Zoba
Lieutenant
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N1truX schrieb:Genau das meinte ich mit der verlorenen Achtung vor geistigem Eigentum. Ich sage meinem Bäcker ja auch nicht, dass er nach 5 Jahren sein Brot nur noch verschenken darf.
Welchen Gewinn Sony macht ist eine komplett andere Sache. Das hat nichts mit den Autoren, Schauspielern, Musikern und Co gemein.
[...] Vielleicht solltest Du dann einmal über deinen Autoren-Tellerrand hinaus schauen Filme/Videos und vor allem Musik haben z.B. eine deutlich längere Präsenz im Markt.
Das ist aber eher auch ein scheiß Vergleich. Das wäre so als müsste die Familie Coppenrath für die nächsten 150 Jahre von jedem, der einen Apfelkuchen backen will, verlangen kann er möge doch eine Apfelkuchen-Lizenz erwerben. Und ja, der Gewinn des Bäckers, dem dieses Backwerk eigentlich eingefallen ist, ist natürlich eine komplett andere Sache.
Sorry, aber Copyright ist absoluter Bullshit und reichen 265 Millionen Dollar wirklich nicht als Motivation nach 2 Jahren ein neues Album rauszubringen? Selbst wenn ich deiner Argumentation folgen würde, dass es sich ansonsten nicht rentiert bleibt erst einmal die Frage: "Wollen wir als Gesellschaft überhaupt, dass Künstler von ihren Werken leben können und wenn ja, wie viel ist genug?". Ich würde behaupten, es würde reichen wenn eine Frau Knowles mit 50-100k im Jahr vergütet wird, von den ganzen Schmarotzern wie Sony BMG (jaja, die große Vorleistung beim Mastern und digitale Daten vertreiben muss sich ja fast überhaupt nicht rentieren, wenn sie 150 Jahre brauchen, damit sich das überhaupt lohnt...
Was die längere Präsenz am Markt betrifft. Computerspiele verkaufen sich innerhalb der ersten 3-6 Monate - danach fällt das Interesse stark ab (der Grund, warum Denovo so beliebt ist).
Der normale Internationale Vertrieb von Filmen dauert ca. 3-6 Monate. Der folgende Bluray/DVD-Vertrieb noch einmal ca. 6-12 Monate. Auch hier ist dort der höchste Gewinn in der Zeitspanne und entscheidet meist schon innerhalb der ersten 2 Wochen, ob sich das Projekt amortisiert hat, oder nicht.
Musik, das selbe Spiel: Charts für max. 50 Wochen gestürmt und Tantiemen über Radio und co. bezogen. Der Künstler selbst sieht die meiste Kohle immer noch durch Konzerte und Merchandise - Konzerte sind also von dem Copyright komplett unberührt; immerhin wird es schwer möglich sein, dich real irgendwo auftreten zu lassen.
Reden wir über ein bedingungslosen Grundeinkommen, um es Künstlern zu ermöglichen all ihre Zeit in ihre Werke zu stecken bin ich vollkommen bei dir - verdienen Sie in den ersten 6 Monaten dann auch noch Geld mit ihren Werken - schön. Live-Auftritte bringen Veranstaltern und Künstlern gleichermaßen; alles gut. Aber dafür, dass Sony BMG und Warner sich Milliarden-GEWINNE Jahr für Jahr einheimsen braucht es doch nun wirklich kein Copyright. Außerdem verhinderst du so nur Kreativität. Kunst lebt doch vom Ideendiebstahl und Remixen und neu erfinden - warum künstlich Kunst behindern, damit Mickey Maus ja nicht Gemeinfrei wird?
Und wenn du 5 Jahre für ein Album brauchst - warum zur Hölle müssen dann deine Enkelkinder davon immer noch leben? Selbst 10 Jahre Copyright wären mehr als ausreichend. 15-20? Das erzähl mal einem 40 jährigen Klempner, dass er für die Toilette, die er als Azubi hingestellt hat, immer noch Tantiemen erhält? Was du über die Schaffensdauer sagst, ist übrigens in jeder Branche so - durch Erfahrung wird man besser und erhält entsprechend mehr Lohn vom Kunden - aber halt nicht ad infinitum.