News Volkswagen: Software-Chef muss nach zwei Wochen wieder gehen

Ko3nich schrieb:
Klingt nach Missmanagement in der Konzernführung, wenn die einzelnen Marken verhindern können dass eine einheitliche Plattform für den gesamten Konzern geschaffen werden kann. Vor allem wenn das nach ZWEI Wochen einen Kopf kosten kann.
Lese und verstehe den Artikel. Sie haben nicht das einheitliche OS verhindert. Sie haben nur verhindert das eine zentrale Einheit daran arbeitet.
Davon kann man halten was man will. Aber wenn mehrere Teams an der selben Sache arbeiten existiert auch so etwas wie Wettbewerb. Und im Zweifel setzt sich dann das beste durch. Ja kann dauern - vor allem wenn Politik auch so ne wichtige Rolle spielt. Aber spätestens wenn die finanziellen Gründe durchschlagen - wird sich die beste Lösung durchsetzen....

VW funktioniert so eigentlich schon seit dem 2 WK so...
Nicht umsonst gab es Porsche Türme / bzw. Henschel Türme für Panzer. Bei Motoren "schlugen" sich Mercedes/BMW/MAN usw. usw. usw.

Heute ist VW so groß und hat so viele "eigenständige" Marken, das ein solcher Wettbewerb eben auch intern ausgetragen werden kann. Die Viel-Staaterei kann auch seine Vorteile haben.
Allerdings in deutschen Unternehmen scheinen heute die politischen Ränkereien oft wichtiger zu sein, als das eigentliche Ergebnis...

P.S.: Das ganze hat man auch beim Dieselskandal beobachten können. Audi war schon lange führend bei Motoren im VW Konzern (deswegen wurde viele Aggregate auch bei den anderen Marken eingesetzt). Als dann Porsche übernommen wurde, dachte ich - mal sehen ob Audi seine "Führerschaft" bei Motoren behält... Schließlich sind Porsches Ingenieurleistungen sicherlich nicht zu verachten.. Aber es hat sich nicht viel geändert.

Im Gegenteil - ich fand es bezeichnend - das ein Porsche Betriebsrat sich öffentlich ausheulte - die bösen Audi Ingenieure haben uns einen v8 untergejubelt der aufm Prüfstand sauber ist - aber auf der Straße nicht - wir haben nichts gewusst...
Dum nur Wochen später wurde Porsche nachgewiesen - das sie eben bei jenen Motoren genau so beschissen haben wie alle anderen auch. Nur haben Sie nicht in der Motorensteuerung das "Problem" gelöst - nein in der Getriebesoftware! - wie genial - .... Nur damit war die Aussage - wir haben nichts gewusst für den Arsch....
Denn wieso löst man ein Problem in der Getriebesoftware - von dem man angeblich ja gar nichts gewusst hat???
 
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Und Teslas technologischer Vorsprung wird größer und größer.

Die deutschen Autobauer haben Angst vor Tesla. Doch statt dagegen was zu unternehmen, zerfleischen sie sich intern. Na Klasse!
 
engineer123 schrieb:
Viel Spaß, VW, mit dieser Philosophie 🤜🤛🤣
Ob es das wirkllich so ist? Im Artikel kann viel stehen. Da sind meiner Meinung noch andere Dinge im Raum, die nicht nach außen dringen sollen. Man stellt doch nicht jemanden für so eine Position ein, ohne im Vorfeld die Marschroute abzustimmen, um denjenigen dann nach zwei Wochen von seinen Aufgaben zu entbinden, weil man sich in grundlegenden Auffassungen fundamental auseinanderliegt.
Hier kommt mir einiges sehr merkwürdig vor.

Hutzelbart schrieb:
Und Teslas technologischer Vorsprung wird größer und größer.
Ein Auto besteht nicht nur aus Software. Mir fallen ziemlich viele Dinge ein, in denen Tesla selber Jahrzehnte im Rückstand ist.
 
Ralf74 schrieb:
Ich bin selber in dem Bereich tätig und die geplante Software-Zentralisierung wäre dringend notwendig gewesen!
Volle Zustimmung.
Das traurige daran ist, dass der Experte die richtige Entscheidung trifft, die dann von lauter Nicht-Experten geblockt wird, die ihn dann sogar rauswerfen. Unfassbar. Ein Konzern, in dem so etwas passiert, ist nicht mehr lebensfähig.
 
Wadenbeisser schrieb:
Meines Wissens nach wird schon seit zig Jahren versucht Ethernet da rein zu pressen und scheitert an der erforderlichen Verbindungsstabilität deren Relevanz dank Autonomes Fahren und Co. mit Sicherheit nicht abnehmen wird. Ganz im Gegenteil.
Wir entwickeln derzeit Steuergeräte mit automotive Ethernet in allen Geschwindigkeiten (10 MBit bis 10 GBit und darüber hinaus). Nicht alle Steuergeräte sind geeignet, aber wenn in Zukunft ein zentraler "Supercomputer" kommt (macht Tesla auch nicht anders), dann sind die Tage von CAN und Flex-Ray gezählt.
 
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new Account() schrieb:
Inwiefern ist CAN und Flexray stabiler und schneller als Ethernet?

Ich denke der Hauptgrund für diese dürfte sein, dass die nichts kosten ...

Wenn Du mit "diese" CAN/FlexRay meinst, dann ist es genau umgekehrt. Einfache Hardware für die Entwicklung kostet tausende Euros + extra SW, während man einen Ethernetkarte für nen 10er bekommt, SW ist oft eh kostenlos zu haben.
Vorteil z.B. von CAN/FR ist, dass man zeitliche Vorgabe machen kann bzw. Signale "einplanen" kann und nicht alle durcheinander auf dem Bus quatschen, sondern nach der Reihe jeder seinen Zeitslot hat. Das ist gut für Fahrwerks- und Sicherheitssysteme. Da muss man sicherstellen können, wie lange ein Signal (z.B. für Airbagauslösung, ESP-Steuerung) maximal braucht, bis es beim Empfänger ankommt um Wirkketten sicherzustellen, dass innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls die Reaktion vom Gesamtsystem erfolgt.
Ethernet würde Dir mehr Möglichkeiten bieten, aber man muss das dann erstmal ins Fahrzeug bringen und alle Funktionen die im Fahrzeug sind, auf deren Kompatibilität bzgl. der Vor- und Nachteile von Ethernet prüfen. Was ein zielicher Aufwand wäre und ggf. mit größeren und teueren Änderungen zu bezahlen ist. Mittel-/Langfristig das Beste, kurzfristig aber schlecht für die Rendite/Tantiemen!
 
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@Weyoun

Das wäre aber der mit Abstand größte Blödsinn den man machen könnte denn das würde bedeuten das im Fehlerfall alles ausfällt und das Fahrzeug damit auch mitten in der Fahrt nicht mehr steuerbar wäre.
Das was du meinst ist wohl eher ein Steuergerät fürs autonome Fahren welches dann auf die klassischen Steuergräte aufsetzt. Schon aus Sicherheitsgründen sehe ich ein solches all in one Steuergerät als grob fahrlässig an.
 
@nlr

Ist die Überschrift nicht etwas "scharf" ? Unter "...wieder gehen", würde ich eher verstehen, dass er komplett weg ist und nicht "nur" seine Position verliert. Wie ja im Text steht, soll er im Konzern gehalten werden.
 
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BOBderBAGGER schrieb:
@Aslo
Wenn teilweise 1000-15000 Leute an sowas "simplen" wie einem Videospiel sitzen kommt mir die zahl garnicht unrealistisch vor.

Was hier läuft ist Großkonzern at its best

Das ausgewachsene Spiele in irgendeiner Weise einfacher zu Programmieren wären als "ernste" Software ist auch ein hartnäckiger Irrglaube.

Es wird häufig angenommen, dass wenn das Produkt Spaß macht, dass dann die Programmierung auch irgendwie Spaßig ist. Und trockene ernste Projekt um so weniger spaßig und schwerer zu programmieren sind.
 
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Knatschsack schrieb:
Pro Fahrzeug können über 80 Steuergeräte enthalten sein. So viele Betriebssysteme gibt es tatsächlich.
Klingt irgendwie etwas unrealistisch dass jedes Steuergerät sein eigenes OS bekommt O.o
ich meine das wäre dermaßen bescheuert, dass es eigentlich nicht sein dürfte. Oder fällt jeder mikrocontroller darunter und jede direkte programmierung als eigenes OS?

Nach der zählung gäbe es in meinem pc auch so 10 Betriebssysteme.
uefi, managementchip in der cpu, klassisches OS, eins pro HDD/SSD, grafikkarte und je nachdem kann man vielleicht auch den zusatz-sata chip dazuzählen
linux direkt auf einer hdd laufen lassen geht ja zumindest seit einer ganzen weile XD
man hat wahrscheinlich sogar multicore und bei SMR auch reichlich RAM
64 bis 256 mb? ich hab halflife 1 mit weniger gespielt
 
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Das Auto wird idealerweise um den Computer/Software gebaut. Wer versucht ein Auto mit Software auszustatten hat längerfristig verloren.
 
Knatschsack schrieb:
Wenn Du mit "diese" CAN/FlexRay meinst, dann ist es genau umgekehrt. Einfache Hardware für die Entwicklung kostet tausende Euros + extra SW, während man einen Ethernetkarte für nen 10er bekommt, SW ist oft eh kostenlos zu haben.
Die Entwicklung kostet vielleicht viel, aber du musst es auf die Stückzahlen hochrechnen.
Ein Ethernet Kabel kostet ein bisschen mehr als ein zwei Drähte für CAN/Flex ray. Für Millionen von Autos dann viel Geld. Software braucht es für CAN wie für Ethernet.
Da wird/wurde selbst am Speicher für die ECUs gespart. Paar cent weniger und dafür etwas mehr Entwicklungsaufwand? Immer her damit.

Knatschsack schrieb:
Vorteil z.B. von CAN/FR ist, dass man zeitliche Vorgabe machen kann bzw. Signale "einplanen" kann und nicht alle durcheinander auf dem Bus quatschen, sondern nach der Reihe jeder seinen Zeitslot hat. Das ist gut für Fahrwerks- und Sicherheitssysteme. Da muss man sicherstellen können, wie lange ein Signal (z.B. für Airbagauslösung, ESP-Steuerung) maximal braucht, bis es beim Empfänger ankommt um Wirkketten sicherzustellen, dass innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls die Reaktion vom Gesamtsystem erfolgt.
Zeitliche Vorgaben, Planen von Signalen kann man mit Ethernet genauso machen. Das sind beides Dinge, die nichts mit dem physischen Transportkanal zu tun haben.
 
E2E Verantwortung ist enorm wichtig, sonst schlagen sich die kleinen Königreiche die Köpfe nunmal ein. Wenn 20 Chefs zu entscheiden haben wie eine Software für alle Autos im Konzern auszusehen haben wird sie nie fertig ...
 
@Bigeagle

Leider ist es so, traurig aber wahr. Man darf es nicht mit seinen Komponenten im Consumerbereich verwechseln. Alleine der Compiler kann oft schon sehr teuer sein, da für Industrie und Automotive.
Die Hardware hat oft nur einen Bruchteil an Leistung eines Raspberry Pi. Das OS ist auch nicht wie Linux oder Windows. Das hat um Längen weniger Features, aber dafür ist alles auf die Hardware optimiert. Das OS, Treiber, Toolkette zum Flashen der ECU, etc kommt vom Zulieferer. Die Kosten bestimmen die ECU-Leistung. Da wird wegen 2 ct der kleinere Speicherkontroller genommen. Grund ist, dass man sagt bei 500.000 Fahrzeuge pro Jahr für 4-8 Jahre Fahrzeuggeneration kommt da genug zusammen um das zu rechtfertigen. Ich rede bei dem Speicherkontroller übrigens von der Größenordnung von 120 kByte.
Außerdem kommt hinzu, dass jeder in seinem Elfenbeinturm sitzt und glaubt jede Abteilung muss ihr eigenes Steuergerät haben. Wo kommt man denn hin, seine Funktion bei einer anderen Abteilung auf der ECU laufen zu lassen, da verliert man ja die Macht darüber und man muss Fragen, wenn man was will.
 
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Unfassbar was da abgeht. Während Hyundai, Tesla und Co. längst vorbeigezogen sind, zanken die intern rum.
Einfach nur schade um die ganzen Arbeitsplätze die da wegfallen wenn VW das Kodak Schicksal ereilt. :(
 
Piranha771 schrieb:
Es wird häufig angenommen, dass wenn das Produkt Spaß macht, dass dann die Programmierung auch irgendwie Spaßig ist. Und trockene ernste Projekt um so weniger spaßig und schwerer zu programmieren sind.
Naja, wenn die Engine schon steht haben Spiele einen fetten Überhang an kreativer/gestalterischer Arbeit im Vergleich zur klassischen Software-Lösung, wo es am Ende "nur" um UX/UI geht und der Rest getippt werden muss. Und auf der anderen Seite sind trockene Projekte, als Erfahrungswert hier mal das "C" in CPQ angegeben, durchaus auch komplex und trocken zu implementieren, da braucht man nicht groß von Spaß sprechen.^^
 
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