Quo vadis BTMG?

Incanus schrieb:
Bei mir wäre die Reihenfolge allerdings umgekehrt, also erst die Aufklärung und dann die Legalisierung.
Da die Prohibition ja so eine tolle Erfolgsgeschichte war, ist die Reihenfolge letztlich unwichtig.

Ich gebe dir aber recht ... wegen mir hätte man in der BRD gerne schon 1949 mit der echten Aufklärung beginnen können.
Aufklärung wird nur aus einem Grund so vehement gefordert ... weil es jetzt nicht mehr illegal ist.
Corto schrieb:
Es war vielmehr ein mittel um als Jugendlicher zu rebellieren WEIL es verboten war.
Same with Alc ... der ist für die meisten Jugendlichen auch verboten und eignet sich daher für Rebellion.
Ich glaube, wenn man will, dass die "Jugend" irgendwas macht, dann muss man dieses etwas nur verbieten.
 
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DerOlf schrieb:
Da die Prohibition ja so eine tolle Erfolgsgeschichte war, ist die Reihenfolge letztlich unwichtig.
Der Argumentation kann ich nicht folgen. Aber wenn wir nun mit der Legalisierung die Verharmlosung vorantreiben ist Aufklärung umso wichtiger. Leider kommt da nichts.
DerOlf schrieb:
Aufklärung wird nur aus einem Grund so vehement gefordert ... weil es jetzt nicht mehr illegal ist.
Richtig, besser spät als nie, aber früher wäre mir lieber gewesen.
 
Corto schrieb:
Es war vielmehr ein mittel um als Jugendlicher zu rebellieren WEIL es verboten war.
Keiner vopn uns hat aus Protest gekifft. Wir haben halt gekifft weil der Rausch viel angenehmer ist als der von Alkhool und man anders als bei Alkohol noch Dinge auf die Reihe bekommt. ^^
 
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Idealerweise braucht man weder Drogen noch Alkohol, um glücklich oder zumindest zufrieden zu sein. Es geht alles wunderbar ohne. Meine persönliche Ansicht. 🙂
 
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@ZeT
Also ich habe den "Reiz des Verbotenen" durchaus auch gespürt.
Bei Nikotin, bei Alkohol, bei THC ... und bei ziemlich vielen anderen verbotenen "Dingen".
Natürlich ließ das nach, aber es gab schon noch einen gewissen Extra-Kick, weil es verboten war.

Meine Drogen-Aufklärung fand durch Beobachtung statt.
Ab meinem 16. Lebensjahr war ich zusehends von einer "Drogencomunity" umgeben. Viele soffen, einige kifften, es gab Pillenfreaks, Heroinsüchtige, Kokser, "Teebegeisterte" und totale Abstinenzler. Alles in den unterschiedlichsten Konsumtypen und -dauern. Ich konnte live sehen, wie Heroinkonsumenten nach einer Woche einem Jahr und einem Jahrzehnt auf mich wirkten. Und DAS hat mich viel eher vom Herointest abgehalten, als jegliche schulische oder sonstige "Aufklärung" das je vermocht hätte.
Ich habe gesehen, was (letztlich alle) Drogen aus einem Menschen machen können. Und ja, ich habe auch Menschen mit Hasch-Psychose erlebt. Das ist für alle Beteiligten kein Spass.

Ich danke den damaligen Drogis um mich herum. Durch die habe ich einige Erfahrungen nicht selbst sammeln müssen.
 
DerOlf schrieb:
Und DAS hat mich viel eher vom Herointest abgehalten, als jegliche schulische oder sonstige "Aufklärung" das je vermocht hätte.
Verstaendlich.
Unterricht kann einem noch so viel erzaehlen. Wenn der Unterricht und die Aufklaerung so droege war wie bei mir damals...
Ohne eigene Erfahrungen ist die menschliche Tendenz erstmal geringer das dann auch zu glauben. Aehnlich wie ein Kind, dem man tausendmal sagt dass die Herdplatte heiss ist, es aber erst dann die Finger vond er Platte laesst nachdem es sich verbrannt hat.
 
Mir hatte da damals schon "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gereicht, ich musste das nicht in der Realität sehen oder gar erleben.
 
Ich fand es immer total abtörnend bei solchen Unterrichten, dass keiner der 'Lehrer' aus Erfahrung berichten könnte sondern es immer nur hiess, so soll oder so wäre das. Bis mir mein (ehemals) bester Freund und Grasdealer aus erster Hand berichtet hat, was andere Drogen so anrichten und wie der Trip und vor allem das Runterkommen sind. Und da wusste, maximal Gras und den Alk reduzieren wir damit gleich mal radikal...
 
Ein Fahrlehrer darf Dir also nur dann beibringen, Dich an Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, wenn er selber schon mal einen schweren Raserunfall hatte? Ein Arzt nur vom Rauchen abraten, wenn er ein Lungenkarzinom hat?
 
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@Incanus
Ein Teil dieser Leute waren eben auch langjährige Freunde, die ins Drogenmillieu abgedriftet sind.
Die wollte ich auch nicht einfach so abscheißen lassen.
Es gibt genug Leute, die sich dann schnell distanzieren, weil sie nichts mit jemandem zu tun haben wollen, der nicht nur säuft. Ich fand das immer scheiße, denn es ist NICHT HILFREICH, sondern sorgt nur dafür, dass die Drogis unter sich bleiben (Echokammer und so).

Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich (Beitrag #6.852).
 
Ich weiß jetzt nicht, warum Du mich da ansprichst, es ging doch um die Aussage von Samurai76, dass Lehrer, die keine eigene Drogenerfahrung haben 'total abtörnend' seien.
 
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Incanus schrieb:
Ein Fahrlehrer darf Dir also nur dann beibringen, Dich an Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, wenn er selber schon mal einen schweren Raserunfall hatte?
Nein, aber er sollte schon selbst fahren können, oder etwa nicht?
Incanus schrieb:
Ein Arzt nur vom Rauchen abraten, wenn er ein Lungenkarzinom hat?
Natürlich auch hier nicht, aber er sollte schon aufgrund seines ARZT-Wissnes Fragen zum Hintergrund, warum wieso weshlab, etwas sagen können.

Findest du Lehrer toll, die Hintergrundfragen mit 'weil es da steht' beantworten können? Ich finde, als Lehrer sollte man immer ein gehöriges Stück mehr Wissen haben, als vermittelt werden soll, und nicht nur aus der Vorlage ablesen!
 
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@Samurai76
Was willste machen?
Bis vor noch nicht all zu langer Zeit, war Lehrkräften eigentlich nicht viel mehr erlaubt, als aus der Vorlage vorzulesen.
 
Samurai76 schrieb:
Findest du Lehrer toll, die Hintergrundfragen mit 'weil es da steht' beantworten können?
Nein, aber es klang eher so als würdest Du eigene Erfahrungen mit Drogen als Legitimation voraussetzen.
 
Samurai76 schrieb:
Findest du Lehrer toll, die Hintergrundfragen mit 'weil es da steht' beantworten können? Ich finde, als Lehrer sollte man immer ein gehöriges Stück mehr Wissen haben, als vermittelt werden soll, und nicht nur aus der Vorlage ablesen!
Was glaubst du was da ab geht wenn die Kinder daheim erzählen, dass die Lehrkraft im Unterricht berichtet wie sich die verschiedenen Drogen anfühlen... Sowas kann der Lehrer leider nicht bringen.
Man kann auch nicht einfach mal eine Tüte im Lehrerzimmer rum gehen lassen damit alle wissen wie es sich anfühlt.
 
Incanus schrieb:
Der Argumentation kann ich nicht folgen.
"Die Prohibition hat keinen Erfolg gehabt" bedeutet, dass Drogen konsumiert werden und eigentlich niemand sagen kann, ob es durch die Prohibition weniger geworden ist. Fakt ist, dass die Prohibition den Anstieg der letzten Jahrzehnte nicht verhindern konnte.
Daher ist Aufklärung unabhängig von der Legalisierung und ihren Effekten einfach notwendig. Nicht weil irgendwas verharmlost wird, sondern weil die Leute wenigstens wissen sollten, was sie sich da reinpfeiffen, dass je nach Konsummuster negative Effekte auftreten können und an wen sie sich wenden können, wenn sie diese negativen Effekte wieder los werden wollen.

Wenn es nicht gelingt, einen Stoff vom Markt zu drängen, dann muss man adäquat darauf reagieren, dass die Menschen diesen Stoff konsumieren.
 
DerOlf schrieb:
Es gibt genug Leute, die sich dann schnell distanzieren, weil sie nichts mit jemandem zu tun haben wollen, der nicht nur säuft. Ich fand das immer scheiße, denn es ist NICHT HILFREICH
Für die Süchtigen mag das nicht hilfreich sein, aber man muss sich ja auch selber schützen, um nicht genauso abzurutschen. Das Umfeld hat schon großen Einfluss darauf, was aus einem wird.
 
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