Kommen wir gleich zum ersten Kaninchen aus dem Hut. Altan Inigo Soong. Ich finde Brent Spiner Performens echt super, aber wieder ein Charakter, von dem man nie etwas hörte und dann war er da. So etwas gibt es in Serien natürlich immer wieder. Irgendein Charakter, welcher Plötzlich der Bruder oder so ist (das Mütter und Väter auftauchen können ist immer drinnen). Man deutete ihn wohl auch nicht einmal an, um die Überraschung aufrecht zu halten, aber in dem Punkt hätte es ja nicht geschadet, wenn man ihn schon früher erwähnt hätte. Und langsam wird es wohl zu einem Runninggag, dass wohl alle männlichen Soong über Generationen gleich aussehen.
Ein meiner Meinung nach schlechter Charakter war Sutra. Erinnern wir uns noch an den Film First Contact? Die Stimme im Maschinenraum „Ich bin die Borg“. Der Oberleib, der hinunterkam, sich mit dem mechanischen Körper verschmolzt. Und wenn sie sprach. So ruhig, geheimnisvoll, geradezu erotisch. Die Borgkönigin war ein Kaninchen, welches wirklich einschlug wie eine Bombe. Sutra war jetzt nicht wirklich so ein Kaninchen, da ihr erscheinen nicht so unerwartet war, aber kam sie mir einfach vor, wie eine schlechte Kopie der Borgkönigin. Man wollte wohl ein ähnliches gedrohliches Gefühl erzeugen, doch war sie nur nervig.
Die Androidensiedlung wirkte wie aus TOS, was die Kostüme betrifft und „Wir schmieren ihnen Goldfarbe ins Gesicht“ Hautton. Ohne Soong wären mir die Androiden auf dem Planeten wirklich ziemlich gleichgültig gewesen.
Und noch etwas zu den Weltraumblumen. Ich habe wirklich gedacht, sie hätten sich verflogen und seien nun über Pandora. Also so etwas hätte ich irgendwo zwischen Avatar 2-5 erwartet. Sie wirkten sehr seltsam, besonders weil irgendwie nicht erklärt wurde, wie die Dinger es bis in den Weltraum schaffen. Aber ich fand die Idee trotzdem irgendwie Nice. Sehr seltsam für Star Trek, aber Nice.
Aber allgemein war mein Eindruck von Episode 9 nicht wirklich gut. Episode 10 fand ich da wieder weit besser und sie hatte einiges wieder gerettet, wenn aber nur mit viel Nostalgie. Picard war voll in seinem Element und deseskalieren alles allein mit seiner Stimme und seinen Worten. Natürlich könnte man sagen, dass dies alles dann doch ziemlich dick aufgetragen war, aber Gott, es ist Picard. Das will man doch sehen. Und auch über Riker auf dem Captainstuhl habe ich mich sehr gefreut. Natürlich war das voll auf Nostalgie gesetzt und Fanservice, aber ich habe mich darüber gefreut. Nur über die Eintönige Flotter war ich enttäuscht. Star Trek war auch immer wegen seiner Vielzahl seiner Schiffe interessant. So viele Varianten und nun sahen sie alle gleich aus.
Einen Dämpfer kam dann, als sich das Portal öffnete und die KI in Erscheinung traf, welche dann irgendwie ein Mischmasch von Avanger 1 und Transformers war und ich mir dann dachte „Ja, schließ das Portal und ich tue so, als hätte ich es nicht gesehen.“
Und zum Schluss gab es so ziemlich das kitschigste Ende/Treffen zwischen Picard und Data, welches man sich überhaupt vorstellen konnte. Aber ich muss gestehen, gelegentlich stehe ich wirklich auf Kitsch. Da kann es dann wirklich so Kitschig sein, dass der Kitsch schon unten aus dem Fernseher läuft und man ihn auf ein Brot schmieren kann. Ich kann jeden verstehen, für den das zu viel war, aber es gib auch welche, denen so etwas gefällt.
Letztlich war es ein Akzeptables Ende. Weniger durch die Auflösung und so, als viel mehr, dass Picard am Schluss Picard sein konnte.
Und das am Schluss zwischen Seven und Raffi, musste ich wirklich zuerst im Internet schauen, was das jetzt sollte. Ich musste dann feststellen, dass ein paar Dinge im Fanbereich an mir doch vorbei sind und letztlich war es einfach nur Fanservice. Vielleicht sieht man bei Staffel 2 mehr. Mir fällt gerade ein, vielleicht wurde es bei Seven in der Staffel schon etwas früher angedeutet.