News Sonntagsfrage: Windows 11 oder noch Windows 10 und warum?

Für Windows 11 müsste ich mir dann
leider einen neuen PC zusammen stellen. Aufgrund das meiner noch Jahre laufen wird, finde ich das einfach nur Ressourcen Verschwendung.

Wenn Windows 10 nicht mehr geht, wird es durch Linux ersetzt.
 
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Habs nur mal paar Tage ausprobiert, das was mir Positiv dort aufgefallen ist, sind fast nur lediglich die behobenen Mängel von Windows10.
Zumindest in kleinen Teilen, der Darkmode is auch vollständig umgesetzt mit Chrome aber das wars auch schon.

Ansonsten die gleichen Spielchen, frisch formatiert ohne Updates schön schnell gestartet und heruntergefahren. Mit Updates dann wieder Fehler und ewige Warterei, also das gleiche wie mit W10.
Bin jedes mal begeistert wenn W10 oder W11 nichtmal einen Ordner zumachen kann wenn man auf Neustart drückt oder das Neustarten selbst 5 mal länger wg Updates braucht.
Besser noch wenn man auf Herunterfahren drückt und der PC neustartet weil die Schaltflächen gerne mal buggy sind.

Viel Kleinscheiss mit Bugs in beiden Systemen und W11 wird wohl auch das nächste unfertige Windows10, nur mit ner anderen Zahl.
Letztens erst n Laptop eingerichtet mit W11, schon waren 3 von 5 Updates fehlerhaft.

Dann das doppelte Microsoftkonto weil das genauso wenig funktioniert. Eins für Windows eins für Office... musste mir da an den Kopf langen bei der Schlamperei.
 
Ich bin vor wenigen Monaten umgestiegen, weil ich einfach Lust hatte etwas neues auszuprobieren. Am Anfang gab es mehrere Probleme, gerade als Nutzer von AMD CPUs, aber mittlerweile ist alles im Lot und man kann wunderbar Spiele spielen und sein Office-Kram erledigen. Win 11 sieht für mich ein Ticken moderner aus, jedoch stimmt es schon, das manche Einstellungen unnötig verschachtelt sind. Außerdem sind viele Apps irgendwie gar nicht so wirklich auf Win 11 vorbereitet gewesen, teilweise steht jetzt noch da, dass ich angeblich Win 10 benutze.
 
Ist doch jedes Mal das Gleiche. MS versucht irgendwas an der Benutzeroberfläche zu Verschlimmbessern und keiner will es. Warum immer wieder diese Theater ? Warum muss man Bedienung ändern die seit Jahrzehnten gut funktioniert. Nur um des Neuens willen weil man sich den Vorwurf des Langweiligen entfliehen will ?
Ergänzung ()

Turrican101 schrieb:
MS hat eigentlich nur den Fehler gemacht, das "Windows 11" zu nennen. Wäre es einfach ein weiteres großes Update von Win10 wäre der Aufschrei sicherlich geringer gewesen.

Weil es kein Update ist ! Du liegst völlig falsch und das Geschrei wäre viel größer wenn ein bestehendes System solche Bedienungsänderungen hervorbringen würde.
 
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Erkekjetter schrieb:
Die neuen kontextmenüs sind klasse wenn man sich mal mit befasst hat..
Man muss oft mehr Klicks machen als in jedem Windows zuvor, das ist schon klasse 🙄
 
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Ich nicht. Ka was du falsch machst.
 
An Windows 11 erteile ich gezwungenermaßen eine totale Abfuhr. Warum? Sowohl im Desktop, als auch in den zwei Notebooks im Haushalt werkelt eine Ryzen CPU der 2. Generation. Damit sind 3 Geräte einfach so raus.:

TPM 2.0? Vorhanden!
Genug Ram? Aber sicher doch!
DicrectX kompatibel? Jep!
CPU kompatibel? F*ck no!

Sorry, Kleinweich - so nicht!
 
DeusTeProtegat schrieb:
Für Windows 11 müsste ich mir dann
leider einen neuen PC zusammen stellen. Aufgrund das meiner noch Jahre laufen wird, finde ich das einfach nur Ressourcen Verschwendung.

Wenn Windows 10 nicht mehr geht, wird es durch Linux ersetzt.
na du kannst auch ein modded windows 11 nehmen das ignoriert das TPM 2.0 und die CPU und läuft genauso ohne probleme brauchst nur 4GB RAM mindestens und einen x64 CPU
 
Ich habe bislang fast immer das vermeintlich "schlechtere" Windows genutzt und war soweit zufrieden.
Windows 3.11, 98SE, Vista, 8.1
Und nach mit meinem letzten PC dann Windows 10.

Sehe keinen richtigen Grund zu wechseln.
TMP ist bei mir auch deaktiviert und wüsste auch nicht, warum ich das einschalten sollte.
Vielleicht bleibe ich so auch von Hinweisen auf den Windows 11-Wechsel verschont.
 
Ich musste im November letzten Jahres meinen PC sowieso neu aufsetzen und habe dann mal Windows 11 installiert.

Grundsätzlich stört mich jetzt nicht so viel. Allerdings benutze ich mittlerweile für 90% meiner Aktivitäten eh das Smartphone.

Was mich stört:
  • das neue Kontextmenü (hier kann man ja mit einem Registry-Schlüssel schnell Abhilfe schaffen)
  • die bunten Symbole in der Taskleiste und in den Einstellungen (hier finde ich die optische Einfachheit von Windows 10 besser)
 
Grausam, was Microsoft mit Windows angerichtet hat. Jahrelange, intuitive und logische Bedienungen wurden entweder verkrüppelt, verkompliziert oder komplett gestrichen. Ich war und bin schon mit Windows 10 nicht zufrieden, was die Einheitlichkeit und Optik angeht, aber die grundlegenden Bedienelemente hatte man Gott sei dank nicht angerührt.

Ob es die ganzen Taskleisten Funktionen, die Explorer Ansichten, das Ribbon Menü und das Startemenü angeht, alles wurde in Windows 11 "erneuert", aber man muss immer größere Mauswege und mehr Bedienklicks machen, um zum Ziel zu gelangen... Und wie kann man bei einem Maus-Betriebssystem das Drag'n'Drop über die Taskleiste streichen, wo es vieles so vereinfacht hat?

Ja, die Oberfläche hat man simpler gestaltet, und gleichzeitig muss man sich durch mehr Untermenüs durchwurschteln... Alles völlig undurchdacht. Zuerst dachte ich, das die vielen fehlenden Funktionen irgendwo versteckt sind, oder bei der Installation was schief lief. Hinterher war ich einfach nur noch schockiert, was man da für einen "Mist" zusammen geschustert hat. Sorry, nicht persönlich nehmen, aber so sehe ich das. Selbst bei Tabletbedienung taugt es weniger, als vorher. Da kann man nicht einmal mehr per Touch eine Datei im Explorer markieren, und endgültig löschen, da das vorher in Windows 10 übers Ribbon Menü ging. Sogar die Kontrollkästchen lassen sich nicht mehr deaktivieren, weil das im Touch Modus ständig so gewollt ist... So ein dämlicher Quatsch.

Das Ribbon Menü und die ganzen Optionen fehlen im Touch Modus an allen Ecken und Enden. Versteh das wer will, wer es nicht mochte, konnte es ja ausblenden.

Es gibt nur Nachteile in Win11:

  • Datei Explorer kein optionales Ribbon Menü mehr. Die Symbolik haben viele genutzt. Es war ausklappbar.
  • Das gute und bewährte Kontextmenü wurde deutlich verkompliziert, eben wegen den Untermenüs... Was soll daran einfacher sein, wenn ich mehrfach klicken oder suchen muss?
-Datei Explorer keine Thumbnail Vorschau mehr für Ordnerinhalte. Fehlt mir sehr, auf den ersten Blick war erkennbar, was da "drin" war. Erst recht bei vielen Bild oder Video Ordnern. Teilweise kann man schlecht erkennen, ob ein Ordner leer ist oder nicht (kleiner weisse Strich).
  • es gibt auch keine schnelle Vorschau mehr bei Mouse-Over Ansichten im Explorer.. Reicht die Rechenpower heute nicht mehr?
  • kein Drag and Drop Mehr zu anderen, geöffneten Programmen zur Taskleiste. Man muss also leider den Zwischenweg des importieren gehen. Absolut unintuitiv, Windows war immer ein DragandDrop OS, siehe Datenverwaltung im Explorer.
  • keine Symbolleisten mehr möglich
  • Gruppierungszwang in der Taskleiste... Wozu bei den heutigen, grossen und breiten Displays?
  • Warum wurde die Funktion gestrichen, alle Systray Symbole immer anzeigen zu lassen? Jetzt muss man neu installiertes manuell hinzufügen.
  • Wo ist der Sekundenzeiger der Taskleisten Uhr geblieben? Konnte einfach über Registrierung aktiviert werden, gibt es nicht mehr.
  • Warum muss die Taskleiste immer unten sein, was soll das sein, modern? So ein zentrales Element sollte verschiebbar bleiben, siehe die ganzen Linux Distros.
  • Nicht einmal Verknüpfungen lassen sich direkt in die Taskleiste ziehen, echt arm sowas.
  • Der Taskmanager konnte einfach - ohne Zielwasser - per Rechtskick auf eine beliebige Stelle der Taskleiste geöffnet werden. Jetzt muss man das verkomplizieren, da man ebenfalls den Startbutton anvisieren muss..
  • die Einfachheit, Standard Apps in Windows 10 auszuwählen, wurde total verkompliziert. Offensichtlich soll man lieber nichts ändern, und bei den MS Apps bleiben, die für mich sowieso nur zweitklassig sind.
  • Startmenü ist deutlich unflexibler, da keine Live Tiles mehr(war optional in Windows 10) , und die Größe des Menüs kann man auch nicht ändern. Geschweige denn Verknüpfungen mit der Maus per Drag'n'Drop ablegen.
  • Noch mehr unnötige Apps, die Standardmäßig installiert werden...

Es gibt noch mehr optische und Bedienungstechnische Nachteile, die mich nerven, aber das sind die wichtigsten.

Dazu kommt noch der Zwang für Win11 Home, ein Online Konto anzulegen. Deswegen kann ich nur jedem unbedingt zur Pro raten, wer das nicht möchte. Da möchte man als Alternative zu den Live Tiles nun auf Widgets umsteigen, aber dafür muss man dann ein Online Konto haben... Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln...

Hand aufs Herz, so viele Nachteile und Rückschritte, und dazu diese völlig überzogenen Hardware Anforderungen wie TPM Pflicht und CPU Ausgrenzung vieler leistungsfähiger Systeme sollen mich zu einem Umstieg bewegen? Von Nachhaltigkeit und Umweltschutz hat MS wohl noch nicht viel gehört. Das kann doch nicht deren Ernst sein...

Das alles ist einfach an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Ich jedenfall muss mich nicht verschaukeln lassen, und bleibe lieber bei Windows 10.

Ich bin erschüttert, und frage mich allen ernstes, wer da noch bei Microsoft die Entscheidungen trifft, was da auf die Consumer losgelassen wird.

Wie schon gesagt, das ist meine persönliche Meinung, jeder soll sein eigenes Statement dazu haben.
 
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Ich weis ja nicht. Hab das Win 11 seitt der aktuellen Veröffentlichung drauf und bis auf das Start und Einstellungsmenü läufts exakt gleich. Hab absolut null Problrme. Games laufen alle ohne irgendwelche Probleme. Alles gut . Hab gerade das Gods of War im Einsatz. Mörder episches Gemetzel. 2k mit max Details ohne Probleme...:evillol:
 
EIKOconnex schrieb:
na du kannst auch ein modded windows 11 nehmen das ignoriert das TPM 2.0 und die CPU und läuft genauso ohne probleme brauchst nur 4GB RAM mindestens und einen x64 CPU
Dann hat man aber auch ständig das Risiko, dass irgendwann aus Kompatibilitätsgründen keine Updates mehr bekommt oder das System nach einem Update nicht mehr lauffähig ist, weil MS keine Rücksicht auf Hardware nimmt, die von Windows 11 offiziell gar nicht unterstützt wird.
 
Janami25 schrieb:
  • Datei Explorer kein optionales Ribbon Menü mehr. Die Symbolik haben viele genutzt. Es war ausklappbar.
  • Das gute und bewährte Kontextmenü wurde deutlich verkompliziert, eben wegen den Untermenüs... Was soll daran einfacher sein, wenn ich mehrfach klicken oder suchen muss?
Ich kann Ribbon wirklich nichts anfangen. Ich habe immer nur klassische Symbolleise gewünscht wie zb Open Office oder Paint.net
Janami25 schrieb:
-Datei Explorer keine Thumbnail Vorschau mehr für Ordnerinhalte. Fehlt mir sehr, auf den ersten Blick war erkennbar, was da "drin" war. Erst recht bei vielen Bild oder Video Ordnern. Teilweise kann man schlecht erkennen, ob ein Ordner leer ist oder nicht (kleiner weisse Strich).
Wusste ich es nie dass es Vorschau gibt, hab es noch nie auffallen lassen.
Janami25 schrieb:
  • es gibt auch keine schnelle Vorschau mehr bei Mouse-Over Ansichten im Explorer.. Reicht die Rechenpower heute nicht mehr?
Nichts dass ich unter Windows 7/10 wüsste.
Janami25 schrieb:
  • kein Drag and Drop Mehr zu anderen, geöffneten Programmen zur Taskleiste. Man muss also leider den Zwischenweg des importieren gehen. Absolut unintuitiv, Windows war immer ein DragandDrop OS, siehe Datenverwaltung im Explorer.
Wie meinst du? Ich schieb Datei wie Fotos zu Discord Fenster und wurde die Datei hinzufügt.
Janami25 schrieb:
  • keine Symbolleisten mehr möglich
Welche Symbolleiste meinst du?
Janami25 schrieb:
  • Gruppierungszwang in der Taskleiste... Wozu bei den heutigen, grossen und breiten Displays?
Das ist die Kritikpunkt die ich seit Windows 7 immer deaktiviert hatte. Das hat es immer ziemlich genervt und arbeitet man unflexibler. Und außerdem mag ich die Task mit Beschriftung, ohne komme ich die nicht zurecht (seit Windows 95 gewöhnt)
Janami25 schrieb:
  • Warum wurde die Funktion gestrichen, alle Systray Symbole immer anzeigen zu lassen? Jetzt muss man neu installiertes manuell hinzufügen.
Kannste doch einstellen.
Janami25 schrieb:
  • Wo ist der Sekundenzeiger der Taskleisten Uhr geblieben? Konnte einfach über Registrierung aktiviert werden, gibt es nicht mehr.
Das wüsste ich nichts mal, hab noch nie Sekundenzeiger an der Taskleiste jemals gesehen.
Janami25 schrieb:
  • Nicht einmal Verknüpfungen lassen sich direkt in die Taskleiste ziehen, echt arm sowas.
Hab ich nie gemacht. Ich pinne keine Programme an der Taskleiste, muss clean sein.
Janami25 schrieb:
  • die Einfachheit, Standard Apps in Windows 10 auszuwählen, wurde total verkompliziert. Offensichtlich soll man lieber nichts ändern, und bei den MS Apps bleiben, die für mich sowieso nur zweitklassig sind.
Das sehe ich auch.
Janami25 schrieb:
  • Startmenü ist deutlich unflexibler, da keine Live Tiles mehr(war optional in Windows 10) , und die Größe des Menüs kann man auch nicht ändern. Geschweige denn Verknüpfungen mit der Maus per Drag'n'Drop ablegen.
Habe ich nie genutzt, ich mag die Kacheln überhaupt nicht. :D

Was ich mir wünsche dass ich Windows 11 einfach die nervigen App wie Edge oder Xbox Kram ohne Probleme deinstallieren dürfen. Und automatische Treiberupdates deaktivieren, wo Microsoft mal wieder versucht wird, falschen oder veralteten Treiber zu installieren (Treiber älter als der Hardware).

Ich behalte noch ne weile Windows 10 bis Microsoft endlich die Kinderkrankeiten loswird.
 
Ich überlege umzusteigen.
Wobei ich dann aber auch eine Platte für Linux nutzen würde.
Da habe ich auch erste Erfahrungen gesammelt und bin ebenso neugierig,
wie auf Win11.

Noch läuft die Kiste aber und man sagt ja, "Never touch a running System"
 
mibbio schrieb:
Dann hat man aber auch ständig das Risiko, dass irgendwann aus Kompatibilitätsgründen keine Updates mehr bekommt oder das System nach einem Update nicht mehr lauffähig ist, weil MS keine Rücksicht auf Hardware nimmt, die von Windows 11 offiziell gar nicht unterstützt wird.
Das is logisch. Aber alles was von jetzt an aufgenommen wurde können die nicht einfach rausschmeissen. Das gäbe einen Mega Shitstorm den die sich garantiert nicht leisten können.
 
rysy schrieb:
Zu Migrationsleitfaden: Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die öffentliche Verwaltung komplett auf Linux/Open Source umsteigt. Egal, was in Berlin erzählt wird, das Desaster wie bei der Stadtverwaltung München (LiMux) tun sich nur Träumer an.
Es gab bei dem Wechsel von Windows zu Linux in München kein Desaster, mein Lieber! Das war massivste Lobbyarbeit und Schmiergeld-Zahlungen von Microsoft im Spiel, damit München ihr „LiMux“-Projekt fallen lies.
SavageSkull schrieb:
Das Problem in München war ja, dass man sowohl das OS, als auch die eigentliche Software und jegliche "intelligenten" Formulare mit einem Schlag erneuern wollte und bei 0 angefangen hat, also auch komplett neue Kinderkrankheiten mit eingeschleppt hatte. Der Sprung war gewaltig, den man sich da angetan hat und das konnte nur in der bekannten Katastrophe enden.
Wie gesagt, selbst Ude (Münschen's OB damals) meinte O-Ton: „Es gab bei Limux keine unlösbaren Probleme.“

Das Projekt wurde, kaum war Ude's letzte Amtszeit als München's Oberbürgermeister um, wieder rückgängig gemacht. Nicht weil es zu Problemen kam, sondern weil CDU/CSU, SPD und Grüne es so wollten.

Microsoft hatte München und besonders Ude persönlich damals massiv unter Druck gesetzt, um bei MS-Produkten zu bleiben. Für Microsoft war es eine reine Prestige-Frage, keine funktionale;
Christian Ude auf Golem.de schrieb:
Seelenmassage von Steve Ballmer und Bill Gates

Das Intensivste, was ich persönlich erlebt habe, war ein Besuch von Steve Ballmer, immerhin Vizepräsident von Microsoft. Der hat seinen Ski-Urlaub in der Schweiz unterbrochen, um mich zu besuchen. Mit seiner bekannten Begeisterungsfähigkeit, mit der er auf Konferenzen dynamisch auf der Bühne herumspringt, sprang er bei mir im Amtszimmer herum und pries erst einmal die Schönheit Münchens. Aber dann sagte er, ich stünde vor einer katastrophalen Fehlentscheidung, die ich niemals vor irgendwem verantworten könne, vor allem vor keinem Steuerzahler.

Er machte witzigerweise während des Gesprächs ständig neue finanzielle Angebote, was Microsoft noch alles zusätzlich dazugäbe, für das Schulreferat zum Beispiel. Laufend wurden die um eine Million und noch eine Million und noch eine Million und später ein Dutzend Millionen günstiger als zuvor. So wichtig war Microsoft die international als IT-Hochburg wahrgenommene abtrünnige Landeshauptstadt München als Symbol.
Würde sie einen Weg aufzeigen oder reumütig in den Schoß von Microsoft zurückkehren? Wir haben zwar ausgerechnet, dass Ballmer das finanzielle Angebot um rund 35 Prozent nachgebessert hat. Aber da wir ja eine strategische Entscheidung vornehmen wollten und nicht nur einen Preisvergleich anstellen, war dies nicht erheblich.

Und nachdem die Millionen-Rabatte nicht sofort Früchte trugen, kam selbst noch Bill Gates persönlich;
Christian Ude auf Golem.de schrieb:
Linux-Magazin: Bill Gates kam auch zu Besuch?

Christian Ude: Der war in München wegen einer Präsentation des Hauses der Zukunft, die ihn wahnsinnig begeistert hat. Bei dem konnte man schon vom Auto aus bestimmen, wie hoch die Zimmertemperatur in jedem Zimmer sein und ob der Kühlschrank schon mal etwas auftauen soll. Auf seiner Rückfahrt zum Flughafen hatte ich die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Ich saß also zusammen mit einem der reichsten Männer der Welt in einem getarnten Lieferwagen, der innen luxuriös ausgestattet war, von außen aber ausschaute, als gehöre er einem kleinen Handwerksbetrieb. Gates hat mich fassungslos gefragt: Warum machen Sie das? Das ist doch widersinnig! Das ist doch gar nicht zu verstehen!

Nachdem ich jetzt nicht der hartgesottene IT-Spezialist bin, der einem Bill Gates gewachsen wäre bei jedem Detail, habe ich nur gesagt: "Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, es geht uns um die Unabhängigkeit. Wir wollen nicht abhängig sein." Dann sagte er: "So ein Unsinn, von wem denn abhängig?" "Weil Sie schon mal da sind: Von Ihnen natürlich!" Das hat ihn richtig in sich zusammenfallen lassen, und er hat gesagt: "Es ist für mich unbegreiflich, das ist Ideologie."

So hat Microsoft wirklich jede Form der Seelenmassage angewandt vom galoppierenden Preisnachlass während einer einzigen Unterredung bis zum Einsatz des Megastars Bill Gates. Ich bin aber hart geblieben. Ich habe Linux für München nicht entdeckt oder entwickelt. Aber den Kopf hingehalten habe ich schon. Aber es ging nicht um mich, sondern um ein Stück kommunale Unabhängigkeit.
[…]
In einer Fernsehdokumentation letztes Jahr habe ich gehört, dass die Einflussnahmen in der Stadt Wien und im Verteidigungsministerium Italiens nicht weniger massiv waren und dass es halt für Microsoft um jeden Preis darum ging zu verhindern, dass irgendwo in Europa sich ein eigener Weg bewährt und als Alternative bereitsteht. Wir in München jedenfalls wollten bis 2014 unabhängig werden.
Linux-Magazin.de: Münchens Ex-OB Christian Ude im Interview
Golem.de: Von Microsoft zu Linux und zurück: "Es gab bei Limux keine unlösbaren Probleme"
Heise.de: Deutsche Verwaltung: Von Linux zurück zu Microsoft

So war das damals. Nicht weil es Probleme gab, sondern weil Microsoft in ganz Europa massivste Lobby-Arbeit betrieb und Rabatte in Millionenhöhe garantierte, solange man bloß bei MS-Produkten blieb und damit Niemand ein Alleingang wagt und von Microsoft abfällt (insbesondere in einer der größten Städte Deutschlands, direkt neben der Firmen-Zentrale von Microsoft Deutschland!).

Es ging Microsoft ums Prinzip. Und dafür nahmen die bei Microsoft (Deutschland) sogar in Kauf, zu Not selbst herbe finanzielle Verluste hinzunehmen, falls Jemand damit vom Wechseln abgehalten werden konnte.


Bis heute wird das immer wieder kolportiert, dass es mit der Umstellung ja ach so schleppend/hinderlich lief. Das sind Ammenmärchen und (wahrscheinlich von Microsoft gestreute) Gerüchte. Das Gegenteil ist der Fall.

Aber diese Gerüchte sind halt irre nützlich, damit Wechselwillige, Einflusspersonen an entscheidenden Schlüsselposition und IT-Personal in den Städten und Kommunen erst einmal kräftig zurückschrecken und einen Wechsel auf Linux als große, finanziell unberechenbare Gefahr im Hinterkopf behalten, nicht?

Nicht umsonst will München mittlerweile wieder zurück zum ach so schlechten Limux.
Golem.de: Nach LiMux-Aus: München beschließt Open-Source-Präferenz für die Verwaltung
DerStandard: NETZPOLITIK Nach Linux-Drama: München will zurück zu Open Source

Und München sind nicht die Einzigen die Microsoft mittlerweile wieder den Vogel zeigen;
DerStandard: LibreOffice und Linux statt Microsoft: Umstieg in Schleswig-Holstein auf gutem Kurs
PCWelt.de: Bundesland wirft MS Office & Windows raus - stattdessen Libre Office & Linux
DerStandard: Netzpolitik: Open Source: Hamburg bläst zum "Ausstieg von Microsoft"
DerStandard: Kehrtwende: Hamburg und München: Microsoft will Open-Source-Umstieg nicht im Weg stehen
Linux-Magazin: Hamburg will weg von Microsoft-Produkten
DerStandard: Netzpolitik: Schluss mit Microsoft und Co: Dortmund beschließt Wechsel zu Open Source
Wikipedia.de: Open-Source-Software in öffentlichen Einrichtungen

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