Rockstar85 schrieb:
Bitte vergiss eines nicht.. so eine GPU wird Jahre im Vorraus geplant.
Das Ergebnis sehen wir.
RDNA3 bringt FAIK fürs Gaming hauptsächlich 2 Änderungen:
- Dual Issue
- Optimierungen fürs RayTracing
Die bittere Ironie an der Sache ist, dass bei der Vorstellung alle enttäuscht waren dass Raytracing nur maximal 80 % schneller werden sollte. Aber die Verbesserungen kommen weitgehend bei den Games an.
Die renderperformace ist im Vergelich zu RDNA 2 nicht so gestiegen wie es die Zahlen von AMD suggeriert haben. Die 54 % höhere Effizienz wird noch immer fieberhaft gesucht.
Rockstar85 schrieb:
Du weisst schlichtweg nicht, was da schief lief.
Im Detail natürlich nicht. Meine Befürchung ist, dass AMD den durch Dual Issue in den bestehenden Games umsetzbaren Vorteil überschätzt hat.
Beim Test von Chips and Cheese zeigt die Nemes GPU Benchmark Suite herausragende Werte für die Operationen bei denen Dual Issue verfügbar ist. D. h. in den Vulkantreibern und den dabei verwendeten Compilern funktioniert Dual Issue.
Dass das Ergebnis bei OpenCL erheblich schlechter war, wundert mich nicht, hier wird AMD nur noch wenig investieren.
Rockstar85 schrieb:
Bei den Treibern sind es derzeit vllt auch Dinge, die man erst dank Xilinx anpacken kann.
Das sehe ich was das Gaming angeht nicht.
Xilinx bringt sehr viel Know How was AI Inferencing und auch eine sehr interessante IP für AI mit.
Die Softwareintiative die AMD am FAD vorgestellt hat, betrifft das Gaming bestenfalls indirekt.
Rockstar85 schrieb:
das weiß noch keiner. Wenn Navi32 genauso schlecht wird, ja dann hat AMD ein Problem.
Genau. Navi 32 hat nach aktuellem Informationsstand ebenso viele CUs wie die 6800. Wenn AMD hier nicht am Takt drehen kann oder die Treiber noch einige % finden (wo ich skeptisch bin) wird es kein schöner Vergleich für Navi 32 gegen die 6800.
Ähnlich sieht es bei Navi 33 aus. Das kann schwierig gegen die 6600er werden.
Shy Bell schrieb:
Das steht ja nicht im Widerspruch zu meiner Aussage. Man testet nicht, wenn man keine Zeit hat, weil der Releasetag näher rückt.
Die korrekt hergestellte Vapor Chamber kann die Grafikkarte ausreichend kühlen. Das wurde wohl auch durch Simulation und Tests geklärt.
Die Tests vor dem Release hätten versagt, wenn die Vapour Chamber falsch ausgelegt wäre und die Grafikkarte nicht ausreichend kühlen könnte. Das scheint jedoch nicht der Fall zu sein, denn es sind ja nicht alle hergestellten Grafikkarten von dem Problem betroffen.
Also reden wir von einem Produktionsfehler. Es ist nun Mal eine Binsenweisheit, dass man Qualität nur herstellen aber nicht ertesten kann. Aus diesem Grund muss die Qualitätssicherung Teil des Produktionsprozesses sein. Im konkreten Fall muss im Produktionsprozess sichergestellt werden, dass die korrekte Wassermenge eingefüllt wird oder unmittelbar nach dem Einfüllen auffallen, wenn dabei etwas schiefgegangen ist.
Die Stichproben am Ende des Produktionsprozesses sind die Qualitätssicherung des Produktionsprozesses, nicht des Produkts. Und hier ist es die Frage sind ganze Produktionslose falsch hergestellt worden, oder waren es immer nur einige der hergestellten Vapor Chambers. Eine große Streuung zu übersehen wäre sehr ärgerlich komplett defekte Lose durchzuwinken ist nicht nachvollziehbar. Vor allem wurde mich interessieren wie der zeitliche Verlauf der Fehler war.
Da die Vapor Chambers fehlerhaft produziert und ausgeliefert wurden, ist bei der Produktion einiges schief gelaufen. Sobald so etwas auftritt ist das immer großes Problem. Niemand würde dem Auftragsfertiger der Gaming-Grafikkarten den Aufwand bezahlen, alle Komponenten zu testen. In wie weit die hergestellten Grafikkarten geprüft werden, weiß ich nicht. Aber Igor schreibt ja, dass ein längerer Testlauf bei dem sie thermisch belastet werden nur bei Stichproben gemacht werden. Und auch bei diesen Testläufen gilt, man bemerkt man nur bei Parametern Abweichungen, die man auch überwacht. Ich gehe Mal davon aus, dass man in der nächsten Zeit die Hotspot-Temperaturen genauer beachtet, ...
Von Zeit zu Zeit gibt es immer Berichte, die sich über die hohen Preise für Medizinprodukte wundern. IMO geht ein Teil dieser hohen Preise auf den erheblich höheren Test- und Dokumentationsaufwand zurück. Bei Pharma Maschinen habe ich Mal Einblick ich den Aufwand gehabt der wegen GMP betrieben werden muss.
Shy Bell schrieb:
Fehler passieren vor allem dann, wenn es schnell gehen muss.
Aber auch beim Thema dieses Artikels habe ich massive Zweifel, dass es an mangelhaften oder überhasteten Tests lag. Es würde mich sehr wundern, wenn das Problem AMD erst durch die unabhängigen tests aufgefallen wäre. Das müssen die doch während der Treiberentwicklung selbst feststellen.