News Razzia gegen Anonymous nach Gema-Angriff

Creeed schrieb:
Und das Klicken ist rechtlich eine aktive Teilnahme an der Aktion.

Klicken war nicht nötig. Das war ein Link auf PasteHtml ala pastehtml.com/lrw54rgk, hat man da draufgeklickt, wurde man auf eine Seite weitervermittelt die per Javascripts Requests auf den Gema-Server gefeuert hat. Du hast quasi nichtmal gemerkt was da abging, Knopfdruck war nicht nötig. Und auf dieser Basis wird dann bei völlig unschuldigen alles mitgenommen was, zugespitzt gesagt, einen Stecker hat. 6 MONATE nachdem man freiwillig oder unfreiwillig _angeblich_ auf der Seite war, die Ips kommen schließlich von der Gema, wahrscheinlich hat kein Mensch nachgeprüft, ob deren Serverzeit damals synchron mit der der jeweiligen Provider lief. Ich weiß nicht wie die den Richter dazu überredet haben dem zuzustimmen, aber aus Sicht eines Bürgerrechtlers ist das hier das jüngste Gericht. Dafür dass du einen Link anklickst steht 6 Monate später die Polizei in der Bude und kassiert für unbestimmte Zeit deine Hardware ein. Ich glaub ich würd mir nen Schlafsack einpacken und neben meinen Sachen auf dem Revier pennen bis ich sie wiederbekomme O.o
 
Da merkt man man wieder wie hilfloß die Justiz doch ist, da werden von normalen Menschen die Wäschekörbe durchsucht weil mal ne zeitlang bei der Gema nix ging. Grundsätzlich sollte man meinen das Leute die eine derartige Attacke auf die Gema abziehen auch genauso clever sind ihre Taten gut zu verstecken, sowohl im Netz als auch auf dem heimischen PC, sprich wenn die Kollegen von der Karnevalsgesellschaft Grün-Weiss den mitnehmen finden sie darauf garnichts. Auf der anderen Seite sprechen wir da nicht von einem Kollektiv oder einer e.V. sondern von einem Gedanke, einer Idee derer sich Leute anschließen. Dort Verbindungen zu finden geht dann wohl auch in die Hose. Ich finds insoweit relativ lustig, bin gespannt wann die nächsten Angriffe nach der Aktion kommen, da heisst es zurücklehnen und Popcorn bereit halten.
 
Das passt ja zur medialen Stimmungsmache die zwischen den EM-Spielen gesendet worden ist.
Der Bericht über eine Preisverleihung für eine Doku über die Gefahren des Internets für die Wirtschaft ist geschickt mit dem Conterfei von Anonymus unterlegt worden, auch wenn das eine gar nichts mit dem anderen zu tun hat.
Die Aktion suggeriert nun ganz tollen Erfolg und ein hartes durchgreifen des Staates, der eigentlich aber gar nichts mehr kann und vor der organisierten Kriminalität kapituliert hat.
 
MaikDe schrieb:
. Verstehe sowieso nicht warum man da nicht vor Ort demonstriert (Eingangsblockade etc.) sondern stattdessen eine unwichtige Info-Website abschiesst .

Ganz einfach: weil die Kiddies kein Risiko eingehen möchte. Ist ja immer schön, mal jemanden eine reinzuwürgen, aber bitteschön gaaaanz ohne persönliches Risiko.

Sind halt Feiglinge die niemals den Mut aufbringen würden, die Anonymität zu verlassen um wirklich zu demonstrieren.

Aber umgekehrt: was würden diese Kids heulen und alles und jeden verfluchen, wenn ihre eigene Website mal für ein paar Tage nicht erreichbar wäre ;-).

Bestes Beispiel: Nichterreichbarkeit von Diablo III-Servern :D
 
Das ganze hinterlässt doch einen sehr üblen Beigeschmack, man möchte fast sagen: die Sache stinkt zum Himmel:

- was bitte erhofft man sich nach 6 Monaten auf den beschlagnahmten Rechnern noch zu finden?
- wie zuverlässig ist die Zuordnung der IP Adresse zum Anschlußinhaber?
- Wieso waren diese Daten überhaupt vorhanden? Ich dachte, diese Daten dürfen nur noch zu Abrechnungszwecken, bei Flatrates also quasi gar nicht mehr vorgehalten werden?
- ist es wirklich verhältnismäßig, für einen Klick auf einen Link gleich die grundgesetzlich garantierte Unverletzlichkeit der Wohnung zu verletzen? Irgendwie ist da so als würde man einen Falschfahrer niederknüppeln
- wie will man die Aktion so durchführen, dass Kollateralschäden vermieden werden? Eine Person im Haushalt hat geklickt, die Geräte von allen anderen werden mitbeschlagnahmt? Oder nur die des Anschlußinhabers, der aber nicht zwangsläufig der Täter sein muß?

Für mich sieht das eher so aus, als wolle unser sogenannter Rechtsstaat das Instrument Hausdurchsuchung, welches ja zu massiven sozialen und materiellen Verlusten bei den Betroffenen führt (die Nachbarn sehen es, die hardware ist weg) zur massiven Einschüchterung nutzen. Ob damit wirklich Straftaten aufgeklärt werden, und ob das überhaupt Ziel des ganzen ist, darf doch stark bezweifelt werden. Genau das ist es, was mir Sorge bereitet, denn sowas hat mit Rechtsstaatlichkeit nicht mehr viel zu tun, sondern geht schon in Richtung Staatsterror :(
 
So einen Link habe ich auch mal in einem anderen Forum gesehen. Der wurde von einem Mod gelöscht und der Poster gesperrt. Ich nehme mal an, dass da auch jemand drauf geklickt hat. Es klickt immer jemand auf einen Link. Der Zufall entscheidet wohl, bei wem eine Hausdurchsuchung stattfindet oder es werden einfach Listen abgearbeitet, wie schon mal in dunkler Vergangenheit. Es lassen sich auch viele Leute einschüchtern und klicken dann weniger auf Links, sagen nicht mehr ihre Meinung, zeigen andere an, die sich auffällig benehmen und sondern andersdenkende und aussehende ab. Das kann vom Staat gewollt sein, um so die Masse ruhig zu halten und das beste ist, sie halten sich gegenseitig in Schach. Das wird dann als der mündige Bürger mit Zivilcourage dargestellt.
 
Tuetensuppe schrieb:
Aber umgekehrt: was würden diese Kids heulen und alles und jeden verfluchen, wenn ihre eigene Website mal für ein paar Tage nicht erreichbar wäre ;-).

oder was würden die selbst heulen, wenn sie die Kosten für ne DDoS-Protection ausgeben müssen (die die Gema scheinbar nicht hatte), denn günstig sind solche Lösungen nicht.
 
Ich mag die GEMA mit ihrem Vorgehen und ihren Entscheidungen nicht, aber Anonymus mag ich noch viel weniger. (nicht auf die einzelnen Personen bezogen, sondern auf die Handlung dieser). Da haben Sie eindeutig den Falschen ans Bein gepisst und bekommen nun einen Teil der Rechnung spendiert.
 
Ein IFrame hat eine Source und eine Destination IP, daher ist klar woher es kommt.
Nein. NAT. Von welchem PC in deinem Netzwerk kam denn nun das Paket, dass als Source eine Public IP deines Routers hat?
DAS weiß nur dein Router. Und nur so lange, wie die Session besteht. Dann fliegts irgendwann aus der table.
 
Benzer schrieb:
Nur hat die GEMA mehr als 100 Mitarbeiter und eine Stunde kostet auch mehr als 30€. Dazu kommt das es nur 106 Durchsuchungen gab... wieviele davon positiv ausgegangen sind ist nicht klar. Mit 1,05€ pro Fall kommst du bei weitem nicht hin.

edit: lt Spiegel 7/2010 sind es 1100 Mitarbeiter und setz mal etwas niederiger 50€ die Stunde an. Schwups kommt man auf 440000€ am Tag.

alle die dort arbeiten sollten meiner meinung nach sowieso keinen cent meines Geldes erhalten, insofern: Weiter so Anonymous!
 
1.)Durch die DDos Angriffe der Skriptkiddies wurde kein nennenswerter Schaden verursacht. Das hat nur die Homepage einige Zeit außer Gefecht gesetzt.

Die richtige Schweinerei haben die richtigen Hacker angerichtet, die wirklich ins System gekommen sind, alle virtuellen Maschinen am Server gelöscht haben und nebenbei noch Wartungspasswörter auf allen Netzwerkdruckern eingerichtet haben. Das ist das, was wirklich weh getan hat, aber diese Leute sind wahrscheinlich nicht so leicht aufzufinden, da sich diese nicht so leicht auffinden lassen.

2.) Ein DDos Angriff ist kein Hacken. Das ist ungefähr so, wie wenn man einer Firma in der Nacht so lange Fax von der per Namen registrierten Festnetznummer losschickt, bis das Papier leer ist und weitere Faxe nicht mehr durchgehen. Der Schaden ist nur temporär, hält sich in Grenzen und es sich extrem leicht zurückzuverfolgen.
 
andr_gin schrieb:
Die richtige Schweinerei haben die richtigen Hacker angerichtet, die wirklich ins System gekommen sind, alle virtuellen Maschinen am Server gelöscht haben und nebenbei noch Wartungspasswörter auf allen Netzwerkdruckern eingerichtet haben.
Genial Aktion, das mit den Netzwerkdruckern! Da wird sich deren IT-Abteilung ganz schön abgemüht haben damit... vServer zu eliminieren ist natürlich böse, aber wertvolle Informationen sind da eh nicht verloren gegangen, soviel steht fest. ^^
Das Statement von wegen die GEMA wird öfter Opfer von Hackerangriffen finde ich auch sehr interessant. Viele Freunde dürften die nicht haben...

MFG, Thomas
 
richtig so !
 
moodle schrieb:
Und inwiefern dies zum Verhältnis der Kosten einer Hausdurchsuchung steht ...

Warum müssen die Kosten zur Strafverfolgung(!) in einem Verhältnis zur Straftat stehen

Heißt das etwa, wenn ich nur eine kleine Straftat begehe, ich weniger verfolgt werden sollte? Was bitte ist das für eine blödsinnige Logik?

[Ironie]Wenn jemand erschossen wird, braucht man den Mörder nicht suchen, schließlich macht das das Opfer nicht wieder lebendig, logisch?[/Ironie]
 
muhmaff schrieb:
Heißt das etwa, wenn ich nur eine kleine Straftat begehe, ich weniger verfolgt werden sollte? Was bitte ist das für eine blödsinnige Logik?

Das ist keine blödsinnige Logik, das ist Realität. :rolleyes:
Wenn ich zur Polizei gehe, und sage jemand hat versucht sich in meine Webseite zu hacken - da bekomme ich nur ein müdes Schulterzucken.

Macht es ein ein Unternehmen mit starker Lobby wie die GEMA, dessen Server totgepingt wurden, dann werden gleich die schweren Geschützte aufgezogen.


Daneben ist das eigentlich nur eine von der Polizei gesponserte PR-Aktion der GEMA.

Abschreckung mit Hilfe von ein paar Script-Kiddies. An einer ernsthaften Anklage ist die GEMA doch überhaupt nicht interessiert. Sie haben vermutlich sogar Angst vor dem Urteil was dabei rauskommen könnte.

Somit ja, die Polizei Aktion war unverhältnismäßig - ich hoffe noch genauer muss ich es dir nicht erklären? :freaky:
 
andr_gin schrieb:
1.)Durch die DDos Angriffe der Skriptkiddies wurde kein nennenswerter Schaden verursacht. Das hat nur die Homepage einige Zeit außer Gefecht gesetzt.

Die richtige Schweinerei haben die richtigen Hacker angerichtet, die wirklich ins System gekommen sind, alle virtuellen Maschinen am Server gelöscht haben und nebenbei noch Wartungspasswörter auf allen Netzwerkdruckern eingerichtet haben. Das ist das, was wirklich weh getan hat, aber diese Leute sind wahrscheinlich nicht so leicht aufzufinden, da sich diese nicht so leicht auffinden lassen.

So wird es sein. Man sagt ja auch, dass der Satz "ein Hacker wurde verhaftet" nie richtig sein kann - denn wenn er verhaftet wurde, war es kein Hacker! ;)
 
Man kann schon die ganze Anonymous-Bande rufen hören:
"Good Luck! I'm Behind 7 Proxies!"

:D
 
Zitat:
Zitat von muhmaff
Heißt das etwa, wenn ich nur eine kleine Straftat begehe, ich weniger verfolgt werden sollte? Was bitte ist das für eine blödsinnige Logik?


Das ist keine blödsinnige Logik, das ist Realität.
Wenn ich zur Polizei gehe, und sage jemand hat versucht sich in meine Webseite zu hacken - da bekomme ich nur ein müdes Schulterzucken.

Macht es ein ein Unternehmen mit starker Lobby wie die GEMA, dessen Server totgepingt wurden, dann werden gleich die schweren Geschützte aufgezogen.


Daneben ist das eigentlich nur eine von der Polizei gesponserte PR-Aktion der GEMA.

Abschreckung mit Hilfe von ein paar Script-Kiddies. An einer ernsthaften Anklage ist die GEMA doch überhaupt nicht interessiert. Sie haben vermutlich sogar Angst vor dem Urteil was dabei rauskommen könnte.

Somit ja, die Polizei Aktion war unverhältnismäßig - ich hoffe noch genauer muss ich es dir nicht erklären?

Vielleicht, weil es etwas anderes ist, eine unbedeutende Website eines Privatmannes lahm zu legen, als jene einer Institution mit Relevanz. Dort entsteht zudem in aller Regel wirklich ein wirtschaftlicher Schaden, bei privaten Homepages pauschal gesagt eher seltener. Auch ist es aus Sicht der Generalprävention wichtiger, gegen Leute, die die Gema attackiert haben, vorzugehen, als sich um eine Wald- und Wiesenhomepage zu kümmern. Warum? Über die Wald- und Wiesenhomepage berichtet keine Sau, über jene der Gema schon. Da aber diese Angriffe widerrechtlich sind, ist das Interesse des Staates sie zu unterbinden, weitaus größer als eben bei einer kleinen, unwichtigen Privathomepage. Das, weil das Nachahmungspotenzial weitaus größer ist und man dem daher entschiedener entgegentreten muss.

Außerdem hat das nichts mit einer Lobby zu tun ( auch wenn es naturlich immer toll klingt den Vorwurf der mächtigen Lobby zu bringen, weil man so den eigenen Durchblick demonstrieren möchte), sonder schlicht damit, dass mit dieser Aktion strafrechtliche Tatbestände verwirklicht wurden. Deswegen gibt es ja überhaupt Hausdurchsuchungen.

Also ich wäre sehr an deinen weiterführenden Erklärungen interessiert, inwieweit die Gema Angst vor einem Urteil in einer solchen Sache haben sollte. Erwartest du, dass die Gerichte (die ja natürlich eh alle korrupt sind, wenn sie nicht so entscheiden, wie man das selber will...) solche Lynchjustizakte gutheißen und als Grundrecht eines Bürgers deklarieren?

Und inwiefern waren diese Razzien unverhältnismäßig? Du stellst das einfach so in den Raum, aber eine rechtliche Begründung/ Argumentation sehe ich nicht dafür.
 
Zuletzt bearbeitet: (Rechtschreibung)
@Fetter Fettsack: Kein Widerspruch, was anderes habe ich muhmaff auch nicht sagen wohl - der selbe Tatbestand wird unterschiedlich schwer verfolgt, jenachdem was für Anwälte man sich leisten kann, und welche Fantasiezahlen diese über angebliche Schäden erfinden können ;)

Warum die Sache unverhältnismäßig ist?

Man erwischt nur die kleinen Fische, anstatt jene welche die Tools zur Verfügung gestellt haben.

Durch die hohe Anzahl an der Aktion beteiligten, ist der Schaden äußerst gering pro Person.

Was will ein Gericht machen? Berechnen wieviel Cent kosten pro Request entstanden sind?

Ja, ich finde eine Hausdurchsuchung unverhältnismäßig bei einem Streitwert von vielleicht 50€ - wenns hoch kommt. Der Schaden welcher bei den "Opfern" der Hausdurchsuchung entsteht, ist höher als der den die Gema durch jene erlitten hat.

Inwiefern ist sowas gerechtfertigt, und nicht willkür?

Und eben deswegen wird die GEMA den Weg vor's gericht scheuen. Denn es gibt kein spezielles Gesetzt gegen DoS-Attacken (sicherlich gegen Computer-Sabotage, etc.), es wäre ein Präzidenzfall.

Du musst auch bedenken: Hier wird kein Kollektiv angeklagt, hier wird kein Betreiber eines Zombie-Netzwerkes angeklagt, hier wird eine Einzelperson angeklagt.

Diese Einzelperson alleine hätte keinen Einfluss auf den Server gehabt.
Man könnte die Erhebung der Log-Daten Seitens der GEMA bezweifeln, etc.
Nein, die Abschreckung sponsored by Polizei ist mehr wert, als das Geld was ein Gerichtsstreit einbringen könnte. Vor allem da die Chancen für einen Freispruch bei der schwammigen Beweislage wohl nicht schlecht stehen wurden - aber das kann halt nur ein Gericht entscheiden ;)
 
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