News Vorwurf an die Telekom: Glasfaserausbau mit „stra­tegischem“ Überbau ausgebremst

Andy

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Immer wenn ich was über Glasfaser, Internet und co. im Bezug auf Deutschland lese, denke ich mir immer: "Typisch deutsch!".
 
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Die Telekom macht einiges falsch und verhaltet sich gegenüber anderen Anbietern, wie man hier lesen kann, nicht korrekt.

Glasfaserausbau wird noch sehr lange dauern sehr lange bin, aber zum Glück bei der Vodafone und habe meine 10000 Mbits zu Hause und zahle dafür gerade einmal 60 Euro im Monat.

Für mich ist die Telekom eh schon seit DSL 16.000 nicht konkurrenzfähig und somit gestorben.
 
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Da sind dann aber die Regionen die das genehmigen dran Schuld. Sicherlich nicht die feine Art der Telekom. Aber dafür gibt es in der Theorie ja Planstellen die derartiges genehmigen oder ablehnen.
 
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Infrastrukturnetze gehören in öffentliche Hand und dann sollte sich jeder Provider einmieten können. Die freie Wirtschaft zeigt seit Jahren (Glasfaser, Mobilfunk), dass es nicht anders klappt.
 
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Es ist halt nicht immer besser alles zu privatisieren. Gewisse grundlegende Dinge des Lebens muss halt das Gemeinwesen lösen. Natürlich optimiert die Telekom ihren Gewinn und nimmt keine Rücksicht auf die Konkurrenz - das ist ihr Auftrag.

Gut funktioniert das z.B. in Zürich: Stadt / Kanton stellen sicher, dass die Infrastruktur flächendeckend EINMAL gebaut wird, alle Anbieter dürfen sie nutzen und zahlen entsprechend.

Der Bürger gewinnt und in der teuren Schweiz gibt es dann einen 10gbit Anschluss für 39,95.
 
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In Deutschland gibts genau zwei Dinge die so etwas verhindern: Die Unfähigkeit der Bürokraten und die Geldgier.
 
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acidarchangel schrieb:
Infrastrukturnetze gehören in öffentliche Hand und dann sollte sich jeder Provider einmieten können. Die freie Wirtschaft zeigt seit Jahren (Glasfaser, Mobilfunk), dass es nicht anders klappt.
Naja.. Als die netze noch in öffentlicher Hand waren (Stichwort Post) war auch nicht alles fett was glänzt.. Aus der Zeit kommt ja noch das kredo, in Neubaugebiet statt Glasfaser weiter kupfer zu verbauen.. Man hätte schon damals die weichen stellen können, aber wie es bei öffentlichen Dienststellen eben so ist: das moderne ist Neuland und gehört vermieden. Dann doch lieber die bekannte, konservative Lösung.. Und deswegen stehen wir noch heute mit diesen blöden alten kupferleitungen rum..
Wäre es also besser, wenn die netze in öffentlicher Hand wären? Ich bezweifle das stark.
 
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acidarchangel schrieb:
Infrastrukturnetze gehören in öffentliche Hand und dann sollte sich jeder Provider einmieten können. Die freie Wirtschaft zeigt seit Jahren (Glasfaser, Mobilfunk), dass es nicht anders klappt.
Öffentlich hat auch nicht so dolle funktioniert - wir erinnern uns an Telefon über die Deutsche Post.

Im Strom / Gasbereich wird der Betrieb der Netze ja durchaus von privaten Unternehmen gemacht, aber eben regelmäßig neu ausgeschrieben und strikt reguliert. Funktioniert imho aktuell am Besten von allem, was wir sonst so gesehen haben.
 
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@DerRico

Oder syncrone 25Gbit für 69.-

Selbst hier in meinem abgelegenen, kleinen Bergtal auf 1850 müM, in einer 800 Seelen Gemeinde hat man letztes Jahr noch flächendeckend Glas verlegt.

So wirds gemacht Schland!


@Snoopmore

Als sie damals privatisiert wurde und es "die neue Post" in der Werbung hiess, hätte man höchstens Multimode Fasern verlegen können statt Kupfer. Die haben aber keine Reichweite und keinen Durchsatz der über Kupfer liegt.
Ausserdem hätte man wie bei VDSL alle paar hundert Meter Verteilerzentralen bauen müssen, was
genauso wenig passiert wäre.
Das müsste man heute genauso alles raus rupfen und durch Singlemode Glas ersetzen. Hätte also so
oder so wenig bis gar nix gebracht und ändert nix.
 
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Wie ich immer sage:
Deutschland ist technisch auf einem Stand von 1980 hängen geblieben!

Wir sollten endlich Entwicklunsgelder beantragen für dieses dritte Weltland.
 
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Kein Problem, "Politik ist informiert" (Oktober 2018): https://www.dombert.de/regierung-will-ueberbau-bei-internet-glasfaser-verhindern/

Und hier ein aktuellerer "Status" vom 17.03.2023: https://dserver.bundestag.de/btd/20/060/2006084.pdf
15. Plant die Bundesregierung, den Überbau von geförderten Glasfaserverle-
geprojekten künftig im Rahmen der Förderung des Breitbandausbaus zu
adressieren, und wenn ja, auf Basis welcher Expertise und Kenntnis?

16. Lässt sich nach Ansicht der Bundesregierung der Überbau von geförder-
ten Glasfaserprojekten mit der geplanten Regulierung im Rahmen der
Neuordnung der Förderung des Breitbandausbaus vollumfänglich verhin-
dern, und wenn nein, wie viel Prozent der Überbauaktivitäten von geför-
derten Glasfaserprojekten ließen sich damit verhindern?


Die Fragen 15 und 16 werden aufgrund ihres Sachzusammenhangs gemeinsam
beantwortet
Im Zuge der Neukonzeption der Breitbandförderung erarbeitet die Bundes-
regierung Maßnahmen, mit denen Konfliktsituationen zwischen gefördertem
und privatwirtschaftlichem Netzausbau reduziert und Überbauaktivitäten ver-
mieden werden. Ziel ist es, den geförderten und eigenwirtschaftlichen Ausbau
so effizient wie möglich zu verzahnen, um den Gigabitausbau insgesamt zu be-
schleunigen.

Man strengt sich also offensichtlich schon ganz arg an um das zu verhindern. Man ist schon dabei Maßnahmen zu erarbeiten. Dann kann es nicht mehr lange dauern, bis man eine Empfehlung ausspricht.
 
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Es ist ja nicht so das es bereits unter Kohl den Vorschlag gab flächendeckend Glasfaser zu legen.. Ein gewisser jemand wusste dies halt zu verhindern ;).
 
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Das kommt davon, wenn man den Bau und Betrieb essentieller Infrastruktur in private Hand gibt und der "Selbstregulierung der Märkte" überlässt.
 
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Grummelbart schrieb:
Immer wenn ich was über Glasfaser, Internet und co. im Bezug auf Deutschland lese, denke ich mir immer: "Typisch deutsch!".
Na, das gibt es woanders auch.

So lange bei uns ausgediente Politiker Aufsichtsratsposten zugeschustert bekommen bei Unternehmen, an denen der Staat oder das Land Aktienanteile hält (VW, Telekom, etc.) wird das so weiter gehen.

Regulierung funktioniert nur, wenn es wirklich neutral angegangen würde, aber die Politik möchten ihren Anteil an der Telekom auch schützen.

Was tun? Politik raus aus den AGs? (System-)Kritische Firmen muss man dann anders unter Kontrolle halten/bringen.
 
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@Andy
nicht via Open Access bereits vorhandene Netze nutzt, sondern diese überbaut oder den Überbau angekündigt.

Von Digital- und Verkehrsministerium fordern die Verbände nun eine politische Lösung.
 
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Hylou schrieb:
Es ist ja nicht so das es bereits unter Kohl den Vorschlag gab flächendeckend Glasfaser zu legen.. verhindern ;).

Wiederum, wäre damals Multimode Glas gewesen, bringt dir heute nix und müsste heute raus gerissen werden.
Die Reichweite mit "damals hohen" Geschwindigkeiten welche damit möglich sind ist sehr gering und es brauchst alle paar hundert Meter einen Verteiler, genau wie beim Kupfer. Das kann VDSL oder Docsis genauso. Und ob es dann mehr dieser Verteilerzentralen gegeben hätte als heute DSLAMs für VDSL oder überbuchte Segmente fürs Kabel ist fraglich.

So oder so, ändert für heute gar nix. Ihr braucht Singlemode Glas an besten im Boden und das muss man erstmal verbauen.
 
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acidarchangel schrieb:
Infrastrukturnetze gehören in öffentliche Hand und dann sollte sich jeder Provider einmieten können. Die freie Wirtschaft zeigt seit Jahren (Glasfaser, Mobilfunk), dass es nicht anders klappt.
O ja, bitte. :stock:

Wenn Deutschland etwas kann, dann Projekte der Öffentlichen Hand. Ich freue mich schon drauf, dass die Macher von BER, Stuttgart 21, der Autobahn GmbH, Elbphilharmonie, Toll Collect, EPA, ... auch den Glassfaserausbau organisieren dürfen.

Dann kostet es nicht nur 20x so viel, sondern dauert auch noch 20x so lange.
 
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Snoopmore schrieb:
Naja.. Als die netze noch in öffentlicher Hand waren (Stichwort Post) war auch nicht alles fett was glänzt
Wäre es also besser, wenn die netze in öffentlicher Hand wären? Ich bezweifle das stark.
absolut deiner meinung. der ruf nach "papa staat" ist so alt wie falsch. sollen etwa koryphäen wie scheuer den ausbau regeln? der war vor ein paar jahren nämlich minister für verkehr und digitales... nur so als info. aber das vergessen die leute schnell.
meiner bescheidenen meinung nach gehört sowas privatisiert und durch den gesetzgeber einen rahmen vorgegeben, mehr nicht. wenn das nicht funktioniert, ist entweder der rahmen falsch gesetzt (durch die politik, die es angeblich so viel besser kann) oder der rahmen wird nicht durchgesetzt (ebenfalls politik).
da fragt man sich eher, ob es unfähigkeit oder korruption ist. ich tippe auf eine mischung.
 
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Atze-Peng schrieb:
Da sind dann aber die Regionen die das genehmigen dran Schuld. Sicherlich nicht die feine Art der Telekom. Aber dafür gibt es in der Theorie ja Planstellen die derartiges genehmigen oder ablehnen.
So einfach ist das nicht. Nach Telekommunikationsgesetzt ist ein Ausbau grundsätzlich zu genehmigen, Ablehnungen entsprechend zu begründen; ein "ich will nicht 2 Anbieter haben" reicht da nicht.

Knecht_Ruprecht schrieb:
Kein Problem, "Politik ist informiert" (Oktober 2018): https://www.dombert.de/regierung-will-ueberbau-bei-internet-glasfaser-verhindern/

Und hier ein aktuellerer "Status" vom 17.03.2023: https://dserver.bundestag.de/btd/20/060/2006084.pdf








Man strengt sich also offensichtlich schon ganz arg an um das zu verhindern. Man ist schon dabei Maßnahmen zu erarbeiten. Dann kann es nicht mehr lange dauern, bis man eine Empfehlung ausspricht.

Im Ausbau im Zuge der Breitbandförderung ist Überbau tatsächlich verboten und die Nutzung von Open Access Kapazitäten Pflicht. Im privatwirtschaftlichen, ungeförderten Ausbau hingegen sind solche Vorgaben bisher nicht rechtlich verankert.

Daher sehe ich hier auch die Regierung in der Pflicht hier stärker regulierend einzugreifen. Wobei eine OA-Nutzungspflicht ja auch gleichbedeutend mit einer entsprechenden Verpflichtung zur Offenlegung von Netzkapazitäten ist. Und da lassen sich die TKUs natürlich auch nur ungern in die Karten schauen.
 
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