Montenegro, das lieber gestern als morgen der EU beitreten würde, bekommt die neue Autobahn samt Brücke nämlich vom chinesischen Staat finanziert und gebaut. Die Kosten: fast eine Milliarde Euro.
Für das wirtschaftlich klamme Land ist dieses Kreditvolumen atemberaubend, es macht fast ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts aus.
Dafür nimmt sich China nicht nur das Recht heraus, die Autobahn mitten in Montenegro von einem chinesischen Bauunternehmen, mit chinesischen Materialien und chinesischen Arbeitern, fertigen zu lassen. Auch könnte Peking andere Ansprüche erheben, sollte Montenegro die
Schulden nicht bedienen können. Und das ist nicht unwahrscheinlich.
Wie es aussieht, wenn die Schuldenfalle zuschnappt, zeigte sich 2017 in Sri Lanka. Auch dort hatte China im Rahmen von „Belt and Road“ Geld zugeschossen und den Hafen Hambantota ausgebaut.
Als Sri Lanka dann aber die Kredite nicht bedienen konnte, musste es den Hafen und ein Industriegebiet für 99 Jahre an ein chinesisches Unternehmen verleasen. Auch der griechische Hafen von Piräus ist mehrheitlich in chinesischer Hand.