bensen schrieb:
Und wenn du keine universelle Schnittstelle hast, gibst du viel Geld für ein Datenkabel und ein Videokabel und ein Stromkabel.
Die einzelnen Kabel funktionieren dafür immer einwandfrei für den vorgesehenen Zweck und können durch die fehlende Nötigkeit zur Multifunktionalität billiger gebaut und angeboten werden.
Was meinst du, wieso Thunderbolt abseits irgendwelcher HighEnd-Anwendungssenarien nie großartige Verbreitung gefunden hat? Weil Thunderbolt grundsätzlich Vollfunktionalität vorausgesetzt hat und daher immer absurd teure Hardware und Kabel vorausgesetzt hat.
Und das spiegelt sich auch noch mit USB-C wieder.
bensen schrieb:
Bei mir ist gar nichts kaputt. Ich kenne auch keinen im Verwandten- oder Bekanntenkreis der ne kaputte USB-C Buchse hat.
Das ist natürlich der Idealfall - jetzt reiße aber mal versehentlich am Gerät während das Kabel irgendwo festhängt.
Mal abgesehen davon dass der Steg beim Lightning-Stecker an sich dicker und zudem metallumschlagen war ist dann halt im Zweifelsfall der Steg des Kabels abgebrochen und musste schlimmstenfalls mit der Pinzette ausm Port geholt werden. Die Pins und die Verriegelung waren alle außen an der Buchse - blieben also mit größter Wahrscheinlichkeit unbeschädigt.
Bricht im USB-C-Port der dünne Plastiksteg ab, ist die Buchse irreparabel - Kontakte und Verriegelung futsch. Toll, dafür hats das Kabel überlebt...
bensen schrieb:
Ja heute auch nur. Und wenn es nicht passt, funktioniert es trotzdem nur läd oder überträgt langsamer.
Das sind dann die Fälle wo technisch unbedarftere Nutzer sich über langsame Übertragungsraten oder schlechte Auflösungen/Bildwiederholfrequenzen freuen.
bensen schrieb:
Früher genauso. Höhere Datenraten bedingen mit der Zeit höhere Anforderungen an Kabel
Dann kaufe ich mir ein neues Kabel, das aufgrund der fehlenden Nötigkeit für Multifunktionalität wenig Geld kostet und das diese höhere Datenrate für die spezielle Funktion dann auch garantiert immer nutzbar macht.
bensen schrieb:
Früher genauso. Dazu musste man auf den Stecker schauen ob der Durchmesser passt und ob das Netzteil die richtige Spannung liefert, sonst hast du das Gerät gegrillt.
Wo musste man auf irgendwelche Durchmesser oder Spannungen schauen. USB A passt immer in USB A, USB B in USB B, VGA/HDMI/DVI whatever genauso. Und bei den Geräten hatte man entweder passende Ladegeräte (die den passenden Stecker dran hatten) oder Ladekabel bei die entsprechend universal nutzbar waren.
bensen schrieb:
Und bei Displayport? Alles optional. HDMI? Alles optional. Auch bei Kabel: HDMI mit Ethernet?
Wo ist bei DisplayPort irgendwas optional? Da gibt es quasi keine optionalen Features. VRR ist da garnicht mal ein Ding des DP-Standards. Genauso HDMI. Es sind Kabel zur Bildübertragung - primär dafür - und den Zweck haben die innerhalb ihrer Spezifikationen erfüllt. Ethernet bei HDMI als Argument eines nicht immer unterstützten Features anzuführen ist nun wirklich an den Haaren herbeigeführt, das Feature hat in der Realität schlicht nie eine Rolle gespielt.
Das Problem sind schlicht die gleichen Stecker bei teilweise völlig unterschiedlich unterstützten Funktionen... Steck ich ein HDMI-Kabel in Bildschirm und Gerät, bekomme ich IMMER die gemäß den Spezifikationen unterstützen Auflösungen und Bildwiederholfrequenzen.
Stecke ich ein USB-A-Kabel nach USB3.1-Spezifikation an meinen Rechner und an die externe SSD (USB-C - in der Realität gabs ja quasi keine 10GBit/s-microUSB-Geräte, zumal mir USB-C da wahrlich lieber ist... Zur Datenübertragung.), gibts immer 10GBit/s.
Stecke ich nun mein 3m-USB-C-240W-Ladekabel in Annahme des "Ein Kabel für alles"-Szenarios zwischen Laptop und Monitor, um das Notebook zu laden und den Monitor als zweiten Bildschirm zu nutzen, lädt vielleicht das Notebook, sehe aber nix.
bensen schrieb:
Das ist auch bei Thunderbolt nicht behoben und völlig logisch. Wenn man die komplette Bandbreite für Videosignale benötigt, dann bleibt nichts für Daten über.
https://superuser.com/questions/1377915/will-usb-devices-slow-down-when-using-dp-alternate-mode
Bis TB3/USB4 wurde die für Displays benötigte Bandbreite pauschal reserviert. Je nach DisplayPort-Modus ist man da pauschal durchaus bis auf USB2.0-Speed bei der Datenübertragung zurückgefallen, jenachdem, wie viele DisplayPort-Channel genutzt wurden.
TB3/USB4 können die Bandbreite dynamisch aufteilen. Da geben von den beispielhaften 20GBit/s halt nicht pauschal die Channel komplett für eine Funktion verloren, sondern nur die dafür benötigte Bandbreite.
bensen schrieb:
Und es gibt Thunderbolt kompatible Kabel mit 240 W.
Touche.
bensen schrieb:
Weil eben in 90% der Fälle alles vereinfacht ist. Nur weil es Szenarien mit extremeren Anforderungen nicht so simpel sind ist nicht automatisch der ganze Ansatz falsch.
Wenn man wirklich einen Nutzen aus diesem "Ein Kabel für alles"-Szenario ziehen könnte wird da eben nicht im Groß aller Fälle was vereinfacht. Der technisch unbedarftere Nutzer wundert sich dann, wieso er mit seinem USB-C-Kabel Feature X oder Y nicht nutzen kann oder wieso die Datentransfers so langsam sind.
bensen schrieb:
Für den Großteil der Leute ist USB-C ein Segen. Du musst es ja nicht nutzen. Aber die meisten deiner Argumente sind völlig absurd.
Leider ist USB-C für mich nicht optional, da auch ich von der EU zu USB-C genötigt werde.
HageBen schrieb:
Klar Apple kaufen, aber bei USB sparen und sich dann über Schrott ärgern.
Nur weil ich ein Apple-Gerät nutze heißt es nicht, dass ich gerne für irgendwelche Kabel unnötig Geld aus dem Fenster werfe. Mein iPhone habe ich mir nicht gekauft weil ich gerne dafür so viel Geld ausgebe, sondern weil ich es besser finde wie ein Android-Smartphone (und die sind mittlerweile am oberen Ende sogar teurer...). Oder andersherum: Nur weil ich keine Lust habe den Preis eines Wocheneinkaufs für ein blödes Kabel auszugeben was dann immernoch nicht in allen Szenarien nicht alles kann, bin ich nicht die Zielgruppe von billigen Android-Smartphones.
HageBen schrieb:
Für 30€ bekommst das schnellst was zur Zeit gibt.
Ja, sehr kurze Kabel, die von der Länge her bestenfalls für "Aufm Schreibtisch" oder im Auto taugen.
Die 2m- und vorallem 3m langen universaltauglichen USB-C-Kabel sind viel teurer. Pro Stück. In einem "Ein Kabel für alles"-Szenario das auch in der Realität funktioniert erwarte ich solche Längen, denn Kabel von teilweise nicht mal einem Meter Länge sind bspw. als Ladekabel schlicht ungeeignet.
HageBen schrieb:
Deine Erwartung ist das Displayport, langsamste Möglichkeit von DP sind schon 2,7 Gbps, verlangt werden aber sicher dass 16,2 oder gar 32,4 Gbps durch ein 0,48 Gbps Kabel passt.
Meine Erwartung ist, dass im als für USB-C angeführten Pro-Argument des "Ein Kabel für alles"-Szenarios auch wirklich ein Kabel alles vollumfänglich unterstützt. Die Realität sieht aber anders aus. Mein 3m langes USB-C-Ladekabel kann nur langsame Datentransfers und kein DP Alt-Mode.
Hat nun der technisch unbedarftere Nutzer solch ein Kabel im guten Gedanken als Ladekabel fürs Notebook dabei und will diesen an einen USB-C-fähigen Monitor anstöpseln, schaut er in die Röhre. Wenn der Monitor überhaupt Bildsignale über USB-C annimmt, was ja auch wieder nicht garantiert ist.
Dieses "Ein Kabel für alles"-Szenario Ist bei USB-C teilweise garnicht, teilweise eingeschränkt und selbst dann nur mit extrem hohen Kosten möglich. Zumal ich mir dann ständig neue USB-C-Kabel kaufen müsste, wenn ich sicher gehen will, dass ich mir zu jeder Zeit keine Gedanken über die Unterstützung von Features machen muss.
HageBen schrieb:
Das liegt aber nicht an den Kabeln. Außer du verwendest aus spargründen nur x1 Kabel, dann wird logischerweise aus USB3.2 Gen2x2 mit 20 Gbps nur USB3.2 Gen2x1 mit 10 Gbps
Deswegen schrieb ich ja auch "Bei den Geräten kommt schlimmstenfalls noch hinzu...".
Aber um mal heise zu zitieren:
"Bei einigen USB4-tauglichen Kabeln liest man Hinweise auf maximal damit mögliche Transferraten, also 20 oder 40 Gbit/s. Manchmal finden sich dabei noch kryptische Angaben wie "USB4 3x2". Die haben wenig praktische Relevanz, aber der Vollständigkeit halber: Auch USB4 kann wie USB 3.2 Gen 2x2 zur schnelleren Datenübertragung zwei Signalpfade bündeln, aber zusätzlich auch die höhere Bitrate von 20 statt nur 10 Gbit/s nutzen. Damit kann USB4 die 20-Gbit/s-Übertragung auf zwei verschiedene Arten umsetzen: Entweder mit zwei Pfaden und je 10 Gbit/s (2x2) oder mit einem Pfad und 20 Gbit/s (3x1). Zusätzlich kann USB4 auch den Modus USB 3.2 Gen 2x2 tunneln. Die USB-Industrievereinigung, die die Spezifikationen festlegt, scheint nicht sonderlich an Vereinfachung interessiert zu sein …"
https://www.heise.de/hintergrund/Su...2x2-USB4-und-Thunderbolt-bringen-7240093.html
Man kann sich nicht mal auf die angegebene Datenrate verlassen.