Thema Private Krankenversicherung

_killy_ schrieb:
@schniposa2019

Bzgl. der Wartezeiten bei Fachärzten - dies ist halt wirklich regional sehr unterschiedlich. Auch ob man selbst nur welche braucht oder ggf. durch Kinder und den damit verbundenen U-Untersuchungen sowie Kinderkrankheiten deutlich häufiger beim Arzt ist.

Wer sich jetzt in der GKV gut versorgt fühlt und nur auf die Kosten schaut, der macht definitiv den falschen Schritt wenn man in die PKV geht.
Ich wechsle nicht um 5€ zu sparen. Mir geht es eher ums Prinzip. Ständig die Beiträge erhöhen, weil man Leute durchfüttern muss die nicht einzahlen. Das sehe ich nicht ein (und das hat keinen rassistischen Hintergrund). Es würde mich genau so stören wenn es 5 Mio. Deutsche wären die nicht einzahlen.

Verstehe ich das richtig - ich zahle aktuell in Summe irgendetwas um die 820€ oder so in der GKV. Wobei knapp die Hälfte vom AG übernommen wird.
Und in der PKV liegt der Beitrag bei ca. 400€. Also wäre die PKV um die Hälfte günstiger und man könnte die Differenz für später zurücklegen?
Oder sind die ausgewiesenen 400€ nur der Eigenanteil und es sind eigentlich auch 800€ bei der PKV?
 
Schmalhans93 schrieb:
Mir geht es eher ums Prinzip. Ständig die Beiträge erhöhen, weil man Leute durchfüttern muss die nicht einzahlen. Das sehe ich nicht ein
Mag dich nun schockieren, du weißt aber schon das ein Bürgergeldempfänger genau so in die Krankenkasse einzahlt?
 
Schmalhans93 schrieb:
Verstehe ich das richtig - ich zahle aktuell in Summe irgendetwas um die 820€ oder so in der GKV. Wobei knapp die Hälfte vom AG übernommen wird.
Und in der PKV liegt der Beitrag bei ca. 400€. Also wäre die PKV um die Hälfte günstiger und man könnte die Differenz für später zurücklegen?
Oder sind die ausgewiesenen 400€ nur der Eigenanteil und es sind eigentlich auch 800€ bei der PKV?

Basisinformationen zum Thema Arbeitgeberzuschuss.
 
Danke für das Thema. Der Punkt mit den Kinderkrankentagen war mir auch neu.

Ich bin Ende 40 und bin seit 3 Monaten am Überlegen, auch in meinem Altern noch von der GKV in die PKV zu wechseln. Genau wie in diesem Thema habe ich viele Kontrastimmen zur PKV gehört. Nur 2 Leute haben mir zum Wechsel geraten. Allerdings hatten die ganzen Kontrapositionen bisher keine überzeugenden Argumente.

Bei mir kommt noch hinzu, dass sehr wahrscheinlich eine zusätzliche Betriebsrente erhalten werde. Und von der Betriebsrente zahlt man dann noch mal den gesamten Krankenversicherungsbeitrag (bei meiner bisherigen GKV (BKK): 15,95%).

Tatsächlich hab ich die Beiträge mal durchgerechnet. Aktuell würde ich mit der GKV durch die Familienversicherung des Kindes besser kommen. Mit zunehmendem Alter wird zumindest bei mir auf Basis der derzeitigen Beitragszahlen die PKV etwas günstiger als die GKV.

Ich überleg den Wechsel aus folgenden Gründen:
  • Meine Zähne waren noch nie sonderlich gut, zeigen aber seit ca. 10 Jahren keine Verschlechterungen. In Zukunft wird das aber ein Posten, der mich durch die niedrige Zuzahlung der GKV, viel Geld kosten wird. Zahnzusatzversicherungen halte ich für sinnlos. Als ich das mal durchgerechnet hab, kam ich zur Erkenntnis, dass ich günstiger komm, wenn ich das Geld zurückleg und dann selbst bezahl.
  • Fachärzte: In der Region hier ist es leider so, dass man bei vielen Fachärzten (besonders Orthopäden) gar keine Termine oder Termine erst in einigen Monaten bekommt.

Tatsache ist aber auch, dass ich Versicherungen sehr skeptisch gegenüber stehe. Und eine PKV ist nun mal eine private Versicherung.
Ergänzung ()

schniposa2019 schrieb:
Als gelernter Versicherungskaufmann sage ich dir meine persönliche Meinung: bleib in der GKV und decke spezielle Bedarfe höchstens über Zusatzversicherungen ab.
Gerade von einem Versicherungskaufmann würden mich mal die konkreten Argumente gegen die PKV interessieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schmalhans93 schrieb:
Aktuell bietet die PKV für mich deutlich bessere Leistungen bei gleichen oder sogar geringeren Kosten.
Da ist es halt schon verlockend zu wechseln.
Ja, jetzt im jungen Alter erscheinen die Vergünstigungen verlockend, aber das ändert sich, wenn man älter wird und die Wehwechen auftreten. Dann gehen die Beiträge u.U. auch in die Tausende, und wer dann nicht genug Geld hat und verdient.... Man steigt mit geringen Beträgen ein und im Alter kommt dann das böse Erwachen. Darüber gab es gerade in letzter Zeit genügend Beispiele, auch in den Medien. Also, lass dich auf alle Fälle erst einmal von unabhängiger Seite beraten!!!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sentry0815
Wenn Du es hin kriegst, vor Deinem 55. Lebensjahr angestellt zu werden damit Du in die gesetzliche rein kommst hat das den Vorteil, daß Du im Alter nicht in der teueren PKV bist - nimm dann in jungen Jahren die PKV

aber auch die PKV wird andauernd teuerer eben weil dort eine jede Person jede Leistung bekommt und weil die Ärzte bzw. Ärztinnen munter abrechnen ... je jünger du in die PKV rein kommst desto mehr Altersrückstellungen kannst verzinslich ansparen aber was ist wenn das Zinsniveau unten ist ?

Termine in der Praxis gibts wohl in der PKV um einiges schneller ...

Wenn Du viele Kinder hast und eine Frau ist die GKV sicher günstiger

Prüfe mal die Kombination aus GKV und privater Zusatzversicherung (Arztbesuche, Medikamente, Zahn, Krankenhaus) mit dem Ziel, daß Du, solltest Du richtig krank werden, ordentlich versichert bist
Ergänzung ()

Frightener schrieb:
die Option des Fallbacks auf den Beitrag der GKV,

wie kriegt man das ? Bei der PKV gibts diesen "Basistarif" der aber schnell > 700 € kostet bei mir
Imiak schrieb:
Untiefen des deutschen Sozialstaats
eben - jeder holt das meiste raus und am Ende ist kein Geld da, siehe Krankenhäuser, es gibt Defizite bei der Notfallrettung bei Kreislaufstillstand, Termine gibts nicht in der Praxis weil jede/r wegen einer Kleinigkeit dorthin rennt ...

Die PKV mit Selbstbehalt sollte die Vorlage sein für die GKV, denn wenn jede/r alles raus holt was geht bleibt bei der Budgetiertung zu wenig Geld in der GKV und die Praxen sagen "für Umme behandle ich vor dem Quartalsende nicht" und die Krankenhäuser müssen landauf landab schließen ... weil das Geld für die fehlen, die drin sind, nachdem andere verhaltensbedingt (Alkohol, Zigaretten, Drogen, Komasaufen. falsches Essen, Übergewicht) den Behandlungsbedarf erhöht haben.

Was ist mit der Lastengerechtigkeit wenn die Leistungen eingeschränkt werden (der gesetzlich versicherte Nachbar bekommt keine Massage obwohl diese ihm gut täte) während andere das Geld in Saus und Braus für einen Schnupfen ausgeben ?

Schmalhans93 schrieb:
permanente Anheben der Zusatzbeiträge komplett gegen den Strich

Klage doch dagegen - die Begründung steht oben ab "eben" - es ist mal an der Zeit daß jemand das Thema angeht

es kann nicht sein daß die Person die dumme ist, die gesund lebt, Sport macht und bei Kleinigkeiten daheim bleibt - so ist man aber wieder bein Problem daß ein System mit Budgetbegrenzung, bei dem jede/r maximale Leistungen in Anspruch nehmen kann, bei Budgetierung und bei verhaltensbedingten Krankheiten (Drogen, Alkohol, Nikotin) nicht nach Art. 3 GG leistungsgerecht bzw. nicht äquivalent sein kann.

Schmalhans93 schrieb:
PKV im Falle einer Auswanderung aus Deutschland

es gibt Altersrückstellungen die du mit Deinem Beitrag ansparst. Wenn der Vertrag mit der PKV endet verlierst die Altersrückstellungen. Kommst wieder in die PKV zahlst mehr ein (aktuelle Altersrückstellung + Nachzahlung der verlorenen).

Es gibt eine Anwartschaftsversicherung dafür, kostet ca. 30 € / Monat


Schmalhans93 schrieb:
Mir geht es eher ums Prinzip. Ständig die Beiträge erhöhen, weil man Leute durchfüttern muss die nicht einzahlen.

dann klage dagegen

Schmalhans93 schrieb:
die PKV um die Hälfte günstiger und man könnte die Differenz für später zurücklegen?

der AG zahlt seinen Anteil an Dich aus bis zu dem was der AG als AG - Anteil in die GKV einzahlen würde.

Wenn Du nun in der PKV einen Tarif nimmst mit dem der Beitrag in der PkV die gleiche Höhe hat wie der Beitrag in der GKV (das was den Beitrag in der PKV übersteigt geht in die Altersrückstellung) sollte der AG genauso viel zahlen müssen an dich (der AG Anteil geht an Dich). Das was vom AG kommt (das was AG in GKV zahlen müßte) nimmst Du um fürs Alter in der PKV zu sparen

Pummeluff schrieb:
überleg den Wechsel aus folgenden Gründen:
  • Meine Zähne waren noch nie sonderlich gut

die PKV will die Vorerkrankungen wissen und es gibt Ausschlußzeiten bis die zahlen
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: sentry0815 und Schmalhans93
siebengescheit schrieb:
es kann nicht sein daß die Person die dumme ist, die gesund lebt, Sport macht und bei Kleinigkeiten daheim bleibt - so ist man aber wieder bein Problem daß ein System mit Budgetbegrenzung, bei dem jede/r maximale Leistungen in Anspruch nehmen kann, bei Budgetierung und bei verhaltensbedingten Krankheiten (Drogen, Alkohol, Nikotin) nicht nach Art. 3 GG leistungsgerecht bzw. nicht äquivalent sein kann.
Es ist eine Illusion, dass man ein hundertprozentig "gerechtes" Gesundheitssystem schaffen könnte. Das geht schon allein deswegen nicht, weil jeder Mensch mit unterschiedlichen Startvoraussetzungen ankommt auf die er nicht zwangsläufig irgendeinen Einfluss hat.

Und es ist auch sonst keineswegs so einfach wie man es gerne hätte. Leute mit sogenanntem "verhaltensbedingtem" Risikoverhalten kosten das Gesundheitssystem am Ende mittel- bis langfristig eventuell sogar weniger als die "Gesundheitsbewussten" und zwar schlicht dadurch, dass sie durchschnittlich weniger lang leben und damit der Zeitraum in dem sie tendenziell am teuersten für das System werden (das höhere bis hohe Alter - da wird es richtig teuer) deutlich verkürzt wird. (Das ist im Übrigen das, was sarkastisch überspitzt mal als das "sozialverträgliche Frühableben" bezeichnet wurde)
Wo willst du im Übrigen denn die Grenze beim Risikoverhalten ziehen? Nur mal ein paar Beispiele: Sehr sportlich aktive Menschen ziehen sich gerne mal Bänderrisse, Knochenbrüche und dergleichen zu. Alkoholismus ist im Grunde eine Volkskrankheit - sehr, sehr viele Menschen überschreiten hierzulande die Grenze zum "riskanten" Konsum. Willst du Menschen dafür "bestrafen", wenn sie Übergewicht (nach welcher Definition auch immer - der BMI ist dafür im Übrigen ein völlig untaugliches Instrument) haben?
Und bedenke was für einen "gläsernen" Menschen man dafür schaffen müsste. Will man das tatsächlich? Ich nicht.

Man kann dafür argumentieren, dass das solidarische Gesundheitssystem abgeschafft gehört. Und ich behaupte auch nicht, dass das hiesige System perfekt ist. Und ich habe am Ende auch keinen Schimmer wie man es reformieren könnte.
Aber ich glaube nicht, dass das grundsätzliche Problem das "Verhalten" der Menschen ist - das hat sich meines Erachtens im Endeffekt keineswegs groß verändert. Viele scheinen gerne den demographischen Wandel zu vergessen - der wird am Ende das größte Problem für das Gesundheitswesen (und nicht nur das) sein. Viele Alte, wenig Junge und dazu dann noch Fachkräftemangel an allen Ecken und Enden. Die Vorboten davon sind bereits zu spüren und es wird nicht besser werden. Ich stimme allerdings zu, dass man sich an ein allgemeines "weniger" gewöhnen wird müssen. Das ist aber nicht nur im Gesundheitswesen so.
 
knoxxi schrieb:
Mag dich nun schockieren, du weißt aber schon das ein Bürgergeldempfänger genau so in die Krankenkasse einzahlt?
Dir ist aber bewusst, dass dieser Beitrag a) aus Steuermitteln bezahlt wird und b) schon seit Jahrzehnten viel zu niedrig ist? Siehe z.B. hier ein Beitrag des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenkassen aus diesem Jahr (2024):
„Insgesamt sind im Jahr 2022 lediglich 39 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II, inzwischen Bürgergeld, durch die für diesen Personenkreis gezahlten Beiträge gedeckt gewesen“, so Dr. Richard Ochmann, Projektleiter Gesundheitspolitik am IGES Institut. „Eine kostendeckende Pauschale hätte fast dreimal höher ausfallen müssen – statt der im Jahr 2022 tatsächlich vom Bund gezahlten Monatspauschale von 108,48 Euro hätte diese dann 311,45 Euro betragen.“


Zum Vergleich: Für privat krankenversicherte Bürgergeldbeziehende zahlt der Staat aus Steuermitteln einen Zuschuss zur privaten Krankenversicherung in Höhe von bis zu 421,77 Euro im Monat.
https://www.gkv-spitzenverband.de/g...n_und_statements/pressemitteilung_1826816.jsp und einer aus dem Jahr 2011:
Die durchschnittlichen Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für ALLE Mitglieder belaufen sich in diesem Jahr auf rund 278 Euro pro Mitglied und Monat. Die gesetzlichen Krankenkassen erhalten jedoch von den Jobcentern pro ALG-II-Empfänger lediglich 131,34 Euro.
https://www.gkv-spitzenverband.de/g...ngen_und_statements/pressemitteilung_3063.jsp

Und jetzt darfst Du mal raten, wer die Differenz bezahlt: Die regulären Beitragszahler der GKV und niemand sonst.

@TE: Trotzdem würde ich Dir empfehlen, in der GKV zu bleiben. Bin selbst freiwillig versichert in der GKV, wohl wissend, dass die Beiträge unter Umständen höher als in der PKV sind und habe mich damals bewusst dafür entschieden, für den Fall von Kindern und auch aufgrund der Deckelung der Beiträge.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 00Julius und Avatoma
Imiak schrieb:
hundertprozentig "gerechtes" Gesundheitssystem

es fehlt schon das Bemühen im aktuellen System Gerechtigkeit herzustellen - warum müssen z. B, ledige kinderlose Singles Familien mit Kindern und nicht arbeitende Ehefrauen anderer Versicherter mit schlechtem Einkommen quer finanzieren die dann noch das System maximal belasten (das Geld anderer ist schnell ausgegeben)
Imiak schrieb:
"verhaltensbedingtem" Risikoverhalten kosten das Gesundheitssystem am Ende mittel- bis langfristig eventuell sogar weniger

kannst Du das nachweisen ? Wenn nein muß man klar vorgehen: verhaltensbedingt = nachteilig für das System = Belasten der Allgemeinheit ? Wir sind wieder beim Punkt, daß jeder das Geld des Nachbarn gern ausgibt, nicht aber das eigene. Verhaltensbedingt ist alles, was man vermeiden könnte, weil es auf einem willentlich und wissentlichen Plan einer Person beruht, eigene Vorteile zu genießen und die Nachteile der Allgemeinheit zuzuschieben

Alkohol
Übergewicht
Rauchen
falsche Ernährung
Fettleibigkeit bzw. fehlende Bewegung

und so weiter.

Die verhaltensbedingten Kosten müssen durch die getragen werden, die die verhaltensbedingten Kosten ins System bringen - man muß mal überlegen, ob man die Kosten zuordnen kann, etwa dadurch, daß die Kosten für Behandlungen der Raucher/innen auf den Zigarettenpreis draufgeschlagen werden. Oder willst Du dem Nachbarn, der eine Massage braucht aber keine kriegt, die Massage verweigern, weil das Geld dafür bei Rauchern verschwendet wird ?

Imiak schrieb:
sportlich aktive Menschen ziehen sich gerne mal Bänderrisse, Knochenbrüche und dergleichen zu.

sicher aber ich kenne keine laufende bzw. joggende Person mit Knochenbrüchen und auch keine Bänderrisse ... weise erst mal nach, daß die Kosten der Sportler/innen höher sind als bei denen die keinen Sport machen, auch und gerade wenn Du die Kosten wegen Kreislauf und Fettleibigkeit bei den Inaktiven einrechnest

Imiak schrieb:
Willst du Menschen dafür "bestrafen", wenn sie Übergewicht

naja was sind denn die Ursachen von Übergewicht ? falsches Essen ? Süßigkeiten Chips ... schlagt die Kosten für die Behandlungen infolge von Süßigkeiten und Chips den Verkaufspreisen drauf ... wer dann viel ißt zahlt mehr

ich hab selber das Übergewicht beseitigt und mache nun viel Sport - ich kenne beides, aber man tut den Leuten nichts gutes wenn man sie mit dem Übergewicht alleine läßt vor allem mit Blick auf das geringere Lebensglück viel zu fetter Personen

Imiak schrieb:
dass das solidarische Gesundheitssystem abgeschafft gehört.

ich denke, jede/r Person zahlt einen Beitrag abhängig von dem eigenen Geschlecht und dem Geburtsjahr + 100 € monatlich; wer das nicht zahlen kann, bekommt Hilfe vom Staat. Die 100 € sind ein Bonus für die, die in dem Monat keine Leistungen in Anspruch nehmen. Das Ziel ist nicht, daß die Allgemeinheit alle Leistungen zahlt sondern daß jede/r die eigenen Leistungen erst mal selbst zahlt, es sei denn, die Kosten werden zu hoch.

Definiere Du bitte mal "Solidarisch" weil "solidarisch" nicht sein kann, daß sich jede/r maximal bedient bzw. daß die Person die dumme ist, die das System am wenigsten belastet - oder anders: Personen, die durch ein eigenes egoistisches Schmarotzertum das Geld der Allgemeinheit aus dem Fenster werfen, verdienen keine Solidarität. Der Definition des Begriffs "Solidarisch" kann nicht durch eine Wertung erfolgen sondern nur dadurch, daß dem Gleichbehandlungsgrundsatz genügende Kriterien verwendet werden. Wer aber sein eigenes Verhalten nicht der Allgemeinheit in Zeiten knapper Gelder in der Krankenkasse unterordnet sondern verhaltensbedingt in eigener Entscheidung so lebt, daß die Allgemeinheit geschädigt wird (z. B. Komasaufen) verdient keine Solidarität.

Und so sind wir wieder beim Punkt: Erkläre doch bitte mal, wie Deiner Meinung nach in Anwendung Deines oder des allgemein definierten Begriffs der Solidarität das geltende System überhaupt verfassungsgemäß sein kann, zumal die Grundkonzeption des Systems auf einer Familie (Mann arbeitet, Frau, dahein Kinder) beruht, das aber seit Jahrzehnten überholt ist.

Imiak schrieb:
den demographischen Wandel

klar - der macht das Problem nicht leichter. Aber willst Du all die Kosten der zahlreichen Alten die sich nicht um Kosteneinsparung scheeren, den wenigen jungen Menschen auferlegen auf Basis einer Wertung ("Wer rausnimmt was er kann und wer vermeidbare Kosten generiert durch Verhalten steht gut da, während diejenigen, die sparen und nicht bei jedem Schnupfen in die Facharztpraxis gehen die dummen sind") auferlegen, ohne Äquivalenz nach Art. 3 GG zwischen Leistungen und Beiträgen zu begründen ?
 
Wenn du vergleichen willst, dann nimm Gesamtkosten (AG + AN Anteil). Glaube kaum, dass du eine gescheite PKV für 400 € Gesamtkosten findest.
 
Schmalhans93 schrieb:
Ich wechsle nicht um 5€ zu sparen. Mir geht es eher ums Prinzip. Ständig die Beiträge erhöhen, weil man Leute durchfüttern muss die nicht einzahlen.
Da bist bist du dann mMn auch eine Ursache, denn JEDER, der nicht in die GKV einzahlt, ist ein Verursacher von steigenden Beiträgen!

Und noch eine Meinung von mir:
Du wirst ab einem gewissen Alter bzw. Erkrankung verfluchen in der PKV zu sein. Und wenn du nicht bis 55 Jahren wieder in die GKV zurück gewechselt hast, gibt es keinen Wechsel mehr. Ob du für diesen Wechsel bereit bist unter der Bemessungsgrenze zu verdienen, ist auch noch die Frage.

Und wenn es im Alter nicht mehr zum normalen Tarif reicht: Der PKV-Basistarif ist schlechter gestellt von den Leistungen als die GKV.

Ich persönlich würde alle Ausnahmen von der GKV abschaffen. Es würde vieles vereinfachen und verbessern.

Jm2c
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: hansdampf84, prh und knoxxi
00Julius schrieb:
Ich persönlich würde alle Ausnahmen von der GKV abschaffen. Es würde vieles vereinfachen und verbessern.
Würde den Wasserkopf auch nicht verdünnen.

Ich wollte mal vor 15 Jahren in die Schweiz auswandern. Soweit ich das in Erinnerung hab, gibt's dort nur private Krankenversicherungen, die aber eine einen Servicekatalog (vermutlich entsprechend unserer GKV) zur Verfügung stellen müssen. Damit hast du zumindest einen besseren Konkurrenzkampf unter den Versicherungen.

Das große Problem sehe ich tatsächlich aber auch in der Koexistenz von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen.

00Julius schrieb:
Du wirst ab einem gewissen Alter bzw. Erkrankung verfluchen in der PKV zu sein. Und wenn du nicht bis 55 Jahren wieder in die GKV zurück gewechselt hast, gibt es keinen Wechsel mehr.
Auch hier wieder:
Warum konkret? Soll keine Provokation sein. Ich stehe genau vor der Entscheidung und möchte verstehen, woher diese Verteufelung der PKV kommt.

Klar ist das hier vom Verband der PKV. Aber wo steckt da der Haken?
 
Also wenn ich dir einfach mal kurz einen Tipp geben darf, ich kann dich natürlich nicht beraten so wie es die anderen hier machen, ich kann dir nur sagen:
Ich Zahle für meine PKV 420€ im Monat, und habe hier einige Zusatzleistungen, zwar nicht alle wie Einzelbettzimmer usw. aber - Zahnreinigung usw.
Aber! Du bist als PK einfach immer besser dran und ich kann dir auch erklären wieso, da ich Kunden habe welche Ärzte sind: Ärzte heißen PK immer Herzlich Willkommen, weil eine Praxis nur einen gewissen Höchstsatz bekommt und danach, egal wie viele GKV Patieten reinkommen, keinen Cent mehr sieht.

Und auch ich merke das, man wird immer bevorzug behandelt, bsp.: Darmspiegelung.
Ich wollte aufgrund Vorsorge eine Darmspiegelung machen, rufe beim Arzt an, sage ich möchte das gerne machen, sagt er zu mir: erst in 9 Monaten den nächsten freien Termin.
Habe Ihn dann gefragt, wieso das so lange dauert, fragten Sie mich ob ich PKV bin? Ich sagte ja, und schwubs, kommen Sie bitte in 4 Tagen vorbei.

Das gleiche mit einer anderen Sache.. GKV: Wir haben erst wieder Termine im nächsten Jahr (die anfrage habe ich heute erst gestellt) PKV: Kommen Sie Donnerstag um 15Uhr.

Mir tun Leute leid die keine PKV haben weil ich nicht wissen will wie das im Ernstfall aussieht, ich meine klar, kann man in die Notaufnahme gehen, aber stellt man sich vor was es sonst so für Krankenheiten gibt und man wartet ein ewig auf eine Behandlung..
Ich bleibe so lange PKV wie es geht, ich weiß auch schon als Selbstständiger wie ich wieder zurück in die GKV komme, falls es mal der Fall sein sollte, was ich nicht hoffe..
 
ciscopogo schrieb:
Ich bleibe so lange PKV wie es geht, ich weiß auch schon als Selbstständiger wie ich wieder zurück in die GKV komme, falls es mal der Fall sein sollte, was ich nicht hoffe..
Bei mir wäre die Entscheidung endgültig. Bin Ende 40. D.h. in weniger als 10 Jahren wäre die Chance vorbei, wieder zurück in die GKV wechseln zu können.

Und dann kommt noch die Jobsituation hinzu. Es wäre für mich ein extrem großer Schnitt nötig, wieder unter die Beitragsbemessungsgrenze zu kommen.

konkretor schrieb:
Also wenn es nur mal dringend einen Termin geht. Gibt es auch die Möglichkeit des selbst zahlens.
Für diese Entwicklung hasse ich unser Gesundheitssystem. Ich zahle aktuell 825€ Krankenkassenbeitrag jeden Monat. Mit dem Beitrag liege ich sehr wahrscheinlich über nahezu jedem Beitrag eines Privatversicherten. Und dann soll ich trotzdem noch einen Arzttermin extra zahlen.
 
Pummeluff schrieb:
Nicht meine eigene Erfahrung, da ich freiwillig in der GKV geblieben bin:
2 Kollegen:
  • 1 bekam chronische Erkrankung -> Beitragserhöhung 12%
  • 1 hatte wegen Hobby öfters Knochenbrüche -> Beitragserhöhung 10%

PKV ist toll, wenn man jung und gesund ist.
Sobald man aber eines von beiden oder später häufig beides nicht mehr ist, dann steigen die Beiträge deutlich.
Und das liegt im Ermessen der KK.

Ein anderes Argument, das bislang noch gar nicht genannt wurde (glaube ich):
Bei ambulanter Versorgung muss man bei der PKV in Vorkasse gehen. Man bezahlt also den Arzt direkt selbst und reicht dann die Rechnung bei der KK ein. Kann evtl. schon mal schwierig werden.
 
00Julius schrieb:
2 Kollegen:
  • 1 bekam chronische Erkrankung -> Beitragserhöhung 12%
  • 1 hatte wegen Hobby öfters Knochenbrüche -> Beitragserhöhung 10%
Widerspricht dieser Beschreibung. Darf die PKV nicht.

00Julius schrieb:
Ein anderes Argument, das bislang noch gar nicht genannt wurde (glaube ich):
Bei ambulanter Versorgung muss man in Vorkasse gehen. Man bezahlt also die den Arzt direkt und reicht dann die Rechnung bei der KK ein. Kann evtl. schon mal schwierig werden.
Ja, in meinem Angebot ist das auch so beschrieben. Der Vertreter meinte, dass man die Rechnung bei der Versicherung einreicht, die innerhalb von z.B. 2 Wochen zahlt und man deswegen nicht in die Verlegenheit kommt, große Betrage in Vorleistung aus eigener Tasche zahlen zu müssen.
 
@Pummeluff
Kann gut sein, dass sich da in den letzten Jahren etwas geändert hat. Die Erfahrungen der Kollegen sind über 10 bzw. 8 Jahre her.
 
konkretor schrieb:
Also wenn es nur mal dringend einen Termin geht.
Gibt es im Falle des Falles auch noch die Hausarzt Vermittlung der Termine. Das geht in der Regel erheblich schneller, als wenn Du den selber machst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: konkretor
Schmalhans93 schrieb:
Verstehe ich das richtig - ich zahle aktuell in Summe irgendetwas um die 820€ oder so in der GKV. Wobei knapp die Hälfte vom AG übernommen wird.
Und in der PKV liegt der Beitrag bei ca. 400€. Also wäre die PKV um die Hälfte günstiger und man könnte die Differenz für später zurücklegen?
Genauso ist es.
Ich bin von Natur aus Kostenminimierer und das ständige Erhöhen passt mich nicht hab deswegen vor langem die PKV gewechselt.
Die Altersrueckstellungen der PKV bekommt man passiv zurück, ab Rentenalter sollen sie die mutmaßlich hoeheren Beiträge abfedern.
Ich hab nach ca 8 Jahren die PKV gewechselt und es wurden dann ca 7000 an die neue PKV übertragen und ca 3000 sind verfallen (grobe Zahlen aus Erinnerung).
Mit sowas rückt keiner raus und es gibt nirgends Infos. Die vorige PKV hat nur gewarnt, dass es verfällt, nicht dass nur ca 35% verfallen.
Geht man in die GKV, sind die vermutlich 100% weg. Wer weiss es?

Dann wollte ich in den Basistarif wechseln bzw erkundigt, mit dem Ziel die Kosten zu senken. Auch da sind PKV intransparent, ob und wie das geht und kostet. Heraus kam, dass der Basistarif teurer ist (!) als mein aktueller Einstiegstarif. Also auch nix.

Ich zahle aktuell 1 Erw, 2 Kinder (die haben 1 Tarif höher mit 100% Zahn :)) knapp unter 700. Wer wie ich gesund ist und keine Leistungen beansprucht, bekommt pro Jahr max 3 Monatsbeiträge erstattet, sind ca 700. Dass ein Kind ein ganzes Jahr nicht beim Arzt ist, ist eher nicht drin.

Wer mir eine günstigere PKV nennen kann, ist mir willkommen.
Übrigens kommen mir deine 400 Eur niedrig vor. Ist da Pflege und Krankentagegeld schon drin?


Und ja: Du bekommst Termine überall schnell. Augenarzt hat meine Kinder angenommen und meine Frau(GKV) abgewiesen wegen GKV.
 
Zurück
Oben