Intel hat ein halbes Jahrzehnt seinen Vorsprung in neuer Fertigungstechnik (damals bis zu 3 Jahre zur Konkurrenz) durch den vergeigten 10nm-Prozess verloren. Damit hätten sie tatsächlich binnen eines Jahres - also im Laufe von 2018 - deutlich leistungsfähigere Chips hinbekommen. Vermutlich stehen tatsächlich schon einige 10nm-Muster "in der Schublade", die wirklich gut wären. Nur leider sitzt Intel auf einer Fertigungsgröße fest, von der man schon 3 Jahre lang weg sein wollte. Da ist das Pulver schlicht verschossen. Man sieht es ja, wie sie im letzten Jahr erst die klassische HEDT-Plattform meinten, statt mit 10 mit 12 Kernen aufzubauen, nur um dann mit einem 16-Kerner von AMD gekontert zu werden, der Kreise um die 12-Kerner lief. Also musste doch ne neue Plattform her. Im Mittel-Segment das gleiche Spiel... da wurden die ehemaligen Highend-6-Kerner auf ein Mal zum Wald-und-Wiesen-Prozzi. Explizit mit dem "Nicht"-Sockelwechsel. Einerseits, damit keiner mitbekommt, dass es letztlich nur umgelabelte Vorgenerations-Prozessoren sind und andererseits, weil man wusste, dass die 8-Kerner deutlich mehr Saft ziehen würden, wenn sie denn konkurrenzfähig bleiben sollten.
Und Intel bleibt das nächste Jahr noch definitiv auf dieser Fertigung sitzen. Ergo kann man nur mit mehr Silizium gegensteuern, welche insgesamt mehr Wärme verbraten wird. Denn nach oben hin wird auch bei Intel die Luft dünn. Eine Erfahrung, die man bei AMD gut kennt, die bei Intel aber für ratlose Gesichter sorgt. Will man die Leistungskrone behalten? Oder will man die hohen Verbräuche mit den Prozessoren in Verbindung gebracht haben? Wer sich mal die TDP und die tatsächlichen Verbräuche der aktuellen Highend-Prozessoren ansieht, weiß, was ich meine. Klar kann man die auch auf ihre TDP drosseln. Aber dann sind sie auch nicht mehr merklich schneller als die Konkurrenz. Nur noch merklich teurer. Also auch nicht das, was man haben will...
Da sollten tatsächlich bei Intel mal ein paar Köpfe rollen...
Regards, Bigfoot29
Nachtrag: Das soll nicht schmälern, dass Intel sehr wohl leistungsfähige LowPower-Prozessoren baut. Die liefern derzeit bei 15-25W, was vor 5 Jahren noch 45W verbrauchte. Aber das ist halt auch nur die "ausreichend Leistung"-Fraktion. Schon die Ryzen zeigen Intel in dieser Klasse, dass sie nicht mehr allein in diesem Segment agieren. Wenn die Ryzens es denn gemäß der Hersteller dürften.