Strompreishammer

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Erkekjetter schrieb:
Stromio ist nicht insolvent. Es besteht kein insolvenzantrag bis heute….
Hab ich auch nicht behauptet. Die haben mit Dir einen Vertrag geschlossen und liefern nun nicht. Es gibt eigentlich nur zwei Gründe dafür, entweder können sie nicht (weil sie keinen Strom für Dich haben) oder sie wollen nicht (weil sie den Strom lieber teurer an jemanden anderen verkaufen möchten).

Such es Dir raus. Beides normalerweise ein Problem von Dir und Deinem Vertragspartner, aber sicher keines von unbeteiligten Dritten.

Wo war eigentlich die Energieaufsicht? Wie hat solch ein Unternehmen eine Zulassung bekommen?

Die haben viele vertragliche Lieferverpflichtungen wie mit Dir geschlossen, dem müssen doch die zugehörigen Kontrakte mit Vorlieferanten gegenüberstehen. Oder gab es die etwa nicht?
 
Ich habe heute ein generiertes (nicht personalisiertes) Schreiben meines Grundversorgers bekommen, in dem sie mir die "Kündigung" zum 17.01. bestätigen und mich bitten, doch bei ihnen zu bleiben.
Genau jener Grundversorger (mainova), der mir immer noch nicht mitgeteilt hat, wie viel die Ersatzversorgung bei ihnen kostet.

Ich könnte mich ja aufregen...
 
Ich überlege grade ernsthaft meinen Ende April Auslaufenden Vertrag bei Shell Energie selber zu Kündigen.
Dann mal abwarten ob sie mir ein Akzeptables Angebot vorlegen welches weit weg von den Neukunden angeboten liegt.

Quasi wie bei Sky.
 
crashbandicot schrieb:
Wenn du beim Grundversorger aktuell weniger bezahlst als den marktüblichen Preis, dann legst du dich ins warme und gemachte Bett, für welches die Bestandskunden gesorgt haben
Zu pauschal formuliert. Es gibt Grundversorger, die den Strom herstellen und an den Kunden verkaufen. Das ist eine einfache betriebswirtschaftliche Rechnung. Was der Hersteller allerdings an der Börse beim Verkauf erzielen kann ist was anderes.

Wäre bei mir mit meiner PV genauso, wenn ich autark leben würde. Zuerst nutze ich den hergestellten Strom selber und den Rest verkaufe ich. Wäre ja andersrum schön blöd.
Binalog schrieb:
Weshalb wird das Ergebnis des Unternehmens, welches in unserem Netzgebiet Grundversorger ist, durch Leute belastet, die sich einen windigen Geschäftspartner ausgesucht haben und damit auf die Nase gefallen sind?
Woher weiß ich als Kunde in 100% der Fälle das ich es mit einem windigen Unternehmen zu tun habe?
Binalog schrieb:
olange er keinen neuen Lieferanten hat, sollte er durch den örtlichen Grundversorger mit Strom zu aktuellen Börsenpreisen + einer kleinen Verwaltungspauschale versorgt werden
Das wäre grundsätzlich richtig bei GV, welche nicht selber herstellen. Die müssen sich ja tatsächlich durch tagesaktuelle Zukäufe absichern.

Insgesamt ein Regulierungsproblem auf politischer Ebene und Spekulationsfantastereien von Managern.
 
Thorle schrieb:
Zu pauschal formuliert. Es gibt Grundversorger, die den Strom herstellen und an den Kunden verkaufen. Das ist eine einfache betriebswirtschaftliche Rechnung. Was der Hersteller allerdings an der Börse beim Verkauf erzielen kann ist was anderes.
Die Grundversorgung mit eigenen Erzeugungskapazitäten zu verknüpfen führt m. E. in die Irre, das zeigt sich schon an der Definition des Grundversorgers. Es ist der Lieferant, der in einem Netzgebiet die meisten Haushaltskunden hat und nicht derjenige mit den größten Erzeugungslkapazitäten. Eigene Erzeugungskapazitäten sind in einem seriösem Unternehmen ebenfalls verplant, das Problem der zusätzlich zu beschaffenden Energie für die "Gestrandeten" bleibt.
Thorle schrieb:
Wäre bei mir mit meiner PV genauso, wenn ich autark leben würde. Zuerst nutze ich den hergestellten Strom selber und den Rest verkaufe ich. Wäre ja andersrum schön blöd.
Nicht ganz, wenn Du Dich im Vorfeld für den Tag X bereits mit 10 Cent pro kWh eingedeckt hast, dann kannst Du am Tag X Deinen kompletten PV-Strom für 30 Cent pro kWh verkaufen (entsprechende Börsenpreise voraussgesetzt). Handel ist immer bilanziell und sollte nicht mit dem physikalischem Stromfluss verwechselt werden.
Thorle schrieb:
Woher weiß ich als Kunde in 100% der Fälle das ich es mit einem windigen Unternehmen zu tun habe?
Das ist überall dasselbe alltägliche Problem, z. B. bei der Wahl des Autohauses, des Küchenstudios, eines Onlinehändlers, usw.
Thorle schrieb:
Das wäre grundsätzlich richtig bei GV, welche nicht selber herstellen. Die müssen sich ja tatsächlich durch tagesaktuelle Zukäufe absichern.
Siehe oben, die eigenen Erzeugungskapazitäten wurden bereits verplant und sind keine "freie Verfügungsmasse".
Thorle schrieb:
Insgesamt ein Regulierungsproblem auf politischer Ebene und Spekulationsfantastereien von Managern.
Da stimme ich Dir zu 100 % zu. Das gehört abgestellt und zwar ganz schnell.
 
4Helden schrieb:
Quasi wie bei Sky.
Sky ist aber für Neukunden nicht 50-150% teurer geworden.
Überlege dir das wirklich gut. Wenn ich aktuell Verträge mit akzeptablen Konditionen hätte, würde ich die auf jeden Fall laufen lassen, bis sich der Anbieter bzgl. Erhöhung meldet. Dann kann man immer noch kündigen.
 
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Binalog schrieb:
Die Grundversorgung mit eigenen Erzeugungskapazitäten zu verknüpfen führt m. E. in die Irre
Ich habe extra das Wort pauschal verwendet. Die Gv, die selber produzieren haben eben nicht das Problem. Auch meine PV bezieht sich auf diesen Fall.
 
Ich verstehe immer noch nicht, weshalb ein Erzeuger seine Energie entgegen seiner unternehmerischen Freiheit unter aktuellem Marktpreis an Dritte verkaufen soll. Liegt eventuell an meinem Verständis von Markt und Vertragsfreiheit.
 
Binalog schrieb:
Ich verstehe immer noch nicht, weshalb ein Erzeuger seine Energie entgegen seiner unternehmerischen Freiheit unter aktuellem Marktpreis an Dritte verkaufen soll. Liegt eventuell an meinem Verständis von Markt und Vertragsfreiheit.
Meine Vermutung ist ja, dass die Weihnachtszeit im Wege stand und das die Preise demnächst angepasst werden. 6 Wochen vorab muss offenbar jeder betroffene Kunde in der GV bzw. Ersatzversorgung informiert werden.
 
Ich bin immer noch der Meinung, dass die Energieaufsichtsbehörden hier ihrer Verantwortung nachkommen sollten.

Bei Banken gibt es Stresstests, weshalb gibt es diese nicht für Energiehändler? Es kann doch nicht angehen, dass sich hier zig Unternehmen am Markt tummeln, die massenhaft Verträge ohne ausreichende Absicherung verkaufen. Diese Absicherung müsste m. E. entweder in Form von entsprechenden Kontrakten mit Vorlieferanten, in Form von Versicherungen gegen Preisanstieg oder Vorhandensein von ausreichemdem Eigenkapital sein, um dann im Fall der Fälle leistungsfähig zu bleiben.

Chance und Risiko sind zwei Seiten derselben Medaille. Werden diese getrennt gehen für Marktteilnehmer wichtige Lerneffekte verloren. Es ist doch nicht so, dass den Menschen dieses Prinzip völlig fremd wäre. Wenn ein neues begehrtes Smartphone überall ca. 1.000 € kostet und dann ein Angebot für 700 € auftaucht, was mach ich dann? Schlag ich zu und überweise aus dem Stand raus die 700 €? Oder denk ich mal kurz darüber nach, wie es sein kann, dass jemand derart unter dem marktüblichen Preis anbietet? Die Krönung ist dann noch die Vorstellung (wie hier im thread geäußert) zu erwarten, dass jemand anderes mir dann das Smartphone (welches oh Wunder nicht kommt) für 700 € liefern soll und mir völlig egal ist, woher dieser Dritte es auftreibt.

Geschäfte zu Lasten Dritter und Aufsichtsbehörden, die die Augen verschließen, sind für mich ein Unding.
 
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Binalog schrieb:
Ich verstehe immer noch nicht, weshalb ein Erzeuger seine Energie entgegen seiner unternehmerischen Freiheit unter aktuellem Marktpreis an Dritte verkaufen soll.
Ist doch auch nichts einzuwenden. Würde aber bedeuten, dass er jetzt all seinen zusätzlichen Strom verkauft und wenn dann die persönlichen Verträge des Kunden auslaufen er dann zum Tagespreis der Börse verlängern darf. Sprich du könntest dann unter Auslassung aller anderen Punkte den Strom auch gleich an der Börse kaufen. Die machen hier aber eine Mischkalkulation über einen Zeitraum X.
 
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@BeBur diese 6 Wochen Frist gilt da für jeden Versorger wenn ein Vertrag ausläuft muss informiert werden in Schriftform das es Anpassungen gibt egal in welche Richtung. Man hätte ja sonst keine Möglichkeit sich umzuschauen ob es sich lohnt zu wechseln.

Vorher kam ja auch der Einwand Bestandskunden dazu möchte ich folgendes sagen:
Das gibt es ja nicht nur bei Strom, jeder Kunde egal ob Handy, Festnetz, Internet, Strom, Versicherungen usw. wird doch als Bestandskunde immer schlechter gestellt als Neukunden. Den die Anbieter haben doch da gar kein Interesse daran denen einen besseren (billigern) Tarif von selbst anzubieten. Solange der Kunde doch bezahlt ist für die alles Gut.

Heutzutage muss man sich da halt immer informieren wenn man bessere Bedingungen haben will.
Was aber ziemlich schwer ist da es ja soviele verschiedene Tarife gibt und die Kunden damit überfordert sind z.B. weil diese älter sind und sich mit den neuen Medien nicht auskennen.

Die einzigen Kunden die nichts dagegen machen können sind doch nur noch Kunden von den Wasserwerken, den in einem Gebiet gibt es da nur einen Versorger.
 
karlos3 schrieb:
Die einzigen Kunden die nichts dagegen machen können sind doch nur noch Kunden von den Wasserwerken, den in einem Gebiet gibt es da nur einen Versorger.
Da gibt es einige mehr. Bei Kabel-TV gab es noch nie Konkurenz. Und wer einen LWL Anschluss in der Wohnung hat (FTTH) darf sich schon glücklich schätzen, wenn er zuätzlich noch Kupfer oder Coax hat, LWL wird wohl auf Lebzeiten politisch gewollt genauso ein geschlossenes System bleiben wie Kabel-TV.

Wenn man beim Kabel-TV eine SAT-Schüssel als "Wahlmöglichkeit" ansieht, hat man diese bei der Wasserversorgung auf anderen Wegen genauso, in einigen Regionen u.U. sogar bei der Wasserentsorgung.

Das gehört für mich viel eher geregelt wie der bereits gut geregelte Strommmarkt, bei dem jeder weiss, worauf er sich einlässt und entsprechende Verträge schließen kann. Egal, ob das beim Billiganbieter ohne eigene Erzeugung ist oder beim GV ohne (lange) Preisbindung ist.
 
Stimmt Danke da hatte ich nicht daran gedacht ersteres haben wir aber das andere halt nicht und daher wusste ich es nicht
 
Scheinbar entspannt sich die Lage momentan etwas.
Nachdem bei Shell letzte Woche noch 54 cent Arbeitspreis standen, sind es nun 43 Cent bei 24 Monate Laufzeit.
 
Die Würfeln das wohl auch jeden morgen neu aus? Lustige Gesellen sind das und für mich nicht vertrauenswürdig.

Edit: Unser Grundversorger nimmt auch 76 Cent, man kann aber weiterhin in einen Laufzeitvertrag einsteigen zu 28,42 Cent.
 
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Energie wird teurer werden, darauf müssen sich halt alle einstellen.

Kleiner Vorgeschmack...

"Ein paar Hampelmannsprünge, ein herzhafter Haferbrei, nach dem Backen die Ofentür auflassen – so lassen sich leicht Heizkosten sparen, empfiehlt der britische Energieversorger SSE in einer E-Mail mit praktischen Tipps, die er gerade an die Kunden verschickt hat. Kuscheln mit einem Haustier oder Familienangehörigen, ein Hula-Hoop-Wettbewerb mit den Kindern oder der Verzehr von Ingwer stehen ebenfalls auf der Liste der „einfachen und wirtschaftlichen Methoden, in diesem Winter warm zu bleiben.“"


https://www.welt.de/wirtschaft/arti...ddeln.html?source=puerto-reco-2_AAA-V3.C_test

Wenn sie sich keine Energie haben, sollen sie sich doch ein KfW40-Haus kaufen. (frei nach Jean-Jacques Rousseau)
 
Das klingt wie, wenn sie es warm haben wollen, dann zünden Sie doch einfach ihr Haus an. Ihr freundlicher Tankstellen Mitarbeiter berät sie gerne.
 
Nur hat das bei den Briten relativ wenig damit zu tun, das die Heizkosten in der BEschaffungs teurer werden sondern das sind die angekündigten Auswirkungen des Brexit. Wenn kein Benzin zu den Tankstellen kommt, kommt auch kein Gas oder Heizöl zu den Kunden und ebenso keine Rohstoffe zu den KRaftwerken. Denn all das erfordert LKW Fahrer bzw. Mitarbeiter ind der Logistikbranche. Und die hat england mit dem Brexit des Landes verwiesen in großen Teilen. Die Briten haben ein Versorgungsproblem weil die Lieferketten landesintern massiv eingeschränkt sind. Nicht weil die Energiepreise als solche massiv gestieghen sind...

Oder kurz gesagt: ÜBerhaupt nicht auf DE übertragbar...
 
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