Imiak schrieb:
hundertprozentig "gerechtes" Gesundheitssystem
es fehlt schon das Bemühen im aktuellen System Gerechtigkeit herzustellen - warum müssen z. B, ledige kinderlose Singles Familien mit Kindern und nicht arbeitende Ehefrauen anderer Versicherter mit schlechtem Einkommen quer finanzieren die dann noch das System maximal belasten (das Geld anderer ist schnell ausgegeben)
Imiak schrieb:
"verhaltensbedingtem" Risikoverhalten kosten das Gesundheitssystem am Ende mittel- bis langfristig eventuell sogar weniger
kannst Du das nachweisen ? Wenn nein muß man klar vorgehen: verhaltensbedingt = nachteilig für das System = Belasten der Allgemeinheit ? Wir sind wieder beim Punkt, daß jeder das Geld des Nachbarn gern ausgibt, nicht aber das eigene. Verhaltensbedingt ist alles, was man vermeiden könnte, weil es auf einem willentlich und wissentlichen Plan einer Person beruht, eigene Vorteile zu genießen und die Nachteile der Allgemeinheit zuzuschieben
Alkohol
Übergewicht
Rauchen
falsche Ernährung
Fettleibigkeit bzw. fehlende Bewegung
und so weiter.
Die verhaltensbedingten Kosten müssen durch die getragen werden, die die verhaltensbedingten Kosten ins System bringen - man muß mal überlegen, ob man die Kosten zuordnen kann, etwa dadurch, daß die Kosten für Behandlungen der Raucher/innen auf den Zigarettenpreis draufgeschlagen werden. Oder willst Du dem Nachbarn, der eine Massage braucht aber keine kriegt, die Massage verweigern, weil das Geld dafür bei Rauchern verschwendet wird ?
Imiak schrieb:
sportlich aktive Menschen ziehen sich gerne mal Bänderrisse, Knochenbrüche und dergleichen zu.
sicher aber ich kenne keine laufende bzw. joggende Person mit Knochenbrüchen und auch keine Bänderrisse ... weise erst mal nach, daß die Kosten der Sportler/innen höher sind als bei denen die keinen Sport machen, auch und gerade wenn Du die Kosten wegen Kreislauf und Fettleibigkeit bei den Inaktiven einrechnest
Imiak schrieb:
Willst du Menschen dafür "bestrafen", wenn sie Übergewicht
naja was sind denn die Ursachen von Übergewicht ? falsches Essen ? Süßigkeiten Chips ... schlagt die Kosten für die Behandlungen infolge von Süßigkeiten und Chips den Verkaufspreisen drauf ... wer dann viel ißt zahlt mehr
ich hab selber das Übergewicht beseitigt und mache nun viel Sport - ich kenne beides, aber man tut den Leuten nichts gutes wenn man sie mit dem Übergewicht alleine läßt vor allem mit Blick auf das geringere Lebensglück viel zu fetter Personen
Imiak schrieb:
dass das solidarische Gesundheitssystem abgeschafft gehört.
ich denke, jede/r Person zahlt einen Beitrag abhängig von dem eigenen Geschlecht und dem Geburtsjahr + 100 € monatlich; wer das nicht zahlen kann, bekommt Hilfe vom Staat. Die 100 € sind ein Bonus für die, die in dem Monat keine Leistungen in Anspruch nehmen. Das Ziel ist nicht, daß die Allgemeinheit alle Leistungen zahlt sondern daß jede/r die eigenen Leistungen erst mal selbst zahlt, es sei denn, die Kosten werden zu hoch.
Definiere Du bitte mal "Solidarisch" weil "solidarisch" nicht sein kann, daß sich jede/r maximal bedient bzw. daß die Person die dumme ist, die das System am wenigsten belastet - oder anders: Personen, die durch ein eigenes egoistisches Schmarotzertum das Geld der Allgemeinheit aus dem Fenster werfen, verdienen keine Solidarität. Der Definition des Begriffs "Solidarisch" kann nicht durch eine Wertung erfolgen sondern nur dadurch, daß dem Gleichbehandlungsgrundsatz genügende Kriterien verwendet werden. Wer aber sein eigenes Verhalten nicht der Allgemeinheit in Zeiten knapper Gelder in der Krankenkasse unterordnet sondern verhaltensbedingt in eigener Entscheidung so lebt, daß die Allgemeinheit geschädigt wird (z. B. Komasaufen) verdient keine Solidarität.
Und so sind wir wieder beim Punkt: Erkläre doch bitte mal, wie Deiner Meinung nach in Anwendung Deines oder des allgemein definierten Begriffs der Solidarität das geltende System überhaupt verfassungsgemäß sein kann, zumal die Grundkonzeption des Systems auf einer Familie (Mann arbeitet, Frau, dahein Kinder) beruht, das aber seit Jahrzehnten überholt ist.
Imiak schrieb:
den demographischen Wandel
klar - der macht das Problem nicht leichter. Aber willst Du all die Kosten der zahlreichen Alten die sich nicht um Kosteneinsparung scheeren, den wenigen jungen Menschen auferlegen auf Basis einer Wertung ("Wer rausnimmt was er kann und wer vermeidbare Kosten generiert durch Verhalten steht gut da, während diejenigen, die sparen und nicht bei jedem Schnupfen in die Facharztpraxis gehen die dummen sind") auferlegen, ohne Äquivalenz nach Art. 3 GG zwischen Leistungen und Beiträgen zu begründen ?