News Suchmaschine: Google testet Dark Mode

KitKat::new() schrieb:
Das mag deine Ansicht sein, aber aus genannten Gründen finde ich das eben unsinnig, d.h. alle Anwendungen alles so dunkel machen zu lassen, dass jemand mit 40k Nit Display seine Helligkeit (am besten noch nachts)am Maximum laufen lassen kann. Vor allem schauen dann Leute mit normalen (nicht 40k Nits) Monitor in die Röhre, weil der Kontrast künstlich reduziert wird)

Das ist doch kein Problem.

Ein Bildinhalt, der auf einem 40.000 cd/m²-Mega-HDR-TV z.B. 100 cd/m² hell ist, ist auch auf einem Otto-Normal-Notebook-Display mit maximalen 300 cd/m² 100 cd/m² hell und umgekehrt. Jedenfalls wenn beide Displays richtig eingestellt (kalibriert) sind.
Beide können ihren Kontrast voll ausspielen. Man muss nirgends die globale Helligkeit runter drehen.

Eine gewisse Herausforderung wird es erst, wenn ein Inhalt heller sein sollte, als es das Display darstellen kann.
Zu diesem Zweck haben die HDR-TVs/Monitore Tone Mapping und müssen Kompromisse machen. Einerseits möglichst nahe bleiben an der Helligkeit die der Inhalt eigentlich haben sollte, aber andererseits nicht schlagartig alle Details in hellen Bildteilen verschlucken.
Aus dem Grund ist es erstrebenswert, dass ein HDR-Display eine möglichst hohe maximale Helligkeit schafft.

Wie gesagt, das hat erstmal keine Nachteile auf die Darstellung dunklerer Inhalte, solange die Ersteller der Inhalte es richtig machen und einem z.B. keinen rein weißen Hintergrund aufdrücken. Genau deshalb sind Dark Mode und Co. sinnvoll und notwendig. Besonders auf modernen, hellen Displays.
 
mibbio schrieb:
Naja, ein gescheit umgesetzter Darkmode ist ja nicht nur “Hintergrund auf Schwarz wechseln“.
Schon klar. Es ist trotzdem eine vom Aufwand her eine eher nachrangige Sache. Evtl. ist das in den USA delikat, wo man vielleicht verklagt werden könnte, wenn man die gleiche Hell/Dunkel Farbkombination verwendet wie jemand, der es früher gemacht hat und dies patentieren konnte. Das will ich nicht beurteilen.

Aber zumindest in meiner Welt ist ein bisschen Schwarz, Dunkelgrau, Dunkelblau gepaart mit passenden hellen Farben nun wirklich keine Kunstform oder Designherausforderung - von der technischen Umsetzung garnicht gesprochen: die macht ein Webdesigner noch vor dem ersten Kaffee.

Viel eher beschäftigt mich wieso "Darkmode" so ein Thema geworden ist dass es sogar eine News wert ist. Auch wenn es hier um eine "der" Webseiten geht. Ich sehe aber in dem Feed hier unten auch "Google: Suche zeigt weniger Ergebnisse auf derselben Seite an" - was ich A.) nicht bemerkt hätte und B.) damit zeigt, dass es offensichtlich an Google liegt, dass es eine News wert ist
 
Bin mal gespannt, wann die ersten E-Book-Reader - und dann womöglich noch physischen Bücher auf Dark-Mode umgestellt werden ;-) (Das weiße Papier blendet aber auch!)
 
Herdware schrieb:
Eine gewisse Herausforderung wird es erst, wenn ein Inhalt heller sein sollte, als es das Display darstellen kann.
Was bei 100 vs 40.000cd Display fast immer so sein wird.
Hat nämlich der Webseitenbetreiber seine Webseite mit 40.000cd designed werden die Helligkeitswerte RGB-Werte von 0-1 statt 0-255 haben, so groß ist der Helligkeitsunterschied.
Tatsächlich könnte man also 100cd-Helligkeit bei maximaler Helligkeit und typischer 8 Bit-RGB-Kodierung nichtmal darstellen.

Herdware schrieb:
Wie gesagt, das hat erstmal keine Nachteile
Doch:
  • oben genanntes
  • Jede Anwendung muss dunkelstellen
  • unnötige Beanspruchung des Monitors & Stromverbrauch bei nicht-OLEDs

Vorteile sehe ich keine, wenn ich einfach meine Helligkeit am Monitor reduziere und den Darkmode nicht nutze (dann sind nämlich alle Anwendungen hell).

Was es richtig sinnlos macht ist, wenn du wechselnde Helligkeiten (Sonnenlicht im Raum, o.ä.) hast. Dann muss man trotzdem die Helligkeit vom Monitor anpassen.
Was genau das ist, was du vermeiden möchtest.
Hier schafft adaptive Helligkeit Abhilfe.

Herdware schrieb:
Genau deshalb sind Dark Mode und Co. sinnvoll und notwendig. Besonders auf modernen, hellen Displays.
Du hast jetzt immer schön erklärt, warum Software niedrigeren Kontrast verwenden soll (finde ich nicht - sh. oben), aber den Hell-Dunkel-Umkehr (Hauptidee des Darkmode) rechtfertigt das lange noch nicht.
 
Danke Google - für die Zukunft sehe ich auch schwarz. 😒
 
puri schrieb:
(Das weiße Papier blendet aber auch!)

Das rein weiße Papier wird einen tatsächlich ziemlich blenden, wenn man es in pralles Sonnenlicht hällt. Da kommen leicht zehntausende cd/m² zusammen. Man wird sich zum Lesen deshalb doch lieber ein etwas schattigeres Plätzlichen suchen.

Ist man darauf angewiesen, das Papierdokument doch ständig im grellen Sonnenlicht zu lesen, wäre es tatsächlich wohl keine so schlechte Idee, dafür einen dunkleren Hintergrund zu wählen und zwecks Kontrast darauf dann einen hellere Schrift. Das würde dann insgesamt nicht so stark blenden und wäre trotzdem noch gut lesbar. Also ein Dark Mode.
 
Herdware schrieb:
Ist man darauf angewiesen, das Papierdokument doch ständig im grellen Sonnenlicht zu lesen, wäre es tatsächlich wohl keine so schlechte Idee, dafür einen dunkleren Hintergrund zu wählen und zwecks Kontrast darauf dann einen hellere Schrift. Das würde dann insgesamt nicht so stark blenden und wäre trotzdem noch gut lesbar. Also ein Dark Mode.
Und warum nochmal nicht dunkleren Hintergrund und die Schrift schwarz lassen?
 
KitKat::new() schrieb:
aber den Hell-Dunkel-Umkehr (Hauptidee des Darkmode) rechtfertigt das lange noch nicht

Das macht man, um die das vom ganzen Display abgestrahlte Licht zu minimieren, ohne dabei zuviel Kontrast zu opfern.
Der Flächenanteil der Schrift ist halt kleiner, als der des Hintergrundes.

Ergänzung:
Und ja, für Bildinhalte mit großem Dynamikumfang braucht man mehr als 8Bit Farbitiefe, um keine Details zu verlieren und saubere Farbverläufe hinzubekommen usw.
Da geht halt der Weg hin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Herdware schrieb:
Das macht man, um die das vom ganzen Display abgestrahlte Licht zu minimieren, ohne dabei zuviel Kontrast zu opfern.
Kontrast will man doch absichtlich opfern: Deswegen ist im Darkmode die Schrift auch nicht weiß und der Hintergrund auch nicht schwarz. Beides sind Graustufen, also möchte man so einen extremen Kontrast gar nicht.
 
KitKat::new() schrieb:
Beides sind Graustufen, also möchte man so einen extremen Kontrast gar nicht.

Das stimmt.
Aber man kann wegen der unterschiedlichen Flächenanteile mehr Kontrast hinbekommen, ohne zu blenden, wenn man den Hintergrund dunkel macht und die Schrift hell.

Du musst die Helligkeit und damit den Kontrast an deinem Monitor bei einer Dark Mode-Website weniger weit runter drehen, als bei einer Website mit hellem Hintergrund und dunkler Schrift.
 
Ein Dark-Mode sollte eigentlich mal verpflichtend für alle Webseiten eingeführt werden.
Bis dahin ist der Dark Reader eine ganz gute Notlösung.

Habe den seit einigen Monaten im Dienst, und es gibt nur ganz wenige Seiten, wo mal die Darstellung nicht passt.
Ist dann aber auch jedes Mal echt wieder ein Schock, wenn man das Teil abschaltet.
 
Herdware schrieb:
Aber man kann wegen der unterschiedlichen Flächenanteile mehr Kontrast hinbekommen, ohne zu blenden, wenn man den Hintergrund dunkel macht und die Schrift hell.
Wie kommst du darauf?
Das Auge passt sich der Dunkelheit (das meiste ist dunkel) an, weshalb dann das helle umso mehr blendet.
Siehe auch nachts Autofahren vs. bei Taghelligkeit auf schwarze Dinge schauen.

Herdware schrieb:
Du musst die Helligkeit und damit den Kontrast an deinem Monitor bei einer Dark Mode-Website weniger weit runter drehen, als bei einer Website mit hellem Hintergrund und dunkler Schrift.
Das ist ja schlecht, weil es für den Monitor besser ist eine niedrigere statt höhere Helligkeit zu haben (OLED: einbrennen, sonst: höherer Stromverbrauch, Verschleiß).
 
KitKat::new() schrieb:
öhm genau das macht ein Dark(nicht Black)mode neben dem Invertieren von hell und dunkel.
Wie gesagt, nur darum ging's mir ja, dass bei einer "reinen Konvertierung" des Gammawerts physikalisch kein verändertes Kontrastverhältnis entsteht.

Ist unter'm Strich doch aber auch egal, es kann ja zum Glück jeder selbst wählen, ob und wenn ja, welchen Dark-Mode (über welche Lösung auch immer) er/sie/es/wasauchimmer nutzen möchte.

Persönlich möchte ich keinesfalls mehr auf den Dark Reader verzichten, der macht halt unabhängig von etwaigen Implementierungen einzelner Seiten.
 
KitKat::new() schrieb:
Wie kommst du darauf?

Puh. Mal sehn ob ich hinbekomme das zu erklären. Ich bin wirklich schlecht in sowas.

Sagen wir mal, wir starten die ganze Aktion bei einem Zustand, in dem sowohl der Text als auch der Hintergrund einheitlich Mittel-Grau (50%) sind. Man sieht den Text also erstmal gar nicht. Die Menge an Licht, die von dem einheitlich grauen Bild kommt, ist für den Betrachter angenehm.

Jetzt will ich den Kontrast erhöhen, zwischen dem Text und dem Hintergund, ohne dabei etwas an der "Lichtmenge" des gesamten Bildes (es gibt sicher einen besseren Fachbegriff dafür, ich meine Leuchtdichte*Fläche) zu ändern. Ich habe zwei Schrauben, an denen ich drehen kann. Ich kann den Hintergrund heller oder dunkler drehen und ich kann den Text heller oder dunkler drehen.

Wenn ich an der Schraube für den Hintergrund drehe, hat das einen wesentlich größeren Einfluss auf Helligkeit des gesamten Bildes, weil der Hintergrund eine viel größere Fläche ausmacht als der Text.

Ich kann also bei gleichbleibender "Lichtmenge" einen besseren Kontrast zwischen Text und Hintergrund hinbekommen, wenn ich den Text heller drehe und den Hintergrund dunkler, als umgekehrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Herdware schrieb:
Ich kann also bei gleichbleibender "Lichtmenge" einen besseren Kontrast zwischen Text und Hintergrund hinbekommen, wenn ich den Text heller drehe und den Hintergrund dunkler, als umgekehrt.
Wir drehen uns im Kreis. Denn das hatten wir ja schon:
KitKat::new() schrieb:
Kontrast will man doch absichtlich opfern: Deswegen ist im Darkmode die Schrift auch nicht weiß und der Hintergrund auch nicht schwarz. Beides sind Graustufen, also möchte man so einen extremen Kontrast gar nicht.

Zumal deine Begründung falsch ist: Der Kontrast ist in beiden Varianten gleich. Jedoch passt sich das Auge an den Hintergrund an, weil das Bild insgesamt dunkler ist, was einen höheren gefühlten Kontrast ergibt, da vom Auge Helligkeitsunterschiede im dunklen stärker wahrgenommen werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Gammakorrektur):
 
KitKat::new() schrieb:
Zumal deine Begründung falsch ist: Der Kontrast ist in beiden Varianten gleich.

Ja.
Aber nicht die Menge an Licht, die der Bildschirm mir dabei ins Gesicht leuchtet.
Das ist der ganze Sinn eines Dark Mode.

Ich bin scheinbar einfach zu schlecht mit Worten, um das zu erklären. Tut mir leid. Vielleicht kann es jemand anders besser.
 
Herdware schrieb:
Aber nicht die Menge an Licht, die der Bildschirm mir dabei ins Gesicht leuchtet.
Das ist der ganze Sinn eines Dark Mode.
Lösung ohne Darkmode: Helligkeit runterstellen.

Genau deswegen haben Smartphones adaptive Helligkeit:
  • Abends ist der Hintergrund dunkel, also blendet ein helles Display -> Helligkeit wird automatisch reduziert
  • Draußen ist die Umgebung hell, also sieht man kaum was auf dem Display -> Helligkeit wird erhöht
Dazu braucht es also keine Helligkeitsinvertierung + Kontrastreduktion.
 
KitKat::new() schrieb:
Lösung ohne Darkmode: Helligkeit runterstellen.

Was dann zu einem konstrastärmeren Bild führt.

Bei gleichbleibender Helligkeit geht mit Dark Mode mehr Kontrast. Bei gleichbleibendem Kontrast ist das gesamte Bild mit Dark Mode dunkler.
 
Herdware schrieb:
Bei gleichbleibender Helligkeit geht mit Dark Mode mehr Kontrast.
Deswegen wird beim Darkmode aber auch der Kontrast reduziert. Das hatten wir auch schon, siehe z.B. Post #109

Wir drehen uns nun bestimmt schon zum dritten Mal im Kreis
 
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