Mustis schrieb:
Sondern das die Kunden mit Vorsatz, trotz Wissens, dass sie nicht angerufen werden wollten, angerufen wurden.
"trotz Wissens" würde ich mal vorsichtiger umschreiben.
Ich hab als Student mal für die Kundenrückgewinnung gearbeitet und da ist kein kleiner Teil des Gehaltes von der Provision abhängig. Dabei ist nicht nur abhängig wie viele Kunden man zurückgewinnt, sondern auch die Quote, also im Vergleich zu wie viele bei dir ablehnen (und noch ein paar andere Faktoren).
Wenn der Mitarbeiter weiß, dass er 12€ Provision verliert, wenn er den Datensatz, den er gerade vor sich hat, korrekt ausfüllt, also eingibt, dass der Kunde abgelehnt hat und nicht mehr angerufen werden will, dann gibt es halt solche, die das nicht machen und stattdessen einen erneuten Anruf für einen anderen Tag eintragen, wo man selber gerade nicht arbeitet, damit jemand anderes den Datensatz abschließen muss. Ein Ar*****ch zu den eigenen Kollegen, zum Arbeitgeber, zum Kunden und auch sonst. Das ist mit Abstand der häufigste Fall, warum ein Kunde in der Kundenrückgewinnung nicht auf die Black-List gesetzt wird, obwohl er darum bittet.
Dann gab es auch immer wieder mal Fälle, wo ein Mitarbeiter sich nicht beherrschen konnte und vom Kunden beleidigt, den Kunden eben nicht auf die Black-List setzte, obwohl dieser, wenn auch sehr unfreundlich und oft sogar beleidigend, "gebeten" hatte nicht mehr angerufen zu werden.
In beiden Fällen trifft sicher auch den Mobilfunkanbieter eine Mitschuld, aber man muss bedenken, dass jeder Mitarbeiter, der Kontakt zu dem Kunden hatte, den Kunden auf die Black-List setzen konnte und dazu vom Arbeitgeber verpflichtet war. Es gab bei mir damals nie eine Anweisung, oder ähnliches von oben dies nicht zu tun, wenn der Kunde nicht mehr angerufen werden will - im Gegenteil.
Das Problem liegt also oft am unehrlichen Mitarbeiter, der seinen Arbeitsanweisungen nicht nachkommt, aber auch an Vodafone selbst, die es nicht auf die Reihe bekommen das Provisionsmodell anzupassen, wenn es dazu verleitet dem Kundenwunsch nicht nachzukommen. Gegen das zweite Beispiel kann man wenig machen, denn Mitarbeiter, die den Kunden zurück-ärgern wollen, weil sie z.B. beleidigt wurden, wird es immer geben.