Holt, Deine Überlegungen zu den Preisen und der Garantie sind schon nicht ganz verkehrt. Jedoch gibst du dir die Antwort, ob sich eine längere Garantie lohnt, schon selbst, ziehst nur den aus meiner Sicht falschen Schluss daraus: Wer sich jetzt überlegt, eine 250GB-SSD zu kaufen und für längere Garantie mehr Geld auszugeben, dem unterstellst du, dass sich das nicht lohnt, weil in drei Jahren, wenn die Garantie des billigeren Modells abgelaufen ist, die gleiche SSD für ein Viertel des Preises erhältlich sein soll. Dem gegenüber behauptest du - ganz richtig - wenig später, es gibt eine Untergrenze, unter die die Preise nicht fallen, sondern dass eher größere Kapazitäten billiger werden. Was will aber jemand, dem 250GB für ein Systemlaufwerk dicke reichen, in drei Jahren mit einem 1TB-Laufwerk anfangen und dafür wieder den vollen Preis bezahlen? Eine neue 250er kriegt er nicht für ein Viertel des Preises. (Und das unterstellt immer noch, dass die Preise sich tatsächlich in 18 Monaten halbieren, was sie nicht mehr tun.) Vielmehr musst du sehen, um welchen Aufpreis es geht, und den ins Verhältnis zur Preisuntergrenze setzen. Die 60GB-SSDs liegen alle im Bereich um 60 Euro, die 120er um 80 Euro, und das seit Monaten. Gehen wir mal von einer langfristigen Untergrenze von 60 Euro aus, genau wie bei Festplatten um 40 Euro, dann musst du für eine SSD diese 60 Euro als Ersatzkosten einplanen, egal ob du dafür jetzt eine 60GB-SSD und in drei Jahren eine 250GB-SSD bekommst. Wenn jetzt die SSD mit zwei zusätzlichen Jahren Garantie weniger als diese 60 Euro kostet (oder noch ein Abschlag, weil eine dann neue SSD ja wieder drei Jahre Garantie und damit ein Jahr mehr hätte), lohnt sich die teurere SSD doch, sofern der Platzbedarf nicht steigt, was bei einem reinen Systemlaufwerk in einem Desktop-Rechner meistens der Fall ist.
Zum Thema Spiele: Ob die SSD etwas bringt, hängt davon ab, was beim Nachladen mehr beansprucht wird, CPU oder Datenträger. Je nachdem, was eher an seine Grenzen stößt, loht sich da oder dort die Aufrüstung. Eine extrem leistungsstarke CPU wird beim Nachladen von einer HDD eher gebremst als eine schwache CPU, die für flüssiges Spielen zwar reicht, aber beim Nachladen an ihre Grenzen stößt. Es ist aber ein alter Hut, dass Rechner um so mehr von einer SSD profitieren, je größer die CPU ist. Sind Daten extrem komprimiert, müssen also für die Nutzung aufwändig aufbereitet werden, ist der Einfluss des Datenträgers gegenüber der CPU viel geringer. Liegen die Daten unkomprimiert vor, können also so, wie sie sind, sofort verwendet werden, müssen sehr große Datenmengen einfach nur gelesen werden, während die CPU darauf wartet. Dann lohnt sich die SSD eher. Das ist auch eine Frage dessen, wie die Software ausgelegt wurde, ob sie eher auf Platzersparnis oder CPU-Schonung getrimmt wurde. Ältere Anwendungen, die für langsame HDDs und geringen Speicherverbrauch optimiert wurden, also die Daten im Zweifelsfall stärker komprimieren, dürften weniger profitieren als modernere, die bereits auf SSDs und deren hohe Transferraten optimiert wurden. Ziel bei der Entwicklung ist ja ein optimales Erlebnis auf üblicher Hardware.