Kuristina schrieb:
Ich hatte auch deinen heutigen Konsum mit deiner frühen gemachten schulischen Erfahrung verbunden. War halt die erste Assoziation.
Dann sollte ich dir vielleicht erzählen, wie ich zum Kiffer wurde.
Das geschah nicht mit 14 (da habe ich angefangen, Zigarretten zu Rauchen), oder mit 15 (da ging das mit dem Bier los).
Zum ersten mal an einem Joint gezogen habe ich auf unserer Abschlussfahrt in der 10. Klasse (da war ich 16), und ich fand es erstmal scheiße (es war Haschisch, also bin ich davon primär müde geworden).
Dann das zweite mal in den "ganz großen Ferien" am Übergang zwischen Sekundar- und Oberstufe ... war wieder nicht so meins (Alkohol fand ich damals aber ziemlich lustig).
Es hat dann noch gut 2 Jahre gedauert, bis mir mein Bierkonsum so auf den Sack gegangen ist, dass ich nach Alternativen Ausschau hielt und da kiffen in meiner damaligen Clique nunmal sehr präsent war (was ich davor heftig kritisiet hatte ... ich war militanter Alkoholverfechter), bot sich das an.
Von da an ging das Saufen zurück. Bis hin zur absoluten Abstinenz mit 25.
Ab da habe ich den "Kasten Bier" dann eben geraucht, den ich vorher an so manchem Tag getrunken hatte.
Ich habe die zwei Rauschmittel, die in meinem Umfeld verfügbar waren, ausprobiert und mich dann für das entschieden, was mich "weniger fickt" ... und das war eben nicht der Alkohol.
Nach der Schulkarriere hatte ich keine Ahnung von anderen Rauschmitteln, als Koffein, Nikotin und Alkohol (naja ... viele andere in unserer Gesellschaft präsente Drogen wollte ich nie probieren - wohl auch wegen der Aufklärung (durch Konsumenten).
Nichts wirkt abschreckender, als wenn man sich mit 16 mit langjährigen Junkies unterhält, die Meldung über einen Goldschuss-Toten auf der Bahnhofstoilette in Gedanken mit "verdammt, den kannte ich" gewürzt wird, man Menschen trifft, die offensichtlich "auf irgendwas hängen geblieben" sind (und das meine ich nicht im Bezug auf den fortgesetzten Konsum, sondern auf den Geisteszustand), und so ganz langsam versteht, wie weit ausserhalb unserer Zivilgesellschaft man sich befindet, wenn man statt der Volksdroge Alkohol auch anderes konsumiert.
Eine so verbrachte Jugend macht sehr vorsichtig ... und meine Lehrer hatten mit all dem zumindest meiner meinung nach nichts zu tun ... das kam alles aus dem Alltags- und Freizeitumfeld. Man will ja nicht unbedingt, dass so jemand das mitbekommt, denn der WIRD einen dann sozialpädagogisch bearbeiten ... und darauf hat nach 10 Jahren im deutschen Schulsystem wirklich niemand Lust.