@M@tze
Und mich interessieren deine ganzen genannten Punkte überhaupt nicht, weil ich das alles nicht gelesen und Spiel 1&2 nicht gezockt habe. Das kann dich als Fan ärgern, aber warum eigentlich? Es ist eine Interpretation.
Beispiel Herr der Ringe: Da ist Gimli ein grummeliger Bock, der für die Lacher zuständig ist. Erkenbrand fehlt, Tom Bombadil fehlt, Denethor ist ein fressendes und schmatzendes Arschloch, die Befreiung des Auenlands fehlt, Arwen ersetzt die Rollen von ein, zwei drei männlichen Elben, wir haben Elben in Helms Klamm, Frodo ist ~20 statt ~50 Jahre alt, der Aufbruch findet Wochen statt 17 jahre nach Bilbos Fest statt... etc. pp.
Wurde da so ein Politikum draus gemacht? Von einigen mit Sicherheit, aber die große Masse an Kinogänger:innen hat die Filme geliebt, mich eingeschlossen. Und dann habe ich die Bücher gelesen und sie auch verschlungen. Und dann das Silmarillion und dann den Hobbit - oder war es umgekehrt? Und heute arbeite ich in der Filmbranche...
Wäre das in den 50er oder 60er Jahren verfilmt worden, hätten sich viele Leute wahrscheinlich schon an Arwens und Eowyns Rollen gestört. Frauen gehören an den Herd und so.
Die Welt dreht sich weiter. Man beginnt sich zu fragen, warum es in fantasy-Welten gesetzt sein muss, dass alle weiß, hübsch nach westlichen Maßstäben und heterosexuell sein müssen. Bis auf die Bösen natürlich...
Denk mal an solche Sachen wie Batman: Da gibt es doch drölfzillionen verschiedene Interpretationen. Mehrere "Universen", in denen die Story ganz anders abläuft, verschiedene Comicreihen, verschiedene Filmreihen. Und gar Filme wie der aktuelle Spider-Man, wo mehrere dieser Universen in einen Film gepackt werden.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass irgendwann jemand Herr der Ringe neu verfilmen wird - und es wird Vieles anders sein. So what, die Bücher und die alten Filme nimmt mir niemand weg.
@espiritup:
Alles legitime Punkte. Das ist halt eine sehr alte Diskussion: Wie weit ändert man bei einer Interpretation das Hauptwerk. Und ja, manche verstecken sich auch hinter bestimmten Vorwürfen. wenn aber der Großteil der Kritik aus bösartigem Rassismus besteht, kann ich das sogar verstehen. Aber man kann es sich natürlich auch einfach machen. Beispiel Mesut Özil, der sich nach dem Erdogan-Foto über Rassismus beklagt hat. Ich dagegen habe ihn kritisiert, weil ich ihn ohne Wenn und Aber als Teil der deutschen Nationalelf gesehen habe und mir das Zusammenhalten echter Demokratien und den dort lebenden Menschen wichtig ist. Was wiederum nicht heißt, dass er keinen Rassismus erleiden musste.
Beispiel Ghostbusters-Film mit weiblichem Cast: Ich finde den Film nicht doll. Aber weil er nicht gut ist - nicht, weil der Cast weiblich ist. Der Trailer war schrecklich, der Film an sich doch besser und für zwei Stunden Unterhaltung tauglich. Jetzt kann man natürlich sagen: "Klar, mit Frauen funktioniert das nicht!" oder man fragt sich, warum ein weiblicher Cast ein so belangloses Drehbuch und so eine lieblose Inszenierung bekommen hat. Es gibt immer mehrere Perspektiven. Aber wirklich sachliche Diskussionen? selten geworden, leider...