffee, wenn ich von meinem Büro in der Friedrichstraße bestelle, statt 9,99 plötzlich 12,99 bei einem Online-Händler kostet und zu Hause in der nähe der Spree und dem Industrieviertel nur noch 8,99, ist eben nicht mehr unbedingt nachvollziehbar, denn der Kaffee kommt in der Regel aus der selben Lagerhalle aus einem Gewerbegebiet irgendwo in Deutschland.
Ebenso ist es auch mit anderen Produkten: Warum kostet mich die Reise auf dem iPad selbst im Browser 10% mehr, während die olle Linux-Maschine eben den Normalpreis bekommt?
Preisunterschiede, die im stationären Einzelhandel durchaus eben durch die Ortgebundenheit aber auch Tageszeit durchaus erklärbar sind - Apothekennotdienst usw. - sind es im Online-Bereich eben doch nur schwer nachvollziehbar. Ebenso entscheidet kaum einer im Einzelhandel, nur weil du mit einem Bugatti vor dem Laden hältst und einen Armani-Maßanzug trägst sowie eine Rolex aus Platin, dass er dir statt den ausgewiesenen Preisen, das Kilolkaffee statt für 9,99 für 12,99 zu verkaufen. Der Preis muss nämlich in der Regel ausgewiesen werden.
Im Endeffekt ist es aber egal. Es ist in dieser Form eher ein Luxusproblem unserer Gesellschaft. Wie einige richtig schreiben: Wer immer den besten Preis haben will, der kann entsprechende Werkzeuge nutzen.