Ich habe auf meinem Laptop mit Core2 Duo 1,8GHz seit zwei Jahren eine Samsung SSD 470 drin, ebenfalls Windows 7 x64 drauf und mit TrueCrypt verschlüsselt. Abgesehen von den völlig in den Keller gehenden Benchmarkergebnissen und durch die nach heutigen Maßstäben lahme CPU limitierter sequentieller Transferrate von 130MB/s merke ich im Alltag keine nennenswerte Beeinträchtigung. Windows startet gewohnt schnell, und auch die Programme sind erheblich schneller offen als jemals von HDD erlebt. Linux verschlüsselt ist auch kein Problem. Mein Desktop-Rechner hat eine Crucial M4, einen Phenom II X4 mit 3,5GHz und ebenfalls TrueCrypt-verschlüsseltes Windows 7 x64. Da die CPU über 550MB/s Verschlüsselungsleistung bringt, wird die SSD nominell fast gar nicht ausgebremst, auch wenn die Benchmarks wieder was anderes sagen, aber die testen auch in Bereichen, die man als Normalnutzer nicht erreicht. Sollte das wichtig sein, dann empfiehlt sich eine CPU mit AES-Verschlüsselung in Hardware, was alle Core i5 und i7 sowie AMD FX haben. Die erreichen dann Leistungen jenseits der 2GB/s. Die Benchmarks dürften trotzdem einbrechen, was allerdings mit der Arbeitsweise von TrueCrypt zusammenhängt. Das verändert die Zugriffsstruktur, es ist eben kein "direkter Draht" zwischen Anwendung und Datenträger möglich.ILikeCB schrieb:meine Samsung 830 ist schon recht langsam geworden. Ich nutze sie hier mit Win7 x64, einem Q9550 und habe auch TrueCrypt installiert. Letzteres verlangsamt ja v.a. die 4K Zugriffe, jedoch sind bei mir mittlerweile auch die "normalen" Zugriffe ziemlich langsam geworden. Ich schätze einfach mal, dass das daran liegt, dass ich Win7 nun seit 2 Jahren installiert habe und sich da einiges an Müll gesammelt hat. Da ich sowieso ein Hardwareupgrade durchführen möchte, installiere ich selbstverständlich auch Win8.1 direkt neu mit drauf. Nun die Frage: Muss ich vorher irgendetwas beachten? Oder wird durch die einmalige Formatierung die Platte es wieder zu ihrer alten Geschwindigkeit schaffen? Dieses ganze Trim-Zeugs gibts ja glaub bei der 830 nicht mehr oder? (hatte früher eine OCZ Vertex 2, da war Trim und SanitaryErase immer so ein Thema...)
Was ich allerdings gelegentlich mache: Ich habe von meinem frisch installierten und fertig konfigurierten Windows ein Image gezogen, welches ich von Zeit zu Zeit zurückspiele. Damit bekomme ich ohne allzu großen Aufwand wieder ein frisches System. Systemeigenen Ballast kann ich so wirksam ausschließen.
Wichtigster Punkt ist aber: Ich habe einen Teil der SSD unpartitioniert gelassen, das empfiehlt sich bei Verschlüsselung. Für den Controller existiert im partitionierten und verschlüsselten Bereich kein freier Platz, da TrueCrypt alles - auch den Leerbereich - mit Zufallszahlen beschreibt. Nur das Programm selbst weiß, wo tatsächlich freier Platz ist, und bei jedem Schreibvorgang erfolgt für den SSD-Controller nur ein Überschreiben alter Zufallszahlen durch neue Zufallszahlen, er hat also ordentlich zu tun, die Daten zu verteilen. Je länger die SSD in Benutzung ist, um so schwerer wird das, weil der Controller ja auch noch für eine gleichmäßige Abnutzung der Zellen sorgen muss. Da kommt dann doch so eine Art Fragmentierung zum Tragen, weil der Speicher nur blockweise beschrieben werden kann, die zu überschreibenden Zufallszahlen aber in verschiedenen Blöcken liegen und diese auch nur jeweils teilweise füllen, so dass die übrigen Inhalte der Blöcke ihrerseits erst verschoben werden müssen. Das ist ein Teufelskreis, wie Tetris mit einem komplett gefüllten Bildschirm. Die vom Hersteller als Overprovisioning vorgesehene Speichermenge reicht für diesen Fall nicht aus. Deshalb bei Verschlüsselung: Als Faustregel 10% der SSD unpartitioniert lassen oder zumindest so viel, wie man üblicherweise am Stück auf die SSD schreibt.
Um freien Platz tatsächlich freizugeben, reicht simples Formatieren. Windows 7 und 8 führen beim Formatieren mit NTFS automatisch einen TRIM-Befehl aus, ebenso wie aktuelle Linux-Varianten beim Formatieren mit ext4. Dadurch weiß der SSD-Controller, welche Speicherzellen tatsächlich nicht mehr gebraucht werden und kann sie für weitere Verwendung freigeben, also schon vorsorglich löschen und die Daten so umsortieren, dass möglichst viele komplett leere Blöcke bereit stehen. Man kann also die Systempartition verkleinern, dann verschlüsseln, im freien Bereich eine neue Partition anlegen, diese mit NTFS oder ext4 formatieren und anschließend wieder löschen. Der Bereich bleibt dann frei und dient fortan als zusätzliches Overprovisioning. Zum Leeren der SSD vor der Installation genügt auch ein vollständiges Formatieren, beispielsweise mit einer GParted-Live-CD.