Dawn of War - Dark Crusade
Dawn of War war großartig, und prinzipiell versprüht das Addon den gleichen brachialen Charme, stellt aber auch einige Negativrekorde auf: Es ist definitiv das schwerste und nervtötenste Strategiespiel, das ich je gespielt habe, was leider auf Mängel im Spiel zurückzuführen ist. Das Balancing der Rassen ist eine Katastrophe, die Wegfindung und die Kollisionsabfrage sind die Schlechtesten seiner Zunft, und die KI cheatet bis zum Erbrechen am Anfang einer Karte, wird dann aber oft letargisch und reagiert absurd. Die Karten sind teilweise unfair dimensioniert und mit Hinblick auf die Kollisionsboxen der Einheiten viel zu klein, schon ein Drei-Mann-Squat verfängt sich manchmal hoffnungslos im engen Gelände, eine Armee zum Angriff auf ein Lager am anderen Ende der Karte zu bekommen ist ein wahres Geduldsspiel.
Trotzdem, oder gerade deshalb will man das ganze unbedingt schaffen, aber ehrlich, danach hatte ich wirklich die Schnauze voll, so schnell werde ich es nicht mehr anfassen...
7/10
Fahrenheit
Nach dem ganzen Hype war ich sehr gespannt, da ich eigentlich solche Spiele liebe, aber leider ist Fahrenheit eine ziemliche Enttäuschung. Die Grafik stört mich nicht, wohl aber die üble Steuerung, bei der man nie sieht, wohin man überhaupt geht.
Die Gesprächsoptionen sind eine Farce, weder gibt es eine echte Auswahl noch kann man anhand der Auswahlstichwörter erraten, was wohl damit gemeint sein könnte.
Auch die Handlungsoptionen sind banal und deren Konsequenzen oft absurd (Man genehmigt sich eien Drink und fällt tot um, Game over- weil man irgendwann vorher schon mal eine Aspirin eingeworfen hat
...). Letzlich ist das aber sowieso egal, da man fast alle Hauptpersonen selbst spielt, und entsprechend auch weggelassene Handlungsoptionen als andere Figur wiederaufnehmen kann - wozu sollte man z.B. nach dem Mord möglichst unauffällig das Lokal verlassen, wenn man doch später eh als Bardame sein eigenes Fahndungsfoto erstellt - wozu die Tatwaffe verstecken, wenn man sie eh als Bulle finden soll.
Jegliche Aktion im Spiel wird dadurch belanglos oder ist pure Zeitschinderei, wie das ewige Händewaschen, Trinken, Pinkeln, nur, um seine Stimmung aufzuhellen. Und selbst dort versagt die Spiellogik, da man nie weiß, wie sich eine Aktion auswirken könnte- soll man z.B. ein Familienfoto ansehen, um die Stimmung aufzuhellen, oder fällt man dadurch in einen Deprikoller, der ein Gameover nach sich ziehen kann? Purer Zufall, und wer hätte schon gedacht, das man seine Freundin lieber wortlos aus dem Zimmer jagen sollte, anstatt ihr einen Kuss zu geben, wenn man weiterleben möchte...
Die Krönung sind die Reflexspielchen, die zum einen völlig von der ablaufenden Aktion ablenken und zum anderen von den schnellen Ereignissen im Hintergrund irritiert werden. Konzentriert man sich auf die farbigen Flächen, besteht man die Herausforderung, hat aber nichts von der Handlung mitbekommen, schaut man sich hingegen diese an, verliert man schnell die Kontrolle. Spass macht es in keinem Fall.
Schließlich ist die Story ziemlich öde und klischeebeladen, und motiviert nicht wirklich zum Weiterspielen. Dreamfall hat gezeigt, wie ein Computerspielfilm aussehen muss, Fahrenheit ist einfach nur schlecht.
4/10
Spellforce 2
Habe erst wenige Stunden gespielt, bin bisher wenig überzeugt. Das besonders herausgestellte Kampfsystem funktioniert ja mal garnicht, da man viel zu viele Einheiten und Helden kontrolliert, und im Gewimmel der Schlacht weder sie noch den Gegner schnell genug selektieren kann. Wie man die Rollenspieltalente im Kampf nutzen soll, ist mir schleierhaft. Zudem ist die Steuerung sehr träge, es dauert eine Weile, bis das Spiel Befehle ausführt, wenn sie zu schnell hintereinander kommen, werden einige einfach ignoriert.
Auch der Strategiepart ist bis jetzt eher mau. Bis jetzt erkenne ich im Spiel weder Fisch noch Fleisch, weder Hack and Slay noch Rollenspiel noch Strategie, sondern von allem ein bischen. Da hat aber Mark of Chaos schon von allem ein bischen mehr gehabt, ohne deshalb wirklich gut zu sein.
Dummerweise habe ich auch noch ausnahmsweise die deutsche Version gekauft, das war ein Fehler. Wie eine miese Synchro doch sämtliche Atmosphäre und Story versauen kann. Da sprechen Könige und Drachen mit der Eloquenz von Staubsaugervertretern und bei der Hälfte der Sprechrollen meint man, dieses gelangweilte Geseiere doch schon mal in dem einen oder anderen Billigporno gehört zu haben, wo sie übrigens auch jegliche Stimmung versaut haben. Jeden Moment erwartet man, dass der Drachenstaubsaugervertreter der Pornodunkelelfe das Angebot macht, bei ihr mal ein Rohr zu verlegen- da wirkt die episch erscheinen wollende Story etwas irritierend...
Bleibt noch die schöne Grafik und der gute (Umgebungs)sound. Aber wenn da nicht mehr kommt, gewinnt das Spiel bei mir keinen Blumentopf.